AKG C214 vor Gitarrenamp? Alternativen?

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Hallo,
die vergangenen Tage hatte ich genutzt, um ein paar Takes E-Gitarre einzuspielen (brutal laut). Dabei kam zum ersten Mal das AKG C414 vor einer 2x12" zum Einsatz. Wie erhofft, hat auch der LineAudio 2MP mit dem C414 ganz wunderbar dabei harmoniert. Einen derart runden, drückenden und dennoch "warmen" Gitarrensound hatte ich bislang noch nicht hinbekommen. Einfach nur richtig gut.
Das Problem: ich bräuchte zwei C414 - was momentan und auf längere Sicht leider nicht finanziell darstellbar ist.

Da gibt es ja aber die kleine Schwester C214. Angeblich die selbe Kapsel mit nur einer Membran, andere Schaltung, anderes Gehäuse, weniger Anpassungsmöglichkeiten für deutlich unter der Hälfte des Preises. Im Hinblick auf den Einsatzzweck wäre das alles aber gar kein Hindernis. Jetzt frage ich mich: könnte das eine günstige Alternative sein für Amp-Abnahme?
Wenn man/frau den Berichten im Netz trauen darf, ist der Sound des C214 doch deutlich anders, mitunter heisst es auch deutlich schlechter. Dann wäre mein Ansatz natürlich hinfällig, eine sozusagen "abgespeckte" und damit günstigere Version des C414 zu bekommen.
Das C314 finde ich "überflüssig", weil der Preissprung (aktuell) zum C414 so klein ist, dass die paar Kröten den Kohl auch nicht mehr fett machen würden ;)

btw. Im Zuge der Aufnahmen hatte ich auch noch andere Kandidaten ausprobiert. Das Sennheiser MD421 war mir zu "dünn" (vor der Bassbox in Kombi mit dem DAVBGNo1 aber eine echte Wumme), das SM57 hat mich in Kombination mit dem Line Audio 2MP enttäuscht: das war irgendwie langweilig in diesem Fall (habe es aber dann dennoch verwendet, weil sonst keine Alternative besser war). Interessant: Auch das hier ja häufig empfohlene AT2035 hat ganz gut was geliefert, hat aber erneut meinen Eindruck bestätigt, dass es in den Mitten recht "flach" und insgesamt weniger detailreich abbildet und daher ungeeignet war.
Das ist schon echt sch..., wenn man/frau erst mal im direkten Vergleich die Qualität der Mikrofone so eindrücklich hört und der beste Sound leider auch der teuerste ist :rolleyes:
Aus purer Verzweiflung hatte ich auch ein T.Bone MB85beta (was noch rum lag) vor der Box aufgebaut. Meine Güte, das war übel: kratzig, grob, metallisch, topfartig.
Grüße
Markus
 
Eigenschaft
 
finanziell darstellbar
Ich liebe diese Formulierung :)

Ich bin kein Freund des C214, so gar nicht. Es mag daran liegen, dass ich es mit der 414er Brille (da beide gleichzeitig in der Mache) getestet habe. Letzteres finde ich sehr nett. Das 214 wird dem aber nicht gerecht meiner Meinung nach. Wobei.. wenn es dir vorrangig um die Mitten geht, könnte das 214 schon passen.
Es bringt halt wieder etwas Höhen-Gebrizzel mit.

Darf ich fragen, warum du ein zweites brauchst? Für die Amp-Abnahme ja eher nicht....?
 
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Hallo,
dank Dir für Deine Einschätzung.
mit der 414er Brille (da beide gleichzeitig in der Mache) getestet habe
Ja, das ist interessant. Du hattest beide im Einsatz.
Es bringt halt wieder etwas Höhen-Gebrizzel mit.
Gehört/gelesen hatte ich, dass das C214 eine Höhenanhebung (ab 8kHz) mitbringt und im Testbericht auf delamar ist zudem zu lesen, dass die unteren Mitten eher unterrepräsentiert seien.
Dein Eindruck zusammen mit dem Testbericht würden mich eher davon abhalten, das Mikro zu besorgen.

warum du ein zweites brauchst? Für die Amp-Abnahme ja eher nicht....?
Ohne zu viel verraten zu wollen (etwas "Zauber" sollte ja bleiben ;)): Es geht tatsächlich um weitere Amps.
Grüße
Markus
 
Ja, das ist interessant. Du hattest beide im Einsatz.
Im Einsatz nicht wirklich, nur Testgedöns. Aber ich würde dir trotzdem empfehlen, im Rahmen 30 Tage money back selbst noch mal zu testen. Das kann immer eine ganz andere Aussage haben. Bei mir kam erschwerend für das 214 dazu, dass das 414er mit am Start war und das 214 von vorn herein schon die schlechtere Startposition hatte.

C214 eine Höhenanhebung (ab 8kHz)
Das ist ja aber nicht allzu problematisch, wenn man es vorrangig für die Amp-Abnahme einsetzen will.

unteren Mitten eher unterrepräsentiert
Das kann ich aus meiner Erinnerung jetzt nicht so ohne weiteres bestätigen, aber die von delamar haben das sicher professionell getestet, von daher wird es schon stimmen.

etwas "Zauber" sollte ja bleiben
Du machst es aber wieder spannend ;-)
Passt schon.

Alternativen....spannend, etwas undankbarer Preisbereich. MK4? Irgendeins von den (China) Röhren-Clones a la C12?
Letztere könnten passen, wobei auch dort wieder in den Höhen drauf gepackt wird.

Oder Bändchen?
http://digitalaudioservice.de/cad-trion-7000.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das C 214 ist ein Backelektret, während die C 414er alle Echtkondensormikros sind. Die Kapsel ist also nicht identisch. Auch nicht der Sound. Ich halte das mit der "14" für einen Marketingtrick. C 414er bekommst du doch recht häufig gebraucht. Manchmal auch günstig.

Aber ein gutes Bändchen wäre auch ein Überlegung. Ich habe mit CAD sehr gute erfahrungen gemacht. Sprich doch mal mit Arnd von DAS in hamburg.
 
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Hallo,
Dank Dir!
Das C 214 ist ein Backelektret, während die C 414er alle Echtkondensormikros sind
Vielen Dank für den Hinweis. Diese Info hatte ich noch nicht. Damit ist das C214 endgültig raus.
C 414er bekommst du doch recht häufig gebraucht. Manchmal auch günstig.
Es gibt einige auf dem Gebrauchtmarkt. Aber so grob unter 600 EUR habe ich nichts Gescheites gesehen oder die sind dann aus Übersee und dann kommen ja noch Zoll und Steuern und Versand drauf. Naja und dann bin ich doch wieder bei 700 EUR und mehr. Neu gibt es das C414XLS ab 750 EUR derzeit :)
Ich habe mich gestern abend noch mal mit diversen Bändchenmikrofonen beschäftigt und eines zum Testen bestellt. Und zwar ein Samson VR88.
Wenn ich an gute Mirkos denke, fällt mir nicht sofort Samson ein. Das VR88 jedoch könnte durchaus was sein. Irgendwann so 2007 wollte Samson damit in der 500 EUR Klasse mitspielen. Das Mikro war dann wohl lange für um die 300 US Dollar zu haben. Derzeit bei Thoman für 222 EUR. Ich habe es noch mal deutlich günstiger bekommen :D Bin gespannt. Falls es nichts sein sollte, probiere ich das CAD aus.
Grüße
Markus
 
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... die Steilvorlage muss ich natürlich verwandeln
auch das AT2035 ist ein Backelectret... und noch so einige andere... :D
(alle 20er und 30er, C2000-C4000...)
jeder sagt: es macht nix, aber keiner will sie (wirklich) haben :gruebel:

cheers, Tom
 
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... die Steilvorlage muss ich natürlich verwandeln
auch das AT2035 ist ein Backelectret... und noch so einige andere... :D
(alle 20er und 30er, C2000-C4000...)
jeder sagt: es macht nix, aber keiner will sie (wirklich) haben :gruebel:

cheers, Tom

Ich habe gar nichts gegen Elektretmikros, ich habe das nur geschrieben, um klar zu machen, dass die Kapsel des C214 nun mal recht wenig mit dem der 414er zu tun hat, was ein Eindruck ist, den viele User als Selbsthypnose haben und eine Namens-/Nummernähnlichkeit, die Harman Kardon gerne für sein Marketing nutzt. Ich habe hier in 13 Jahren noch nie was gegen Elektretmikros an sich geschrieben. Die tollen Kleinmembraner von dpa sind welche. Auch die Bühnenmikros d:facto die beim ESC in Schweden eingesetzt wurden!
 
schon klar... du nicht...
aber schau mal auf die Reaktion von mjmueller ein paar Zeilen weiter oben
und damit steht er keineswegs allein da - der Begriff wird nicht ohne Grund so zurückhaltend gebraucht
das Image klebt halt dran, selbst in deiner Wortwahl war es noch unterschwellig vorhanden
technisch ist es belanglos - da stimme ich zu, dass es genug Beweise für leistungsfähige Kapseln in der Bauart gibt - und es war natürlich nur als Scherz gedacht ... :D

cheers, Tom
 
Also, ich muss mich da als nicht wissend outen. Der Begriff Elekretmikrofon ist mir zwar bekannt, darüber hinaus weiss ich nicht viel mehr, als dass relativ bauähnlich einem Kondensatormikrofon ist. Die Einstufung als Qualitätsmerkmal käme mir so gar nicht in den Sinn. Lässt sich das denn so verallgemeinern?
Und was wären denn die konstruktionsbedingten Nachteile, mit welcher Relevanz für den User?

Ich finde tiefer gehende Themen interessant. Aber ihr dürft nicht als gegeben voraussetzen, dass das allgemein bekannte Materie ist :)

Vielleicht, um das nochmal etwas zu illustrieren...
Ich bin da eher pragmatisch, habe aber aus der eigenen Anwendung durchaus Vorbehalte gegen AKG C X000er Mikrofone. Die finde ich auch z.T. im AT2035 wieder.
Bislang kam ich noch nicht auf den Gedanken, das an einer gemeinsamen technischen Grundlage festzumachen.
Deshalb finde ich den Gedanken interessant.
Und wenn es damit wirklich ein Image-Problem gibt, wäre es ein guter Zeitpunkt, damit mal aufzuräumen :)
So es denn ungerechtfertigt ist.
Also die konkrete Frage:

Liegen die "flache" Abbildung und die etwas undefinierten unteren Mittenbereiche an dem Fakt, dass es Elekretmikrofone sind?
 
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Hallo,
meine Aussage bezog sich auf den Umstand, das die Kapsel des 214 eben nicht wie von mir angenommen die selbe ist wie im 414. Gegen Elektretbauweise an sich, habe ich ja gar nichts:)
Elektretkondensatoren tragen einen Teilder Spannung in der Folie. Diese Spannung war dann irgendwann entladen und das Mikro unbrauchbar. Heute wird die Gegenelektrode geladen ( Back plate) und die kürzere Lebensdauer gehört wohl auch der Vergangenheit an. Bitte korrigiert mich.
Grüße
Markus
 
ja, technisch ist das heute problemlos
da die Technik ursprünglich mit sehr günstigen Mikrofonen etabliert wurde, hängt halt noch das Billig-Image dran...
Astronautenkost hat das 'Echtkondensator' sicher nicht wertend gemeint
aber genau das Argument setzen manche Anbieter gezielt ein, wenn sie 'ihre' Kapsel als 'echt' bezeichnen
ist im Grunde wie bei Fender und Squier ;)

cheers, Tom
 
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technisch ist es belanglos - da stimme ich zu, dass es genug Beweise für leistungsfähige Kapseln in der Bauart gibt - und es war natürlich nur als Scherz gedacht ... :D
So wie: Jeder weiß, dass die AD-Wandler in Macbooks eigentlich eh in Ordnung sind, aber trotzdem will jeder ein Interface verwenden, auch wenn's nur um Abhören geht :)
 
Die Vorteile der Elektretbauweise sollen ja auch gegeben sein: weniger aufwändige Schaltung und heute auch geringere Anfälligkeit geg. Umwelteinflüssen. Insofern das C214 auch für den Bühneneinsatz beworben wird, ergibt das ja auch Sinn.
 
Ich habe das Wort "Echtkondensator" nur im Gegensatz der Kapseln von C 414 zu C 214 gewählt, um klarzumachen, dass es sich nicht um baugleiche Kapseln handelt.

Es gibt auch die Begriffe "extern polarisiert" und "dauerpolarisiert". In den Anfangszeiten gelang es nicht, die Ladung dauerhaft zu machen. Das Problem ist aber seit fünfizig Jahren gelöst, wie man auf Wikipedia nachlesen kann.
 
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Hallo Ihr,
vielen Dank Euch für den netten Support :great:
Die Idee, ein Bändchenmikrofon zu testen als zweites Mikro für Ampabnahme, fand ich wirklich sehr gut. Schon eine Weile "schielte" ich zB auf ein AT4081, aber eher so im Sinne von "wenn mal echt Geld übrig ist". Jetzt wurde es ein Samson VR88. Und ich muss sagen ... gar nicht schlecht! Das hat mich echt überrascht. Wie oben schon geschrieben: Auf der Suche nach einem guten Mikro, wäre mein erster Gedanke sicher nicht Samson. In diesem Fall, wohl ein Fehler.

Das VR88 gibt es seit ca. 2007 (zumindest die Tests sind aus dieser Zeit und auch das Manual). Es ist ein aktives Bändchen. D.h. hier darf nicht nur, sondern muss Phantomspannung anliegen. Der Vorteil der Bauweise zeigte sich mir schon direkt beim Einpegeln des Signals - den Gainregler musste ich wenig bewegen.
Zwischen 30 - 16000Hz soll das 2,5 inch lange und 2 Micron dünne aus 99% Aluminium bestehende Bändchen einfangen können. Der max. Schalldruckpegel soll 135 dB betragen. Und natürlich haben wir hier eine 8 als Richtcharakteristik.
Geliefert wird das VR88 in einem schicken Alu-Koffer mit Spinne, Halter, Beutelchen und Kabel.
SAM_5394.JPG SAM_5395.JPG SAM_5396.JPG
Das Mikro wiegt ca. 500 Gr. und scheint gut verarbeitet. Der Korb scheint ein "gegenläufiges" Geflecht aus zwei Lagen zu sein.
Der Gummi der Spinne ist etwas weich, aber die Spinne macht, was sie soll und hält das Mikro stramm fest. Mit einer Mutter werden dann Spinne und Mikro verschraubt - hält.

Das wichtigste: der Sound !!! Was soll ich sagen? Mir gefällt der Sound sehr. Zufällig hatte ich ganz kurz meine Stimme aufgenommen ... ohhh - hier drängt sich der nächste Test als Vocalmikrofon auf. Echt vielversprechend. Ein Audiofile sagt mehr als 1000 Worte. Daher hier ein kleiner Ausschnitt einer Gitarrenaufnahme (Achtung, nichts für sensible Gemüter :D)
https://soundcloud.com/mjmueler/samson-vr88-test
Die Gitarrenspuren nicht nicht bearbeitet - lediglich im Pegel angepasst.
Was mir aufgefallen ist: Die Positionierung des Mikros ist nicht trivial. Hier muss man/frau sich etwas Zeit nehmen.
Sooo und das Beste zum Schluss: Das Samson VR88 gibt es aktuell für sage und schreibe 99 EUR :D.
Grüße
Markus
 
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Schon eine Weile "schielte" ich zB auf ein AT4081
da schiele ich auch schon länger hin und zu einem aea n22. aber jetzt ist zweimal ein gitarrenkauf dazwischen gekommen. :redface:

ansonsten bin zur zeit mit einem e906 und einem umgebauten td20 vor dem amp sehr zufrieden, allerdings hauptsächlich für verzerrte klänge.
 
Grund: nicht td26 sondern td20
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Hallo,
Auch interessant :)
ein gitarrenkauf dazwischen gekommen
Das kenne ich doch woher :whistle:
e906 und einem umgebauten td26
Mit dynamischen Mikros bin ich im Moment ganz gut versorgt. Bei einigen Aufnahmen kommen zB ein Paar Uher M534, ein TD20 und auch ein SM57 und MD421 zum Einsatz. Als ich aber das C414 vor einer 2x12" Box hörte, war klar, davon brauche ich mehr.
Das VR88 ist anders, aber es bringt den Sound schön rüber. In den Aufnahmen hört es sich sehr so an, wie ich es im Raum gehört habe (plus minimale Anhebung durch Nahbesprechungseffekt). Das macht es schon schön fett.
Grüße
Markus
 

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