Wie bestimmt der Erbauer eigentlich die Mensur?

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Ich spiele seit ca.fünf, sechs Jahren einen China-KB (jawoll, mit echtem massivem Vollsperrholz :) )und bin trotz aller Unkenrufe nach ein paar dringend notwendigen Überarbeitungen direkt nach dem Kauf (ich musste z.B. ungefähr zwei Kilo Holzspäne und anderen Dreck durch die F-Löcher aus dem Instrument saugen und den nächstbesten Geigenbauer anbetteln den sich ablösenden Untersattel dringenst propper zu verkleben...) eigentlich ziemlich zufrieden damit.
Für meine bescheidenen Ansprüche bei gelegentlichen unplugged-Gig's reichts halt allemal und was er akustisch nicht schafft übernimmt dann halt der PU.

Allerdings stand ich damals nach dem Kauf vor dem Problem das ich nicht wusste wo ich den Steg eigentlich hinstellen sollte. Das Ding war dem Paket nur beigelegt und ich hab dann einfach entschieden das dieser KB von jetze an dann eben eine Mensur von 106 cm hat.
Gibt es da irgendwelche Festlegungen? KB werden ja mit den unterschiedlichsten Mensuren angeboten, ist das auch nur willkürlich vom Erbauer endschieden worden? Oder gibt es Anhaltspunkte, was weiß ich, z.B. die Entfernung zum Stimmstock oder ähnliches?
Was ist wenn ich die Mensur verändere indem ich den Sattel verstelle, ich kenne Leute die machen das um die Saitenlage zu ändern?
 
Eigenschaft
 
oops! Thema verfehlt, es ging ja um Kontrabaß. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil :redface:
 
Beim Kb steht der Steg mittig zwischen den Zacken der F-Löcher. Vor dem Lösen der Saiten unbedingt den Kb auf die Seite legen wo der Stimmstock steht, er könnte sonst umfallen.

Kleiner Nachtrag:
Das mit dem Steg verstellen wegen Saitenlage macht man nicht, damit bringt man die ganze Physik des Instruments durcheinander. Wie der Steg seine Position hat, hat auch der Stimmstock seine Position (eigentlich auch nur eine) die aber geringfügig variieren kann. Beim Verschieben des Stegs versaut man sich auch die Intonation und die Sache mit D- und Eb-Mensur stimmt auch nimmer. (Das ist der Ton, wenn man mit Daumen und Zeigefinger genau gegenüber am Hals auf der G-Saite hochrrutscht und in der Halsbeuge mit dem Daumen hängenbleibt - also entweder ein D oder ein Eb)
 
Beim Verschieben des Stegs versaut man sich auch die Intonation und die Sache mit D- und Eb-Mensur stimmt auch nimmer. (Das ist der Ton, wenn man mit Daumen und Zeigefinger genau gegenüber am Hals auf der G-Saite hochrrutscht und in der Halsbeuge mit dem Daumen hängenbleibt - also entweder ein D oder ein Eb)

Das mit der Intonation hatte ich auch immer im Hinterkopf...darum hätte ich das auch nie gemacht.

Mein Bass hat übrigens eine astreine D-Mensur, kann ich also davon ausgehen das ich damals zufällig die richtige Position für den Sattel gefunden hab?
 
Das mit der Intonation hatte ich auch immer im Hinterkopf...darum hätte ich das auch nie gemacht.

Mein Bass hat übrigens eine astreine D-Mensur, kann ich also davon ausgehen das ich damals zufällig die richtige Position für den Sattel gefunden hab?
Gehen wir mal davon aus. :)
Also wenn du den Steg so aufgestellt hast, daß die Mensur 106cm beträgt, so müßte an sich der Steg auch zwischen den Zaken der F-Löcher stehen. Mit der Zeit kann es aber auch passieren, daß der Steg durch das Stimmen und über den Druck durch den kurzen Winkel beim Saitenhalter nach vorne wandert oder schlichtweg krumm wird und sich so die Mensur wieder um ein Weniges verkürzt. Es schadet also nicht, von Zeit zu Zeit mal einen Blick drauf zu werfen.
 
Mach ich.

Ja, er steht in etwa zwischen den Zacken.
Einmal hab ich ihn auch schon wieder etwas hingerückt weil er sich verzogen hatte.
Na prima, danke für die Info's :great:
 
Gern geschehen! :)
 
Ich habe heute mal die Mensur meines Basses nachgemessen und komme auf die doch recht kleine Mensur von etwa 104 cm.
Wie kann ich eigendlich feststellen, dass der Bass bundrein ist? Was ja beim bundierten Bass durch das Greifen des 12. Bundes möglich wird ist mir beim Kontrabass nicht klar. Ich weiß also gar nicht, ob der Steg richtig steht.
 
Ich habe heute mal die Mensur meines Basses nachgemessen und komme auf die doch recht kleine Mensur von etwa 104 cm.
Das ist eine 3/4 Mensur, die ist beileibe nicht klein, sondern völlig normal für einen Viersaiter.

Wie kann ich eigendlich feststellen, dass der Bass bundrein ist? Was ja beim bundierten Bass durch das Greifen des 12. Bundes möglich wird ist mir beim Kontrabass nicht klar. Ich weiß also gar nicht, ob der Steg richtig steht.

Der Kontrabass hat keine Bünde und die Katze kein Schlüsselbein, so ist das nun mal...;)
Wenn wie etwas früher im Thread beschrieben der Steg mittig zwischen den inneren Einkerbungen der F-Löcher steht, ist alles getan. Der Rest ist Hör- und Übungssache und heißt Intonation. Und die "Bundreinheit" stellst du permanent mit deinen Fingern ein.

Beispielübung: suche den Flageoletton in der Hälfte der Saite (12. Bund...:rolleyes:). Jetzt drücken und es ist die Oktave. Gleiches mit der Quinte (7. naja duweißtschon), drücken und es ist die Quinte.

Einen Kontrabass zu spielen lernt man durch Lagenspiel wie bei jedem Streichinstrument. So hangelt man sich im Laufe der Zeit bis an das Griffbrettende. Die Intonation ist anfangs grauenvoll und wird mit der Zeit besser. Ob die Töne stimmen, läßt sich mit den Leersaiten überprüfen. Beispiel: das "C" auf der A-Saite überprüfst du mit der leeren G-Saite. Das A auf der G-Saite mit der leeren D-Saite oder A-Saite etc.

Damit die Intonation besser klingt, benutzt der Streicher ein je nach Tonhöhe dezentes bis ausgeprägtes Vibrato.

Kommt also alles aus den Fingern, es gibt keine Stellschrauben. Wenn der Steg richtig steht, dann vergiß ihn und konzentriere dich auf die Töne.:)
 
Ich glaube, ich habe es verstanden. Beim Höfner E Bass würde ich den Steg ja so einstellen, dass die Intonation passt, und ich dachte das beim Kontrabass auch so machen zu müssen. Ich weiß, dass manche Kontrabässe Markierungen im 5. Bund haben und fragte mich daher natürlich, was die Markierung bringt, wenn der Steg verschoben wird.

Die Saiten kann ich ja mit einem Stimmgerät überprüfen.
 
Wie kann ich eigendlich feststellen, dass der Bass bundrein ist? Was ja beim bundierten Bass durch das Greifen des 12. Bundes möglich wird ist mir beim Kontrabass nicht klar. Ich weiß also gar nicht, ob der Steg richtig steht.
ach, habe zu spät deine Frage gesehen, bassick hat ja schon alles perfekt beantwortet. :)
Aber "Markierungen im 5. Bund", das ist mir neu? :confused:

@bassick
"Der Kontrabass hat keine Bünde und die Katze kein Schlüsselbein"
das ist das lustigste, was ich seit langem über den KB gehört habe! :D

PS
neue soundfiles hochgeladen im Review über den Zoom! (sorry wegen OT :redface:)
 
Kann sein, dass der Besitzer den Bass slbst im 5. und 12. "Bund" markiert hatte.

Ich meine auch schon einen gesehen zu haben, der seitliche Bundmarkierungen wie ein E Bass hatte.
 
Kann sein, dass der Besitzer den Bass slbst im 5. und 12. "Bund" markiert hatte.
Ja, so wird's wohl sein. Ich habe schon viele K-Bässe gesehen, aber noch nie einen mit solchen Markierungen ab Werk bzw. Baßbauer.
Die meisten meiner Schüler kleben sich so kleine Punkte (die man später mühelos entfernen kann) aufs Griffbrett, das kann am Anfang schon eine Hilfe sein. Aber irgendwann sollte man ohne die Punkte auskommen.

Einen bauartbedingten Anhaltspunkt haben die meisten Bässe aber: in der 4. Lage (vergleichbar 7. Bund) berührt der Daumen der Greifhand diesen "Halsfuß" (korrekter Name?)
 
Ich habe mir weiße Markierungspunkte an die Seite des Halses geklebt, auf dem Griffbrett hätte ich sie nicht so gerne.
Ich nutze die als Anhaltspunkte, versuche aber beim Spielen nicht darauf zu gucken.


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weiße Markierungspunkte an die Seite des Halses geklebt
eine gute und unauffällige Lösung, dann sieht es keiner von vorne. ;)

Aber ganz im Ernst: sooo schlimm ist es wirklich nicht, wenn man beim Spielen gelegentlich aufs Griffbrett schaut. Ich habe schon viele gute und bekannte Musiker gesehen, die das machen und niemand nimmt das übel.
 
Das beste Beispiel für einen Musiker, der auf sein Griffbrett schaut ist sicher dieser hier. Wer würde den anzweifeln wollen. Er tut es sicher, weil er nicht nur seine Musik lebt, sondern auch sein Instrument.

Mich würden die Bundmarkierungen stören, auf das Griffbrett - es ist schönes Ebenholz - sehe ich gerne! ;)
Beim Kontrabass hat man ja nun durch den etwas seitlichen Stand eine gute Möglichkeit über das Griffbrett zum Publikum zu gucken.


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