Screamer zu ZW-Style Overdrive umrüsten!

  • Ersteller LiveinBerkum
  • Erstellt am
L
LiveinBerkum
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.12.13
Registriert
11.06.09
Beiträge
66
Kekse
0
Hallo zusammen!

Zunächst einmal: Ich habe keine Ahnung wie das mit Urheberrechten in diesem Board funktioniert deswegen werde ich fortan von Screamer und ZW schreiben ;-)

Also mein aktuelles Anliegen ist es meinen vor langer Zeit vom Musikding ergatterten Screamer-Bausatz zu einem ZW Style Overdrive umzurüsten! Ich habe hierzu ersteinmal die Platine ausgebaut und fange jetzt an die Schaltpläne gegen einander abzugleichen.
Hier die Links:

Screamer:
http://diy.musikding.de/images/stories/screamer/screamerschalt.pdf

ZW:
http://analogguru.an.ohost.de/193/schematics/Mxr_ZakkWylde.gif

Die beiden Schaltpläne unterscheiden sich in den Werten der Komponenten recht deutlich voneinander, dies ist für mich allerdings noch nachvollziehbar. Meine größeren Probleme habe ich mit den Dioden: Handelt es sich um pn-Dioden und wenn ja wofür sind sie da? Und wieso sind die beiden Q2s so unterschiedlich verschaltet? Ich habe in meinem Studiengang das Thema bereits angeschnitten aber mehr auch nicht...
Die ICs stellen für mich keine Probleme dar.

Viele Grüße und Danke schonmal! :D

Lukas
 
Eigenschaft
 
Meine größeren Probleme habe ich mit den Dioden: Handelt es sich um pn-Dioden und wenn ja wofür sind sie da? Und wieso sind die beiden Q2s so unterschiedlich verschaltet? Ich habe in meinem Studiengang das Thema bereits angeschnitten aber mehr auch nicht...
Die ICs stellen für mich keine Probleme dar.

Die Operationsverstärker stellen für dich kein Problem dar du weißt allerdings nicht ob es sich dabei um PN-Dioden handelt? .... Das müsstest du mir nun allerdings erklären :p. Aus dem Schaltplan ist doch auch zu entnehmen das es sich dabei um 1N914 Dioden handelt - also Si-Dioden und keine Schottky Dioden? Auch sieht man schon am verwendeten Symbol das es keine Schottky sein kann.

Die beiden Q2s sind deswegen unterschiedlich verschaltet, weil beim Musikding Schaltplan Q2 als Emitterfolger verschaltet ist während bei dem anderen Schaltplan Q2 als "Schalter" für die Diode verwendet wird. Also zwei unterschiedliche Anwendungen - 2 unterschiedliche Verschaltungen ;).

Grüße
 
Danke schon einmal für die Antwort!

Ich Idiot ich habe was von Dioden gefaselt meinte aber die Transistoren ^^ Natürlich hab ich durchschaut was Dioden sind und was sie tun :p

Also das mit Q2 als "Schalter" der Diode hab ich jetzt verstanden, aber was hat es mit diesem "Emitterfolger" auf sich?
Ich kenne Transistoren nur als Teil von Transistorverstärkern, der Aufbau eines Transistors ist mir aber geläufig (Basis,Emitter,Kollektor)!

Sorry nochmal ;-)

Gruß, Lukas
 
Moin!

Ich finde solch Wissen sollte immer aus guten Büchern stammen und man verifiziert es, wenn man es sich selber durchrechnet und dann beim Basteln auch ausprobiert. Bin in diesem Bereich kein Freund der Anleitungen.

Schau mal hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0201291.htm
Da sind auch andere sinnvolle Tipps für den Anfang.

Ich sehe die Unterschiede beider Schaltungen nicht wirklich als groß an. Viel interessanter ist die Gegenkopplun des ersten OPs. Dort erzeugen die Dioden ja das Clipping. Es macht sinn dort mal herumzuspielen und diverse Typen hinein zu löten: LEDs, Ge, Si, FETs als Diode verschaltet oder normale Transen. Das macht Klanglich wirklich riesige unterschiede. Auch, ob man symmetrisch oder unsymmetrisch verzerrt.
 
Also Lukas,

du verstehst angeblich die Schaltung der OP-Amps, schreibst was von Dioden statt Transistoren und nur weil irgendwie in beiden Schaltungen zwei Transistoren drin sind, die mit "Q2" bezeichnet wurden, wunderst du dich über die Verschaltung?

Erstens: Die Dioden sind identische Siliziumdioden. Und die sind immer pn...was auch sonst.

Zweitens: Ich würde behaupten, dass du die Funktion der Schaltung mit den OPs (nichtlinear und so...) sicher NICHT richtig verstehst, wenns bei dir anderweitig noch so hakt.

Drittens: Das mit dem Emitterfolger bzw was der tut, das kannst du, wenn du weißt, was ein Transistor tut, auch leicht selber durchdenken bzw ausrechnen.

Wenn du Transistoren als Teil von Verstärkern kennst, dann sollte das absolut das kleinste Problem sein.

MfG Stephan
 
So noch einmal:

Ich weiß das mit den Dioden und Transistoren war ein bisschen sehr doof, aber dabei hat es sich nicht um Unwissenheit sondern vielmehr um Verplantheit während des Verfassens des Eingangsposts... (deshalb habe ich auch von den beiden Q2 geschrieben und nicht von den "D's" wie Dioden!)

Ich habe zurzeit mein zweites Semester Elektrotechnik, d.h. zum ersten Mal mit Dioden, Transistoren und OP-Verstärkern zu tun also bitte ich um Nachsicht!

Ich wollte nicht allwissend rüberkommen, die Verschaltung der OPs ist für mich neu, ich dachte nur mich ein wenig in das Thema hineinlesen zu können und wollte das Gröbste, sprich die Geschichte mit den Transistoren zunächst einmal aus dem Weg haben.

Gruß, Lukas
 
Moin!

Na das ist doch mal eine Ansage. Darf ich fragen welches Lehrbuch du denn für die aktiven Geschichten hast. Vielleicht kenn ich es ja und kann dir genau die wichtigen Seiten nennen. Was aber imens wichtig für jeden ET-ler ist, ist meiner Meinung nach die "Bibel", nämlich der Tietze und Schenk:

http://www.amazon.de/Halbleiter-Sch...6219/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1323120181&sr=8-1

Bitte fall nicht wegen des Preises um. Da steht einfach alles drin. Es ist super zum Nachschlagen und gerade die Anfangebereiche sind sehr ausführlich gestaltet. 30 Seiten über die Diode und dann nochmal 130 Seiten über den Transistor an sich sollten reichen, denke ich. ;)
Dann wird ein Zettel in die Hand genommen, jeder Schaltungsteil für sich betrachtet aufgezeichnen und mit einem Taschenrechner bewaffnet los gerechnet. Bei Fragen hast du sicherlich einen Tutoren oder Prof, den du gezielt auf die nerven gehen kannst, nehme ich an. :D

Zur Hilfe: Ein solches Pedal ist Gegliedert in meist vier Teile: Eingangspuffer, Verzerrerschaltung, Klangsteller und zu guter letzt der Ausgangspuffer.
Wie das im Einzelnen gelöst ist, spielt zumeist erstmal keine Rolle. Die Puffer sorgen nur dazu, dass der Klang nicht verlohren geht, indem die Höhen durch zu hoher Ohmscher Belastung (sprich: Fehlangepasste Impedanz) oder gar Störgeräusche in die Schaltung eindringen können. Also im Grunde ist es nichts Klangveränderndes, sondern jediglich Klangerhaltenes.
Der Verzerrer ist hier der OP mit den Dioden in der Gegenkopplung. Die schneiden bei deren Schwellspannung (Silizium: 0,7V und Germanium: 0,3V) die Berge und Täler deines Sinus von der Gitarre einfach ab, sodass du beinahe ein Rechteck hast. Da kochen alle Ihr eigenes Süppchen. Daher habe ich dir empfohlen hier Hand an zu legen, weil der Aha-Effekt bei den ersten Basteleien hier am größten ist.
Da kannst du ja Variieren. Einmal mit dem Typ der Diode. Also ob du LEDs, Germaniumdioden, Siliziumdioden nimmst oder gar Transistoren oder FETs dazu missbrauchst. Ist vom Prinzip her ja nichts anderes, als zwei Dioden zusammenverschaltet... eigentlich.
Zum anderen ist die Anzahl auch wichtig. Du kannst auch gerne mal sehen, wie es ist, wenn man 5 Dioden in Reihe schaltet und vielleicht mit einem Oszi nachschauen, wie es sich auf dem Bildschirm auswirkt. Die unterschiede hört man an sich auch recht deutlich, doch wenn sie erst einmal gesehen hat, macht es doppelt so viel Spaß.
Das andere Klangbeeinflussende Element ist der Klangregler. Hier kannst du die Werte selber sehr gut berechnen, weil es meist passiv mit Aufholverstärker gelöst ist. Nur wenige Pedale haben eine aktive Klangregelung. Ein Beispiel sind die Booster von Xotic. Hierfür findest du auch viele Schaltungen und Diagramme im Netz, die dir weiter helfen können. Klangregler sind hier, um es für dich in dein erstes Semester zu übersetzen nichts anderes als Variable Pässe, seien es Hoch-, Tief-, oder Bandpässe. Deren Frequenzen solltest du eigentlich wissen zu berechnen. ;)

So das wars eigentlich auch schon mit der kleinen Pedalkunde.

Wie gesagt, man lern nie so viel, wie aus eigenen Fehlern. Und wenn du welche machst, dann freu dich einfach darüber, dass du hinterher schlauer geworden bist. Frag erst einmal nicht nach wie es funktioniert und was die Unterschiede genau sind, sondern mach dich selber an die Arbeit, lese dich stets zum Nachrechnen mit einem Taschenrechner bewaffnet ein und probiere es aus. Nur die eigene Erfahrung lässt einem die Zusammenhänge der einzelnen Modifikationen verstehen.
 
@Etna:

Vielen, vielen Dank so habe ich mir das vorgestellt :D
Mir fehlt einfach der praktische Anschluss, ich werde mir in der nächsten Zeit auf jedenfall einige Bauteile herkommen lassen und mich dann mal ans löten setzen ;-)
Das Lehrbuch sieht ziemlich interessant aus, bei uns wurden die Grundlagen mit dem "Nerreter" abgehandelt allerdings war es dabei wirklich SEHR oberflächlich.
Deswegen dachte ich setze ich meine neuesten Erkenntnis in Form meines Pedals um, da gibts aber noch einiges zu lernen ;-)

Nochmals vielen Dank du hast mir echt Mut gemacht, über etwaiige Fortschritte werde ich euch auf dem Laufenden halten!

Gruß, Lukas
 
Moin!

Ja Bitte Bitte! Ich versuche halt gerne zu helfen so weit ich kann. Aber das mit dem Nerreter tut mir leid. Das ist... wie soll ich das nennen... eher Frühstückslektüre und nicht wirklich etwas intensives. Wie gesagt, es muss nicht der Tietze und Schenk sein. Es gibt sicherlich andere gute Bücher. Aber letzten Endes macht nur Versuch kluch und das Nachrechnen ist wirklich wichtig, damit das WIssen und VErständnis auch eindringt.
 
Ich erlaube mir noch einen Hinweis, der dir helfen könnte: Kleinsignalnäherungen durch Linearisierung im Arbeitspunkt sind bei "klingenden" Schaltungen oft nicht zielführend ;)
Auch sollte man beim Messen mit Oszilloskop aufpassen, da eine Sinusansteuerung oft nicht viel über Mischprodukte usw aussagt bzw viele Zerrer bei einer derartigen Betrachtung einfach nur Rechtecksignale mit verschiedenen Flankensteilheiten (TONE Poti) liefern, aber dennoch sehr unterschiedlich klingen.

Als weitere Anregung zum Thema Halbleiterschaltungen und Klangformung solltest du dir mal das Buch "Solid State Guitar Amplifiers" von Teemu Kyttala runterladen und durchlesen. Da sind auch einige sehr nette Anregungen/Erklärungen drin.

Ansonsten hat Etna schon reichlich Informationen geliefert.

MfG Stephan
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben