Kann ein Kondensator Mikrofon durch zu hohen Schalldruck kaputt gehen?

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Hallo, :)

Ich hoffe ich bin in diesem Subforum richtig - falls nicht, bitte verschieben ;)

Kann ein Kondensatormikrofon durch einen zu hohen Schalldruckpegel kaputt gehen?

Ich hatte letztens eine Diskussion mit einem Freund. Immerhin sind die Membranen von Kondensatormikrofon so aufgehängt, dass sie kaum einen Ausschlag aufweisen.
Eigentlich müsste es doch deswegen unmöglich sein, dass die Membran anschlägt.
Nur die innere Elektronik setzt doch Grenzen: Diese kann schliesslich übersteuern, was zu Verzerrungen führt. Aber kann diese Übersteuerung auch das Mikrofon zerstören? :confused:

Gruß :)
Lukas
 
Eigenschaft
 
Ich kenne mich da speziell zwar weniger aus, kann aber sagen, dass alles
bei einem zu hohen Schalldruck kaputtgeht.
Die Frage ist nur bei welchem.

Rein aus dem Bauch heraus würde ich sagen:
Ja, das Mikrofon geht bei zu hohem Schalldruck kaputt.
Kann ich aber nicht 100%ig sagen;)

mfG
 
....kann aber sagen, dass alles
bei einem zu hohen Schalldruck kaputtgeht.
Die Frage ist nur bei welchem.
....

Seh ich genauso.
Aber der Schalldruck muß schon sehr hoch sein. Mit Kleinkondensern nimmst Du ja auch Schlagzeug (Overhead) ab.

Wenn nur die elektronik übersteuert wird passiert nichts. Erst wenn der Schalldruck so hoch werden sollte, das die Membrane mechanisch beschädigt wird ist es kritisch.

Gruß

Fish

€: Hab gerade mal im Datenblatt meiner Kleinkondenser nachgeschaut:
137db machen sie noch mit 1% Klirrfaktor. Die bekommst Du mit "normalen" Schallquellen nicht kaputt.
 
Ich kenne mich da speziell zwar weniger aus, kann aber sagen, dass alles bei einem zu hohen Schalldruck kaputtgeht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein dynamisches Mikrofon in der Praxis (bis ~150dB zB. im Innern der Kick) kaputt geht. Preisklasse ab dem 3-stelligen Bereich, wohlgemerkt!
So billig T-Bone Mikros, denen würd ich das schon zu trauen ;)

Die Frage ist nur bei welchem.

Tja, bei 220 dB ist physikalisch gesehen Schluss :D
Aber mir gehts daraum, ob in der Praxis etwas kaputt gehen würde.

Ich wollte mal nur aus Interesse mit ein paar Kondensatormikrofonen laute Gitarrenamps und die Kick Drum abnehmen - nur hat mir dies der Besitzer der Mikrofone verboten, sie könnten kaputt gehen :gruebel:

Diese kleine Diskussion hat mich zu diesem Thread veranlasst ;)
 
....und die Kick Drum abnehmen - ...


Mach ich mit Grenzflächen öfters.
Auch Flügel (Steinway D und Blütthner) werden mit den Grenzflächen und Kleinkondensors abgenommen. Da ist es wirklich laut und das älteste Kondensatormic hat schon fast 20 Jahre auf dem Buckel....

Gruß

Fish
 
Da würde ich bei Bändchen nicht drauf wetten!

Greets Wolle
 
So manches Bändchen kann man alleine durch Phantomspeisung zerstören. Oder mal anpusten, auch ganz toll...
Aber das sind ja auch keine Kondensator Mikrofone, insofern hat das nix mit dem Thema zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
So manches Bändchen kann man alleine durch Phantomspeisung zerstören.

Das ist Urban Legend. Phantom-Power macht einem Bändchenmikro eigentlich nichts aus, denn die Spannung liegt zwischen Masse und beiden Signalleitern an. Zwischen den Signalleitern gibts keine Spannung, daher existiert diese Spannung für das Bändchenelement nicht.

Nur wenn man einen Kurzschluss zwischen Masse und einem der Signalleitern fabriziert, kommt die Spannung überhaupt beim Bändchen an. Das passiert zB wenn man ein TRS Patchbay hat und da mit anliegender Phanompower umsteckt. Da wird dann für kurze Zeit beim Einstecken dieser Kurzschluss hergestellt. Ob davon zwangsläufig das Bändchen kaputt geht ist auch noch nicht gesagt, aber es könnte evtl Schaden nehmen.

Ich glaube der Mythos "Bändchen vertragen keine Phantomspeisung" kommen noch aus der Zeit der Tonader-Speisung, wie sie früher üblich war (12V zwischen den Signalleitern).

Hier ein Video, dass es anschaulich beschreibt:

http://www.youtube.com/watch?v=YmHgPbSqhAE
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein theoretisch kann ein Kondensatormikrofon durch zu hohen Schalldruck zerstört werden, nämlich dann wenn die Membran so weit auslenkt das sie mit der Gegenmembran zusammenklebt. Ob man das in der Praxis hinbekommt lass ich mal dahingestellt, wenn man das Teil an das Triebwerk von nem Düsenjäger stellt vielleicht.
 
He Lukas! :)

Tja, bei 220 dB ist physikalisch gesehen Schluss :D

Woher hast du diese Zahl? :weird:
Ich kenns mit 194dB..

Lass mal kurz rechnen:
SPL = 20 * log(p1/p0)
p0=20mikroPascal = 20*10^(-6)Pascal = 2*10^(-5)Pascal
p1=ca.1bar = 10^5Pascal

-> 20* (10+log(1/2)) -> is ca. 194dB..

Sorry Lukas. :p

Lg Jakob
 
Aus dem PM Magazin, Ausgabe September 2009.

Uh.. :D

Ich hab mir über diesen Wert lustigerweise früher nie Gedanken gemacht. Allerdings hab ich dann mal einen Link nach Youtube gesehn (irgendwo hier im MB) wo der ehemalige Chef (oder sonst ein wichtiger) von Schoeps einen Vortrag hält. Nevau nicht allzu hoch (für erstsemestrige Tonmeister-studenten oder sowas schätz ich). Vorallem so Grundlagenzeug, also Richtcharakteristik, unterschiede Klein- Großmembraner (darauf steht sich der typ voll :D). Aber echt interessant. :)
Unter anderem hat er noch ein Geschichtlein erzählt in dem genau dieser Wert vorkam.
Da hab ich mir zum ersten mal drüber Gedanken gemacht.. und das vergisst man nicht so schnell ;)

Lg Jakob
 
wenn dein kondensator mikrofon nach 1990 gebaut wurde, musst du dir keine sorgen machen, es sei denn in deiner band spielt jemand handgranate oder düsentriebwerk.
 
*neugier* Wie kommst du auf "nach 1990"? *neugier*

Gruß

Fish

is ne hausnummer... soll heissen, dass moderne kondensatoren nicht mehr so fragile gebilde sind wie in der zeit, in der diese thematik entstand.
 

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