Vorschläge, den originalen Wortrhythmus für Leser/ Co-Texter zu verdeutlichen

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Hi, liebe Texter und Co-Texter:

Wer kennt das nicht? Man liest hier einen Text und möchte Verbesserungs-Vorschläge machen.

Aber die originale Wortbetonung des Textes, die Metrik ist unklar!

Ein kompletter Text mit Notenbild wäre ideal! Aber wer kann und will so etwas nur für dieses Unterforum editieren?

Wenn es schnell gehen soll, behelfe ich mir im Netz gern wie folgt:

die betonten Silben fett editiert.
mit fett und unterstrichen die EINSEN.

------------------------------------------

Beispiel: "Marmorstein und Eisen bricht" (4/4 Takt 120 bpm)


Wei
ne nicht wenn der Regen fällt
dam dam.... dam dam
Es gibt einen der zu dir hält
dam dam.... dam dam


Marmorstein und Eisen bricht
Aber unsere Liebe nicht
Alles alles geht vorbei
Doch wir sind uns treu

Man könnte aber auch die Einsen im Takt rot editieren:

Wei
ne nicht wenn der Regen fällt
dam dam.... dam dam
Es gibt einen der zu dir hält
dam dam.... dam dam

Marmorstein und Eisen bricht
Aber unsere Liebe nicht
Alles alles geht vorbei
Doch wir sind uns treu

Bei einer solchen Schreibweise könnte man im Gegenzug mit Änderungsvorschlägen reagieren, die genau auf dem originalen Wortrhythmus liegen.

----------------------------------------

Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, das die Forensoftware entsprechende Markierungen oft mit chaotischen Zeichen begleitet und dass man seinen Beitrag manchmal nacheditieren muss, bis er so aussieht, wie er aussehen soll.

Aber wenn's der Verständigung hilft?

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Hat jemand noch übersichtlichere Vorschläge?

Oder haltet ihr diesen Vorschlag für zu speziell oder gar überflüssig?

Seht Ihr den möglichen Nutzen einer solchen Schreibweise überhaupt?

---------------------------------------------

Natürlich steht es Jedem frei, wie er seinen Textentwurf veröffentlicht.

Aber wenn jemand Vorschläge sucht oder machen will, die genau auf dem Original liegen sollen, dann braucht er detailliertere Angaben, als hier üblicher Weise angeboten werden? - Finde ICH jedenfalls.








 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir schon den Nutzen vorstellen, nur wuesste ich nicht, ob mir das nicht zu aufwendig waere.
Zumal Synkopen und was man da so alles mal veranstaltet, wenn man einen Text in ein bestimmtes Metrum bringen will nur schwer darstellbar waeren. Schon bei der ersten Zeile scheiterst Du hier mit Deinem Beispiel, wenn Du mich fragst. Evtl. wenn "der" fett waere, aber selbst dann haut es nicht ganz hin.
Vielleicht wenn man in einer Zwischenzeile jeweils die Schlaege notiert? Aber dann ist wohl auch nicht sichergestellt, dass das bei jedem gleich aussieht und an den gleichen Stellen dargestellt wird.
Am praktikabelsten ist also meiner Meinung nach einfach wie bisher das Metrum und/oder Takt anzugeben und fuer alles weitere eine Hoerprobe einzustellen.
 
Der Sinn des Ganzen ist durchaus einleuchtend und kann einen Nutzen haben...

Allerdings - wie schon gesagt - wird der Aufwand des Postens recht hoch...

.. und zusätzlich auch die Lesbarkeit deutlich erschwert. Das könnte zu einer reduzierten Anzahl der heiß ersehnten Antworten führen.

Aber: warum nicht? Wenn jemand meint, sein Texte damit besser vermitteln zu können, kann er das gern so machen. Ob es hilft, wird man sehen.

Wobei ich bei diesem Beispiel auch schon einen gewissen Interpretationsraum sehe, was die fetten betonten Silben angeht.

...
 
Tinitus schrieb:
Schon bei der ersten Zeile scheiterst Du hier mit Deinem Beispiel, wenn Du mich fragst. Evtl. wenn "der" fett waere, aber selbst dann haut es nicht ganz hin.

Danke für deine Reaktion.

Hatte aus dem Gedächtnis skriptiert und habe nach Deinem Hinweis die erste Zeile geändert.

Tinitus schrieb:
Zumal Synkopen und was man da so alles mal veranstaltet, wenn man einen Text in ein bestimmtes Metrum bringen will nur schwer darstellbar waeren.

Synkopen oder Vorzieher haben eigentlich nichts mit der Wortmetrik zu tun. Das betrifft eher das Thema musikalische Phrasierung.

Die Verslehre benutzt leider sehr komplizierte Bezeichnungen für viele kleine Rhythmen.

ICH komme beim Texten sehr gut klar mit der Unterscheidung 2-gliedrige Versfüße ( zB. Liebe oder Amur) oder 3-gliedrige Versfüße (zB. Liebelei; Tee oder Milch).

Vorzieher und Synkopen "begradige" ich entsprechend.

Tinitus schrieb:
Am praktikabelsten ist also meiner Meinung nach einfach wie bisher das Metrum und/oder Takt anzugeben und fuer alles weitere eine Hoerprobe einzustellen.

Aber Ja!!!

Wer´s drauf hat:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, Metrum war hier das falsche Wort. :redface:
 
antipasti schrieb:
Allerdings - wie schon gesagt - wird der Aufwand des Postens recht hoch...

.. und zusätzlich auch die Lesbarkeit deutlich erschwert. Das könnte zu einer reduzierten Anzahl der heiß ersehnten Antworten führen.

Stimmt.

Aber wie oft sehe ich hier Verbesserungsvorschläge, und der Textvorsteller schreibt Sachen wie: "Guter Vorschlag, passt leider rhythmisch nicht." - Hätte er seinen Text metrisch korrekt geschrieben, wäre der Effekt für beide Seiten sicher größer.

Ich will ja keine neue Postingform einführen, sondern nur DENEN, die konkrete, metrisch stimmige Vorschläge suchen, eine Brücke bauen.

ich kam auf die Idee, diesen thread zu eröffnen, nachdem ich heute bei "Der Dekan: "Das Meer" folgendes las:

Morbo schrieb:
Bleib auf jeden Fall dran, auch auf deutsch zu texten. Da steckt eine Menge Potential glaub ich.

Der Dekan schrieb:
jaaaaaa...... aber irgendwie les ich da meinen rhythmus immer schon scheisse und dann gefällts mir nicht mehr^^

Morbo schrieb:
Darüber würde ich mir keinen großen Kopf machen. Du hast doch auch was für Kettcar über, oder? Schau dir mal den Text von "48 Stunden an" - der passt rhythmisch beim Lesen auch nicht immer. Dann achte mal drauf, wie der Sänger das dann singt und wie es dann rüberkommt.

Richtige, wichtige Gedanken, die aber ohne metrisch gekennzeichnete Texte in allgemeinen Aussagen versickern. Nun wollte ich mal schauen, was an den Rhythmen von Der Dekan so Sch... sein soll, aber ...nix Metrik zu sehen....Pustekuchen.

Eigentlich wollte ich in DEM thread meinen Vorschlag machen, aber dann wollte ich doch eine größere Lesergemeinschaft ansprechen.
 
Wobei ich, (der ich hier allerdings nicht so viel poste), es eh nicht besonders sinnvoll finde konkrete Reime vorzukauen.
Klar denkt man automatisch ueber Loesungsmoeglichkeiten nach, aber hilfreicher finde ich, wenn man nur einen groben Wink in eine Richtung gibt oder aufzeigt, wo etwas noch nicht ganz passt.
Das werden viele hier aber wohl anders sehen, wenn man mal von den Postings ausgeht und ist auch nochmal ein anderes Thema.
 
"Guter Vorschlag, passt leider rhythmisch nicht."

Was allerdings auch immer am Phrasierungstalent des Sängers/Dichters liegen kann. Immerhin hat man zwischen 1/1 und 1/16 Noten einiges an Möglichkeiten.

Dennoch: Für jemanden, der ein sehr strenges Muster vorgeben will, ist so eine Schreibweise eventuell ganz nützlich.
 
Für bestimmte Texte ist das ein sehr sinnvolles Vorgehen, finde ich.

Dort, wo schon Musik/musikalische Umsetzung vorliegt oder beim geschriebenen Text untergelegt ist und von da aus sowohl Silbenanzahl als auch Betonungen vorliegen, macht es wirklich Sinn, das auch zu äußern.

Ich finde es jedenfalls immer etwas ernüchternd, wenn man Vorschläge macht und dann lesen darf "toller vorschlag, paßt aber nicht in den rythmus".

Dann lieber in den Eingangsbemerkungen sagen: liegt schon fest - also nur Feedback, wo es hakt oder unverständlich ist (plus: Wie gefällt der Text etc.). Oder eben den Feedback-gebern über die vom jongleuer gemachten Vorschläge klar machen, wie der Text aufgebaut ist.

Klar kann man es bei Hinweisen wie " das hakt für mich" oder "das wort finde ich jetzt nicht passend" belassen - aber manchmal fallen einem ja automatisch Alternativen ein oder der Autor selbst ist mit ein paar Stellen nicht zufrieden und fragt nach Änderungsmöglichkeiten.

Finde die Vorschläge eine schöne und sinnvolle Erweiterung für dieses Forum.

x-Riff
 
Hm...:gruebel:

Viel Skepsis...

Ich kann mir schon den Nutzen vorstellen, nur wuesste ich nicht, ob mir das nicht zu aufwendig waere.

Der Sinn des Ganzen ist durchaus einleuchtend und kann einen Nutzen haben...

Allerdings - wie schon gesagt - wird der Aufwand des Postens recht hoch...

.. und zusätzlich auch die Lesbarkeit deutlich erschwert. Das könnte zu einer reduzierten Anzahl der heiß ersehnten Antworten führen.

Was allerdings auch immer am Phrasierungstalent des Sängers/Dichters liegen kann. Immerhin hat man zwischen 1/1 und 1/16 Noten einiges an Möglichkeiten.

Dennoch: Für jemanden, der ein sehr strenges Muster vorgeben will, ist so eine Schreibweise eventuell ganz nützlich.


Es ist doch ein großer Unterschied zwischen einem Musiktext und einem Gedicht.

Das Gedicht steht da und ist metrisch klar.

Der Liedtext mag semantisch klar sein, metrisch ist er es noch lange nicht!

Sollten wir nicht nach allen Möglichkeiten suchen, die unsichtbare Rolle der Musik im Text sichtbar zu machen?

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Wenn ich eine Demomusik mit einem Schimmeltext bekomme, setze ich den gesungenen Schimmel als erstes in eine Zeichensprache um: "/" für betont und "-" für unbetont.

Aus "Weine nicht wenn der regen kommt" würde also "/-/--/-/"

Erst diese Vorarbeit versetzt mich in die Lage, gut vorbereitet auf die spannende Suche nach den versteckten Worten zu gehen.

Ich bin auch Sänger. Aber mir laufend die Metrik singend in Erinnerung zu bringen, würde ja ständig meine Konzentration auf den zu schreibenden Text stören...

Zu hoher Aufwand? - Ich gebe zu, die Metrik der Gesangsline einer Soulnummer mit ihren vielen Schleifen erfordert etwas Zeit, bevor sie als Strichfolge auf dem Papier steht. Aber dann geht die Post ab.

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Wie geht IHR denn vor, wenn ihr Texte AUF vorhandene Musik schreibt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht ihr denn vor, wenn ihr Texte AUF vorhandene Musik schreibt?

Meines Erachtens ist da der casus knaxus in dem pudel seinem kern begraben - das ist wohl recht selten.
Ich habe bei meinen Texten öfters eine rhytmische Vorstellung - die entsteht meist beim Schreiben und darin bewege ich mich auch während des Schreibens.

Bei den meisten der hier geposteten Texte schätze ich es aber so ein, dass das nicht der Fall ist.
Zumindest gibt es auf die Frage nach Vorstellungen über die musikalische Umsetzung in den allermeisten Fällen nur sehr grobe Antworten - eher rockig, metal, eher was langsames ...

Ich muss auch sagen, dass ich da ein bißchen im Widerstreit mit mir bzw. einigen Sängern stehe ...
Ich selbst mag Gesang, der sehr rhytmisch ist und in dem die Silben und Betonungen etc. gefüllt werden - es gibt aber einige Sänger, die das gar nicht mögen ... Die sagen dann, dass das viel zu voll ist, ihnen zu wenig Möglichkeiten für Pausen, Betonungen, Dehnungen und Wiederholungen läßt ... Da ich selbst nicht singe, bin ich da in einem gewissen Zwiespalt. Hat vielleicht jetzt mit dem Thema nur bedingt was zu tun, ist mir aber gerade dazu eingefallen ...

x-Riff
 
, Hallo, x-RIFF

Ich muss auch sagen, dass ich da ein bißchen im Widerstreit mit mir bzw. einigen Sängern stehe ...
Ich selbst mag Gesang, der sehr rhytmisch ist und in dem die Silben und Betonungen etc. gefüllt werden - es gibt aber einige Sänger, die das gar nicht mögen ... Die sagen dann, dass das viel zu voll ist, ihnen zu wenig Möglichkeiten für Pausen, Betonungen, Dehnungen und Wiederholungen läßt ... Da ich selbst nicht singe, bin ich da in einem gewissen Zwiespalt. Hat vielleicht jetzt mit dem Thema nur bedingt was zu tun, ist mir aber gerade dazu eingefallen ...
Doch, x-RIFF, DAS hat auch etwas mit meinem Thema zu tun.

Ich lege als ersten Schritt Wert darauf, bis auf den kleinsten Seufzer genau das Demo zu bedienen. Da ich keine Hiphoptexte schreibe, bedeutet das oft sehr wenig Text, viel Musik!

Dafür muss ich den Demogesang halt extrem genau scriptieren und mir dieses Script anschließen regelrecht "einbleuen";)

Einschub:
Manchmal gehe ich es locker an und beginne außerhalb meines Arbeitsplatzes zu texten, nur mit einer ungefähren Erinnerung an das Schema... Stunden später habe ich dann einen tollen Text...aber am Arbeitsplatz kommt die Erkenntnis: AUTSCH!.. zu viele Silben, falscher Melodieverlauf....falsche Struktur...
...und wenn sich die Idee nachträglich nicht auf das originale Demo ummodeln lässt: Der ganze Schreibimpuls sinnlos in die Luft verballert!!!

Fazit
Meine Strichzeichnungen begleiten mich nun schon seit vielen Jahren im Interesse meiner "Klienten".

Natürlich mache ich auch Texter-Sessions: Ich lasse die Musik in der Schleife laufen und texte aus dem Bauch. So kommt mehr Feeling in den Text - aber das Vielschichtige, das ist mehr Kopfarbeit, und dafür habe ich immer mein Schema im Blickfeld.

Ansonsten
Ich bin recht notensicher. Aber das Notenbild bringt meine Texterfantasie weniger in Bewegung als meine Strichzeichnung. - Ich glaube, meine Strichzeichnungen lenken mich am wenigsten vom Eigentlichen, vom Texten ab;)
 
Zuletzt bearbeitet:

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