Akkordeon Modelle für Cover Bands/Hochzeitsbands

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kontrapunkt
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Für ein Bandengagement stellt sich mir als gelernten Organisten/Pianisten und Gelegenheitsakkordeonisten die Modellfrage. Ich brauche ein zuverlässiges Bühnenakkordeon, möglichst leicht mit vernünftiger Abnahme und 'schönem' Klang und eine 'Session Quetschn' für die üblichen unplugged Geschichten an der Sektbar, in der Weinstube etc.

Folgende Fragen drängen sich auf:

Roland FR 3 od. 7 als All-in One Lösung? Habt ihr da Erfahrungen mit der Lautstärke der Boxen gegen schrammelnde Gitarristen und ggf. Bläser?
Reichen 72 Bässe für das übliche Walzer/Polka Programm?
Würde sich eine Kombi aus einer Hohne Amigo/Concerto und einem Roland FR 1 empfehlen?

Schreibt mir doch eure Erfahrungen. Wie ihr das handhabt und mit welchen Instrumenten ihr so tingelt.

Danke!
 
Eigenschaft
 
Von FR1 bis FR7 ziehst Du ja alles in Betracht ... ???
Was ist das übliche Walzer/Polka Programm?

Ich benutze ein FR7X - alles andere hat mir zu viele Einschränkungen. Es ist nicht zu schwer und kann ganz schön laut. Aber mit Bläsern geht natürlich nichts ohne Monitor und Anlage! Das muß Dir klar sein, schon garnicht bei lauten Privatfeiern.
Zum Einlagen spielen dann ein 72 Bass, was Grobes, was man ohne Reue zerschroten kann.
 
Reichen 72 Bässe für das übliche Walzer/Polka Programm?
Ob 72 Bässe ausreichen, hängt nicht vom Musikstil ab, sondern von den gespielten Tonarten. Wenn die im Bereich von C ± 3 oder 4 Vorzeichen liegen, dann sollte es reichen. Wenn für Euch viele Vorzeichen (egal, ob Kreuze oder Bs) der Normalfall sind, dann kann es knapp werden. Bzw. theoretisch sind natürlich alle benötigten Bässe da, aber im Extremfall müsstest Du von ganz oben nach ganz unten (oder umgekehrt) springen. Und das macht dann nicht wirklich Spaß.

Aber da Du bereits in einer bestehenden Band spielst, solltest Du abschätzen können, welche Tonarten bei Euch laufen. Und für eine "normale" Walzer-/Polka-Begleitung brauchst Du ja selten mehr als Tonika, Dominante und Subdominante :evil:. Also Tonart + je eine Bassreihe drüber und drunter :D ... Und wenn ich Dir jetzt noch sage (sofern Du es nicht eh wusstest), dass beim 72-Bässer "normalerweise" die äußersten Bassreihen F# und Db heißen, dann kannst Du Dir ausrechnen, ob in Deinem speziellen Fall die Bässe reichen.

Wenn nicht Gründe wie Preis oder Gewicht (des Akkordeons, nicht des Spielers) für "so klein wie möglich" sprechen, könnte man natürlich auch sagen, nimm sicherheitshalber ein paar Bässe mehr. Denn wenn Gefahr besteht, mal mit Bläsern zusammen spielen zu müssen, schadet ein bisschen Spielraum bei den Bs sicher nicht. Den die treten bei denen ja teilweise recht inflationär auf ...

Zu Deinen anderen Fragen kann ich mangels Erfahrung nichts sagen.

Gruß,
INge
 
Von FR1 bis FR7 ziehst Du ja alles in Betracht ... ???

Für die Bühne überlege ich mir ein kleines FR1, da ich ja Melodie und Begleitung spiele (nur mit Akkordeonsound) und da reicht eigentlich ein vernünftig klingender Diskant aus. Was für mich noch spannend wäre, ist die Möglichkeit einen Tuba sound auf die Bassseite zu legen und ein bisschen Oberkrainerfeeling im Soundmix zu kriegen. Einfache Durchgangsnoten kriege ich als Pianist schon hin mit links auf der Quetschkomode. (naja muss ich halt mal wirlklich üben). Geht das bei allen Modellen?

Was ist das übliche Walzer/Polka Programm?

Hm, das ist wohl ein regionaltypisches Thema. Bei Hochzeiten wird gerne mal ein Trinkliedchen gespielt, wie z.B. "Wer im Januar geboren ist, trinkt aus, trinkt aus usw." Ansonsten sind da die üblichen Oberkrainerpolkas wie das Trompetenecho, Die Autobahn und ähnliches zu nennen.

Aber deine Aussagen bzgl. der Monitoranlage haben mir schon sehr weitergeholfen.

- - - Aktualisiert - - -

Vielen Dank für die Infos. Generell kann ich die meisten der Lieder auch ausm Kopf und in einer anderen Tonart spielen. Somit ist wirklich die Lautstärke und das Gewicht für mich ausschlaggebend. Ich denke ein 72 Bass Akkordeon sollte nach euren Aussagen reichen. Was meint ihr. Was neues? Schülermodell von Hohner (Amica??) ? Oder was gebrauchtes?

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bei den Bläsern nicht, aber bei den C-Instrumenten...!:D

Bin ja selber auch Saxophonist und muss leider sagen, dass ich meistens in F# oder solchen Tonarten gespielt habe, nur damit die Herren Saitenspieler nicht umdenken/umgreifen mussten. Man ist ja nett zu den Dreiakkordern ;-)
 
Servus Kontrapunkt,

Du scheinst ein Mann der Praxis zu sein insofern glaube ich Du musst einfach mal in ein Musikgeschäft gehen und verschiede Akkos ausprobieren.
So Vieles läst sich nicht in Worte fassen was man sofort merkt wenn man mal eine stunde verschiedene Geräte die Preisskala rauf und runter testet und da du schon spielen kannst dürfte das kein Problem sein. Vieles über verschiedenartigkeit bei Akkordeons wird dir dadurch schnell klar.

Wenn du nur ein "eben-ma-kurz-Akkordeon-spielender" Pianist bist fehlt Dir höchstwahrscheinlich das echte feeling für die Balgtechnik was sehr wesentlich für eine amtliche ton-und-klangwirkung des Akkordeons ist.
Daraus resultiert evtl. folgendes für dich: die verschiedenen Akkordeons sind dabei entweder robuster oder empfindlicher: manche brauchen mehr balgdynamik andere klingen auch schon gut wenn man "klavierspielermäsig" nur gleichmäsig zieht/drückt und dazu die Tasten spielt wie beim keyboard.

Bei den Rolands ist das extrem, die Balgdynamik ist eine katastrophe, eben keyboard zum umhängen. Von daher könnte es aber für Dich eben genau das richtige sein um schnell und unkompliziert auf einen sauberen Akkordeonklang zu kommen. Gerade der "gute" Oberkrainersound mit 3chörige schwebung und cassotto ist in natura schweineteuer. (..hörte ich was von "Autobahn" ) Aus einem roland kommt das auf "knopfdruck" schon ziemlich gut raus und du hast keinen trouble mit der ABNAHME ;)
..und du kannst es einfach höher/runter-pitchen wenn die band das braucht.
.. und da machst einfach am knöpfchen lauter wenn die band das braucht.

Apropos, wo liegt den deine budget-vorstellung und bist Du groß&kräftig oder eher klein&zierlich - da läst sich dann hier am ehesten diskutieren was in frage kommt.

mfg balgseele
 
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Da hast Du gerade noch so Glück gehabt. Beim FR1 gibt es 1. Acoustic Bass, 2. Bowed Bass und 3. Bass/Tuba Mix.
Diese Tuba ist ok, wenn auch nicht so knackig wie beim Oberkrainer Set der großen Modelle. Andererseits ist das ja auch immer die Frage... wenn schon ein Bass in der Band ist, wird der fluchen, wenn Du in seinem Terrain wilderst. Da wäre das dünne Tenorhorn besser geeignet.
Wie gesagt, ich würde mir ein ausgewachsenes Roland kaufen (7X NICHT 3X!) und mir da nicht die Klangbutter vom Brot nehmen lassen. Außerdem hat das große Modell auch die besten Lautsprecher und wenn Du mal nur mit Acustic Gitarre spielst, könnten die Speaker durchaus reichen. Beim FR1 hast Du keine Speaker drin.

Für den kleinen Act unter'm Volk würde ich eine wirklich handliche Kiste und wahrscheinlich sogar gebraucht auftreiben, weil die echt was durchmachen muß (Rauch, Regen, Bier, Kälte usw.) die ergänzt dann wunderbar das große Roland.
 
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Servus Kontrapunkt,

Du scheinst ein Mann der Praxis zu sein insofern glaube ich Du musst einfach mal in ein Musikgeschäft gehen und verschiede Akkos ausprobieren.
So Vieles läst sich nicht in Worte fassen was man sofort merkt wenn man mal eine stunde verschiedene Geräte die Preisskala rauf und runter testet und da du schon spielen kannst dürfte das kein Problem sein. Vieles über verschiedenartigkeit bei Akkordeons wird dir dadurch schnell klar.

Wenn du nur ein "eben-ma-kurz-Akkordeon-spielender" Pianist bist fehlt Dir höchstwahrscheinlich das echte feeling für die Balgtechnik was sehr wesentlich für eine amtliche ton-und-klangwirkung des Akkordeons ist.

Danke für den Beitrag! Richtig geraten! Bin ein Mann der Praxis und muss leider zugeben die Balgliebe nie teilen zu können. Der Akkordeonspielende Verwandte war irgendwie immer mehr angesehen als ich mit meinem Bach und Mozart ;-). Hab dann mal ein bisschen Steyrische probiert und immer mal wieder am Akkordeon rumgedudelt. Und ab und zu erwischt es mich in einer Band, das es keinen Akkordeonisten gibt und ich da ran muss.

Das mit dem Oberkrainersound ist wirklich eine sehr gute Info. Genau das wird ja gebraucht. Da reicht fast dann auch ein guter Diskant Sound, da wir ja einen Bass hätten. Das Anspielen im Musikgeschäft war für mich auch eher ernüchternd. Ich fand es nur erstaunlich, dass die Dinger im Vergleich zu meines Großvaters VOX und Elektro, oder auch meiner Atlantik IV aus den 1950ern fast nichts mehr wiegen. Spieltechnisch fand ich wenig Unterschiede. Mal waren die Tasten etwas länger, höher etc. mal reichten die Längen der Riemen nicht wirklich aber es gab jetzt kein Instrument in das ich mich verliebt hätte. Deshalb auch dieser Thread.

Mein Budget schwankt. Zum einen habe ich nichts dagegen für ein tolles Instrument was zu investieren, zum anderen wäre ich auch happy mit für ca. 1000-1500€ das road-set sprich Roland FR 1 evtl. die neue x Reihe und ein gebrauchtes Hohner Concerto für 300-400 Euro zu kriegen. Dann noch nen Sender und das wärs.

Größentechnisch bin ich groß&kräftig, da würde wohl ein Schülermodell dämlich aussehen, aber das tut eine Ukulele auch an mir und es kommt immer gut an ;-). Nein ich glaube du meinst die Gewichtsfrage des Instruments. Da ich oft wechseln muss, d.h. hinterm Keyboard rausspringen, Akkordeon umwerfen und 1-2-3-4 loslegen muss ist etwas leichts bestimmt meiner Bandscheibe zuträglich.

Aber nochmals danke für die Hinweise und ich bin immer dankbar für Instrumentenvorschläge. Kennt ihr Zufällig die Firma Bayernland. Die wäre bei mir in der Nähe und die hätten auch Gebrauchte.

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Ich denke ich spiele das FR 1 mal an. Wird grad unters Volk geschmissen, da die x Serie raus ist, die dieses USB Orchestersound Zeuch kann.
 
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Um diesen Thread abzuschließen: Ich habe mir das Roland FR-1 gekauft und bin soweit zufrieden. Das viele Akkordeon üben hat dazu geführt, das ich mit einem akkustischen Akkordeon gebraucht nicht mehr glücklich war und ich ich habe mir ein Bayerland Europa gekauft. Das Werk ist bei mir nicht weit weg und der Service ist gut und klanglich ist es ein sehr guter Kompromis.
 

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