Giftiger S-Bogen?

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Hallo,

Ich glaube das Thema hatten wir irgendwann irgendwo schonmal.. jedenfalls:

Ich speile ja momentan ein komplett entlacktes Saxophon* (chemisch mit säure). Und ich habe gehört, dass das Rohmaterial (Messing?) nicht ganz unbenklich ist für den Menschen.. zumindest laut Jody Espina (war letztens auf seinem Workshop), welcher dies in Bezug auf Mundstücke gesagt hat. Man soll die halt nich solange spielen, wenn sie noch aus rohen Messing (Messing?) bestehen und unlackiert sind.

Also mir ist aufgefallen, dass wenn die Spucke oder das Kondenswasser aus dem S-bogen, sei es jetz aus dem Einem oder Anderen Grund, wieder in meinen Mund läuft, dass das Zeug ziemlich bitter ist. Meine Blättchen schmecken mittlerweile auch schon etwas bitter (da hast du deinen geschmack, Jamaika :D).

Sollte ich mir einen neuen S-Bogen kaufen? Sind S-bogen innen überhaupt lackiert(ich denk mal schon)? Ist das Ganze ungesund?








*vielleicht benutzen ja verschiedene Hersteller verschiedene Materialen.. obwohl ich es jetzt gerade nicht glaube, es ist ein SA 80 I von Selmer
 
Eigenschaft
 
Also mir ist aufgefallen, dass wenn die Spucke oder das Kondenswasser aus dem S-bogen, sei es jetz aus dem Einem oder Anderen Grund, wieder in meinen Mund läuft, dass das Zeug ziemlich bitter ist.
mal so eine frage. wieso tut die spucke das?? mir ist das noch nie passiert...
im allgemeinen wäre es eigentlich unwichtig oder nicht schädlich, wenn es nur das sax oder den s bogen betrifft. ich kenne wenige leute, die ihr saxophon ablecken. aber wenn die spucke oder das kondenswasser wieder zurückkommt, dann ist das übel..
kupfer (?) ist eigentlich recht ungesund, wenn man es zu sich nimmt (wenn ich da nich grad falsch informiert bin), deswegen würde ich dir nicht empfehlen, es zu lassen wie es ist. allerdings glaube ich auch nicht, allwissend zu sein, was kupfer angeht, und bin mir mit dem zurücklaufen nicht ganz sicher. didi kann dir da bestimmt mehr helfen als ich, also saxdoc, äußer dich mal bitte^^
 
;2621998']kupfer (?) ist eigentlich recht ungesund, wenn man es zu sich nimmt (wenn ich da nich grad falsch informiert bin),
Stimmt. Kupfer ist wie die meisten Spurenelemente giftig, wenn man es in zu großen Mengen aufnimmt.

Da ist einfach die Frage was mit dem Messing passiert, wenn es durch Spucke korrodiert. Die ist ja blöderweise meistens leicht sauer.

...Kupfer ist ja auch eines der gebräuchlicheren Materialien für Wasserleitungen...
 
Kupfer ist nicht das Problem.
Zink auch nicht. Höchstens die Salze.
http://www.novafeel.de/ernaehrung/spurenelemente/kupfer.htm


Stellt sich die Frage, was noch drin ist. Da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Chemische Untersuchungsämter.
Apotheker fragen - evtl. Spänchen abschaben.
Es gibt ein einfaches Testverfahren (=> Schnelltest auf Nickel in einem Teststreifen => funktioniert ähnlich wie Nickelnachweis im Chemiepraktikum) der eine einfache Quantifizierung erlaubt (z.B. erhältlich in Apotheken, etc.)
Beim Hautarzt vorsprechen, der kann das wegen Allergieverdacht bei einem Labor in Auftrag geben.
Chemielehrer in der Schule fragen.

P.S.
Kenne mich zwar mit Saxen nicht so aus, aber ich würde das Teil mit feinem Sandpapier sehr gut säubern und mit Autoklarlack versiegeln.
Meist sind das Acryllacke. Es gibt seltene Ausnahmen einer Acrylallergie. Dann eben einen PU Lack. Der härtet Lebensmittelbeständig aus (als einziger Lack). Wäre auf jeden Fall besser.
 
ich denk die spucke läuft manchmal zurück, wenn ich mich beim spielen etwas zurücklehne.. da passierts..
übrigens hat sichs jetzt erledigt. ich hab noch mal alles ordentich mit wasser durchgewischt.. der bittere geschmack ist weg.. und hab mich nochmal informiert.. normale s-bögen sind innen auch nicht lackiert..
 
Hallo, und schönen Sonntag zusammen,

ich war ein paar Tage nicht im Net, da ich viel um die Ohren hatte und dauernd unterwegs war ( Studio ).
Saxofoninnenbohrungen, sowie die Innenseiten der S-Bögen sind nicht lackiert. Ich weiss auch bisher von keinem Fall, dass ein Musiker durch Bespielen seines Messinginstrumentes krank wurde. Man kann jedoch bei Saxofonen immer wieder starke Ablagerungen von Grünspan finden, vornehmlich jedoch im Saxofonknie, weil sich da der Speichel gerne absetzt. Dieser Oxidationsvorgang wird durch zucker- und säurehaltige Getränke oftmals beschleunigt ( Cola ist da besonders aggressiv ).
Einzige Rettung: Sax-Korpus gut durchziehen und S-Bogen öfter mal durchspülen, dabei ruhig auch Spülmittel verwenden.

Ich hatte jedoch früher einmal ein sehr beliebtes Mundstück, dessen Zusammensetzung aus einer Blei/Zink Legierung bestand. Es hatte mir auf Dauer Abzesse im Kehlkopf und ein Krebsgeschwür auf dem linken Stimmband gebracht ( musste operativ entfernt werden ).

Versuche meinerseits diese Mundstücke zu versilbern und zusätzlich zu vergolden brachten auf Dauer keine positiven Ergebnisse, das Blei schlug immer wieder durch.

Dass Messing da jetzt echt gesundheitlich schädlich sein soll glaube ich nicht ( jedenfalls bei angebrachtem Gebrauch ), weil selbst Apotheken früher Mörser aus Messing verwendet haben.
Von einer Lackierung der Innenbohrung halte ich jedoch nichts, da sich der Lack auf Dauer auch wieder in "Wohlgefallen" auflösen würde ( Säuren / Enzyme etc. machen's möglich ).

Ich hoffe, Ihr habt schöneres Wetter als wir hier im Spessart ( Regen u. Nebel ), und wünsche weiterhin 'nen gemütlichen Sonntag,

Saxdoc Didi
 
Die Bögen sind aus Messing, das enthält Kupfer. Damit man das in den Mund bekommt, müssen mehrere Voraussetzungen stimmen: (a) Es muß in ein lösliches Salz (z.B. Kupferchlorid [durch Salzsäure aus dem Speichel], Kupfersulfat, ... oder im Falle von Cola: Kupferphosphat) übergehen und (b) man muß soviel dran saugen bzw. "sich zurücklehnen", daß es durchs Mundstück in den Mund kommt.

Während man sich das zu (b) selber überlegen kann ,-) läßt sich der Fall (a) schon im Vorfeld erkennen: der bekannte grüne Belag auf dem Messing. Man kann ihn mit Zahnpasta sehr gut entfernen. Danach schmeckt das Saxophon zwar - trotz nachspülen mit Wasser - etwas eklig nach Zahnpasta, aber das geht rasch wieder weg. Und ich wische meinen S-Bogen immer mit nem (mini-) Durchziehwischer trocken und kenne das Problem mit dem grünen Belag - zumindest im S-Bogen - nicht.

Desweiteren: Man bedenke nicht nur die Korrosion, sondern auch ggf. Rückstände durch Nahrungsmittel. Wenn´s also in jeder Bandprobe Kekse gibt, kann der Geschmack auch vom Restebrei kommen... lecker ,-)

Das Kupfer ist tatsächlich giftig - nicht so schlimm wie Quecksilber, aber man will es nicht jeden Tag aufnehmen. Zudem reichert es sich im Fettgewebe an, und man kriegt es nicht mehr vernünftig aus dem Körper raus - außer bei der nächsten Schlankheitskur ;-)

Viel Erfolg dennoch,
Stefan
 
Ich hatte jedoch früher einmal ein sehr beliebtes Mundstück, dessen Zusammensetzung aus einer Blei/Zink Legierung bestand. Es hatte mir auf Dauer Abzesse im Kehlkopf und ein Krebsgeschwür auf dem linken Stimmband gebracht ( musste operativ entfernt werden ).


@saxy didy: was für ein mundstück war das? ich würd so was nämlich gern vermeiden...


danke

gruß Philippe
 

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