Tipps und bester Leim/Kleber für Reparatur gerissener Kopfplatte?

Der beste Leim für u. A. solche Sachen wäre Haut- oder Knochenleim.. Allerdings ist die Verarbeitung etwas anspruchsvoller, da der Leim die richtige Temperatur braucht und die Leimfläche auch erwärmt werden sollten...
 
Der beste Leim für u. A. solche Sachen wäre Haut- oder Knochenleim.. Allerdings ist die Verarbeitung etwas anspruchsvoller, da der Leim die richtige Temperatur braucht und die Leimfläche auch erwärmt werden sollten...

Hast Du einen solchen Schaden wie er hier sehr deutlich von Glombi beschrieben wurde schon mal mit Haut- oder Knochenleim repariert, oder wie kommst Du dazu es hier zu empfehlen?

Ich glaube das selbst ein Gitarrenbauer der fertig vorgewärmten frische Knochenleim im Leimkocher hätte, diese Reparatur mit Titebond ausführen würde. Warum sollte man es sich unnötig schwer machen???
 
Hast Du einen solchen Schaden wie er hier sehr deutlich von Glombi beschrieben wurde schon mal mit Haut- oder Knochenleim repariert, oder wie kommst Du dazu es hier zu empfehlen?

Ja, habe ich und ich ziehe das PU Leimen vor.. ist auch die erste Wahl in der Möbelrestauration und im Geigen- / Instrumentenbau wird es auch verwendet... Wenn mich nicht Alles täuscht, werden die Hälse bei Gibson auch wieder mit Knochenleim verbunden...
 
Ad Ponal vs. Ponal Express:
Wenn schon Ponal, dann eher den Express, denn dieser härtet hart aus. Der normale Ponal bleibt immer etwas elastisch.

Viel Erfolg bei der Reparatur!

Markus
 
Also bei richtiger Verleimung hält Ponal total gut, besser als das Holz selbst. Ponal Express wahrscheinlich auch, bei beiden Möglichkeiten wird bei korrekter Verleimung eher das Holz als die Leimfuge reissen.
Nur noch mal so gesagt :)
 
So, garnicht so leicht, den Riss zu fotografieren. Ich wollte den Riss jetzt nicht mit den Schrauben weiten, da ich mir erst eine passende Zwischenlage zurecht machen muss, um mit einer Schraubzwinge zu verhindern, dass der Riss sich noch weiter ausbreitet.

Könnte die Rissbildung irgendwie durch die Maserung des Holzes begünstigt sein?


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Titebond II nicht wegen des Wassersports sondern damit der Kleber kein Wasser zieht nach aushärten.
Diese Stelle ist meiner Meinung nach nur zu korrigieren wenn komplett abgebrochen und neu geklebt wird.
 
Oh...das ist ja viel harmloser als gedacht. Ich als Grobmotoriker würde das wohl einfach so lassen und gelegentlich schauen, ob sich da was tut. Soll jetzt aber keine Empfehlung sein :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich behaupte hier funktioniert grundsätzlich jeder der bereits genannten Kleber und man sollte den wählen der sich am einfachsten in den Riss einbringen lässt.

Also eher _nicht_ Knochenleim oder CA: die härten zwar sehr hart aus (gut für Schwingungsübertragung) aber das empfinde ich an dieser Stelle als unwichtig. Und gerade bei Knochenleim kann ich mir nicht vorstellen wie man den im warmen Zustand ordentlich in den Riss bekommt.

Aus meinem Kleberarsenal würde ich warscheinlich zu Titebond Polyurethan greifen da dieser relativ dünnflüssig ist und etwas aufquillt (ähnl Bauschaum) also gute Chancen den kompletten Riss zu füllen.
 
Hi...

Wie passiert denn sowas?! :eek: - hab ich auch noch nicht gesehen... wahrscheinlich hat da mal einer die kleinen dicken Schrauben ohne Vorbohren eingedreht und dann alles schön auseinandergespalten.

Ich finde das ist eine recht unangenehme Situation, weil man sie eigentlich nicht so richtig schön reparieren kann. Man sollte über zwei Varianten nachdenken:

1. abbrechen und sauber neu verleimen. Hier bietet sich dann ein Holzleim an. Hat natürlich das Risiko, dass es unkontrolliert bricht. Der Riss scheint nicht bis zum Ende durch zu verlaufen?! Dann würde ich es lassen, da der auch ungünstig verlaufen kann

2. Riss leicht weiten, Klebstoff einbringen, zusammenpressen. Hier sollte man einen sehr dünnflüssigen Klebstoff nehmen, der nicht schrumpft. Für mich fällt da Holzleim generell aus, weil der auch verdünnt nicht in letzte Spalte fließt und dann auch noch schrumpft. Sinnvoller ist ein Klebstoff, der so flüssig wie Wasser ist.

Hier fällt mir spontan sehr dünnflüssiger Sekundenkleber ein. Der ist ideal bei der Anwendung des Kapilareffekts am Ende des Risses, ist danach einfach schleif und aufpolierbar, einfach in der Anwendung und die Sache ist schnell erledigt. Schnell ist hier aber auch sein Nachteil, denn man sollte sehr zügig einbringen und sofort verpressen ohne eine riesige Klebstoffsauerei zu erzeugen und sich die Pfoten an den Hals zu kleben. :D

Etwas lässiger wäre verdünnter Epoxid, den man mit Aceton auf die richtige Viskosität bringt. Nachteil dabei ist, dass Aceton den Lack in der Umgebung kurzzeitig anlösst. Man sollte sich also auch hier all zu große Matscherei klemmen und vielleicht mit einer Diabetisspritze (Apotheke) gezielt den Klebstoff einbringen.

Übrigens kann man in beiden Fällen die Schraubenlöcher als kleine "Verteilgefäße" verwenden. Einfach den Riss etwas weiten (so breit wie ein Blatt Papier reicht völlig) und dann die Schraubenlöcher mit dem dünnflüssigen Kleber auffüllen. Der Kapilareffekt kümmert sich dann eigenständig um die Verteilung des Klebers. Dann matscht man auch nicht zuviel herum.
 
Wie passiert denn sowas?! :eek: - hab ich auch noch nicht gesehen.
nee, so - in der Art - habe ich das auch noch nicht gesehen... und die Variante, mit dem verdünntem Epoxyd wäre da wohl tatsächlich die beste und haltbarste Möglichkeit...
 
Wie passiert denn sowas?! :eek: - hab ich auch noch nicht gesehen... wahrscheinlich hat da mal einer die kleinen dicken Schrauben ohne Vorbohren eingedreht und dann alles schön auseinandergespalten.
:embarrassed: Genau so, hatte ich ich ja im Eingangsthread beschrieben. Beim Tele-Hals hat das wunderbar funktioniert. Da hatte ich die obersten 3 Löcher noch vorgebohrt. Dann ist mir der dünne Bohrer abgebrochen. Erst war ich gefrustet, dann habe ich einfach versucht, ob die Schraube trotzdem reingeht. Da das sehr leicht ging (trotz abgebrochenem Bohrerrest), habe ich den Rest dann ohne Vorbohren gemacht. Da hab ich wohl einfach Glück gehabt.

1. abbrechen und sauber neu verleimen.

Das ist mir zu radikal.

2. Riss leicht weiten, Klebstoff einbringen, zusammenpressen.

Soweit mein plan, ich würde nur gerne Sekundenkleber oder Epoxy vermeiden. Kann man Titebond eventuell durch "Pumpen", also wiederholt leichte Öffen/Schließen des Spaltes an alle Stellen befördern?
 
Zuletzt bearbeitet:
:embarrassed: Genau so, hatte ich ich ja im Eingangsthread beschrieben.

ach sorry... ich les auch nicht immer alles, wenn das Problem klar ist :rolleyes::D

Kann man Titebond eventuell durch "Pumpen", also wiederholt leichte Öffen/Schließen des Spaltes an alle Stellen befördern?

Nein... nicht wirklich gut. Kannst Ihn halt mit Wasser verdünnen und hoffen, aber das wird keine gute Reparatur. Alternativ kannst Du sehr dünne Bohrungen in den Riss setzen und dann mit einer Spritze einpressen. Aber das wird die Optik versauen und bringt das immer noch dickflüssige Material nicht sehr weit in den Riss.
 
Moin!

Hat sich bisher etwas auf dieser Baustelle getan?

Gruß,
Etna
 
@Etna

N'Abend ;)

Nicht wirklich, ich habe das ganze ein wenig vor mir her geschoben. Wenigstens Titebond, Spritzen und Kanülen liegen jetzt parat. Ich muss mir auch noch passende Keile anfertigen, leider sind ja die Seiten der Kopfplatte nicht wirklich parallel und lassen sich so nicht gut mit Zwingen zusammendrücken.

Ich habe bis heute gebraucht, um ein Expression Pedal mit einem Touch-Switch auszustatten. Damit steuere ich den Wah-Block von meinem Modeler. Jetzt kann ich diesen einfach durch Fuß aufsetzen aktivieren, wie analog bei meinem WoWee Wah auch :great:.

Die Kopfplatte wird auf jeden Fall als nächstes angegangen...

Gruß,
glombi
 
Moin!

Schade. Aber ich halte Titebond immer noch nicht für das richtige Mittel der Wahl. Eher ein CA Kleber (Sekundenkleber) wie es auch smartin vorgeschlagen hat mit einer Braun Kanüle aus der Apotheke. Nur damit oder ähnlich dünnflüssigen Klebstoffen wirst du tief in die Ritzen kommen. Welches Sekundenkleber du nimmst ist fast egal. Ich würde nur zu einer Flasche greifen, damit die Kanülen (Größe 2) auch rauf passen. Die Kanüle hilft nicht nur in schmale Ritzen zu passen, sondern auch den Kleber Tropfenweise zu dosieren. Das schöne ist auch, dass der Deckel nie eintrocknen kann, da man die Kanüle mit einem Feuerzeug schnell und einfach frei brennen kann. So zum Beispiel:

Braun.JPG


Weißleim bleibt Weißleim bleibt Weißleim und damit auch alle Nachteile, die es mit dem Leim unmöglich machen werden damit die Reparatur schön durchzuführen. Es bleibt eine Haut zurück - ja auch bei Titebond, das ist technisch nicht anders möglich - und da der Kleber auf wasserbasis ist, quillt deine Reperaturstelle auf und schließt vielleicht nicht mehr richtig.

Sekundenkleber härtet zudem durchsichtig und unsichtbar aus, es ist tatsächlich hart, lässt sich wunderbar schleifen und hinterher lackieren. Ich habe schon riesige Lackfehler nur mit Sekundenkleber alleine nachmodduliert und verschieden eingefärbt. Zudem ist die Härtungszeit nicht allzuschnell, wenn dein Holz jetzt nicht feucht ist. Das Sekundenkleber wirklich schnell am Finger klebt und Körperteile verklebt, liegt daran, dass wir schwitzen und diese Feuchtigkeit als Base fungiert und die Cyanacrylsäure neutralisiert. Dies lässt den Sekundenkleber aushärten.

Ein grobschlächtiger Tischler nimmt für alles Leim und die Unbedarften denken bei Holz auch nur an Leim. Aber Holz lässt sich vielfältig kleben, da es ein dankbarer und aufsaugender Werkstoff ist.

Als einzige Alternative sehe ich tatsächlich Knochenleim. Das haben auch meine Vorredner bereits in den Ring geworfen. Hier möchte ich allerdings noch präziser werden und dir in diesem Fall Hausenblasenleim ans Herz legen. Das wird aus der Fischblase von Stören hergestellt und hat eine hervorragende Klebekraft. Aber die korrekte Anwendung des Leimes ist schon mit einigem an Wissen verbunden. Das traue ich dir um ehrlich zu sein nicht zu.

Des weiteren würde ich die Risse und Stellen nur kleben, wenn alle Hardwareteile nicht vorhanden sind. Du kannst die Risse aufweiten, in dem du einen Nasenspreitzer vom HNO Arzt für Kinder kaufst oder ausleihst. Die sollte schön in die Löcher der Mechaniken passen. Wenn alles miteinander verklebt wurde, dann würde ich alle Löcher nochmal aufbohren. Du hast ja gesehen was eine Schraube für Schaden anrichten kann, wenn man nicht vorbohrt. Zudem glaube ich auch nach deiner Beschreibung, dass die Einschlaghülsen vielleicht zu groß für die Löcher sind. Vielleicht sind hier metrische und zöllische Maße kombiniert worden und die 0,3mm Differenz macht dir die Komplatte kaputt.

Ansonsten: Viel Erfolg! Ich drücke dir die Daumen.

Schicken Gruß,
Etna
 
Wie viel Zeit hätte ich denn bei Sekundenkleber, diesen gut im ganzen Riss zu verteilen (sind immerhin 3 getrennte Bruchstellen) und die Teile ordentlich zu verprassen? Unter Zeitdruck werde ich schnell hektisch und schlampig...
 
Moin!

Da kann ich keine Angabe dazu machen. Zum einen gibt es sehr viele Klebersorten auf CA Basis und zum anderen ist es abhängig von der Raumluftfeuchte, der Restholzfeuchte und wie viel du darauf atmest. Aber hier gibt es beispielsweise eine gute Übersicht der unterschiedlichen Kleberarten. Da lohnt es sich mal einen Blick drauf zu werfen. Da reichen die Kleber von 1s bis hin zu fast 1min. Oder man schaut bei Loctite nach. Da finden sich unter den Sofortklebstoffen auch sehr viele verschiedene.

Du musst ja auch nicht jede Stelle sofort gleichzeitig kleben. Wie du schon sagtest, sind die Risse unabhängig voneinander. Daher würde ich es in Etappen versuchen. Und wenn es nicht sofort klappt, ist Aceton dein Freund.

Schicken Gruß,
Etna
 
Und wenn es nicht sofort klappt, ist Aceton dein Freund.

...der ganz schnell zum Feind werden kann, da wir es ja hier mit einer bereits beschichteten Kopfplatte zu tun haben.
 

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