@bassilisk, wenn du dich erst mal von den autonomen Funktionen deiner LED-Strahler verabschiedet hast, wirst du auf Dauer ganz sicher kein "Kästchen ans Stativ tackern" wollen, das dann seinerseits irgendwelche vorprogrammierten Shows oder Effekte abspielt. Dann wirst du, bin ich jedenfalls überzeugt, auch von der Bühne aus eingreifen und steuern wollen.
das heißt, du brauchst neben einem wie auch immer gearteten Steuergerät auf jeden Fall eine Verbindung zu den entfernt stehenden Scheinwerfern. Bei den DMX-Operatoren wie z.B. dem von
@Fish verlinkten hast du direkt am Gerät einen DMX-Out, für einen PC/ein Notebook brauchst du noch ein DMX-Interface.
DMX4all wurde schon erwähnt, von denen habe ich auch ein USB-Interface, deren Sachen laufen zuverlässig und stabil. [Hier ein Link zu den
USB-DMX-Intefaces von DMX4all]
Dazu brauchst du noch Kabel. Bei den meist üblichen 3-poligen XLR-DMX-Anschlüssen gehen zur Not XLR-Mikrofonkabel. Aber bei größeren Längen können die Probleme machen, weil DMX-Signale eine erheblich höhere Frequenz haben als Audio-Signale, dann geht das DMX-Signal sozusagen auf dem Weg zu den Strahlern ´kaputt´. Sicher sind die Verbindungen mit speziell für DMX-geeigneten Kabeln mit ihrem spezifischen Wellenwiderstand von 110 Ohm.
DMX per Funk kann ich als hervorragende Alternative empfehlen, aber (aus eigener Erfahrung) nur die Funk-DMX-Interfaces von
Air2DMX empfehlen. Absolut stabil im Betrieb! Natürlich brauchst du dann immer noch Kabel von Strahler zu Strahler um das DMX-Signal in der Kette weiter zu reichen, ebenso für die Verbindung zu einem zweiten Strahler-Set auf einem zweiten Stativ (es sei denn, man hätte ein zweites Air2DMX-Interface

Aber da bleiben die erforderlichen Längen meist kurz bis relativ kurz, da reichen wieder günstige Mikrokabel. In jedem Fall erspart der Funk meist etliche Meter Kabel, mindestens von der Bühne bis zum ersten Strahler-Set, sind dann auch weniger mögliche Stolperfallen.
Diese Air2DMX-Interfaces werden über ein WLAN-Signal angesteuert. Wenn du sowieso schon einen WLAN-Router on Stage hast, z.B. für die Fernsteuerung eines Digitalpultes vom Tablet aus, dann brauchst du weiter nichts machen, als den/die Air2DMX-Stick(s) mit dem WLAN zu verbinden.
Alternativ können diese Sticks ein eigenes WLAN aufziehen womit sich z.B. ein Smartphone oder Tablet verbinden kann. Dann kannst du über dieses Smartphone die Scheinwerfer steuern.
Leider ist aber die Auswahl an DMX-Apps für Android sehr übersichtlich. Selber habe ich für ganz, ganz einfache Zwecke die App von Osram. Da sie nicht viel kann, ist immerhin die Bedienung ganz einfach.
Ansonsten schließe ich mich voll und ganz der Empfehlung von
@SB an, der DMXcontrol empfiehlt. Die aktuelle - nach wie vor kostenlose! - Version ist DMXcontrol3, die läuft aber ebenso wie die Vorgängerversion 2 auf "alten Krücken". DMX-Signale zu generieren und auszugeben ist für einen PC technisch gesehen keine anspruchsvolle Aufgabe, der braucht weder einen großen Speicher noch muss er schnell sein. Läuft bei mir auf einem alten Lenovo-Notebook mit Windows 10.
Wenn der Rechner an einem WLAN-Router angeschlossen ist, brauchst du außer mindestens einem Air2DMX-Stick weiter kein anderes Interface.
Allerdings fand ich die Einarbeitung in DMXcontrol nicht gerade banal, ich musste mich einige Stunden damit beschäftigen, bis ich alles wie gewünscht am Laufen hatte. Der Vollständigkeit halber muss ich aber sagen, dass das Thema DMX für mich damals ohnehin komplettes Neuland war.
Mittlerweile schätze ich die wirklich umfangreichen Möglichkeiten von DMXcontrol sehr, vor allem auch die Flexibilität. Man kann ganze Shows erstellen mit allem Drum und Dran. Mit MIDI-Controllern kann man aber auch alles händisch steuern je nach Bedarf. Jeder MIDI-Contoller kann dafür genutzt werden, denn die Fader, Buttons, usw. lassen sich alle in DMXcontrol anlernen. Die Zuordnung z.B. eines Faders zu den DMX-Kanälen ist völlig frei kombinierbar. So kann z.B. ein Fader alle Blau-Kanäle aller oder auch nur einer beliebigen Auswahl der Strahler bedienen, auch z.B. bei einem Strahler den Rot-Kanal, bei einem anderen den Grün-Kanal usw.
Jede denkbare Kombination ist möglich. Den Strobo-Effekt der Strahler könnte auf einen Fader oder Button gelegt werden, usw., usw. ...
Liest sich vielleicht alles ein wenig kompliziert, aber schönes Licht zu machen erfordert durchaus einen gewissen Aufwand. Immerhin vorwiegend Zeit (betrifft aber wahrscheinlich auch die Hardware-Stand-alone DMX-Operatoren). Als minimale Investition ist jedenfalls ein DMX-Operator, ein USB-DMX-Interface oder ein Air2DMX-Stick nötig. DMXcontrol ist Freeware, und wie schon
@SB schrieb, bekommt man eine alte Notebook-´Möhre´ mehr oder weniger nachgeschmissen.