Suno AI als Musikinstrument - Erfahrungen und Beispiele

Wenn ich- absolut ohne Codingkenntnisse- in ein paar Tagen eine solche App bauen kann, die auch noch unabhängig von der Google-KI (und offline) funktioniert, was können dann musikalische Coding-Nerds damit anstellen?
Die brauchen keine "KI", die minderwertigen und unsicheren Code erstellt, die coden einfach direkt selbst. Sicher kann man damit auch mal was nachschauen, aber ich habe jetzt schon so oft Käse bekommen, den ich dann korrigieren musste, dass ich lieber direkt in die Doku schaue. Geht schneller.
 
Einen Song, der von einer KI gemacht wurde, höre ich mich erst gar nicht an. Ich bin Hobby-Musiker, -Komponst und -Produzent. Nutzt die KI für was weiß ich, aber überlast Kunst den Menschen!

P.S. KI schafft zum Glück bisher nichts wirklich Neues.

Dann träume weiter...
In der westlichen Musik wird schon lang keine neue Musik mehr erfunden, sondern nur das was schon unzählige mal gespielt wurde anders arrangiert/variiert.
Das liegt an der schlichten Tatsache dass es in der westlichen Musik nur 12 Halbtöne gibt...daraus folgt, dass auch alles andere nur begrenzt ist und
mit absoluter Sicherheit schon einmal gespielt wurde.Nur wahrscheinlich nicht so wie man es gerade im Ohr hat. Jeder ernstzunehmende (mit Betonung auf:
"ernstzunehmend"...d.h. auch mit Ahnung von Musiktheorie) Komponist weiss das auch. Manche Songwriter machen auch keinen Hehl daraus dass sie sich
bevorzugt in der klassischen Musik bedienen und diese nur in modernisierter Form spielen.
d.h. in der westlichen Musik wird nichts zufällig gespielt, es folgt alles den Regeln die seit hunderten von Jahren in der Musiktheorie niedergeschrieben sind
und seither von unzähligen Musikern gespielt und variiert wurden...es gibt also nichts mehr was nicht schon einmal gespielt wurde.

Wäre es anders, gäbe es keine Begleitautomatiken mit Akkorderkennungen etc....denn Nein, das ist keine schwarze Magie, sondern folgt auch nur den Regeln.
Etwas anders macht KI aber auch nicht...sie folgt auch nur den Regeln nach denen westliche Musik gespielt wird.Ist bislang nur bei den Variationen etwas "einfallsloser"
deshalb klingt die KI-Musik auch so langweilig.....noch.

Ja, ich weiss, für manche ist das eine erschütternde Ansage die sie nicht glauben wollen...ist aber einfach so.
 
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Dann träume weiter...
In der westlichen Musik wird schon lang keine neue Musik mehr erfunden, sondern nur das was schon unzählige mal gespielt wurde anders arrangiert/variiert.
Das liegt an der schlichten Tatsache dass es in der westlichen Musik nur 12 Halbtöne gibt...daraus folgt, dass auch alles andere nur begrenzt ist und
mit absoluter Sicherheit schon einmal gespielt wurde.Nur wahrscheinlich nicht so wie man es gerade im Ohr hat. Jeder ernstzunehmende (mit Betonung auf:
"ernstzunehmend"...d.h. auch mit Ahnung von Musiktheorie) Komponist weiss das auch.
Jeder, der ernstzunehmend schon mal was mit Mathematik zu tun hatte weiß, dass das was du schreibst nicht stimmt.

Vereinfach wir mal und sagen wir betrachten nur Dreiklänge und wählen dafür nur aus 12 Halbtönen aus. Das sind schon mal 220 Möglichkeiten. Vereinfachen wir weiter und sagen wir haben nur einen 4/4 Takt und benutzen nur Viertel. Dann sind das schon mal 2,34 Milliarden Möglichkeiten. Mit noch einem Takt sind das schon 5,5 * 10^21 Möglichkeiten. Und da haben wir noch keine Melodiestimme, keinen Bass, kein Schlagzeug hinzugefügt. Und jetzt kommen noch unzählige Möglichkeiten hinzu die Rhythmik zu variieren, denn wir nutzen ja nicht nur die Taktart und nicht nur Viertel. Und so weiter und so fort. Selbst wenn wir auf Dinge einschränken, die nach bestimmten Harmonielehren konsonant sind (und meine Güte, wäre das langweilig), dann haben wir immer noch viel viel mehr, als bisher komponiert und gespielt und gehört wurde.

Je mehr man weiß, desto mehr merkt man, wie wenig man weiß. Bei Aussagen mit "absoluter Sicherheit" kann man meistens das Gegenteil annehmen und liegt damit ziemlich richtig.
 
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@Selkat
Wir leben erstaunlicherweise in zwei unterschiedlichen Universen. In meinen Universum gibt es permanent neue Musik. Noch mehr: Jede Musik ist absolut einmalig.
Ich spiele jeden Tag Songs, die noch niemand gespielt hat. Mit meinen Fingern. Die altern von Song zu Song, was sie logischerweise verändern muss!
Mir selbst ist es unmöglich, identisch zu spielem, weil die Saiten im zweiten Take eine minimal andere Temperatur haben müssen...in meinem Universum.
Aber ja: Ich bin gefangen in einem Sonnensystem. Es rast allerdings. Ich bin gefangen im Genre Folkrockblues mit poppigen Elementen. Eine große Spielwiese, praktisch faktisch endlos.
Auf dieser Wiese bin ich nur einer. Auch wenn 100.000 neu dazu kommen: Ich bin auf dieser Wiese der Bi-Ba-Butzemann.
Allerdings: Alles, was ich neu schaffe, kann das Universum nie mehr vergessen. Hat was mit Entropie zu tun, vermutlich.
Nein, es gibt kein Ende der Musik, nichtmal eine letzte Generation.😃
Nachtrag:
Der Text "Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Kreis herum! Er rüttelt sich, er schüttelt sich, er wirft sein Säckchen hinter sich! Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserem Kreis herum!", benötigt exakt 12 Takte, also drei Vierergruppen.
Ich habe soeben eine Variation ersonnen, die ich niemals gehört oder gespielt habe. Ur-Melodie nehmen, neu harmonisieren, Melodie an neue Harmonik anpassen. Fertig. Absolut originell. Jetzt noch 4 Takte Interlude zwischen den Strophen.
Jetzt könnte man die Silben der Melodie durch einen anderen Text ersetzen. Sagen wir besser, 1000 Texte. Muss ja nur auf die neue Melodie passen.
Musik ist endlos, absolut endlos. Es gibt kein Ende der Kreativität.
 
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@Poppotov eine schlecht gestimmte Gitarre, ist keine Veränderung am Song, sondern ganz schlicht: Es ist eine verstimmte Gitarre.
Und wenn du den Song nicht zweimal idetisch spieln kannst, hat nichts mit Kreativität zu tun, sondern mit Ungenauigkeit.
 
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Lesen hilft! Ungenauigkeit trifft es genau. Eine DAW ist sehr hilfreich, um Differenzen zwischen Take1, Take2 usw. zu sehen. Dann spiele mal einen neuen Take ein, 20 Jahre später. Auch da wird man erleben, welche Ungenauigkeit sich "messen" lässt. Sagen wir, der Bereich liegt in der Dimension "10 hoch minus 2". Also kleiner 1%. Das ist der Mensch. Der lebt im Universum. Ist fähig zur Philosophie. Es ist alles einmalig. Während du dies gelesen hast, haben sich Millionen Zellen in deinem Körper verändert! Einige sogar im Gehirn! Aus purer Ablehnung. Der Ablehnungswille wurde gestärkt! Der Rest steht oben. Die Erde rotiert. Es gibt kein Ereignis ohne Differenz. Sogar Schaltkreise altern und fallen aus. Aus die Maus.
 
Kann man Suno auch am PC nutzen oder muss es unbedingt die App sein? Ich finde KI interessant, ist wie ein neues Effektgerät, das man nutzt, um seine Ideen umzusetzen, wie so unendlich viele andere Hilfsmittel auch.
 
Suno kann im Browser genutzt werden.
 
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Also, Suno mit einem Effektgerät zu vergleichen, das ist effektiv unpassend. Welches Effektgerät schafft eine absolut professionelle Vocalinterpretation auf eine Melodie, die der "Komponist" nicht vorgibt?
Suno wird halt nur eingeschaltet. Ein Roboter. Sagt nicht "nein". Ich finde es toll, wenn man andere Menschen motiviert, um auf den musikalischen Zug aufzuspringen.
Ein Effektgerät kann man mit Füßen treten. Menschen nicht, die muss man locken.
 
Ich versteh nicht so ganz was du aussagen willst, @Poppotov

Wenn ich heute zB Knockin' on Heavens Door spiele, und 20 Jahre später nochmal, wird das verschieden klingen, klar.

Es ist aber nach wie vor der selbe Song.

Selbst bei GNR, die nicht wie Bob Dylan Am spielen, sondern C-Dur. Es ist und bleibt ein Cover, bzw der selbe Song. Heisst ja auch gleich. und jeder weiss, dass die GNR-Version ein Cover ist, und nicht direkt von GNR kommt..
Ich könnte auch ein Metal Cover davon machen, oder den Song auf einer Balalaika spielen. Es ist und bleibt "Knockin' on Heavens Door", sonst würde man es nicht "Coverversion" nennen.

Und das unabhängig davon in welchem Universum man lebt. Es ist möglich, dass in einem anderen Universum den Song keiner kennt, aber nur weil ihn noch keiner kennt, beudeutet das nicht automatisch, dass Song neu ist. Der Text wird auch in einem anderen Universum Knockin' on Heavens Door heissen, auch wenn dort niemand versteht was dies bedeutet.

So wie ich dich versteh, ist in deinem Universum eine Coverversion unmöglich, da der kleinste Unterschied für dich ein komplett neuer Song darstellt? Wenn ich ein Song nachspiele, und das nicht exakt hinbekomme, bin ich dann ein Komponist der ein neuen Song erfunden hat?

Daran liegts nicht, ich habs jetzt mehrmals gelesen. Ich versteh trotzdem nicht was du damit aussagen willst. Für mich ist das ziemlich wirres Zeug was du oben geschrieben hast.
 
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Und ich stimme dir völlig zu. Unterschreibe ich zu 100%! Als hättest du meine alte Zitate rausgekramt und baust sie zu einer fiktiven Gegenwelt auf. Deshalb gebe ich jetzt endgültig auf und komponiere nur noch neue Songs!😃 Tschüss! Ich muss mehr malen. Das macht dir das Lesen von Beiträgen leichter. Und musikalisch nutzen mir andere Plattformen auch mehr. Der Output zählt!
Korrektur: Output trifft es nicht richtig. Ich meine natürlich den Return-on-Investment.
 
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Sehr spannendes Thema. Ich gehöre (zum Glück) auch schon zur älteren Generation und habe seit meiner Kindheit vor zig Jahren mein Leben lang sehr viel Freude daran gehabt, unterschiedliche Instrumente zu erlernen und zu spielen. Ich würde auf DIESE Erfahrung auch nicht verzichten wollen.

Allerdings tun mir tatsächlich die vielen jungen und begabten (viel begabter als ich) Menschen leid, die mal vorhatten, mit einer kreativen(!) Tätigkeit ihr Geld zu verdienen.
Das wird zunehmend schwieriger - und es wird nicht lange dauern, bis Menschen dafür gar nicht mehr gebraucht werden.

Ich habe viele Jahre als Autor und Texter für viele Unternehmen gearbeitet, und ich war nicht so schlecht darin. Trotzdem bin ich mir sicher, dass 99% dieser Kunden heute genauso gerne oder sogar noch lieber einen mehr oder weniger kostenlosen KI-Ersatz akzeptieren würden. Da muss man sich nichts vormachen. Das wird so kommen.

Traurig, aber wahr ... :(
 
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Ich habe viele Jahre als Autor und Texter für viele Unternehmen gearbeitet, und ich war nicht so schlecht darin. Trotzdem bin ich mir sicher, dass 99% dieser Kunden heute genauso gerne oder sogar noch lieber einen mehr oder weniger kostenlosen KI-Ersatz akzeptieren würden. Da muss man sich nichts vormachen. Das wird so kommen.
Bestimmt wird demnächst viel Text generiert. Das heißt aber nicht dass das dann auch konsumiert wird, denn es ist immer der gleiche Shit im gleichen langweiligen Stil, mit regelmäßigen Halluzinationen. Es kann nur reproduziert werden, was im Trainingsmaterial steckt. Und sicher, man kann damit schon die nächste Geburtstagskarte mit Text bestücken, auf die man eh keine Lust hatte, oder eine Kündigungsmail für den Handyvertrag generieren. Aber Bücher, die man wirklich lesen will kommen da nicht raus. Da werden sich menschliche Autoren, die tatsächlich interessante Ideen haben, weiter absetzen. Nur die Pfeifen, deren Kram bisher auf KI Niveau war, die müssen sich wirklich Gedanken machen.
 
Nur die Pfeifen, deren Kram bisher auf KI Niveau war, die müssen sich wirklich Gedanken machen.
Das Problem, welches ich hierbei sehe ist, dass dadurch die Hemmschwelle eigene Kunst zu produzieren steigt (egal ob Musik, Text, Bilder, ...). Niemand schreibt als erstes sofort ein Meisterwerk. Da steckt immer ein langer Weg dahinter.
Wenn ich als junger Musikschüler früher gesehen habe was die Profis auf der Bühne können, war das eher eine Motivation: "Das will ich auch können!"
Wenn ich jetzt sehe, was AI zustande bringt, würde ich mich als junger Schüler vielleicht fragen:
"Wozu soll ich das noch lernen wenn es sowieso besser von der KI gemacht wird?"

Ich fürchte also, dass das Interesse von Anfängern am "Musik selber machen" deutlich abnehmen wird.
Vermutlich gehöre ich aber einfach schon zur "alten Generation" und die "neue Generation" benutzt AI wie ein Instrument und nennt das dann Musik ... und wir alten Leute in den steinzeitlichen Internetforen fragen uns dann: "Darf man das überhaupt Musik nennen?" :unsure:
 
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Ich kann dich beruhigen, das Interesse junger Menschen nimnt nicht ab. Kürzlich hielt ein sehr junges Mädchen einen Bass in der Hand. Zum ersten Mal im Leben. War nach 10 min offenbar exakt Rhythmussicher. Mit Abdämpfen! Hat ihr jemand gezeigt, wie das geht!
Ihr hochprofessionelles Backing, inkl. Gesang, kam vom "Suno-Band". Bessere Bandmitglieder kann man ihr nicht bieten. Der Song war klasse, richtig intelligent gemacht und high-end produziert. Der Stolz in den Augen! Die Freude an der Musik!
Wichtig ist vermutlich, dass junge Leute lernen, sprachlich nicht "grob gestrickt im Hirn" zu wirken. Suno wird ja offensichtlich sehr engmaschig trainiert und besteht jeden Eliza-Test. Bei Kindern und Erwachsenen. Nur die Trillerpfeifen haben noch ein Problem...das viele Trillern geht auf die Ohren. War schon immer so! Das wird sich nie ändern. Die Gesprächskultur wird sicher auch profitieren, je mehr Partner mit KI ausgestattet sind. Da kommen rosige Zeiten!
 
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Es kann nur reproduziert werden, was im Trainingsmaterial steckt.
Die Sprachmodelle sind sehr wohl in der Lage Text-Fragmente und Muster neu zu kombinieren, genau das was man Kreativität nennt! Darin sind sie um Längen stärker als der phantasievollste Schriftsteller. Ich rede allerdings nicht von Suno, sondern Gemini oder TschettGPT. Aber auch da kommt bei Prompts a'la "Mach mir einen Text im Stil von xxx!" halt nur Müll. Ein wenig Eigeninitiative und Training ist auch vor dem Bildschirm nötig um gute Ergebnisse zu produzieren, mMn.

Die besten KI-Modelle halluzinieren heute übrigens weniger als noch vor paar Monaten, https://www.allaboutai.com/de-de/ressourcen/ki-statistiken/ki-halluzinationen/:
  • Google Gemini-2.5-Pro-Exp-0325: 1.1 Prozent
  • Google Gemini-2.0-Flash-Lite-Preview: 1.2 Prozent
  • OpenAI GPT-4.5-Preview: 1.2 Prozent
  • Zhipu AI GLM-4-9B-Chat: 1.3 Prozent
  • OpenAI-o1-mini: 1.4 Prozent
  • OpenAI GPT-4o: 1.5 Prozent
  • Amazon Nova-Micro-V1: 1.6 Prozent
  • OpenAI GPT-4o-mini: 1.7 Prozent
  • OpenAI GPT-4-Turbo: 1.7 Prozent
  • OpenAI GPT-4: 1.8 Prozent
  • Amazon Nova-Pro-V1: 1.8 Prozent
  • OpenAI GPT-3.5-Turbo: 1.9 Prozent
  • XAI Grok-2: 1.9 Prozent
 
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Ich denke auch, man sollte neue Möglichkeiten mit offenen Armen aufnehmen und die Chancen nutzen anstatt sich zu sorgen, dass manches jetzt einfacher erreichbar sein wird. Auto fahren auch alle obwohl Laufen gesünder wäre, aber die Möglichkeiten, die ein Auto eröffnet, wie weite Reisen, sind eben toll.

Was mich persönlich noch abhält ist dass ich ja gerne genaue Vorgaben, Melodien, Rhythmen, Schlagtechniken, Phrasierung usw. einbringen möchte, aber wenn ich das hochlade, gelangt es unlöschbar sofort in den Trainingsfundus dieser AI, und kann beliebig von dieser reproduziert werden. Wie es Vester schon ansprach, wird das alles Teil der Fähigkeiten dieser AI, und nicht nur dass ich nicht dafür bezahlt werde, ich bezahle auch noch dafür. Das lässt mich noch zögern.
 
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Die Sprachmodelle sind sehr wohl in der Lage Text-Fragmente und Muster neu zu kombinieren, genau das was man Kreativität nennt! Darin sind sie um Längen stärker als der phantasievollste Schriftsteller. Ich rede allerdings nicht von Suno, sondern Gemini oder TschettGPT. Aber auch da kommt bei Prompts a'la "Mach mir einen Text im Stil von xxx!" halt nur Müll. Ein wenig Eigeninitiative und Training ist auch vor dem Bildschirm nötig um gute Ergebnisse zu produzieren, mMn.
Rekombinieren ist keine echte Kreativität. Das Neuvermischen von Bekanntem ist sicher auch das, was die meisten Menschen tun, aber alle Naslang gibt es eben doch Menschen, die etwas komplett Neues schaffen. Eine KI hätte 1968 nie den neuen Sound geschaffen, zu dem Tony Iommi durch seinen Unfall gekommen ist. Es ist schon kein Zufall, dass Menschen, die es technisch verstehen KI nur für den Hype halten, der es ist. Mit einem naiven Blick von außen sieht es sicher so aus, als ob "die KI" da sinnvoll agiert, aber letzten Endes ist es nach wie vor nur Machine Learning, das Schaffen von Prädiktoren, die zu einem Inputvektor den am wahrscheinlichsten passenden Outputvektor suchen. Es gibt ein paar Bereiche in denen das gut funktionieren. Aber die strukturellen Probleme, die es in anderen hat, werden auch nicht irgendwann verschwinden, wir stehen da nicht "erst am Anfang". Diese Probleme sehen übrigens auch die, die die Dinger schaffen (kein Wunder, die verstehen ja auch, wie es funktioniert): https://www.heise.de/news/OpenAI-Paper-Halluzinationen-offenbar-unumgaenglich-10637744.html
 
Ich finde die Vehemenz, mit der hier sich manche hier "gegen KI" positionieren, erstaunlich. Auch was KI (jetzt schon) kann, scheint nicht ganz klar zu sein. KI "reproduziert" eben nicht nur. Sie generiert auch keinen "belanglosen Einheitsbrei". Das genaue Gegenteil ist der Fall. KI ist in manchen Bereichen schon jetzt kreativer und schafft Werke von künstlerischer Schöpfungshöhe, die denen von Menschen in nichts nachstehen. Dazu gibt es zahlreiche Untersuchungen, Studien, wer Lust hat kann ja mal googeln. Texte, Gedichte, Prosa wurden von Studienteilnehmern als "menschlich" und "künstlerisch sehr wertvoll" eingeordnet und meine Prognose ist, dass in wenigen Jahren völlig klar ist, dass auch im musikalischen Bereich KI die "besseren" Songs schreibt, die "besser" mastert, etc....
Das ist eine Entwicklung die sowieso nicht aufzuhalten sein wird. Manche werden sich trotzig dagegen stellen, aber ändern wird das nichts. Dass es schmerzlich für diejenigen ist, die sowas noch "handwerklich" gelernt haben, ist auch klar.

Es stellt sich also auch im Musikbereich die Frage, wie der Mensch, der Musiker da zukünftig noch "gebraucht" wird. Denn eines kann die KI nicht und wird sie auch so schnell nicht können: Performen und konsumieren. Für Musiker ist das ein wesentlicher Antrieb. Er möchte gehört werden und für gut befunden, die Konsumenten wollen "echte Musiker" erleben und geben dafür ihr Geld aus. Hier kann die KI nicht liefern. Wenn einer beim romantischen Lagerfeuer seiner Liebsten auf der Gitarre etwas spielt, schmilzt sie dahin (nicht immer.... ;). Würde da ein Cyborg sitzen, der den Song perfekt und mit genauso viel Gefühl spielt.... es wäre wohl etwas anderes.

ICh hab Suno mal ausprobiert, und auch irgend ein Mastering Ding. Ich find es total spannend und hätte keinerlei Probleme damit, einen KI generierten Song zu spielen. Wenn er gut ist. Wenn er mir nicht gefällt, spiele ich ihn auch nicht, wenn er "menschgemacht" ist.

Also kurz und gut: KI wird die Welt sowieso auf den Kopf stellen und massiv verändern. Wozu sich dagegen wehren?
 
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Ich seh es eher so, dass mir die KI die Möglichkeit geben könnte, meine eigenen Ideen mit vertretbarem Aufwand umzusetzen. Also eine Bereicherung, keine Konkurrenz.

Ich möchte aber nicht dafür bezahlen, eine KI, an der andere verdienen, mit meinem spezischen Stil und Stilmitteln zu trainieren, zum Nutzen derer, die an der KI verdienen. Bis da die Rechtslage klarer ist (oder rein lokale KIs verfügbar sind), werde ich mich also wohl zurückhalten.
 
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