Trafo-Sekundärspannung bei LabSeries L5

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Servus,

Ich habe vor einiger Zeit in Angriff genommen, einen LabSeries L5 nachzubauen, da der diesseits vom großen Teich ja überhaupt nicht zu bekommen ist. Inzwischen sind alle Probleme aus dem Weg geräumt, Schaltpläne und Service Docs gibt es hier und Komplementärteile für diverse Uralt-Halbleiter habe ich auch schon zusammengesucht. Nur in einem Problem bin ich mir nicht ganz sicher:
Vorstufe und Endstufe haben getrennte Stromversorgungen, weswegen für jeden ein getrennter Abzweig am Trafo existiert.
Laut Schaltbild sind das +- 23V für die Vorstufe, für die Endstufe allerdings sind keine festen Angaben gemacht, da die Spannung für die 100W-Version (L5) und die 200W-Version (L11) unterschiedlich ist. Die gemachten Angaben sind für den L5:
+/- 63V NO LOAD
+/- 50V FULL LOAD
NACH der Gleichrichtung.

Ich dachte mir, ich könnte die Wechselspannung berechnen nach der Gleichung U- = U~ * Wurzel(2) - 1,4V für Gleichgerichtete Spannungen.
Für +-63V ergäben sich also ziemlich genau +-45V~. Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, ob das so viel Sinn macht und wenn doch, ob ich wirklich die NO LOAD Angabe heranziehen muss, wobei ich nichtmal genau weiß auf was sich das No Load bezieht.

Also in aller Kürze: Welche Sekundärspannung hat der Trafo des LabSeries L5?

Gruß
Christian
 
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Servus,

Ich habe vor einiger Zeit in Angriff genommen, einen LabSeries L5 nachzubauen, da der diesseits vom großen Teich ja überhaupt nicht zu bekommen ist. Inzwischen sind alle Probleme aus dem Weg geräumt, Schaltpläne und Service Docs gibt es hier und Komplementärteile für diverse Uralt-Halbleiter habe ich auch schon zusammengesucht. Nur in einem Problem bin ich mir nicht ganz sicher:
Vorstufe und Endstufe haben getrennte Stromversorgungen, weswegen für jeden ein getrennter Abzweig am Trafo existiert.
Laut Schaltbild sind das +- 23V für die Vorstufe, für die Endstufe allerdings sind keine festen Angaben gemacht, da die Spannung für die 100W-Version (L5) und die 200W-Version (L11) unterschiedlich ist. Die gemachten Angaben sind für den L5:
+/- 63V NO LOAD
+/- 50V FULL LOAD
NACH der Gleichrichtung.

Ich dachte mir, ich könnte die Wechselspannung berechnen nach der Gleichung U- = U~ * Wurzel(2) - 1,4V für Gleichgerichtete Spannungen.
Für +-63V ergäben sich also ziemlich genau +-45V~. Jetzt bin ich mir aber nicht sicher, ob das so viel Sinn macht und wenn doch, ob ich wirklich die NO LOAD Angabe heranziehen muss, wobei ich nichtmal genau weiß auf was sich das No Load bezieht.

Also in aller Kürze: Welche Sekundärspannung hat der Trafo des LabSeries L5?

Gruß
Christian

Ich kann Dir nur sagen wie ich den Trafo auslegen würde:

Ausgehend von der Gleichspannung unterVolllast (50V) zurückrechnen mit Faktor 1,4142 .
Das gäbe eine Sekundärspannung von ca. 35-36V.
Je nach Trafoleistung ergibt sich dann die mehr oder weniger höhere Leerlaufsspannung.
Der relativ hohe Unterschied von 13V zwischen Volllast und Leerlauf zeigt, das wohl kein allzu großzügig ausgelegter Trafo verbaut wurde.
In der Regel würde man Leerlauffaktoren von 10-20% einrechnen - die hier vorhandenen gut 25% zeigen, daß der Trafo leistungsmässig sehr knapp bemessen ist.

Ich würde da lieber zu einem etwas größeren Modell greifen - min. 160-200VA für die Verstärkerversorgung.
 
Je nach Trafotyp würde ich von den 45V 5-10% abziehen und so einen Trafo nehmen.

Nicht vergessen, die Sekundärseite zu erden, außer du verwendest Trafos mit entsprechender Isolation!
 
Je nach Trafotyp würde ich von den 45V 5-10% abziehen und so einen Trafo nehmen.

Nicht vergessen, die Sekundärseite zu erden, außer du verwendest Trafos mit entsprechender Isolation!

Ich kenne Dich eher als vorsichtig und konservativ - nicht im negativen Sinne;)
Deshalb überrascht mich hier Deine Angabe etwas...

Bei den Vorgaben aus dem Schaltplan würde ich Versorgung des Amps nie aus Sicht der Leerlaufspannung auslegen - dazu weiss man einfach zu wenig über den im Originalgerät verbauten Trafo.
Trafos um die 80-100VA liegen in der Leerlaufspannung schon mal 20-25% über dem Nennwert - gerade eben liegt bei mir auf dem Arbeitstisch ein 100VA mit Nominal 18V~ der hat im Leerlauf gut 23V (!).

Rechnest Du das mit ein dann wären die angegebenen 45V (-10%) -> 40,5 * 1,4142 * 1,2 = 69V, das wäre mir persönlich auch in Hinblick auf eventuell verwendete Elkos mit 63V (ist ja sehr naheliegend) zu knapp.
Und bei größeren Spannungen ist die Spreize Leerlauf-Nominial oft noch größer.
 
Und bei größeren Spannungen ist die Spreize Leerlauf-Nominial oft noch größer.
Da spricht er wahr...
Meinen selbstgebauten Verstärker konnte ich nur über einen Spannungsregler (vielleicht noch bekannt aus alten Fernsehzeiten?) mit 190 statt 230V betreiben, weil ich den Leerlauffaktor beim Berechnen der Trafowicklungen nicht berücksichtigt hatte... :redface:
Die Schaltung war für +/- 24Volt ausgelegt - ich kam auf zweimal 38V...
Das fiel mir aber erst auf, als die Trafos vergossen waren...
 
Gut, gut, dann sag' ich mal herzlich danke. :)

Ok, für mich bedeutet das dann also +-35V (scheint mir jetzt auch logisch, wenn sich "Full Load" auf die Nominalspannung bezieht), dabei kommen zwar nur unter 49V raus, ich hoffe das stört die Endstufe nicht?
Da ich nichts Kleineres finden kann, werde ich einen mit 300VA nehmen.

Gruß
 
Ich kenne Dich eher als vorsichtig und konservativ - nicht im negativen Sinne;)
Deshalb überrascht mich hier Deine Angabe etwas...

Bei den Vorgaben aus dem Schaltplan würde ich Versorgung des Amps nie aus Sicht der Leerlaufspannung auslegen - dazu weiss man einfach zu wenig über den im Originalgerät verbauten Trafo.
Trafos um die 80-100VA liegen in der Leerlaufspannung schon mal 20-25% über dem Nennwert - gerade eben liegt bei mir auf dem Arbeitstisch ein 100VA mit Nominal 18V~ der hat im Leerlauf gut 23V (!).

Rechnest Du das mit ein dann wären die angegebenen 45V (-10%) -> 40,5 * 1,4142 * 1,2 = 69V, das wäre mir persönlich auch in Hinblick auf eventuell verwendete Elkos mit 63V (ist ja sehr naheliegend) zu knapp.
Und bei größeren Spannungen ist die Spreize Leerlauf-Nominial oft noch größer.


Ich gebe zu, ich bin nicht der ultimative Trafoexperte, aber trotzdem würde ich mal folgendes annehmen:
Je magnetisch 'härter' der Trafo (also je besser die Kopplung zwischen primär- und sekundär Wicklung), desto kleiner der Einbruch unter Last und desto kleiner die Leerlaufüberhöhung.
Ebenso kann ein Teil der Leerlaufüberhöhung nicht vom Trafo sondern vom Zusammenspiel mit den Gleichrichterdioden kommen, was dadurch begünstigt wird, wenn der Trafo nicht 'hart' ist und langsame Gleichrichterdioden verwendet werden (Stichwort 'fast recovery').
Davon ausgehend habe ich geschätzt, dass im Original kaum ein Ringkerntrafo drin war, denn der ist bekanntlich sehr 'hart'. Auch sind da unter 'no load' 63V angegeben, allein schon deswegen würde ich nie 63V Kondensatoren verbauen, sondern wie im Schaltplan angegeben 75V (veraltet) bzw. 100V Kondensatoren.
Und ob die jetzt 63V oder 69V bekommen... Wie gesagt, ich denke kaum, dass ein 300VA Ringkerntrafo 20% Leerlaufüberhöhung hat.
 
Ich gebe zu, ich bin nicht der ultimative Trafoexperte, aber trotzdem würde ich mal folgendes annehmen:
Je magnetisch 'härter' der Trafo (also je besser die Kopplung zwischen primär- und sekundär Wicklung), desto kleiner der Einbruch unter Last und desto kleiner die Leerlaufüberhöhung.
Ebenso kann ein Teil der Leerlaufüberhöhung nicht vom Trafo sondern vom Zusammenspiel mit den Gleichrichterdioden kommen, was dadurch begünstigt wird, wenn der Trafo nicht 'hart' ist und langsame Gleichrichterdioden verwendet werden (Stichwort 'fast recovery').
Davon ausgehend habe ich geschätzt, dass im Original kaum ein Ringkerntrafo drin war, denn der ist bekanntlich sehr 'hart'. Auch sind da unter 'no load' 63V angegeben, allein schon deswegen würde ich nie 63V Kondensatoren verbauen, sondern wie im Schaltplan angegeben 75V (veraltet) bzw. 100V Kondensatoren.
Und ob die jetzt 63V oder 69V bekommen... Wie gesagt, ich denke kaum, dass ein 300VA Ringkerntrafo 20% Leerlaufüberhöhung hat.

Bei 300VA glaube ich das auch nicht.
Der Originaltrafo ist bei dem großen Unterschied zwischen Last und Nominal wohl ziemlich auf die Ecke ausgegelegt gewesen. Das machen ja manche Hersteller ganz gerne - anstatt einen Trafo mit ausreichend Reserven, sprich genügt Leistung, zu nehmen wird ganz gerne gespart (das ist natürlich auch geschäftlich zumindest nachvollziehbar). Was raus kommt ist oft ein weicher Trafo, den man lieber bei Vollast einbrechen lässt - für die 100W Leistung in diesem Fall sind die 50V im Volllastfall ja auch in Ordnung - das reicht für 300W Spitzen an 8Ohm.
Ich persönlich mag diese Art der Auslegung nicht - das kann man machen, wenn man das Lastverhalten des Trafos genau kennt. Vorsichtig bin ich in diesem Fall vor allem geswesen, weil halt die Gefahr besteht, das wieder "nur" ein z.B. 100VA Trafo eingesetzt wird. Ansonsten ist es andererseits ja auch kein Fehler wenn bipolare Endstufen etwas mehr Reserven haben.
Der 300VA mit 2x35V - der nun wohl eingesetzt wird - wird dem Amp besser zu Gesicht stehen als der alte Trafo zumal er wesentlich bessere Reserven bietet und nicht im Bereich des "Einbrechens" betreiben wird.
 
Bei 300VA glaube ich das auch nicht.
Der Originaltrafo ist bei dem großen Unterschied zwischen Last und Nominal wohl ziemlich auf die Ecke ausgegelegt gewesen. Das machen ja manche Hersteller ganz gerne - anstatt einen Trafo mit ausreichend Reserven, sprich genügt Leistung, zu nehmen wird ganz gerne gespart (das ist natürlich auch geschäftlich zumindest nachvollziehbar).

Jein, das kann auch teilweise gewollt sein.
a) reduzierte Spitzenströme an den Gleichrichterdioden
b) dadurch störungsärmere Gleichspannung
c) Trafo weicher weil mächtig Isolierung zwischen den Wicklungen sitzt um die Schutzklasse zu erreichen
d) besserer Power Factor am Netz
...
 

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