3 historische Citôlen - vereinfachte Nachbauten

[Dansereye]

Historischer Zupfinstrumentenbau als Rentenverbesserungsbeschäftigungsmaßnahme: v.l.n.r.

1.⁠ ⁠Citole nach Abbildung von Benedetto Antellami am Baptisterium Parma, ca. 1180

2.⁠ ⁠Citole aus dem Britischen Museum mit Daumenloch, ca. 13./14. Jh.

3.⁠ ⁠Citole in Stechpalmenblattform nach Darstellungen in den Cantigas de Santa Maria


Zu 2. hier einige Klangbeispiele:


View: https://www.youtube.com/watch?v=WqRteji5jJc


View: https://www.youtube.com/watch?v=f8PZuC4UcFY&list=RDf8PZuC4UcFY&start_radio=1

 

[ci-siamo]

Sehr schön. Kann man was über die verwendeten Plektra erfahren?

 

[Dansereye]

Eigentlich nur dieses:

Alle drei Instrumente klingen am besten mit einem 0,38 mm Kunststoff-Plektrum. Klassisch & historisch ist natürlich eine Adler-Feder (Maria de Mingo Carranza). Eine Gansfeder tut auch.

 

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Für die Oud (arabische Laute) oder den türkischen Tambur verwendet man heute eine längliche Risha (Plektrum Feder) die es auch in verschiedenen Stärken gibt aus zB Zelluloyd Holz Horn oder auch Schildkrötenpanzer.
Glaube im folgenden Film kommt auch eine Barte (Wahlfisch) zum Einsatz.

View: https://www.youtube.com/watch?v=KpfMP-LyFUY&list=RDKpfMP-LyFUY&start_radio=1

 

[ci-siamo]

Aber es kommt mir vor, als hätte ich in einem der Videos ein Plektrum gesehen, das unten dünn ist und in der Hand dick wie eine Möhre?
Ich staune sowieso als E-Gitarrist über die scheinbar senkrechte Haltung des Plektrums.

Für die Oud (arabische Laute) oder den türkischen Tambur verwendet man heute eine längliche Risha

Unglaublich schöne Musik auch das. Sogar ohne Bünde. Für mein Musikverständnis ist es nicht weit von dieser arabischen Musik zu der im Thread vorgestellten, über den spanischen Flamenco bis zur irisch/schottischen und zu White Rabbits im Rock. Ich staune sowieso immer und ärgere mich, dass ich nicht 200 Jahre leben darf um den Reichtum der Musik (und all das andere...) besser kennenzulernen.

 

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Um Musik mitzunehmen und weiter kennenzulernen braucht das letzte Hemd sicher keine Taschen
Senkrecht gehalten wird die dickere Risha des türkischen Tamburs

 

[Dansereye]

Unter

https://earlymusicmuse.com/category/iconography/

erwähnt Ian Pittaway Plectra aus Knochen, Elfenbein, Metal und sogar solche aus Darmsaiten. Er selber, ganz der durch-und-durch Musiker alter Musik, scheint auf dem obigen Video eines aus Knochen zu spielen.

 

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Für die Baglamas werden längliche aber eher kurze und weiche Plektren verwendet heute aus einer Art Gummi,
Für die iranisch Setar nimmt man eine Art Fingerpick oft aus Metalldraht alternativ zum Fingernagel.
Zur persischen Tar gehören dickere Picks aus Messing.
Für mich ist die lange federähnliche Form am handlichsten.
Für manche traditionelle Spielweisen scheinen sich spezielle Picks besonders gut zu eignen.