Promi-Namen im Songtext - gut oder böse?

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Hallo!!

Ich hab da ein kleines, lustiges Liedchen geschrieben, in dem die Namen von drei prominenten Österreichern und der Name eine Fernsehsendung vorkommen. Jetzt würd ich noch ein kleines Spaßvideo dazumachen und das ganze auf Youtube stellen. Aber ich hab da so meine Skrupel wegen der verwendeten Namen...

1. Sendungsname
Ich verwende den Titel einer (erfolgreichen) österreichischen Show und ziehe diese geringfügig (ehrlich!) durch den Kakao.

2. Promi-Namen, Teil I
Zum einen werden die Namen im harmlosen Kontext verwendet. Z.B. "Der Maxi Muster hat nur gelacht" (Name von der Redaktion geändert ;))

3. Promi-Namen, Teil II
Zum anderen werfe ich den Promis in ironischer Weise ein paar Nüsse an den Kopf. Z.B. "Der Maxi Muster ist eine Sau" (wobei diese Zeile im ironischen Kontext steht und keine direkte Beleidigung auf die Person darstellt)

==> Darf ich das alles, ohne dass morgen ein Anwalt an meine Tür klopft? Oder zumindest (1) und (2). (3) könnte ich notfalls textuell noch entschärfen, aber (1) und (2) wären für den Song schon von enormer Bedeutung.

Bei (3) hab ich halt die Angst, dass das vielleicht wirklich in die falsche Kehle kommen könnte...

Danke schon im Voraus!!

Gruß aus Wien, Jeff.
 
Eigenschaft
 
eigentlich nicht, halt wegen freie meinungs äuserung

solange du nichts unterstells also rufmord mäßig was nicht stimmt..
eine lösung wäre natürlich die namen zuu verändern wo jeder weiß wer gemeint ist...


bei den onkelz kommt bei dem lied "superstar" auch der name Bohlen drin vor..
die haben auch kein ärger bekommen soviel ich weiß^^

es kommt halt auch auf den bekanntheits grad an, wenn sie das lied gut verbreitet
kann das natürlich eher ein anwalt mitbekommen als wenn es nur ein paar leute sehn ;)

also eigentlich sollte es gehn, aber ohne gewehr ^^

grüße
 
Ist ohne den Kontext zu kennen nur allgemein zu beantworten.

Wie Wüstenstaub schon sagte: Grundsätzlich freie Meinungsäußerung.

Dazu noch ein paar Ergänzungen:

A. Als Parodie, Satire etc. kenntlich/erkennbare Texte/Veröffentlichungen genießen höhere Freiheit.

B. Grundsätzlich vermeiden, dass es so scheinen könnte als seien das Äußerungen von denen - im Sinne von: Du hast es denen in den Mund gelegt, es scheint aber so, als hätten die das tatsächlich geäußert. Wenn sie es tatsächlich geäußert haben, dann als Zitat kenntlich machen. Du kennst doch sicher die Zusammestellung von ein paar Steuber-Äußerungen (dieses Ding mit der Bahnhofseinweihung) - das wird dem nicht angenehm gewesen sein - aber er konnte halt schlecht was dagegen machen, weil es eine in der Öffentlichkeit gehaltene Rede war.

C. "Maxi Mustermann ist eine Sau" ist natürlich eine Beleidigung von Maxi Mustermann und zwar eine direkte, d.h. direkt auf Maxi Mustermann gerichtet. Wenn A) erfüllt, wird das aber lockerer gesehen. Generell umgehen kannst Du das, wenn der Text in etwa so ist: Und der Biedermann denkt: Maxi Mustermann ist eine Sau - weil Du hier quasi eine Position vom Beidermann wiedergibst, die sich nicht mit Deiner Meinung/Position decken muss.

Fazit: Es kommt also doch drauf an, in welchem genauen Kontext den öffentlichen Personen an den Karren gepinkelt wird.

Allerdings sehe ich an zwei Ecken noch etwas Bedenkenswertes:

1. Du scheinst im Video mit fremdem Material zu arbeiten.
Das könnte eine Falle sein. Sind die aus öffentlich zugänglichen Quellen (Fernsehsendung etc.) ist dies im Sinne eines Zitierens erlaubt - siehe diese Sachen mit Steuber. Dennoch könnte ein Vorwurf lauten, dass Du ohne die Erlaubnis der Urheber Material verwendest. Das ist manchmal für die andere Seite ein eleganterer Weg als auf Beleidigung oder Unterlassung zu klagen.

Kennst Du keine Journalisten oder so, die Du da mal fragen könntest?

2. Du kannst das ja auch bewußt einplanen.
Im Sinne von: nichts macht ein Werk so bekannt wie sein Verbot.
Letztlich ist das von der Gegenseite eine Güterabwägung. Selbst wenn beispielsweise das Onkelz-Lied eine Beleidigung wäre, wird oft darauf verzichtet, da es durch eine Klage noch mehr Staub aufwirbeln würde.

Allerdings einigt man sich in der Regel da auch eher mit den großen Fischen (Onkelz) und kassiert die kleinen ein (Dich).

Wie wär´s wenn Du Dich an eine Satire-Zeitschrift (Titanic, Pardon, Eulenspiegel) oder an Stefan Raab oder Harald Schmidt wendest? Die könnten das publizistisch begleiten oder auch zeigen - und dann wäre Deine Position wiederum wesentlich stärker.

Dazu muss es natürlich schon wirklich einigermaßen professionell und auch witzig sein.

Nimm´s mal eher als ein paar Anregungen aus dem Bauch raus.

Andersrum: denkst Du denn, das könnte ein Brüller werden?
In dem Fall lohnt sich vielleicht doch ein Gang zum Anwalt. Man weiß ja nie, wie schnell so was geht - nimm mal an, das landet bei Youtube und wird dort hochgepushed - da wirste vielleicht berühmter als Dir lieb ist, wenn Du das vorher nicht abgeklärt hast.

Alternative zum Anwalt wäre halt, Dich irgendwie schlau zu machen in der publizistischen Ecke - da fällt mir aber konkret keine Adresse ein.

x-Riff
 
Wahnsinns-Feedback... :great::great: Danke schon mal dafür!!!

Bei dem Song geht's um eine fiktiven Person, die ihr Glück bei einer (real existierenden) Show probiert und daran scheitert. Am Ende ist die Person natürlich wütend auf die Show-Verantwortlichen (=Promis) und schimpft ein bisserl herum (u.a. denkt sich die Person dabei den Satz "Maxi Mustermann ist eine Sau"). Soweit ganz grob zum Kontext. Ist definitiv als Parodie, weniger als Satire zu betrachten. Es geht um die scheiternde Person, nicht um die Promis. Die stellen nur den Zuckerguss dar, damit das ganze "greifbarer" wird.

Provozieren will ich damit überhaupt nicht. Ich will nur diese Show als "Medium" verwenden, quasi als Trittbrettfahrer eines bekannten Karrens. Die Show selber wird im Song eigentlich gar nicht bewertet. Aber sie wird halt namentlich genannt.

Wegen Video: nein, ich will definitiv nicht mit urheberrechtlich geschützem Material arbeiten. Weder Fotos von Promis, noch irgendwelche lizenzrechtlich geschützten Bilder. Ich werd mir dafür Clipart aus einer lizenzfreien Sammlung zusammensuchen und das ganze als Diashow "abfilmen". Voila.

Wegen Brüller: naja, wer träumt nicht davon? :rolleyes: Ich wär aber schon happy, wenn ich ein paar lustige Feedbacks von Leuten bekomme, die mich gar nicht kennen. Der Spng selber hat schon seine Qualitäten. Der Text geht runter wie Öl und die Musik ist im einfachen Elektropop-Stil gehalten. Nicht billig, aber auch nicht sonderlich anspruchsvoll. Man hört, dass es mir Spaß gemacht hat, den Song zu schreiben.

Schöne Grüße, Jeff.
 
Okay, das hört sich doch schon ganz gut an.

Dieser fiktiven Person kannst Du alles mögliche in den Mund legen. Die müßte schon sehr derbe Beleidigungen äußern, dass das überhaupt justiziabel ist. Hast Du - soviel ich das mitbekommen habe - aber auch nicht vor.

Soviel ich das begriffen habe, ist die Show und die darin agierenden Personen eher so ne Art Hintergrundfolie, eine Bühne, auf der die fikitve Person ihre Erfahrungen macht. Wenn nicht vorgetäuscht wird, dass dies tatsächlich geschehen ist - also Zuschauer das als wahr im Sinne von "ist so passiert" verstehen können oder dies suggeriert wird - bist Du ebenfalls auf der sicheren Seite.

Du kannst Dich im Prinzip an sowas wie "South Park" orientieren - auch da werden reale Personen, shows, Städte etc. reingenommen, aber über den Rahmen South Park ist schon klar dass das Ironie, Satire, Parodie etc. ist.

Parodie ist schon mal gut. Man könnte den Namen der show leicht verfremden - muss aber nicht sein.

Klingt doch alles sehr, sehr nett.
Brauchst Dir meines Erachtens keinen Kopf zu machen. Die grundsätzliche Behandlung unterscheidet sich meines Wissens zwischen Deutschland und Österreich nicht.

Dann hau mal rein - und setz hier mal einen link rein, wenn´s fertig ist.
Interessiert mich.

Herzliche Grüße,

x-Riff
 
Ja, ich denke jetzt auch, dass ich auf der sicheren Seite bin. Sicherheitshalber werde ich aber noch geringfügig Entschärfungen vornehmen (zB. "...ist eine Sau"), das wird den Songflow nicht stören.

Den Original-Showtitel möcht ich aber auf jedenfall beibehalten. Er ist auch das Schlüsselwort im Chorus. :cool:

Wenn das ganze fertig ist, werd ich auf alle Fälle einen Link hier reinsetzen. Allerdings wird der Song teilweise im Wiener Dialekt gesungen :eek: (wenngleich auch kein sehr harter, eher so im Stil von Reinhard Fendrich). Aber ich glaub schon, das man das verstehen wird...

Vielen Dank nochmal für das Feedback!! :great:

Jeff.
 
Will das von x-Riff gesagte mit einem Beispiel untermauern :

Harald Schmidt wurde mal gezwungen, eine Gegendarstellung zu bringen. Er hatte in einer Sendung gesagt

"Die Koffer der Fa. xxx sind Scheiße." = direkter Angriff, Tatsachenbehauptung

Er änderte in seiner Sendung die Aussage in

"Ich finde, die Koffer der Fa. xxx sind Scheiße." = freie Meinungsäußerung, nicht einklagbar

Das Ergebnis ist in beiden Fällen dasselbe, denn allen wurde mitgeteilt, dass die Koffer der Fa. xxx Scheiße sind, der Satz wurde nur um die Worte "ich finde" ergänzt. Es gilt natürlich auch, dass der Ton die Musik macht. Stefan Raab finde ich zum Beispiel sehr oft beleidigend und er hat meiner Meinung nach zu Recht schon den einen oder anderen Dämpfer dafür hinnehmen müssen (s. z. B. die Aktion mit Lisa Loch) ?
 
Ja, mir ist die Sache eh zu heiß, eine missverstandene Provokation zu liefern. Ich werde die entsprechenden Textzeilen einfach entschärfen. Live werd ich dann allerdings die Ur-Version bringen... :D
 
Ja, mir ist die Sache eh zu heiß, eine missverstandene Provokation zu liefern. Ich werde die entsprechenden Textzeilen einfach entschärfen. Live werd ich dann allerdings die Ur-Version bringen... :D

Angsthase xD


bin aber auch an der umsetzung intresiert ^^
 
Wüstenstaub;2312678 schrieb:
bin aber auch an der umsetzung intresiert ^^
Na und ich erst!! ;)

OT: was bedeuten eigentlich die zwei Dacherln (^^)? Hab's schon so oft gesehen und grüble...
 
Mir ist noch was eingefallen:

Darf ich das ORF-Logo in dem Song verwenden? (ich tippe eher auf nein). Es würde etwa 8sec gemeinsam mit meinem Titelhelden aufscheinen (Titelheld hat Telefon in der Hand, um beim ORF anzurufen).

Jeff.
 
Doch, doch.
Darf nur nicht so erscheinen, als wäre es (durchgängig) eine Original-Sendung von ORF.

Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, dann machst Du sowas wie FOR oder OFR oder so.

Brauchst Du aber eigentlich nicht.

x-Riff
 

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