70er Strats sind schlecht! Von wegen!

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70er Strats sind nix, alles Schiffsanker die nicht klingen, schlecht verarbeitet sind...ihr kennt die Vorurteile, oder?

Mal im Ernst, solche Gerüchte kommen größtenteils von Leuten, die noch nie eine 70er gespielt haben, sondern einfach Meinungen weitertragen. Schade, sehr schade. Ich habe etliche 70s gespielt, die grandios waren. Bei einem bekannten Vintage-Dealer habe ich auch eine 69er und eine refinishte 63er gespielt, die vollkommen leblos waren.

Meine 76er ist ein wahnsinniges Brett, das einfach durchweg toll klingt, weit unter 4kg wiegt und sehr inspirierend ist.

Endlich hatte ich nach dem Umzug mal Zeit ein würdiges Video aufzunehmen. Schaut mal vorurteilsfrei rein ;-) Vielleicht habt ihr ja auch ne positive Erfahrung mit Instrumenten aus dieser Ära und teilt diese hier...

 
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70er Strats sind nix:confused:
Gebt sie mir :m_git1:
 
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hm also das geht für meine Soundgeschmack noch besser ..... 78er Strat



:cool:
 
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Ritchie Blackmore hatte doch zu seinen Glanzzeiten auch 70er Strats gespielt. Müssen also gut gewesen sein :rolleyes:.
 
pfft entscheidend ist nur wie es am Ende klingt !!! :opa:
 
70er Strats sind nix, alles Schiffsanker die nicht klingen, schlecht verarbeitet sind...ihr kennt die Vorurteile, oder?

KA, aber irgendwie gibt es doch zu fast jeder Baureihe/Jahrgang, ect. irgendwelche Hypes oder Vorurteile. Es gehört ja schon zum "guten Ton" einen Faden im Kaufberatungsforum zu eröffnen und zu fragen "taugt die Serie blabla was oder wie siehts aus mit Klampfen aus dem Jahr hastenichgesehen?" bevor man sich eine neue Klampfe zulegt. Es ist richtig, dass Jahreszahlen auf bestimmte Konstruktionsmerkmale wie grosse Kopfplatte oder Halsbefestigung mit 3 Schrauben ect. hinweisen können, über deren klangliche Auswirkungen sich dann auch trefflich streiten läst. Neben diesen jahreszahlabhängigen Konstanten gibt es aber auch eine Vielzahl von Variablen, allein die Gewichtsschwankung innerhalb einer Modellreihe eines Jahrgangs liegt nicht selten im Kilobereich!

Es mag auch stimmen, dass in diversen Foren irgendwelches "Erfahrungswissen" nachgeplappert wird aber auch wenn dieses Wissen aus berufenem Munde stammen sollte bleibt die Frage bestehen, inwiefern sich hier die Erfahrung Anderer auf eigene Erfahrungen übertragen lässt. Zum einen weil Erfahrungen subjektiv sind und zum anderen weil Instrumente eben auch gewissen Fertigungsstreuungen unterworfen sind. Instrumente ( ob vom Instrumentenbauer oder aus der Fabrik) sind Unikate und man kommt da letzten Endes nicht drumrum das Ding selber anzutesten, wer sich auf Erfahrungen anderer verlässt wird irgendwann entäuscht werden :D
 
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Mal im Ernst, solche Gerüchte kommen größtenteils von Leuten, die noch nie eine 70er gespielt haben, sondern einfach Meinungen weitertragen.
... naja, es gibt da auch schon andere, deren Urteil auf einer signifikanten Menge an getesteten Instrumenten basiert :D Ich bin so einer.
Es ist eindeutig schwieriger, eine Strat mit Baujahr zwischen 75 und 81 zu finden, die unter 4kg wiegt, und je mehr sich das Baujahr dem Ende des Jahrzehnts zuneigt, desto schwieriger. Das hat schlicht wirtschaftliche/Profitgier- Gründe gehabt: schweres Holz ist billiger. Auch die Fertigung (Halsanpassung, gegen Ende Lackierung) hat deutliche Qualitätsmängel bei einer großen und überproportional hohen Anzahl von Instrumenten. Wer das im Vintagehype untergräbt, dürfte einfach nicht genug Test-Material zur Verfügung haben ... Das bedeutet ja nicht, dass die Dinger nicht auch dann klingen können, wenn sie die Waage nach oben schnellen lassen wie ich schlechte Paula und ihr Lack schön relicmäßig abbröckelt. Und das bedeutet auch nicht, dass es keine leichteren Individuen unter ihnen gibt.
 
KA, aber irgendwie gibt es doch zu fast jeder Baureihe/Jahrgang, ect. irgendwelche Hypes oder Vorurteile. Es gehört ja schon zum "guten Ton" einen Faden im Kaufberatungsforum zu eröffnen und zu fragen "taugt die Serie blabla was oder wie siehts aus mit Klampfen aus dem Jahr hastenichgesehen?" bevor man sich eine neue Klampfe zulegt. Es ist richtig, dass Jahreszahlen auf bestimmte Konstruktionsmerkmale wie grosse Kopfplatte oder Halsbefestigung mit 3 Schrauben ect. hinweisen können, über deren klangliche Auswirkungen sich dann auch trefflich streiten läst. Neben diesen jahreszahlabhängigen Konstanten gibt es aber auch eine Vielzahl von Variablen, allein die Gewichtsschwankung innerhalb einer Modellreihe eines Jahrgangs liegt nicht selten im Kilobereich!

Es mag auch stimmen, dass in diversen Foren irgendwelches "Erfahrungswissen" nachgeplappert wird aber auch wenn dieses Wissen aus berufenem Munde stammen sollte bleibt die Frage bestehen, inwiefern sich hier die Erfahrung Anderer auf eigene Erfahrungen übertragen lässt. Zum einen weil Erfahrungen subjektiv sind und zum anderen weil Instrumente eben auch gewissen Fertigungsstreuungen unterworfen sind. Instrumente ( ob vom Instrumentenbauer oder aus der Fabrik) sind Unikate und man kommt da letzten Endes nicht drumrum das Ding selber anzutesten, wer sich auf Erfahrungen anderer verlässt wird irgendwann entäuscht werden :D

Weißt Du, ich habe jahrelang selbst Gitarren der Topmarken an Händler und Endverbraucher verkauft. Traurigerweise gibt es eine Großzahl an Käufern, die ihre Entscheidung von Mythen und Meinungen anderer ableiten. Sicherlich sollte jeder sein Instrument selbst testen. Jede Baureihe findet Freunde und Feinde, Für und Wider, doch gerade die 70er kommen oft ungerechtfertigt unter die Räder. Meine 76er ist leicht, klingt Bombe, etc. Mein Eingangssatz oben ist daher mit der Notwendigen Ironie zu lesen ;-) Was Expertenmeinungen angeht, so bin ich auch da lieber derjenige, der sich auf sein Herz und Bauch verlässt. Wie sieht es mit Deinen Erfahrungen hinsichtlich 70er Strats aus? Schon mal eine gezockt? Würde mich interessieren, was Du so „erlebt“ hast.
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... naja, es gibt da auch schon andere, deren Urteil auf einer signifikanten Menge an getesteten Instrumenten basiert :D Ich bin so einer.
Es ist eindeutig schwieriger, eine Strat mit Baujahr zwischen 75 und 81 zu finden, die unter 4kg wiegt, und je mehr sich das Baujahr dem Ende des Jahrzehnts zuneigt, desto schwieriger. Das hat schlicht wirtschaftliche/Profitgier- Gründe gehabt: schweres Holz ist billiger. Auch die Fertigung (Halsanpassung, gegen Ende Lackierung) hat deutliche Qualitätsmängel bei einer großen und überproportional hohen Anzahl von Instrumenten. Wer das im Vintagehype untergräbt, dürfte einfach nicht genug Test-Material zur Verfügung haben ... Das bedeutet ja nicht, dass die Dinger nicht auch dann klingen können, wenn sie die Waage nach oben schnellen lassen wie ich schlechte Paula und ihr Lack schön relicmäßig abbröckelt. Und das bedeutet auch nicht, dass es keine leichteren Individuen unter ihnen gibt.

Gute Punkte.Der wirtschaftliche Aspekt hatte auf einige in der Industrie eine Auswirkung. Ein richtiger Schiffsanker ist mir allerdings erst einmal untergekommen - die 79er eines Freundes wog damals 4,5kg. Allerdings habe ich auch etliche gespielt die unter 4kg lagen.
 
Meine 76er ist ein wahnsinniges Brett, das einfach durchweg toll klingt, weit unter 4kg wiegt und sehr inspirierend ist.
... eine Hardtail, oder? Wenn du den Bewertungsurwald etwas genauer betrachtest, wirst du feststellen, dass Hardtails ein durchschnittlich geringeres Gewicht nachgesagt wird (was ja auf den ersten Blick wenig Sinn zu machen scheint, weil da ja mehr Holz dran ist ... die wurden aber offenbar anders vorselektiert) und eine "klassischere" Tonentfaltung. Zudem: 76 ist so ein "Schwellenjahrgang" ... mal anders gesagt: eine JV aus den frühen 80s kann ich unbesehen kaufen, ohne ein Schwergewicht befürchten zu müssen, eine 70s US aber nicht.
 
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Allerdings habe ich auch etliche gespielt die unter 4kg lagen.
... da wären dann absolute Zahlen mal ganz interessant. Wieviele von wievielen, nur, damit sich mal checken lässt, ob du vielleicht einfach überdurchschnittlich viel Glück hattest ;)
Ich hab zumindest in Erinnerung, dass sich die 4 bis gar 5kg Brecher vor allem in den Jahrgängen um 79++ breit machten und vorher sich eher die Waage ( ;) ) hielten mit um 4kg, gelegentlich (unter 3 von 10) auch leichteren ... Dabei muss ich vielleicht noch erwähnen, dass meine Feldrecherchen in den 80ern lagen und die überwiegende Anzahl Instrumente waren, die für Europa-Export bestimmt waren (was Gerüchten zufolge schon mal ein qualitativer Schritt abwärts gegenüber den durchschnittlichen US-Markt-Angeboten sein soll ... was ich als in D beheimateter ohne US-Reisen nicht verifizieren konnte)
 
... da wären dann absolute Zahlen mal ganz interessant. Wieviele von wievielen, nur, damit sich mal checken lässt, ob du vielleicht einfach überdurchschnittlich viel Glück hattest ;)
Ich hab zumindest in Erinnerung, dass sich die 4 bis gar 5kg Brecher vor allem in den Jahrgängen um 79++ breit machten und vorher sich eher die Waage ( ;) ) hielten mit um 4kg, gelegentlich (unter 3 von 10) auch leichteren ... Dabei muss ich vielleicht noch erwähnen, dass meine Feldrecherchen in den 80ern lagen und die überwiegende Anzahl Instrumente waren, die für Europa-Export bestimmt waren (was Gerüchten zufolge schon mal ein qualitativer Schritt abwärts gegenüber den durchschnittlichen US-Markt-Angeboten sein soll ... was ich als in D beheimateter ohne US-Reisen nicht verifizieren konnte)

Wie o..g. habe ich lange in der Musikbranche gearbeitet. Ich würde schätzen, dass ich in D/A/CH und Benelux sicher an die 35 1970er Strats gespielt habe. Klar waren da auch ein paar Gurken dabei (eher die Spätsiebziger, aber das ist bei neuzeitlichen Gitarren nicht anders), aber der Großteil war gut. In den USA habe ich sicherlich nochmal 10-20 quer durchs Land verteilt gespielt. Denke also, dass meine Einschätzung da schon recht okay ist, wenn ich auch nicht tausende testen konnte. Aber wie gesagt, man sollte sich sein Instrument genau aussuchen und viele Gitarren antesten. Das ist ja durchaus möglich, gibt es ja regional mittlerweile einige Händler die auch ältere Gitarren im Programm haben. Über die Entscheidung eine Hardtail genommen zu haben, die zudem auch schon sehr viel gespielt wurde und einen wunderbaren Klangcharakter hat, bin ich sehr glücklich. Meine Feldrecherchen stammen primär aus den Jahren 1999-2005 beruflich und dann ab 2010 wieder, weil ich da wirklich konkret für mich auf die Suche gegangen bin.
 
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Ich bin jetzt zu jung um da allzu viele Erfahrungen zu haben. Aber es gibt ja Bücher. Und gerade über Fenders Geschichte einige sehr gute. Demnach hat Bill Schultz, nachdem er Anfang der 80er das Ruder übernahm, festgestellt: die Produktion in den USA war schlicht inkonsistent. Und zwar in jeder Hinsicht: Holzqualität, Korpusformen (heute undenkbar), Passgenauigkeit usw. Das legt nahe, dass es gute und schlechte Instrumente gegeben hat, und zwar in einer Streuung, die heute so aus keiner Fabrik mehr kommen würde. Das war ja auch genau das, was die Japaner besser machten, als sie von Fender ins Boot geholt wurden. Und woraus dann heute einige Leute machen, dass die pauschal besser sind. Für mich heißt es auch eher: Man hat da bessere Chancen, eine gute zu erwischen. Nach 40 Jahren muss man aber sowieso das individuelle Instrument anschauen.
 
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..kannst du das Gerücht bestätigen, dass der Schnitt im Produktionsland besser war?

Ja, das kann ich auf jeden Fall. Da waren wirklich tolle Instrumente dabei. Besonders in Seattle habe ich einige 73-75er gespielt, die traumhaft waren. Mir war es allerdings immer zu umständlich, die Gitarren mitzunehmen, Zoll, etc.
 
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.. da bin ich bei meiner Suche auch gelandet .... nach quälender Suche durch die 80s (da kosteten die Dinger häufig gebraucht so um die 4-500 DM, war also ein Leichtes, die einfach zu kaufen, einzustellen, in Ruhe durchspielen und bei Nichtgefallen wieder auf den Markt zu werfen, was ich denn reichlich oft tun musste) habe ich die Anfang der 90er gefunden, auch nicht ganz perfekt (Halseinpassung... ), aber klanglich genau meine Vorstellung von 70s-Strat. Und leicht :)
Medium 33043 anzeigeneine 78er hardtailhatte ich auch recht lange, treues Gefährt und zuverlässige Bühnengitarre, aber mir fehlt einfach immer der Hebel :(
Medium 13912 anzeigen
 
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^Klasse Gitarre, Frank!
 
Korpusformen (heute undenkbar)
.. nö, das Problem gibt es heute auch noch/wieder, schau dir mal die Bauchkuhlen an, und vergleiche, wie tief die ursprünglich gedacht waren ... da leidet das wirklich schöne Grunddesign schon ziemlich, wenn der Streifen zwischen Decke und Fräsung gen 3cm geht ... plump.
 
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Ich finde die 70er Jahre Strats auf ihre schrullige Weise toll.
Viele kritisieren an ihnen ja nicht nur die sehr "wechselhafte" Verarbeitung, sondern auch die
Hardware.
Tremoloblock und Grundplatte sind aus einem Stück Druckguss, genauso wie die einzelnen Saitenreiter.
Das wäre heute nicht mehr verkäuflich, schon gar nicht als Made In USA, aber ich sehe das eher
als charmantes Zeitkolorit.
Die Pickups gefallen mir sogar deutlich besser als so manche von heute.
In Zeiten, wo alles möglichst fett und nach Texas klingen muss, sind die eher schwach und "schlank"
klingenden 70er Pickups mit ihren ungestaggerten Polepieces schon etwas besonderes.
Ich habe in meiner 1991er Am Standard auch ungestaggerte PUs und würde sie nicht tauschen wollen.

Ich vermute, dass sich die 70s Strats damals auch außerordentlich gut verkauft haben,
weil der deutsche Gebrauchtmarkt ja wirklich voll von 70er Strats (vor allem '75-'79) ist.
Es scheint also viele zu geben.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es in den 60ern unter Umständen noch gar nicht so leicht war,
hierzulande mangels Händlerabdeckung eine Fender Gitarre aufzutreiben wie in späteren Jahren und die Leute dafür in den 70ern alles nachgeholt haben.
 
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