Empfehlung fĂĽr meine erste Gesangsanlage

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Ich plane gerade meine erste Gesangsanlage und habe meine Stimme vorher noch nie aus Lautsprechern gehört, also so, wie sie die Anderen hören. Mein Timbre ähnelt dem von Gigi Hangach (ex-Phantom Blue), vielleicht ein wenig mehr in Richtung Mama Cass. Das erste Mikrofon, das mir einfällt, ist natürlich das Shure SM58, das dank Tauchspulen-Bauweise keine Phantomspeisung benötigt und das auch meine persönliche Preis-Schmerzgrenze markiert. Also bin ich wieder mal dem einzigen örtlichen Händler mit Equipment-Fragen auf den Unterhoseninhalt gegangen. Der hat das SM58 nicht da, will es sich eher nicht auf Lager nehmen und hat mir mit Rücksicht auf einen niedrigen Gesamtpreis der Anlage ein ebenfalls dynamisches Mikrofon der 50-Euro-Klasse, ein GATT DM-700, in die Hand gedrückt. Das Ding hat einen Zinkdruckgussschaft und ein auswechselbares XLR-Kabel, ist also schon mal auf einem höheren Standard als die absoluten Billigheimer.

Bei aller Abneigung gegen Eigenlob hat es sich dann "leider" doch ergeben, dass mich das Ergebnis des Probesingens schier umgehauen hat. Mein Eindruck: "Wow, hammersexy Gesangsgöttin, besser geht 's nicht." Was genau ich nun besser mache als die Weltelite, kann ich ohne schwülstige Hochpreis-HiFi-Testsieger-Verherrlichungslyrik auch nicht erklären. Es ist letztlich eine Geschmacksfrage, aber für mich war es das Tüpfelchen auf dem i.

Jetzt stellt sich die Frage, gibt es irgendwelche Einwände gegen dieses Mikrofon und lohnt es sich, die Geduld des Händlers weiter zu strapazieren und weitere Mikrofone auszuprobieren? Sonst würde ich einfach noch einmal im Beisein einer Bandkumpelin dieses Ding probesingen und, wenn sie keine Einwände hat, kaufen.
 
Wenn dir der Klang gefällt - nimm es. Bei dem Preis kann ja nix passieren.
 
Jetzt stellt sich die Frage, gibt es irgendwelche Einwände gegen dieses Mikrofon und lohnt es sich, die Geduld des Händlers weiter zu strapazieren und weitere Mikrofone auszuprobieren

Ich würde doch wenigstens ein Mikro aus der Liga Shure Beta 58A (nicht zu verwechseln mit dem SM58) zum Vergleich testen. Im Bandkontext in eurem Proberaum mit eurer Anlage, nicht nur solo im Laden. Ein Mikro muss ja nicht nur "klingen", sondern auch den gegebenen Bedingungen standhalten. Das SM58 gehört nicht zu den lautesten Mikros, was kompensiert werden muss. Daher mein Vorschlag BETA 58A.

Der hat das SM58 nicht da, will es sich eher nicht auf Lager nehmen

Ein Musikhändler, der das am häufigsten verwendete Mikro der Welt nicht ins Sortiment nehmen möchte, kommt mir suspekt vor. Wie ein Getränkehändler, der keine Coca Cola anbietet.

Bestell dir doch einfach ein Mikro bei Thomann und schick es bei Nichtgefallen innerhalb von 30 Tagen zurĂĽck.

Shure SM58, das dank Tauchspulen-Bauweise keine Phantomspeisung benötigt

Kein dynamisches Mikro benötigt eine Phantomspeisung. Und davon gibt es außer dem Shure SM58 noch unzählige Alternativen.


vielleicht ein wenig mehr in Richtung Mama Cass

Der musiker-board-Volksmund sagt, dass das SM58 fĂĽr weichere Frauenstimmen nicht die beste Wahl ist...


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Ein Musikhändler, der das am häufigsten verwendete Mikro der Welt nicht ins Sortiment nehmen möchte, kommt mir suspekt vor...

Bestell dir doch einfach ein Mikro bei Thomann und schick es bei Nichtgefallen innerhalb von 30 Tagen zurĂĽck...

Der musiker-board-Volksmund sagt, dass das SM58 fĂĽr weichere Frauenstimmen nicht die beste Wahl ist...
Es ist der einzige Händler vor Ort, und er sagt, dass das SM58 in seinem Einzugsbereich nicht so recht läuft. Aber wenn dieses Modell für meine Stimme ohnehin kontraproduktiv ist, hat sich das Thema SM58 ohnehin erledigt.

Was das Thema Retouren anbetrifft: Da bin ich gar kein Freund von.

Kein dynamisches Mikro benötigt eine Phantomspeisung. Und davon gibt es außer dem Shure SM58 noch unzählige Alternativen.
Genau das habe ich doch geschrieben. Tauchspulenmikrofon, Schwingspulenmikrofon, dynamisches Mikrofon, das sind drei Begriffe für dieselbe Sache. Alle Mikrofone dieser Bauart kommen bauartbedingt ohne Phantomspeisung aus (wie übrigens auch Bändchenmikrofone und Elektret-Kondensatormikrofone).

Anderes Thema: Ich habe in meinem ersten Post vergessen, dass ich mich selbst begleite und daher seltenst eine Hand frei habe, um Griffgeräusche herauszufordern. Dieser Aspekt ist also für die Auswahl des Mikrofons zweitrangig.
 
Genau das habe ich doch geschrieben.

Ja, das hast du. Deine Aussage klang aber so, als wäre das ein Alleinstellungsmerkmal des SM58. Ich wollte nur darauf darauf hinweisen, dass es sehr, sehr, sehr viele dynamische Mikros gibt, die das auch erfüllen. Man muss kein SM58 wählen, nur weil es keine Phantomspeisung benötigt.;)

Was das Thema Retouren anbetrifft: Da bin ich gar kein Freund von.

Aus ökologischen Gründen bin ich das auch nicht und vermeide ebenfalls so gut es geht überhaupt den Online-Handel. Aber wenn die Infrastruktur vor Ort sehr schlecht ist, finde ich es okay. Ich hatte mal eine Privatführung bei Thomann. Die Aussage war, dass die Retouren sich in einem geringfügigen Bereich befinden und finanziell und kein Problem darstellen. Ist allerdings schon ein paar Jahre her. 2013 oder so.

Aber wenn dieses Modell fĂĽr meine Stimme ohnehin kontraproduktiv ist,

Ich möchte letztendlich nur, dass du mehr als nur ein Discount-Mikro kennenlernst. Mir hat das geholfen. Ein Beta 58A oder ein Sennheiser e945 war wirklich eine Offenbarung, aber nicht deutlich teurer als mein vorher benutztes SM58, was ich immer muffig fand und was im suboptimal ausgerichteten Proberaum Übersterungen verursachte.


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Jetzt stellt sich die Frage, gibt es irgendwelche Einwände gegen dieses Mikrofon und lohnt es sich, die Geduld des Händlers weiter zu strapazieren und weitere Mikrofone auszuprobieren? Sonst würde ich einfach noch einmal im Beisein einer Bandkumpelin dieses Ding probesingen und, wenn sie keine Einwände hat, kaufen.
Das wäre ein durchaus schlüssiger Weg. :great:
Etwas Hintergrund: die „Gesangsanlage“ ist low Budget - gut möglich, dass das 50€ Mic da überzeugt, eben im Rahmen der Möglichkeiten und evtl sogar „besser“ abschneidet als das Markenprodukt.

Ich bin bekennender SM57/58 Fan, aber damit die wirklich klingen, braucht es relativ gute Vorverstärker - erst dann zeigt sich der Unterschied zu den meisten nonames.
Mir hat man mal das Behringer 8500 angedreht, mit dem Spruch: klingt wie ein SM58.
Jahre später hat sich das als kompletter Unfug herausgestellt und ich habe die B-Kapsel weggeschmissen und nur das Gehäuse für „was anderes“ behalten. :D
 
...ein GATT DM-700, in die Hand gedrĂĽckt.
dass mich das Ergebnis des Probesingens schier umgehauen hat.
Na, wenn das das Ergebnis war, dann viel Erfolg mit dem, mir allerdings unbekannten, Mikro.
Ich wage zwar zu behaupten, dass mit dem Essen dann auch der Appetit steigen wird, also dass du mit mehr Erfahrung vielleicht auch mehr Anforderungen haben wirst, aber wenn es für das Erste passt, dann passt es. Auf die Marke zu stark zu schielen ist ohnehin Blödsinn.
 
Vielen Dank fĂĽr Eure Antworten. Ich tendiere auch eher zu "Dann mal frisch ans Werk".

Ja, das hast du. Deine Aussage klang aber so, als wäre das ein Alleinstellungsmerkmal des SM58.
Wieso? Ich habe doch geschrieben, dass es bauartbedingt keine Phantomspeisung benötigt. Ich habe lediglich verschwiegen, dass es noch weitere Mikrofone dieser Bauart gibt und ich davon weiß.

Ich möchte letztendlich nur, dass du mehr als nur ein Discount-Mikro kennenlernst. Mir hat das geholfen. Ein Beta 58A oder ein Sennheiser e945 war wirklich eine Offenbarung, aber nicht deutlich teurer als mein vorher benutztes SM58, was ich immer muffig fand und was im suboptimal ausgerichteten Proberaum Übersterungen verursachte.
Danke, das ist ein interessanter Ansatz. Allerdings habe ich bislang keinen Proberaum, keine Anlage, kein Musikgeschäft mit Schallkabine, in dem ich mit einer halben Band in hoher Lautstärke vor Freunden probespielen kann, keine rührigen Follower, die zu diesem Behufe mit mir -zig Kilometer weit fahren wollen, und keine Kontakte zu Bands, die Lust auf solche Tests in ihren Proberäumen haben. Im Extremfall schaffe ich es, zwei, drei im Laden vorhandene Mikrofone vor ein bis drei Leuten probezusingen und den Rhythmusgitarrenpart meiner Paradenummer selbst zu schrubben. Dazu kommt noch, dass ich das Mikrofon mit einiger Wahrscheinlichkeit aus einem Geldgeschenk finanzieren werde, das unverzüglich zielgerichtet ausgegeben werden sollte. Es wird also eventuell sogar noch vor dem ersten Milliwatt Verstärkerleistung eintrudeln. Und solange ich mich neben dem Singen noch aufs Spielen konzentrieren muss, geht das natürlich auf Kosten meiner Fähigkeiten als Jurorin.

Anstatt die Sache zu zerreden, wollen wir langsam mal loslegen. Das Mikrofon wird als erstes gekauft, Ständer und Verstärker frühestens gleichzeitig angeschafft, der Proberaum natürlich erst danach angemietet, dann beschreiten wir den Weg in Richtung eingespieltes Team und dann erst rekrutieren wir die noch fehlende Gitarristin.

Nichts fĂĽr ungut, das sind biographische Details, die Du nicht wissen konntest.

Aber wenn der Laden schon beim SM58 scheitert, du Retouren bei Online-Shops ablehnst...
Darüber hinaus erscheint es mir erstrebenswert, den nächsten "Achthundertmarkschein" im örtlichen Musikalienhandel auszugeben, man will ja das Ladensterben nicht unnötig beschleunigen.
 
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Deine Frage war:

... lohnt es sich, die Geduld des Händlers weiter zu strapazieren und weitere Mikrofone auszuprobieren?

Und meine Antwort war, kurz gefasst: Ja, es lohnt sich. Man kann natürlich nicht jedes infrage kommende Mikro testen, aber vielleicht je eine Standardempfehlung aus drei Qualitätsstufen von 50 bis 200 Euro.

Aber wenn der Laden schon am SM58 scheitert, du Retouren bei Online-Shops ablehnst, (edit) dein Budet streng limitiert ist und du außerhalb des Musikhändlers keine Testumgebung hast, dann erübrigt sich streng genommen nicht nur die Antwort, sondern auch die Frage.

Nimm dieses GATT halt erstmal und guck, wie sich alles so entwickelt.

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Aber einen Tipp hab ich noch:

der Proberaum natĂĽrlich erst danach angemietet

... was vielleicht gar nicht die beste Entscheidung ist. In vielen Städten herrscht Proberaummangel, so dass man oft gezwungen ist, bei anderen Bands zur Untermiete zu proben. Im Normalfall sind dort schon eine Anlage und auch ein paar Mikros vorhanden. Und wenn man freundlich fragt, darf man die auch mal ausprobieren. So zumindest war es bei mir nicht nur die Ausnahme, sondern sogar die Regel. Einen Proberaum nur für uns allein hatten wir fast nie. Ich musste deshalb sogar schon mal eine komplette, kaum benutzte Anlage verkaufen, weil im Proberaum kein Platz für zwei Anlagen war und sie im Keller verstaubte.

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Danke für den Tipp! Habe jetzt endlich die Schlagzeugerin wieder gesehen und erfahren, dass sie bereits im nahe gelegenen Gratis-Proberaum unsere Bandhymne übt. Und das Mikrofon, evtl. auch den Ständer, kann ich aus einem Geldgeschenk finanzieren. Dann habe ich heute morgen mal meinen zweiten Bass besaitet, weil der erste nicht gut eingestellt ist und ich die Imbusschlüssel nicht gefunden habe, und war angenehm überrascht, wie leicht der sich spielt. Und auf dem Weg zur Arbeit ist mir auch wieder eingefallen, wo die Imbusschlüssel sind. Es könnte nicht besser laufen!
 
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Mein Timbre ähnelt dem von Gigi Hangach (ex-Phantom Blue), vielleicht ein wenig mehr in Richtung Mama Cass.
Der musiker-board-Volksmund sagt, dass das SM58 fĂĽr weichere Frauenstimmen nicht die beste Wahl ist...
Die Sache mit Mama Cass ist allerdings auch schon seeeeeeeehr "vielleicht". Bei meinem ersten Soundcheck mit dem frisch erworbenen Mikrofon klang meine Stimme sogar deutlich dünner und farbloser als die der Metal Goddess. Unser "Soundmann" hat dann die Bässe und Tiefmitten um einen Teilstrich angehoben und die Mitten um einen Teilstrich abgesenkt, also den Equalizer nahezu gegenläufig zum höhenlastigen Frequenzgang des Mikrofons eingestellt, und dann war das Ergebnis perfekt. Jedenfalls in einem schlafzimmerähnlichen Nebenraum des Veranstaltungsraums mit Mikrofonposition etwa auf halber Tiefe des Raumes deutlich außermittig. Ich hoffe mal, dass mir noch ein kurzer Soundcheck im Veranstaltungsraum eingeräumt wird.

Dass meine Stimme im Laden wesentlich dunkler klang, hatte vor allem mit der Ausrichtung des Lautsprechers zu tun, den die Verkäuferin nach der ersten Rückkopplung von mir weggedreht hatte, anstatt mich auf die richtige Handhabung des Mikrofons (mit der XLR-Buchse auf den Lautsprecher zielen) hinzuweisen.
 
So, Kurzauftritt ist beendet, aber Murphys Computergesetze haben natürlich gnadenlos zugeschlagen. Als ich bei der Probe die Textzeile "If I close my eyes forever" sang, entgegnete der "Soundmann": "Lieber nicht!" Ich lebe immer noch, aber 16 Stunden vor dem Auftritt erfuhr ich von Ozzy Osbournes Tod und musste deshalb die Setlist umstellen. Am Auftrittsort drehte mir dann die Technik eine lange Nase, und für den Soundcheck blieb kaum noch Zeit. Ich habe es erst einmal mit der Einstellung versucht, mit der ich bei der Probe frappierend nach Gigi klang, also in Relation zum Präsenzbereich und unter Einbeziehung des Eigenklangs des Mikrofons:

150 Hz___. + 2 dB
Tiefmitten + 3 dB
Mitten ca.., - 9 dB
Präsenzen neutral
Höhen____ + 1 dB.

Damit fiel die Portion Bulldozer, für die Gigi berühmt ist, allerdings glatt dreimal so stark aus, was dann doch ein bisschen viel war. Nächster Versuch:

150 Hz___. + 2 dB
Tiefmitten neutral
Mitten ca.., - 3 dB
Präsenzen neutral
Höhen____ + 1 dB.

Klang dann wieder etwas weniger nach Gigi und schon gar nicht nach Mama Cass, aber der unnatürliche Mörderpunch war weg und die Mitten soweit wiederhergestellt, dass es nicht dünn klingt. Jedenfalls lässt sich anhand der Equalizer-Einstellung einschätzen, dass ich doch keine überdurchschnittlich weiche Stimme habe.

Zu guter Letzt machte mir die in der Mitte des letzten Stückes hartnäckig werdende Heiserkeit klar, dass ich es doch lieber einen Ganzton tiefer singen sollte. Passiert halt, wenn man sich als Kontraalt an einem Mezzosopran-Vorbild orientiert.
 
Hi,
Wir wäre es damit:
Ein guter Freund von mir hat den Ratschlag, sich eine gute, kompakte aktive Monitorbox zuzulegen umgesetzt und ist bis heute damit sehr happy, denn: Vorausgesetzt, man kauft etwas vernünftiges (db, H&K etc.) verschafft man sich eine gewisse Unabhängigkeit und gewöhnt sich an sein persönliches Besteck.
Auf ein Stativ (35mm) gesteckt, eine Art Mini-P.A.

Natürlich kann man damit jede Gesangsanlage ergänzen.

Frohes Mucken!
Dave
 
So ein Ding haben wir an unserem Arbeitsplatz und habe ich auch bei meinem Auftritt benutzt, aber mit dem Bedienkonzept stehe ich auf Kriegsfuß, was auch auf die Tage später in einem Laden angetestete Aktivbox, genauer gesagt die teurere der beiden, zutrifft. Ob das Ding als Combo firmiert oder als Aktivbox, ist mir letztlich egal; die Grenzen sind eh fließend. Bei meinem Auftritt hatte ich eine 12"-Aktivbox, und der Laden hatte hauptsächlich Aktivboxen und keine Combos. Da ich mein Mikro nicht dabei hatte und es schon spät war, konnte ich lediglich eine Box über das immer bereitstehende Shure Beta 58 testen. Die Box war mit 330 Euro so teuer wie der Aroma A40, brachte aber für mich gegenüber einem 140-Euro-Teil ohne Klangregelung keinen Mehrwert und holte aus dem 190-Euro-Mikrofon kein angemessenes Ergebnis heraus. Da stöpsele ich doch lieber mein eigenes, noch schrilleres Mikrofon in einen Basscombo mit grafischem Equalizer ein und nehme matte Höhen in Kauf (vorausgesetzt, man findet so einen Basscombo noch...)

Tags darauf brachte ich mein Mikro mit und versuchte es mit der Kombination GATT DM-700 -> Gitarren-Equalizer -> 140-Euro-Aktivbox, und ganz zum Schluss probierte ich mal aus, was es bringt, wenn ich das Geld für den Equalizer in ein neues Mikrofon investiere. Mal ehrlich, welche Gitarristin/Bassistin/Schlagzeugerin wünscht sich nicht eine Sängerin, die in ihrem Stellengesuch schreibt, Mikrofone und Kanäle für Euren Backgroundgesang werden von mir gestellt? Und da meine Stimme wohl doch von eher dunkel timbrierten Mikrofonen profitiert, käme für einen solchen Test das tatsächlich in der Preislage des Equalizers liegende Shure SM58 in Frage, weshalb der letzte Test dann mit dem SM58 stattfand.

Kommen wir nun zu den Ergebnissen:

GATT DM-700, Oktav-Equalizer, 140-Euro-Box ohne Klangregelung: Bei abgeschaltetem Equalizer stark höhenbetont. Wenn man vom Equalizer regen Gebrauch macht, sind beeindruckende Ergebnisse möglich. Wie matt das klingen kann, fiel mir leider erst beim Umstöpseln auf das SM58 auf.

Shure SM58, kein Equalizer, gleiche 140-Euro-Box ohne Klangregelung: Damit klinge ich ziemlich farblos und austauschbar und auch nicht rock- oder soultauglich, aber doch irgendwie reizvoll, wie eine gute Popsängerin mit nennenswerter Janet-Gardner-Note und einer Prise Gigi Hangach. Bei sehr geringem Abstand zum Mund recht ordentliche, aber ähnlich farblose Rockstimme, die aber bestens zu Titeln wie "Gettin' hot" von den Runaways passt. Bei normalem Abstand wie gesagt deutlich "poppiger"; aus dem Vergleich zwischen Gigi Hangach, Janet Gardner, Cherie Currie, Joan Jett, Lita Ford, Sandy West und mir gehe ich tatsächlich als die Sängerin mit der dünnsten Stimme hervor, und Sandy West hat die weichste.

Shure Beta 58, 330-Euro-Box, Klang vom Personal eingestellt und einmal nachgebessert: Dünner als das SM58 und zeitweise so nasal, dass ich sogar sagen kann, nach welcher Sängerin sich mein Näseln anhört, nämlich nach Lucy Diakovska. Bei äußerst geringem Abstand ähnliche Rockstimme erzielbar wie mit dem SM58.

Jedenfalls werde ich um dieses Mikro und diese Box einen weiten Bogen machen und schwanke nur noch, ob ich 250-265 Euro für eine Aktivbox-Equalizer-Netzteil-Kombi ausgebe oder lieber den Aroma-Combo mit zwei Kanälen, Hall und Notch-Filter nehme. Die für mich beste Kombination wäre zweifellos Shure SM58 und Aroma A40 gewesen, die finanzierbarste sinnvolle Shure SM58 und 140-Euro-Box und später noch ein Equalizer.

Vielen Dank für die guten Wünsche, ich werde mir Mühe geben, bin aber im Moment ein wenig niedergeschlagen, da das Projekt Bandgründung wohl als gescheitert anzusehen ist. Ich werde wegen offenbar unüberbrückbarer Differenzen gerade mit der Dame, die mir den Posten der Leadsängerin angetragen hat, wohl kaum zusammenarbeiten und mir ein paar neue Mädels suchen müssen, die ich erst noch von meinen Qualitäten als Leadsängerin überzeugen muss, was schwierig wird, wenn man so eine dünne und gewöhnliche Stimme hat wie ich und ihr auch noch eine fest eingestellte Höhenanhebung von 3 dB zumutet. Wie gern wäre ich doch eine "scharfe 80er-Gitarrenmaus" (KlausP). Vielleicht kaufe ich doch erst mal die billige Aktivbox und weise darauf hin, dass das schrille Ergebnis weitgehend dem Mikrofon anzulasten und der Equalizer schon fest eingeplant ist. Abgesehen davon taucht das schon überwunden geglaubte Problem wieder auf, dass ich mich schon wieder in der Rolle der Neuen wiederfinde, die sich ein paar erfahrenen Musikerinnen unterordnen muss.
 
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Obwohl ich mit dem SM58 immer recht gut leben kann, ist dagegen das Beta 58 für mich in 9 von 10 Fällen ein Streichresultat. Auch wenn der eine oder andere Kollege jetzt heftig Einspruch erheben wird, so ist das SM58 für mich bei quasi allen Frauenstimmen die falsche Wahl. Ich komme da auch zu einer ähnlichen Einschätzung wie du. Ganz gut dagegen funktioniert für mich das Beta 57 bei Frauenstimmen, speziell im Alt.
Wenn du eine Lösung finden kannst um ein Mikro mit Phantomspeisung zu betreiben, dann sieh dir wirklich das Audio Technika AT2010 an. Das ist ein phantastisches Mikro und sehr universell verwendbar. Letztes Wochenende erst hatte ich es einmal für eine Sängerin benutzt und einen Tag später um ein Balafon zu verstärken.
Wenn die Mucke aber extrem auf Krawall gebĂĽrstet ist (das meine ich jetzt gar nicht respektlos) dann wĂĽrde ich am ehesten zum Beta 57 greifen. Wohlgemerkt 57.
 
Auch wenn der eine oder andere Kollege jetzt heftig Einspruch erheben wird, so ist das SM58 für mich bei quasi allen Frauenstimmen die falsche Wahl. Ich komme da auch zu einer ähnlichen Einschätzung wie du.
Nein, für mich war das Beta 58 die falsche Wahl und das SM58 das beste von den drei getesteten. Aber ich bin auch nicht "quasi alle Frauenstimmen", ich bin die Currie/Hangach/Gardner-Nachahmerin mit der falschen Haarfarbe, die womöglich noch den falschen Alkohol trinkt oder trank. Ja, das ist schon irgendwie lustig, was ich für eine beschissene Sprechstimme habe und wie sehr die Sonne aufgeht, wenn ich zu singen anfange.

Mit Mikrofontests bin ich jetzt aber durch, für den Gegenwert eines SM58 oder AT2010 kaufe ich mir lieber einen Equalizer, der aus meinem GATT DM-700 das letzte rausholt. Es sei denn, ich finde auf die Schnelle noch einen gebrauchten Verstärker mit Klangregelung und verzichte auf die Aktivbox ohne Klangregelung, dann werde ich es erst einmal mit den Bordmitteln des Verstärkers versuchen. Letztlich geht es ja darum, meine Proberaumlösung zu vervollständigen und überhaupt erst mal den Fuß in die Tür zu bekommen.

Habe übrigens ein neues Adjektiv ausgebrütet, das zu meinem Auftritt neulich passt: Die Sängerin hört sich heiser an, und ihr Mikrofon sieht sennheiser aus.
 

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