Medieval 2: Total War

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MasterZelgadis
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Hab mir am Samstag Medieval 2 zugelegt, da ich von den Vorgängern (Shogun, Medieval und Rome) großer Fan bin.

Was erwartet einen? Ganz einfach. Epische Schlachten. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Aber der Reihe nach...

Medieval ist (bzw, Total War war schon immer) ein rundenbasiertes Echtzeitstrategiespiel. Hä? Jo, rundenbasiertes Echtzeitstrategiespiel. Auf einer großen Weltkarte werden Armeen bewegt, rekrutiert, Städte ausgebaut, Handel getrieben, usw. Das läuft rundenbasiert ab. Jede der Mächte auf der Karte kommt der Reihe nach dran. Armeen können immer eine Bestimmte Reichweite zurücklegen (Anders als im Vor-Vorgänger Medieval, wo eine Armee immer eine Provinz weit zieht, hier kann man überall in einer Provinz kämpfen).
In Echtzeit geht es über, wenn eine Armee eine gegnerische Armee oder Stadt angreift. Dann wechselt die Ansicht von der Weltkarte auf die taktische Gebietskarte (die übrigens genau die geografischen Gegebenheiten des Bereichs der Weltkarte wiederspiegelt, es werden also alle Hügel, Städte und Felsen der Weltkarte auch in der taktischen Ansicht dargestellt).
Hier beginnt jede Seite mit der Aufstellung der Einheiten und dann mit der Schlacht.

In der Schlacht selbst spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Allen voran natürlich die Ausgewogenheit der truppen, die hier viel stärker als in anderen Strategiespielen zum Tragen kommt. Nehmen wir Age of Empires 2. Bogenschützen haben gegen schwere Kavallerie keine Chance. Richtig. Aber 200 Bogenschützen schießen 20 Reiter in Sekundenschnelle von den Pferden.
Das wird in Medieval 2 nicht passieren. Durch die Geschwindigkeit der anstürmenden Reiter müssten die Bogenschützen diese erstmal treffen. Wenn diese zusätzliche in lockerer Formation reiten und sich erst kurz vor dem "Aufprall" auf die Schützen wieder zusammen ziehen, dann wird es auf Seiten der Reiter kaum Verluste geben. Die Reiter werden dann die Bogenschützen durch den Aufprall einfach niederreiten, und den Rest im Nahkampf erledigen. Erschwerend kommt hinzu, dass andere Bogenschützen, die in diesen Kampf hineinschießen, mit großer Wahrscheinlichkeit eher die eigenen Schützen treffen werden, als die wenigen Reiter.
Wer dann noch nicht dank moralischem Versagen die Flucht ergreift, wird einfach der Reihe nach niedergeritten.
200 Bogenschützen haben gegen 20 Reiter nicht den Hauch einer Chance.
Anders sieht es aus, wenn die Bogenschützen eine Reihe Speerträger haben, hinter die sie sich zurückziehen können. Das Papier-Stein-Schere Prinzip greift perfekt.

Es wirken sich aber auch andere Faktoren auf den Kampf aus, z. B. haben die Speerträger noch leichteres Spiel, wenn die gegnerische Kavallerie vorher einen Hügel hinauf galloppieren musste, oder durch Schnee marschieren muss. Sogar die SOnne in der Wüste hat Auswirkungen die Truppen, denn Metallrüstungen heizen sich auf, dazu kommt ein beschwerlicher Marsch durch Wüstensand. All das wirkt sich auf die Erschöpfung der Truppen aus. Jagt man die Reiterei ein paar mal quer über das Schlachtfeld, sollte man ihnen erstmal eine kurze Pause gönnen, bevor es an den nächsten Ansturm geht.

Gelände wirkt sich ebenfalls aus. Es kann aus vielen Gründen effektiv sein, seine Armee auf einen kleinen Hügel zu stellen. Wie oben gesagt, ermüden die Gegner schneller, wenn sie vor dem Kampf erstmal auf einen Hügel stürmen müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die eigenen Bogenschützen eine höhere Reichweite haben, wenn sie von einer erhöhten Position aus schießen. Zusätzlich nimmt das "Bergauf-schießen" eine Menge an Schaden weg, ebenso der Ansturm begrauf. Schießt / stürmt man berab verhält sich das ganze natürlich umgekehrt.

Ebenfalls beachten sollte man das Wetter. Einige Einheiten bekommen einen Kampfbonus im Schnee, andere ermüden schneller, wenn sie durch Schnee marschieren müssen. Sandstürme, Schneestürme oder starker Regen macht Fernkampf nahezu wirkungslos, ebenso starker Nebel. Hat man es also beim Gegner mit vielen Bogenschützen zu tun sollte man eventuell auf schlechtes Wetter warten und mehr auf Nahkampf setzen.

Ebenso wichtig wie eine ausgewogene Armee ist ein guter General. Davon bekommt man einige im Laufe des Spiels, je nachdem, wie sich die Familie entwickelt. Auf Englands Seiten startet man z.B. mit William dem Eroberer und Prinz Rufus, und einem weiteren General. William hat einen Sohn, Henry, der im Laufe des Spiels volljährig (und somit ebenfalls zum general) wird, heiratet, auch Kinder bekommt, usw...
Generäle können als Anführer von Armeen oder als Statthalter in Städten eingesetzt werden. Maßgeblich hierfür sind die Verwaltungs- bzw. Kommandowerte. Ein guter Kommandeur stärkt die Moral der Truppen, und kann eine aussichtslose Schlacht schon das ein oder andere Mal herumreißen. Fällt der General im Kampf bedeutet das meistens eine Kettenreaktion moralischen versagens bei den gegnerischen Einheiten. So ist es auch möglich zu siegen, wenn man zwar deutlich in der Unterzahl ist, dafür aber eine ausgewogenere Armee mit einem guten General hat.

Ein Augenmerk sollte auch auf die Belagerungen gelegt werden. Will man eine Stadt oder Burg erobern, muss diese zuerst belagert werden. Man kann dann die Belagerung so lange fortführen, bis der Gegner ausgehungert ist (meist über viele Runden), oder man baut Belagerungsgerät und greift an. Im falle einer Belagerung wird der Gegner fast immer in der letzten Runde einen verzweifelten Ausfall versuchen.
Dabei sollte man aber nichts überstürzen, und nur kämpfen, wenn es sein muss, denn so ein Belagerungskampf verläuft (fast) immer sehr verlustreich. Wenn man schon von einer größeren Belagerung ausgeht, dann haben beide Seiten eine stattliche Armee, und die Stadt ist von einer Steinmauer geschützt. Vorausgesetzt man hat keinen guten Spion in die Stadt geschleust, sind die Tore natürlich geschlossen, wenn man vor der Stadt aufmarschiert.
aber dafür hat man ja Belagerungsgerät in den vielseitigsten Variationen. Rammen für das Tor, Leitern und Türme um auf die Mauern zu kommen, Katapulte um selbige auch auf Augenhöhe von kleineren Soldaten zu stutzen. Doch der Kampf um ein Tor ist eine schwierige Angelegenheit. Gegner schießen von den Mauern herunter, Wachtürme und Tore sind ebenfalls automatisch mit Bogenschützen besetzt, am Tor erwartet die Rammbockbesatzung kochender Teer. Hat man das Tor erst offen folgt die weitere kritische Phase, denn jeder, der in London schon mal U-Bahn gefahren ist, der weiß wie es ist, 3000 Soldaten durch ein Tor zu quetschen.
Ziel ist es, entweder alle gegner zu vernichten, zur Flucht zu zwingen, oder den zentralen Platz der Stadt 3 Minuten zu halten.

Bei Angriffen auf Burgen kommt erschwerend hinzu, dass diese noch schwerer befestigt sind als Städte, meist auf Hügeln liegen, während dessen erklimmung man dem Feuer von Katapulten und Pfeilen wehrlos ausgesetzt ist, und dass die Burgen selbst aus mehreren Verteidigungsringen bestehen. Kein Spaziergang also...

Zurück auf der Weltkarte kann man ebenfalls allerlei Sachen machen. Großer teil ist die Diplomatie mit anderen Mächten. Vor allem mit dem Papst sollte man sich (als katholisches Reich) gut stellen, und die Missionen, die man regelmäßig bekommt, erfüllen. Nicht nur, dass es hohe Belohnungen in Form von Einheiten oder Geld gibt, wenn man sie nicht erfüllt macht man sich irgendwann den Papst zum Feind. Hat man es übertrieben, wird er sogar einen Kreuzzug gegen das eigene Reich ausrufen, und dann ist die Kacke erstmal richtig am dampfen. Denn dann darf man sich einmauern und gegen fast alle katholischen Mächte gleichzeitig verteidigen, und darauf hoffen, dass der Papst einem irgendwann wieder vergibt (das kann durch Diplomatie erreicht werden).
Ebenso kann man natürlich auch an Kreuzzügen gegen andere Reiche teilnehmen.

Wem die Kampagne zu lang ist, oder wer kein Fan von Rundenstrategie ist, der kann auch direkt Schlachten spielen, selbst erstellen, oder historische Schlachten nachspielen. Im Multiplayer sind übrigens (leider) auch nur die Schlachten verfügbar, da eine Multiplayer Kampagne insgesamt zu lang dauern würde, und es zu lang dauern würde, bis man wieder an der Reihe ist.

Es gibt natürlich noch viele weitere Möglichkeiten, die man garnicht alle ansprechen kann

Medieval sollte man sich ansehen wenn...
+ man Schlachten mit tausenden von Einheiten mag
+ man eher auf Qualität aals auf Quantität der Truppen steht
+ man viele Faktoren wie Gelände, Wetter, generäle in seine Taktiken einbauen kann
+ man eine lange "erobere die Welt" - Kampagne mag

es ist nichts für Leute die...
- ein Spiel für zwischendurch suchen
- ein Spiel hauptsächlich für Multiplayer suchen
- stupide Rushtaktiken dem aufrüsten und aufbauen vorziehen

Screenshots:

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Die Weltkarte


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kurz vor dem Aufprall


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Speerträger verstecken sich im Wald



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Kampf um eine Brücke



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schweres Gerät



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Straßenkampf



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Flussdurchquerung



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Zur Festung



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Belagerung im Regen



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Schneeschlacht


was haltet ihr von Med. 2, oder den Vorgängern?
 
Eigenschaft
 
Jeaaaa ich habs auch am ersten Tag gekauft.

Werd mir auch extra noch ne neue Grafikkarte besorgen dafür!!!

Bis jetzt bin ich begeistert aber nicht von allem, teilweise einige Bugs.

Hab auch alle Vorgänger bisher gespielt^^
 
Ich hab das Spiel seit Samstag ( glücklicher Special Edition Käufer:great: ) und seitdem ein akutes Schlafdefizit angesammelt. Eigentlich könnte man das schon als Qualitätsaussage deuten, oder.:D

Ging mir schon mit Rome so, geht mir jetzt bei Medieval so.

Wenn es Zweifler gibt, die Computerspiele verteufeln oder kritisieren, dann zeigt ihnen bitte dieses Spiel.
 
Nachtrag^^ Was habt ihr so für Pcs das das bei euch mit Shader 2 ruckelfrei läuft?

Ps. hab auch total vergessen dem Threatsteller für den tollen Beitrag zu danken!

Das zeigt auch das man "Gamer" nicht als hirnlose Idioten darstellen darf. Grade nicht wenn es sich um ein solches Spiel handelt! :)
 
Nachtrag^^ Was habt ihr so für Pcs das das bei euch mit Shader 2 ruckelfrei läuft?

AMD 3800 Athlon, Geforce 7800 GTX, 2 GB RAM

Läuft absolut ruckelfrei mit 4xAA, 4x AF, 1280x1024
große Armeen, nahezu alle Details auf voll
 
Danke. hatte den Post für meine Guild Wars Gilde geschrieben, und dachte mir, kopierst das Ding einfach mal hier rein, vllt findet sich ja jemand der die Reihe kennt..bin ja echt überrascht ^^

Also zu den Anforderungen kann ich nur sagen, dass man, wie auch bei Rome schon sehr viele Einstellmöglichkeiten hat, damit es auch auch kleineren PCs läuft. Dank der Pause-Funktion in den Schlachten ist aber auch leichtes Ruckeln durchaus zu verkraften.

Eine Weitere sehr schöne Funktion ist, dass man im Menü die generelle Stärke der Truppen einstellen kann. Ein Trupp Speerträger hat z.B. bei normaler Einstellung 75 Soldaten, bei der Einstellung "riesig" sind es 150 pro Trupp. Man kann auch noch weiter runter gehen wenn es zu schlecht läuft, man sollte aber auch bedenken, dass sich das auf die Schlachten auswirkt, und man so echt tolle Kämpfe verpasst :D

Aber gut, wenns nicht anders geht, die Option ist da, und das ist toll.

Meine Einstellungen sind alle auf Maximum, Trupp-Stärke auf Normal (sonst dauern mit die Schlachten doch zu lange, und es ist immernoch verdammt viel ^^) läuft auch bei größeren Armeen alles bestens.

Mein System:
Intel Core 2 Duo (2x1866 MHz)
GeForce 7600 GS
1024 MB RAM

man muss aber auch sagen, zumindest Rome hätte auf meinem alten rechner garnicht laufen dürfen laut Mindestanforderungen, oder wenn dann so gerade eben, und es lief mit mittlerern Details ruckelfrei...von daher, evtl einfach mal die Demo ziehen und selbst probieren

die Installation ist ziemlich groß, mit 7 GB...aber ich denke mal für so ein Spiel durchaus gerechtfertigt, und außerdem...sagte nicht ein gewisser Bill Gates mal "640 kb Arbeitsspeicher ist alles, was eine Anwendung jemals an Speicher brauchen soll"? ;)

Ahja, @sunbird: Bugs? bisher sind mir keine größeren aufgefallen, außer dass ich ab und zu mal vor ner gegnerischen Kavalleriegruppe die Infanterie auseinandernehme und die Reiter nicht reagieren...sonst hab ich noch nix gefunden
 
wenn ich das so lese ist es genau das spiel was ich brauch ! :D
einziges Problem ... mein PC, ich kann leider nicht mit solchen Höllenmaschinen wie manche hier ins Rennen starten :(
 
Wie gesagt, Demo ziehen und ausprobieren. Auf empfohlene Mindestanforderungen und so nen Schwachsinn, wie man ihn in diversen Fachmagazinen liest, würd ich keinen Pfifferling geben. Hatte mit meinem alten rechner viele Spiele, die ich perfekt spielen konnte, die ich laut Gaystar garnichtmal gestartet bekommen durfte ;)

Wenn es garnicht geht, dann schau dir doch mal Medieval 1 an. Die angegebene Mindestvoraussetzung von 350 MHz wirst du ja erfüllen, oder? ^^
Gut, sieht nicht so prickelnd aus im Vergleich zu Rome - Total War (auch mal ansehen) oder Med. 2, aber am Spielprinzip hat sich über die viele teile hinweg nicht viel geändert.

ich behaupte mal, wer an einem Teil der Reihe Spaß hat, der mag auch die anderen (wenn man nicht gerade ein Problem speziell mit dem antiken Japan, Rom oder dem Mittelalter hat ^^)

http://de.wikipedia.org/wiki/Total_War

Medieval 1 gibts btw mit Addon zusammen in der Spielepyramide für 10 EUR
 
Medieval hab ich immer noch auf der Festplatte. Die Total War Reihe ist imho das beste was es so an PC Spielen gibt. Lieder läuft der 2te Teil auf meinem Rechner nicht.
 
zu Master Zelgadis: Hey tolle Bilder! Kannst du mir bitte verraten, wie du das Hauptmenufenster wegkriegst, oder hast du die Screenshots nachträglich bearbeitet?

Gruss

Artur
 
ich spiel jetzt rome:total war ... das Spiel macht so wahnsinnig süchtig, das hätte ich nicht für möglich gehalten :)
 
zu Master Zelgadis: Hey tolle Bilder! Kannst du mir bitte verraten, wie du das Hauptmenufenster wegkriegst, oder hast du die Screenshots nachträglich bearbeitet?

Gruss

Artur

die sind nicht von mir, aber ich schau mal ob es da ne taste für gibt
 
Nein das ist schon nicht mehr schön...ich hab die letzten zwei tage bestimmt gut 10 - 15 Stunden gezoggt...das muss ein ende haben :D

Ich überlegte mir ja noch eine neue graka extra für das spiel zu kaufen damit ich es ruckelfreier genießen kann...aber dieses Spiel ist nicht gut für meinen weiteren werdegang :D

Gruß ein süchtiger -.-
 

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