[Klassik] Live Performance Streichquartett

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Hier ist meine allererste Komplett-Produktion (Audio & Video) zu sehen:



Der Clou an der Sache:

Das ganze fand während einer Literaturmesse statt. Für den Aufbau hatte ich (mit Unterstützung eines Kumpels) insgesamt ungelogen 7 Minuten Zeit!
Dementsprechend fiel die Technik sehr minimalistisch aus.
Eine Systemkamera Fuji X-A1 und ein Stereopaar Rode NT5.
Die Mikros saßen auf einer Stereoschiene in ORTF und waren an ein Tascam DR-100 MKII angeschlossen.

Da ich sehr unbeleckt in Kameratechnik bin und keine Zeit für Weißabgleich oder fokussieren hatte, habe ich ein Preset für WB genommen und den Fokus mehr oder weniger geraten (Stuhllehne minus ein paar cm).
Das schlug sich leider auf das Endprodukt nieder. Aber mit ein bisschen Nachbearbeitung kam doch noch ein einigermaßen brauchbares Bild bei rum.

Die Audio-Nachbearbeitung fiel sehr schlank aus. Mehr als dynamischen EQ, etwas Kompression und Hall habe ich nicht eingesetzt. Viel interessanter wurde es eigentlich beim Synchronisieren der einzelnen Videoclips. Das hat auf jeden Fall eine Menge Zeit erfordert.
Probleme dabei waren: die Aufnahmen liefen zum Ende hin vollkommen aus dem Ruder, sodass die Audiospur der Videos meist einen Versatz von 1-2 Sekunden hatte.

Da REAPER sich aber sehr schwer mit importierten MP4-Videos tut, hatte ich zunächst die Wave-Dateien aus den Videos gerendert und damit die Tascam-Spuren synchronisiert. Den Versatz habe ich einfach mit einem Stretchmarker am Ende ausgeglichen. Das hat sehr gut geklappt! Aber da musste ich erstmal drauf kommen :D

So, genug gefaselt. Was haltet ihr von dem Ding unter den gegebenen Umständen?
 
Eigenschaft
 
Ich muss mir auch unbedingt dieses Stereopaar kaufen. Klingt einfach so gut.
Aber der Typ an der Violine geht mir überhaupt nicht ab. Viel zu expressionistisch ;-)
 
Haha, ja für Haydn vielleicht ein bisschen dick aufgetragen :D Ist mir aber immer noch lieber, als komplett gelähmte Orchestermusiker.

Bezüglich der Mics: Ich musste allerdings ziemlich viel von den China-Höhen rausnehmen. Hab auch keinen Vergleich zu den sonst so heiß angepriesenen Pärchen von Line Audio in der gleichen Preisklasse.
 
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Mir gefällt der Sound auch gut. Also gut EQt;-)

Ich hatte die Rodes auch mal, kenne daher den schlanken und höhenreichen Klang. Insofern ist das Ergebnis wirklich schön geworden.
 
Danke! Für alle, die es interessiert:

EQ_NT5.png
 
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Der Thread ist uralt, aber nun halt beim MB auf der Startseite aufgetaucht und so sehe ich mich bemüßigt, was dazu zu schreiben. :D

Zunächst Mal: Die NT5er und das Wort "Chinahöhen" finde ich nicht zusammenpassend. Es ist in meinen Ohren richtig, dass die NT5 in den Höhen sehr präsent sind, aber die Höhen sind relativ klar. Mit dem EQ kann man also daran was machen. Chinahöhen ist für mich: Wenn die Höhen überdeutlich da sind, aber auch so verwaschen/vernuschelt, dass man die Mics gleich in Sojasoße versenken möchte. :evil: (Wer ein abenteuerliches Beispiel will, kann sich mal die Joe Meek JM27 besorgen. Ich bin noch etwas ratlos, wo diese Gurken ihre Nische finden könnten... vielleicht vor einem Bass-Amp?)

Eine interessantere Frage wäre dann doch, welches Mic-Paar nochmal einen deutlichen Qualitätssprung zu den NT5 erzielt. Müssen es gleich die Neumann KM184 sein, oder kommt vorher auch noch was mit einer drastischen Verbesserung?

Die meisten günstigen Mics liefern nicht direkt von vorne beschallt nicht mehr ihren angepriesenen Frequenzgang - was aber gerade bei Stereo-Mikrofonie mit Distanz dann ein Thema wird, weil der Raumanteil "verbogen" reinkommt.

Und, um dann wieder die Kurve zu kratzen, wäre da nicht noch ein Videobild, wie würde man dann das Streichquartett noch besser aufnehmen können? Ich finde, es hat relativ viel Raumanteil... man könnte nun noch Stützmics ca 50cm bis 1m über jedes Streichinstrument stellen... aber welche Effekte würden sich dann ergeben mit der Laufzeit zu den Stereo-Mics?

Dann wäre aber zu überlegen, von ORTF auf X/Y zu wechseln, da man die Signale der Stützmics ja nur per Knüppelstereo im Mix verteilen kann und damit ist X/Y eben kompatible.

Grüße
Schwob
 
Hallo,

...dann legen wir mal nach ;) - besser als die NT5 gefallen mir die Line Audio CM3, das sind bei mir mittlerweile Allzweckwaffen in der unteren Preisklass. Gegenübr den KM184, die nochmal besser sind, sind sie in der Richtcharakteristik ein wenig breiter, nicht ganz so konsistent in der gleichmäßigen Abbildung aus allen Einfallsrichtungen, und sie sind etwas leiser.
Ansonsten nehme ich auch gerne die KM184 als Hauptmikrofonie, sehr gerne allerdings in AB. Meine Oktava MK012 setze ich nicht mehr als Hauptmikrofonierung ein - dafür klingen sie mir im Vergleich zu "erdig". Aber als Solistenstützen oder generell als Stützmics nehme ich sie durchaus noch gerne. Im "kleinen Setup" für schnelle Einsätze ohne Umbauzeiten (z. B. bei unserer Sonntagsmatinee, die immer unmittelbar im Anschluß an eine Messe stattfindet...) laufen bei mir zwei KM184 an - mittlerweile - einem Tascam DR100/III, sehr gut, kein Ärger mit Rauschen oder so. Schlimmer sind da die Kunstfaserjacken im Publikum... :(
In der Preisklasse unterhalb der KM184 sollte man sich auch, so eine Anschaffung ansteht, mal bei Haun umsehen... ich hatte mal Gelegenheit, die Haun MBC660 in Ohrenschein zu nehmen und fand die auch sehr ansprechend.
Zum obigen Video - da ist das Ergebnis gerade im Verhältnis zur extrem kurzen Aufbauzeit doch sehr, sehr respektabel! Über den Hall kann man sich ein wenig streiten, so ein Streichquartett darf auch durchaus recht "nah" und trocken klingen... ist aber im Moment müßig, da wir ja nicht wissen, wie der Raum selbst geklungen hat. Manchmal setzt man einfach das Zeug hin und der Klang paßt... ;)
Ob bei einem Kleinensemble eine Stützmikrofonierung Sinn machen würde? Das kann so oder so ausfallen... wenn, ist es oft das Cello, das sich klanglich dankbar für ein wenig Unterstüzung zeigt. Und da muß man natürlich mit den Laufzeiten aufpassen und die Stützspuren zeitlich zurückziehen. Ansonsten klingt's ziemlich bis total grausig...

Viele Grüße
Klaus
 
In der Preisklasse unterhalb der KM184 sollte man sich auch, so eine Anschaffung ansteht, mal bei Haun umsehen... ich hatte mal Gelegenheit, die Haun MBC660 in Ohrenschein zu nehmen und fand die auch sehr ansprechend.
Haun finde ich generell auch sehr interessant, würde aber das Wechselkapselsystem vorziehen. Klanglich gefällt mir das deutlich besser.
http://www.mbho.de/pdf/mbp603_mbp648.pdf
http://www.mbho.de/pdf/ka100lk_ka100dk_ka300nb.pdf
http://www.mbho.de/pdf/ka200n_ka400n.pdf
Sogar mit Großmembran
http://www.mbho.de/pdf/ka1000n_ka1100k.pdf
Es ist auch eine Acht zu haben, auf Nachfrage.

Die Mikros sind klasse, das modulare System schätze ich sehr. Man benötigt ja nicht immer alle Kapseltypen. Wer als Hauptmikrofone eher auf Schoeps oder DPA setzt ;) kann sie immer als Stütze nehmen. Ich war sehr erstaunt über die Hyperniere, die ist richtig toll. Die Neumann KM sind etwas komprimierter im Sound, und bieten vor allem kein Wechselsystem – für mich ein echter Nachteil.
 
Also ich wollte die Leistung des TE keinesfalls schmälern, aber wenn das generell als Thema auf der MB-Startseite angepriesen wird, dann kann man doch auch etwas darüber hinausgehen und fragen: Was wären noch andere Möglichkeiten, ein Streichquartett aufzunehmen? :)

Hört sich so an, als müsste ich die CM3 mal ausprobieren. Kriegt man halt leider fast nur direkt beim Hersteller. Mit den NT5 bin ich immer wieder sehr zufrieden (für den Preis). Die MK012 sind oft "komisch" in meinen Ohren, aber es gibt Signale, wo sie gut dazu passen. Für Overheads oder Stereo-Mikrofonie möchte ich sie allerdings sicher nicht nehmen.

Stützmikros und Laufzeiten... wie macht Ihr das in der Praxis? Ich hätte wohl spontan Voxengo Sound Delay als Plugin benutzt. Vom Spuren fitzelig verschieben halte ich nicht so viel.
 
Stützmikros und Laufzeiten... wie macht Ihr das in der Praxis?
Selbst die Profis haben da sehr unterschiedliche Ansichten, da habe ich alles gehört von "unumgänglich" über "höchst diffizil" bis "völlig unnötig". Ich mache das nach Gehör, im Zweifel probiere ich es aus. Meiner Erfahrung nach – und das ist bitte nur meine Erfahrung, nicht mehr – ist eine Verzögerung oft nicht nötig, vor allem wenn das Mikro nicht 15 cm vor dem Musiker steht. Chor- oder Orchesterstützen bekommen bei mir i.d.R. keine Verzögerung, ohne irgendwelche klangliche Auswirkungen.
 

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