Akustisches Jazz-trio aufzeichnen

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Knickzimt
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Guten Tag,

Kurze Info: Insachen Aufnahmetechnik bin ich recht anfängerisch im Können(wollte mich bisher möglichst nur auf die Musik konzentrieren, aber nun wächst der Wunsch nach Aufnahmen der eigenen Klangerzeugnisse), deshalb sind einige meiner Vorstellungen vielleicht vermessen oder bedürfen einiger Dämpfung und Belehrung, macht ruhig mal.
Soooo, es dreht sich um Folgendes:
Ich betreibe ein Jazz-trio. Schlagzeug, E- und Akustikbass sowie Flügel oder Klavier(da meist nix elektronisches).
Nun bin ich bestrebt, taugliche, nicht studioreife, aber doch sehr taugliche Aufnahmen unseres Spiels zu erstellen.
Ich wollte eigentlich nicht jedes Instrument mit zwei bis fünf Mikros einzeln abnehmen wollen, sondern, wenn es denn so einfach geht, eins zwei Mikros in den Raum stellen und ein gutes Gesamtbild aufzeichnen, sodass vielleicht nicht jede Note jedes Instruments glasklar auf den Ton- bzw. datenträger wandert, aber man zumindest alles gut differenzieren kann und kein halliges matschbrei voller übersteuerter Zerrtöne zusammenkommt.
Mein Equipment:
Bisher habe ich einen Sony mzr70 minidisc recorder vorzuweisen sowie ein Stereomikro, das Rode nt4, das ich bisher hauptsächlich für Naturaufnahmen verwendet habe und das für lauteres Zeugs glaube ich zu sensibel ist.
Mehr eigentlich auch nicht.

So, kommentiert mal etwas

Frohen gruß und besten Dank

Knickzimt
 
Eigenschaft
 
Genau damit habe ich mich auch schon befasst. Als Aufnahmegerät verwende ich derzeit (noch) den digitalen Multitracker Boss BR900-CD. Der kann natürlich mehr als wie in dieser Situation nur eine Stereospur aufzuzeichnen.

Die Aufnahme wandert dann als WAV in den Rechner und da kommt dann der Feinschliff, derzeit (noch) mit Audacity.

Als Mikrofone habe ich bisher Kleinmembran-Kondensatormikrofone verwendet. Ich habe schon verschiedene Mikrofonierungen durchprobiert, mir persönlich hat von XY, ORTF und A/B letztere immer am besten gefallen. Nicht ganz einfach ist die Positionierung im Raum um ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis der einzelnen Instrumente zu erreichen. Der Kontrabass geht besonders leicht unter und auch ein Flügel kann sich gegen ein Schlagzeug schwer tun.

Im Moment bin ich dabei, doch auf mehr Spuren umzusteigen:

- Snare
- Bassdrum
- zweimal Overhead
- Bass
- zweimal Flügel

Dann kann ich halt hinterher am Rechner in Ruhe daraus eine ordentliche Aufnahme mischen. Mir geht es dabei weniger um viele Manipulationen am Klang, das ist imho gar nicht notwendig, sondern vor allem um ein ausgewogenes Lautstärkeverhältnis der Instrumente zueinander.

mfg
 
wenn das Drumset sorgfältig gestimmt ist, die Overheads von guter Qualität sind und man sich reichlich Zeit nimmt, die optimale Position dafür zu finden, dann reichen fürs Drumset sogar zwei Mikros, zumal die Bassdrum nicht "sooo" wichtig ist...

Ansonsten wie vorher beschrieben: Bass abnehmen, Klavier/Flügel 2x abnehmen

Wenn der Raum das hergibt, kann man aus einiger Entfernung noch zwei Raum-Mikros aufstellen.

Das Problem beim Mischen ist immer, daß die Instrumente räumlich nicht getrennt sind, daß auf allen Mikros immer alles drauf ist, da muß man halt auch etwas experimentieren um die Instrumente auf den eigenen Spuren zu bearbeiten, die anderen etwas unterdrücken.
 
wenn das Drumset sorgfältig gestimmt ist, die Overheads von guter Qualität sind und man sich reichlich Zeit nimmt, die optimale Position dafür zu finden, dann reichen fürs Drumset sogar zwei Mikros, zumal die Bassdrum nicht "sooo" wichtig ist...

Ja, das denke ich mir, im Jazz soll die Bassdrum ja nicht so hervorstechen.

Mir persönlich geht es aber auch um Live-Mitschnitte und da hat man meist nicht soviel Zeit und Gelegenheit, lange an der Mikropositionierung zu feilen.

Wenn der Raum das hergibt, kann man aus einiger Entfernung noch zwei Raum-Mikros aufstellen.

Ich hatte mal (bei einer Probe) die beiden Mikros weiter im Raum positioniert oder auch statt Nierencharakteristik eine Kugelcharakteristik verwendet. Der Einfluss des Raumes war schon sehr deutlich zu hören, in diesem konkreten Fall war das sehr nachteillig.

Womit ich derzeit noch keine Erfahrung habe: Wenn ich nun zwei Mikros im Raum habe und zusätzlich die Instrumente noch einzeln abnehme - gibt das dann beim Abmischen keine Probleme? Die Signale der Instrumente kommen an den Raummikros ja später an als am Instrumentenmikrofon. Ist das bis zu einer bestimmten Entfernung voneinander noch kein Problem oder muss das auf jeden Fall am Rechner justiert werden?

Das Problem beim Mischen ist immer, daß die Instrumente räumlich nicht getrennt sind, daß auf allen Mikros immer alles drauf ist, da muß man halt auch etwas experimentieren um die Instrumente auf den eigenen Spuren zu bearbeiten, die anderen etwas unterdrücken.

In dieses Problem werde ich dann wohl hinein laufen, wenn mein Mehrkanalinterface da ist.

mfg
 
natürlich ist die Raumakustik wichtig, wenn der Raum nicht taugt, ist das sehr kontraproduktiv.
Wenn nötig, läßt sich die Signal-Laufzeit anpassen.
 
Zurück zum Anfangsthread: Natürlich kannst Du das Røde dafür nehmen. Das schafft 143 dB! Alle guten Mikros sind "empfindlich".

Zur Frage des Raumes: Bei Aufnahmen mit Drums oder weiteren akustischen Instrumenten wird des öfteren ein oder mehrere Raummikros verwendet. Ein sehr geringer Laufzeitunterschied macht da nichts, der ist sogar gewollt, um der Aufnahme Räumlichkeit und Atmosphäre zu verpassen. Das geht natürlich nur in Räumen die halbwegs gut klingen. Diese Spure(n) werden separat aufgenommen und später nach Gusto und Gefühl zu den anderen Spuren dazugemischt.
 

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