Cernoire: "Hallelujah" remixed und remastered, bitte um Kritik und Verbesserungsvorschläge

Cerno
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Der Titel ist zwar identisch, aber es hat nichts mit dem Leonard Cohen Song zu tun.
Eigentlich sollte es um die Hexenprozesse von Groß Ullersdorf gehen, es wurde aber ein Stück über Hexenprozesse im allgemeinen.

Der Song klang ursprünglich viel zu hässlich, übersteuert etc.
Also habe ich mich an eine Neubearbeitung gemacht.
Hier das vorläufige Ergebnis:



Ich freue mich auf eure Kritik und Anregungen.
Sind die Gitarren zu leise, der Gesang zu leise, die Drums zu laut?
Sieht jemand Ansätze, an welchen Hebeln ich drehen kann, um mehr aus dem Ding herauszuholen?

Und vielen Dank an @Zelo01 für den Tipp mit dem Envelopershaper!
 
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Hi :hat:

Gerngeschehen:)

Oh ein Song über Hexenverbrennungen hab ich auch mal gemacht:cool:

Gefällt mir:) Der Kirchenchor erinnert mich stark an die frühen 90er Jahre und den Song Enigma / Sadness Part1:D
Musikalisch und Performance hab ich nix zu bemängeln, gut gemacht.

Mix. hmmmm Er funktioniert, kein Thema, aber da fallen mir schon noch paar Dinge auf.
Als Erstes ist mir der Raum der Drums aufgefallen. Da der Raum relativ klein gewählt ist, verschmiert zwar nichts, aber die Drums wirken sehr weit weg, und sind mMn zu wenig fokussiert ortbar. Bei der Snare fällt mir das am Meisten auf. Sie klingt sehr breit von links und rechts, aber die Stereomitte fehlt nahezu. Hattest du da Stereowidenertools im Einsatz? Das selbe bei der Sologitarre, klingt von links/rechts, ich würde sie aber in der Mitte erwarten, wo ich sie fokussieren kann.
Die Kick, da fehlts meiner Meinung an Wumms im Lowendbereich. Der Bass steht der Kick frequenzmässig vermutlich nicht im Weg, aber den würde ich in der Lautstärke ein klein wenig zurück nehmen, das kommt der Kick auch entgegen. Der Kick fehlt vermutlich irgendwo zwischen 50-80Hz was. Ich hatte in meiner Vergangenheit oft das selbe Problem, dann immer gehadert: Wenn ich in diesem Bereich mit einem EQ zu viel reingedreht hab, wurde es immer unkontrolliert wummrig, und wenn ich zu wenig reingedreht hab, klang es nach wie vor zu dünn. Ich glaub kürzlich hab ich für mich die Lösung gefunden, zuminest hat das jetzt schon bei mehreren Mixen so funktioniert: Vor der Anhebung mit dem EQ, die Kick einfach mal ein gutes Stück in eine Band- oder Röhrensättigung reinfahren. Das verdichtet schonmal alles, und wenn man dann mitem EQ kommt, reagiert dieser viel empfindlicher, und es muss weniger, oder sogar gar nichts mehr angehoben werden.
Die Frequenzverteilung würde ich allgemein auch nochmal unter die Lupe nehmen. Ich hab den Eindruck es spielt sich sehr vieles im Bereich zwischen so 2-5kHz ab, da geraten sich die Instrumente gegenseitig etwas in die Haare. In diesem Frequenzbereich würde ich hauptsächlich die Vocals dominieren lassen, Gitarre und Drums ggf breitbandig etwas absenken.
 
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Warum nennt man einen neuen Song "Hallelujah" und was kommt als Nächstes? "Let It Be"?
 
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hallelujah ist hebräisch
 
Hey,
danke für dein Hörbeispiel :).

Was die location und power der Drums und Sologuit anbelangt hat Zelo01 schon viel gesagt und ich stimme im Wesentlichen zu. Meine Frage wäre noch: Welche Mixing-Mastering-Plugins/tools benutzt du?
Insgesamt fallen mir auch die frequenztechnischen Überlagerungen auf. Da könntest mit etwas Unmasking z.B. mit Ozone Pro nachhelfen. Das Resultat ist dann, dass die jeweiligen, sich überschneidenden/überlagernden Frequenzbereiche durch gegenläufige dynamische EQs minimiert werden. Oder halt via Side-chaining/ducking "zu Fuß".

Zu den Vocals: Für meinen Geschmack hängen die (Lead-Voc) zu leise leicht links unten, was durch den reverb dann noch etwas verwischt und sie auch noch nach hinten rückt. Auch hier wieder die Frage, mit welchen Tools/Plugins bearbeitest du die Vocals? Wenn du das Predelay reduzierst und den EQ von den Vocals auf "mid" einstellst und noch frequenztechnisch etwas werkelst, müsste der Gesang etwas mehr vorne und plastischer rüberkommen. Und natürlich Pan auf 0/Mitte. Der Chor ist cool, könnte aber für meinen taste noch ein wenig zwecks Abgrenzung "nach hinten" oder stereomäig (über zwei jeweils nach re/li gepannte Spuren) auf die Seiten. Das macht den gesamten Space voller und fetter und der Chor konkurriert nicht mit dem Lead.

Grüße von einem Tüftlerkollegen :).

NaN
 
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Bin absolut einverstanden, bis auf ein kleinen Punkt:
Wenn du das Predelay reduzierst..... , .....müsste der Gesang etwas mehr vorne und plastischer rüberkommen.
Umgekehrt, Predelay erhöhen;)
Je näher der Sänger steht, je länger wird der Weg der Reflexionen. Ist der Sänger weiter weg, steht er näher an der Rückwand, entsprechend wird das Predelay kürzer.

Bei mir sind beim Gesang Predelays von 100-200ms keine Seltenheit. Dann klebt die Stimme ganz vorne im Mix, und klingt eigentlich ziemlich trocken, weil erstmal eine Pause kommt, bevor die ersten Reflexionen eintreffen. Der Hall baut sich dann schön getrennt vom Gesang im Hintergrund auf, und erzeugt Tiefe. (Bei solch langen Predelays kann es Sinn machen, das Predelay im Takt zum Songtempo zu wählen)
Bei Drums hingegen bewege ich mich meistens nur so zwischen 10-50ms bei den Predelays.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel:)
 
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Umgekehrt, Predelay erhöhen;)
Je näher der Sänger steht, je länger wird der Weg der Reflexionen. Ist der Sänger weiter weg, steht er näher an der Rückwand, entsprechend wird das Predelay kürzer.

Hey, danke für dein Feedback ... also physikalisch und in Bezug auf Mikrophonierung klingt das natürlich einleuchtend, *yau.

Dennoch ... wenn ich im Mixing das Predelay (z.B. in Logic's Silververb) auf 0 ms setze und die Reflectivity auf 38% sind die Vocals auditiv fett vorne. Was ich dann noch dazu mixe/mastere, damit es noch plastischer wird (saturation usw.) ist natürlich noch ein anderes Kapitel.
Wenn ich in besagtem Beispiel das Predelay hochsetze, also die ms erhöhe, dann tritt die Stimme (auditiv betrachtet!) in den Soundhintergrund. Kann ja auch cool sein, aber ich will es halt meist "intimate und close" vom Sound her ...

Im Space Designer (auch Logic) das gleiche: Wenn ich Predelay auf 0 ms setze, habe ich das, was du in deinem Beitrag beschreibst, fein separierte, geile wie auch immer gestylte Delays und what-so-ever-Effekte, die man dann auch wunderbar unterschiedlich pannen kann.

NaN
 
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Warum nennt man einen neuen Song "Hallelujah" und was kommt als Nächstes? "Let It Be"?
Warum denn nicht? Hexenverbrennungen fanden doch im Allgemeinen im Namen Gottes statt. Er hätte den Song auch "Amen" nennen können. Die Menschen waren ja überzeugt davon, dass sie Gott einen Gefallen tun oder gnädig stimmen, wenn sie jemanden auf den Scheiterhaufen brachten.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@Cerno ich bin da ganz bei Zelo01. Hab mir den Song mit Inear-Kopfhörern angehört, die normalerweise sehr "bassig" sind und selbst mit denen klingt das Ganze irgendwie etwas dünn. Vom Gefühl her würde ich auch als erstes am EQ schrauben, bevor ich irgendwas anderes probiere. Der Refrain ("Brenn, Hexe, brenn!") kommt etwas langweilig rüber, kriegst Du das mit etwas mehr Biss hin? So klingt es, wie Heino ;)
 
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Wenn ich in besagtem Beispiel das Predelay hochsetze, also die ms erhöhe, dann tritt die Stimme (auditiv betrachtet!) in den Soundhintergrund
Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich dich richtig versteh. Also du meinst, wenn Gesang und Hall gleichzeitig eintreffen, führt das zu einer Pegelerhöhung und das wirkt dadurch näher? Zu einer Pegelerhöhung kommts, da hast du recht. Aber wirkts dadurch auch näher?

Das schreit nach einem A/B Vergleich:)
Ich hab mal ein Soundsample genommen, und ein Hall drauf gelegt. 30% Wet.
Der Hall ist zwei mal absolut identisch bis auf die Predelayzeiten.

einmal mit 0ms Predelay:


und einmal mit 200ms Predelay:


Mein Fazit ist wie erwartet. 0ms klingt 2 Dimensional. Hall verschmiert die Stimme.
Bei 200ms ist die Stimme glasklar ganz vorne, der Hall bildet eine dritte Dimension im Hintergrund. Insgesamt klingt das in meinen Ohren subjektiv sogar lauter, obwohl im "additiven Sinne" weniger Gesamtpegel herrscht.
 
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Hmmm, ich nehme B ❎
Lauter finde ich es zwar nicht, aber die Vocals (konkret das "up!") verschwinden nicht so stark im Hall, wie bei Variante A
 
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Also du meinst, wenn Gesang und Hall gleichzeitig eintreffen, führt das zu einer Pegelerhöhung und das wirkt dadurch näher? Zu einer Pegelerhöhung kommts, da hast du recht. Aber wirkts dadurch auch näher?

:) Ja, so könnte man es formulieren. Das meinte ich mit "auditiv" ... durch die Pegelerhöhung tritt das Signal auditiv mehr in den Vordergrund ... was letztlich immer ein subjektiver Eindruck bleibt, schon klar. Yeap, für meine Ohren klingt es (Beispiel A) lauter und näher. B klingt in meinen Ohren leiser, aber ich stimme dir zu, in Bezug auf die Effektierung zeitmäßig abgegrenzter.

Danke für's "Klären" @Zelo01 !
 
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Die Menschen waren ja überzeugt davon, dass sie Gott einen Gefallen tun oder gnädig stimmen, wenn sie jemanden auf den Scheiterhaufen brachten.
Wie kommen wir denn auf dieses schmale Brett? Das ist jetzt hoffentlich nicht das, was man kleinen Kindern in österreichischen Schulen beibringt...
 
Leute, vielen vielen Dank für ganzen Tipps und überhaupt die Diskussion.
Schön, dass das in diesem Forum möglich ist.

Dann werde ich mich mal an die Arbeit machen und versuchen, was ich davon umsetzen kann.

Ich verwende hauptsächlich die Bordmittel von Cubase 10.5 und ein paar plugins von Waves.
EQ zumeist Frequency in Cubase. Wobei ich immer noch verzweifelt davor sitze, wie ich den dynamisch bekomme. Hatte bisher nur ein Tutorial dazu gefunden, das bezog aber schon auf Cubase 11 und da sah das bereits leicht anders aus. Half also nichts.

Masteringkette sieht so aus:
1625065491942.png


En detail:

1. Cut 24 bei 50 Hz
2.
1625065558887.png

3.
1625065593512.png

4. High shelf bei 8k
5. Gehörgeschädtiges EQ Nachbereiten:
1625065723943.png

6. Tone booster Bass
7.
1625065793924.png

8.
1625065839044.png

9.
1625065865222.png

10.
1625065902773.png

11.
1625065942459.png

12.
1625065980705.png


Und jetzt kommt das Geständnis:
bei den meisten habe ich keine Ahnung, warum ich das so mache außer dass ich das mal so ungefähr wo gesehen habe. :confused:
Aber ich denke, dass ich vermutlich sowieso eher in den Mix zurück muss als ins Mastering, oder?
Shame on me....
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wie kommen wir denn auf dieses schmale Brett? Das ist jetzt hoffentlich nicht das, was man kleinen Kindern in österreichischen Schulen beibringt...
Ja, so macht man das in Österreich. Allerdings nur im katholischen Religionsunterricht, und auch nur dann, wenn die Unterrichtsstunde auf den 8. Dezember fällt.
 
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Die Sologitarre sieht so aus:
1625066809072.png

Sollte also eigentlich relativ mittig sein. Ich vermute, dass der MonoToStereo das Problem ist.

Bei der Snare könnten 2 Plugins gemeinsam zum genannten Problem führen:
1625066938711.png

Der Imager, der durch das Abbey Road Stereo Master plugin vermutlich verstärkt wird.

Ich teste mal.
 
Wie kommen wir denn auf dieses schmale Brett? Das ist jetzt hoffentlich nicht das, was man kleinen Kindern in österreichischen Schulen beibringt...
Offen gestanden weiß ich nicht, was den Kindern in österreichischen Schulen beigebracht wird
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Bild 5 (der EQ) irritiert mich ein bisschen, ich hätte mit deutlich stärkeren Modifikationen im unteren Frequenzbereich gerechnet - zumindest klang es danach.
Hmm. Was macht Nr. 7?
 
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Nr. 5 arbeitet nur etwas nach, das meiste hat bereits bei den einzelnen Instrumenten im Mix stattgefunden. Plus Nr. 1.
Nr. 7 ist ein Kompressor, soll die Lautheit pushen (macht er auch).
 
Puuh, ja da passiert ne Menge in Masterkanal:D
Und jetzt kommt das Geständnis:
bei den meisten habe ich keine Ahnung, warum ich das so mache außer dass ich das mal so ungefähr wo gesehen habe.
Also im Masterkanal seh ich das so:
Nur machen was nötig ist, und wenn möglich bereits im Mix fixen.
Mag sein, dass diese Masterkette bei einem speziellen Mix Sinn ergibt, aber bestimmt nicht immer.
Eigentlich bereits beim Mixen:
Wenn ich finde, eine Gitarre klingt etwas zu dumpf, geh ich hin, und hebe die Höhen an, oder greif zu einem Exciter, oder was weiss ich. Wenn das gefixt ist, hör ich es mir nochmal an. Fehlt noch immer was? Oder gibts irgendwo konflikte im Mix? Wenn nein, Wozu mehr Plugins in die Kette? Für mich muss jedes Plugin ein Zweck erfüllen, dann dürfen auch mal 10 Plugins in einer Kette sein, klar, aber eigentlich nie ohne Grund.
 
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Also was ich meinte, ich kann es technisch nicht begründen, aber ich vermeine bei jedem Plugin entweder ein Andicken des Ganzen oder eine Steigerung der Lautheit wahrzunehmen.
Vielleicht höre ich ja auch nur was ich hören will.
Mein Problem: meistens finde ich den Mix gut, stelle dann aber fest, dass ich irgendwo bei +6-10dB liege. Also runter mit dem Ganzen auf max -6 dB. Und dann kämpfe ich wieder damit die Lautheit raufzubekommen.
Aber ich bin auch erst seit ca 4 Monaten bei der tontechnischen Bearbeitung. Früher hab ich das einfach so genommen wie aufgenommen und gut war's. War's natürlich nicht.
Deshalb versuche ich jetzt in meinem fortgeschrittenen Alter hier mal was zu lernen, bevor Kollege Alzheimer die Platte löscht.
 

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