Problem Dämmung/Akustik Proberaum

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Heynertli
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Hallo.
Da ich neu im Forum bin, stell ich mein Anliegen kurz vor.

Also...Wir sind gerade dabei eine Band zu gründen. Einen Proberaum besitzen wir bereits, in einem Nebenzimmer einer Scheune. Er besitzt eine Tür aus Holz ein Fenster eine Holzdecke und eine Holzwand, der Rest der WÄnde besteht aus Putz mit isolierenter Tapete darüber. Mein Bandkollege macht rechten Druck, damit es bald mit den Proben losgehehn kann.
Nun stellt sich bloß die Frage, wie können wir die Akustik verbesser, falls diese überhaupt zu verbessern geht und unsere Musik abdämen. Der Bandkollege, will in den nächsten Tagen Noppenschaum für 47 qm bestellen, da ich aber zur Zeit auch andere Ausgaben habe, bin ich knapp bei Kasse und wieß gar nicht, ob Noppenschaum gut ist und außerdem ist er auch nicht billig.

Bitte sagt mir bald ob Noppenschaum die einzigste Lösung ist, oder ob es sogar Quatsch ist.
Und was man dafür nehmen kann oder eine Alternative.
Bitte meldet euch schnell, denn er will es so schnell wie möglich bestellen. ;D

DANKE.
 
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Geht es um Innenakustik ("Nachhall") oder Lärmschutz nach außen?

Noppenschaum IST Quatsch. Für Schallschutz bringt er null (!!!) und als alleinige Massnahme für die Innenakustik wenig. Für die Innenakustik gibt es effektivere und günstigere Materialen (Rockwool, Thermo-Hanf, etc.).
 
Vielen Dank für deine Antwort. :)

Hauptsächlich soll es um die Innenakustik gehen, aber auch der Lärmschutz soll bisschen beachtet werden.
Kann man da eine Fliege mit 2 Klappen schlagen?
 
Kann man da eine Fliege mit 2 Klappen schlagen?


Kaum. Eher im Gegenteil, meist ist es so, das Räume, die wenig Schall nach aussen lassen, Innenakustisch umso problematischer sind. Ist auch logisch, wenn man sich den "Energieerhaltungssatz" vor Augen führt: Schall der rausgeht, stört im Raum selbst nicht mehr. Der perfekte "Absorber" ist aus innenaksutischer Sicht eine offene Tür ;). Schall der nicht rausgeht und auch nicht "künstlich" absorbiert wird, stört im Raum und muss sich langsam abbauen (=z.B. "Nachhall").

Innenakustische Maßnahmen helfen für den Schallschutz wenig bis nichts. Schallschutz für Pegel in Proberaumstärke ist meist nur sehr aufwändig zu realisieren. Man kann zunächst versuchen, die üblichen Schwachstellen (Fenster und Türen) in den Griff zu bekommen, das geht noch relativ einfach. Alle Probleme, die dadurch nicht gelöst werden - und der Normalfall ist leider, dass dadurch keine relevante Verbesserung erzielt wird - bedeutet enormen finanziellen Aufwand (=> Raum-in-Raum-Konstruktion).

In 95% der "Proberaumfälle" muss man in puncto Schallschutz sagen, dass es praktisch (finanziell, etc.) nicht möglich ist, vorhandene Probleme zu lösen. Leider.

Was die Innenakustik angeht: Wenn man sagen wir ca. 30% der Oberfläche mit Rockwool (manchen sehen die Fasern kritisch => kann man in dünne Folie packen) oder Thermohanf (der Geruch nach "Kleintierzoo" ist nicht jedermanns Sache) behängt (Stärke 10cm oder mehr, mehr ist besser), dürfte schon einiges gewonnen sein. Problem ist dabei meistens, dass der Raum schnell zu dumpf wird, da tendenziell mehr Höhen absorbiert werden. Dem kann man durch gezielte Platzierung zumindest ein wenig entgegen wirken: Je mehr Abstand zur Wand das Dämmmaterial hat, desto mehr absorbiert es auch im tieferen Bereich. Auch in Raumkanten wirkt es in Richtung "Bass" wesentlich besser, am allerbesten in den Ecken. In den letzten beiden Fällen kann man z.B. ganze Rollen oder Pakete ungeöffnet aufstellen bzw. ablegen (und nach Bandauflösung wieder verkaufen ;)).

Perfekt wird es so nicht, v.a. das übliche Gewummer wird man so nur teilweise los, aber sicherlich wesentlich besser als "nackt".
 
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Problem ist dabei meistens, dass der Raum schnell zu dumpf wird, da tendenziell mehr Höhen absorbiert werden.

Na, kleiner Denkfehler? Wenn man Mineralwolle in Folie packt, dann werden Höhen von der Folie reflektiert und nicht absorbiert. Ebenfalls darf die Folie nicht zu straff aufgespannt sein, da sie unter Umständen sogar in Resonanz gehen könnte.


Das grösste Problem sehe ich schon in der Aussage: bin ich knapp bei Kasse
 
Na, kleiner Denkfehler? Wenn man Mineralwolle in Folie packt, dann werden Höhen von der Folie reflektiert und nicht absorbiert. Ebenfalls darf die Folie nicht zu straff aufgespannt sein, da sie unter Umständen sogar in Resonanz gehen könnte.

Nein, kein Denkfehler. Das waren von mir zwei völlig verschiedene Aussagen ("Mineralwolle KANN man in Folie packen" und "Raum wird schnell zu dumpf"), wo Du jetzt einen Zusammenhang konstruierst, denn ich gar nicht kommuniziert habe. :rolleyes:

Klar muss man in der Praxis aufpassen, welche Folie man - wenn überhaupt - wie benutzt, aber so weit waren wir noch nicht. Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei ausschließlicher Verwendung von porösen Absorbern der Raum "dumpf" wird - egal ob Folie oder nicht, denn das Problem ist ja weniger, ob Höhen absorbiert oder reflektiert werden, sondern einfach, das "untenrum" zu wenig absorbiert wird...
 
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Wenn man sagen wir ca. 30% der Oberfläche mit Rockwool (manchen sehen die Fasern kritisch => kann man in dünne Folie packen) oder Thermohanf (der Geruch nach "Kleintierzoo" ist nicht jedermanns Sache) behängt (Stärke 10cm oder mehr, mehr ist besser), dürfte schon einiges gewonnen sein. Problem ist dabei meistens, dass der Raum schnell zu dumpf wird, da tendenziell mehr Höhen absorbiert werden.

Na wenn das kein Zusammenhang ist, dann weis ich auch nicht was für Dich ein Zusammenhang ist ;) Wenn der TE jetzt das Zeug in Folie packt und mindestens 10cm Stärke, dann wird sicherlich unten herum genug absorbiert und oben weniger, da das Zeug in Folie gepackt ist. Ich habe eben aus diesem Grund 2qm in Folie gepackt (mit schickem Holzrahmen und luftdurchlässigem Stoffbezug), damit keine weitere Höhen absorbiert werden. In der Praxis beugt man mit der Folie gegen der Mumpfigkeit vor.
 
Na wenn das kein Zusammenhang ist, dann weis ich auch nicht was für Dich ein Zusammenhang ist ;)

Um das Haar dann zu vierteln:

Ich habe die Folie nur kurz als MÖGLICHEN Schutz vor Fasern ins Spiel gebracht, NICHT als akustische Maßnahme gegen eine mögliche "Überabsorption". Die Aussage "Raum wird schnell zu dumpf" ist auf die alleinige Verwendung von porösen Absorbern allgemein bezogen, und auf den wahrscheinlichen Fall, dass der Nutzer das Zeug einfach so an die Wand klatscht, so wie er es ja mit dem ursprünglich angedachten Noppenschaumstoff auch tun würde.

Und eine Konkretisierung: Anstatt

Problem ist dabei meistens, dass der Raum schnell zu dumpf wird, da tendenziell mehr Höhen absorbiert werden

hätte ich wohl schreiben sollen: "Problem ist dabei meistens, dass der Raum schnell zu dumpf wird, da tendenziell zu wenig Bässe und untere Mitten absorbiert werden."

Völlig unabhängig von der Folie ist die Chance sehr groß, dass ein akustisch kleiner Raum (das sind praktisch alle Proberäume) unterhalb der Grenzfrequenz von ca. 300 Hz (weiterhin) dröhnt und wummert, weil poröse Absorber in der Größenordnung im unteren Frequenzbereich wenig(er) Wirkung zeigen. Ob man nun subjektiv einen Raum in dem Bässe und untere Mitten überbetont sind als "dumpf" bezeichnen will, muss jeder selber entscheiden.
 
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