Seelenhunger

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steinhart
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Hi Leute,
ab und zu beteilige ich mich ja auch am Kritisieren anderer Texte und da ich stehe auf dem Standpunkt, dass man auch mal zeigen sollte, womit man sich selbst beschäftigt. Deshalb stelle ich Euch hier mal etwas Neues von mir vor und hoffe, Anregungen von Euch zu bekommen.
Gruß steinhart

Urteilt selbst:

Seelenhunger

(Strophe)
Kommt der Priester aus dem Krug,
kann er nicht mehr trinken,
doch ist er nicht satt genug,
ins kalte Bett zu sinken.
So irrt er durch die Gassen,
Lüsternheit im Blick,
kriegt er sie zu fassen,
kennt er kein zurück.

(Refrain)
Das Weib,
beichtet sich die Seele wund,
Der Priester,
betet sie sogleich gesund,
wenn sie als kleine Magd,
an seinem Stöckchen nagt.

(Strophe)
Kommt der Priester aus dem Stall,
schiebt er die Mütze ins Genick.
Heimlich sucht er überall,
ein neues Gegenstück.
Am Jungfernbrunnen bleibt er stehen,
hörte dort Gekicher,
hat er eine erst gesehen,
ist sie nie mehr sicher.

(Refrain)
Das Weib,
beichtet sich die Seele wund,
Der Priester,
betet sie sogleich gesund,
wenn sie als kleine Magd,
an seinem Stöckchen nagt.

(Bridge)
Geht der König aus dem Haus,
dreht er sich nicht um,
schaut die Königin heraus,
weiß genau warum.
Steht am Spiegel splitternackt,
als sie die Lust am Busen packt:
„Hast nun lang genug geklagt,
Geh, und kleide Dich als Magd.“

(Refrain)
Das Weib,
…
… Stöckchen nagt.

steinhart
August 2007
 
Eigenschaft
 
Klasse Text - stimmig, mit Geschichte, schönem Fluß und schöner Wortwahl.

Ein paar Sachen sind mir noch aufgefallen, die nicht so ganz ins Bild passen und in Richtung Feinschliff noch mal angerührt werden könnten:

Seelenhunger

(Strophe)
Kommt der Priester aus dem Krug,
kann er nicht mehr trinken,
doch ist er nicht satt genug,
evtl: noch ist er nicht satt genug - hat für meinen Geschmack wegen der Alliteration einen Tick mehr Fluß
ins kalte Bett zu sinken.
So irrt er durch die Gassen,
Lüsternheit im Blick,
kriegt er sie zu fassen,
kennt er kein zurück.

(Refrain)
Das Weib,
beichtet sich die Seele wund,
Der Priester,
betet sie sogleich gesund,
wenn sie als kleine Magd,
an seinem Stöckchen nagt.
Vlt: am Opferstöcklein nagt oder an seinem/einem Bußpfahl nagt ?

(Strophe)
Kommt der Priester aus dem Stall,
schiebt er die Mütze ins Genick.
Mütze will mir nicht so recht zu einem Priester passen. Was trägt er? Einen Talar? Kann man den ins Genick schieben? Ich fürchte nicht ...
Heimlich sucht er überall,
ein neues Gegenstück.
vlt: nach seinem Gegenstück ?
Am Jungfernbrunnen bleibt er stehen,
hörte dort Gekicher,
warum Vergangenheit? Alles andere ist Präsens: und hört dort Gekicher
hat er eine erst gesehen,
ist sie nie mehr sicher.
Nie scheint mir ziemlich stark, ich persönlich würde nicht nehmen, aber das ist Geschmacksache

(Refrain)
Das Weib,
beichtet sich die Seele wund,
Der Priester,
betet sie sogleich gesund,
wenn sie als kleine Magd,
an seinem Stöckchen nagt. s.o.

(Bridge)
Geht der König aus dem Haus,
Hmmm: zum König paßt eher Schloß, Palast, Gemach vielleicht. Ist natürlich der Reim futsch ...
dreht er sich nicht um,
schaut die Königin heraus,
weiß genau warum.
Steht am Spiegel splitternackt,
als sie die Lust am Busen packt:
"Hast nun lang genug geklagt,
Geh, und kleide Dich als Magd."

(Refrain)
Das Weib,

… Stöckchen nagt.


Gefällt mir gut.

x-Riff
 
Ich finde den Text sehr gut! Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist:

hörte dort Gekicher, <- Einzige Stelle, die in der Vergangenheit ist

Bin sehr gespannt auf eine Umsetzung!

Edit: X-Riff war schneller :redface:
 
BOA!
hammer text echt. obwohl ich christ bin findich den text echt stark, und leider ist das ja wirklich allzuviel wahr...

hat er eine erst gesehen,
ist sie nie mehr sicher.

da könnte man sich überelgen ob man
'ist sie nimmer sicher' nehmen möchte...


sehe ich das richitg, dass der priester am schluss die königin am busen packt?

ich denk das muss schon 'stöcken' bleiben, ich glaub sonst bleibt nicht mehr ersichtlich das es um sein pimmelchen geht mit 'Opferstöcklein' oder 'Busspfahl'.
 
Starker Text, der die Probleme von damals in interresannter Weise darstellt :) Ich würde auch Stöckchen lassen, da so die, von donay angesprochene, Zweideutigkeit vorhanden bleibt.

Gefällt mir sehr gut :)

lg Xeonadus
 
gefällt mir mit jedem mal lesen besser.

Bei der stelle mit dem könig vielleicht:

Geht der König einmal aus
dreht er sich nicht um.
Schaut die Königin...

Gruß, florin
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Reaktionen und die Hilfestellung. Ich werde nunmehr alles überarbeiten und dann versuchen musikalisch umzusetzen. Das Ergebnis lasse ich Euch auf alle Fälle hören, es kann aber eine Weile dauern.

Gruß steinhart


BOA!
sehe ich das richitg, dass der priester am schluss die königin am busen packt?

So hatte ich es nicht gedacht, aber das selbe Ergebnis. Die Lust ist für mich imaginär, aber die Königin weiß, wo und wie sie Befriedigung bekommt, wenn sie beim König keine hat, nämlich als Magd gekleidet, der Rest sihe Refrain.

Gruß steinhart
 
So hatte ich es nicht gedacht, aber das selbe Ergebnis. Die Lust ist für mich imaginär, aber die Königin weiß, wo und wie sie Befriedigung bekommt, wenn sie beim König keine hat, nämlich als Magd gekleidet, der Rest sihe Refrain.

Gruß steinhart

So hat ichs auch verstanden, also ist beides beim ersten lesen/hören denkbar.
Gruß
 

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