Robuster Stoffbezug für poröse Absorber

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Hallo Leute,

ich bin Umgezogen und will neue Absorber bauen. Meine erste mobile Konstruktion ist nicht so formstabil wie ich das gerne hätte und das naturffarbene Molton hat nach zwei Jahren im Einsatz nun auch schon etwas gelitten. Das Problem ist, das man den Stoff so schlecht sauber machen kann. Sobald sich Staub einmal gesetzt hat, kann man ihn kaum entfernen ohne den Stoff zu beschädigen.

Ich habe auch vorher zwei von diesen (leider sehr dünnen) Absorbern gekauft:
https://www.thomann.de/de/eq_acoustics_spectrum_trap_50l_natural.htm

Hier gefällt mir der Stoff seeeehr gut. Er ist ziemlich grobmaschig und Formstabil. Worunter läuft solches Material?

Hat jemand Erfahrungen mit anderen Bezügen? Wo bekommt man solche Stoffe her?

Vielleicht hat ja auch @mika einen Tipp für mich?

Liebe Grüße!
 
Eigenschaft
 
stofflager? (oder wie der Webshop heisst)

Am besten du nimmst schwer entflammbaren.
 
Danke für die Tipps. Wenn ich da so durch's Sortiment klicke, hatte ich wohl einen schweres Leinen im Sinn. Keine Ahnung wie es da mit der Entflammbarkeit aussieht.
 
Ich habe alle Absorber in Plastikfolie eingepackt und dann nur für die Optik einen Stoff vorgespannt. Solang mir von außen nichts draufkommt wird der also nicht dreckig. :) Das einzige was ich dir raten kann ist (mehr oder weniger trivial, außer man vergisst es) einen Stoff zu nehmen der undurchsichtig ist. Bei meinen Basstraps habe ich weißen Stoff durch den die Holzkonstruktion durchschimmert.
 
Immer daran denken, dass der Stoff gut luftdurchlässig sein muss (wenn man ihn vor den Mund hält und Probleme hat zu atmen oder durchzublasen, wird die akustische Wirkung des Absorbers vermindert)
 
Wenn du die Absorber in die Folie packst, hast du keine Wirkung mehr. Die Wellen mussen dort "gefangen" werden.

@chaos.klaus was erhoffst du mit diesen 2 dünen Aborbern zu erreichen? Warum überhaupt?

Die Aussage von Thomann "..guter Wirkungsgrad bei tiefen Frequenzen..." halte ich für sehr gewaagt.

Ich beschäftige mich schon einge Zeit damit und möchte ebenfalls bei mir die Raumakustik verbessern.
Je mehr ich darüber lese desto utopischer wird es bei mir.

- Ohne Einmessen macht es ja kaum Sinn irgendwas an die Wände zu pappen. Du weißt ja nicht wo deine Raummoden sind.
- Meist hat man Probleme mit Raummoden in sehr tiefen Bereichen so 40 - 80Hz. Und diese kriegt man in den Griff mit entsprechend dicken Bassfallen.
- Wände mit Noppenstoff voll zu kleben bringt auch nicht den gewünschten Effekt, weil da zu viele Höhen und Hochmitten geschlukt werden. Der Raum klingt schnell tot.

Ergo, akustische Maßnahmen kosten Zeit und Geld.
 
Ich erhoffe mir gar nichts von diesen Absorbern. Hab ich auch nicht behauptet. Ich besitze sie nur zufällig. Bitte erst lesen, dann klugscheißern. ;)

Wenn du die Absorber in die Folie packst, hast du keine Wirkung mehr. Die Wellen mussen dort "gefangen" werden.

Das wär schön. Dann könnte man Proberäume mit Malerfolie schalldicht machen. ;)

Schall ist kein Wind. Wellen breiten sich durch das Medium aus. Das Medium selbst bewegt sich dabei nur wenig. Folie behindert daher die Schallausbreitung kaum. Sie hat nicht genug träge Masse.

Ohne Einmessen macht es ja kaum Sinn irgendwas an die Wände zu pappen. Du weißt ja nicht wo deine Raummoden sind.

Haste schon Recht. Aber man kann auch vorhersagen wo Moden wahrscheinlich auftreten werden. Einen porösen Absorber muss man nicht "stimmen". Von daher kann man schon Pauschal mal Absorber in die Ecken stellen und die Erstreflexionspunkte behandeln sowieso. Man behandelt ja nicht nur Moden.

Ergo, akustische Maßnahmen kosten Zeit und Geld.

Warum Folgerst du das? Wenn schon dann sollte es lauten: "Akustische maßnahmen erfordern Wissen und Verständnis."
 
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Wenn du die Absorber in die Folie packst, hast du keine Wirkung mehr. Die Wellen mussen dort "gefangen" werden.
Nicht wenn die Folie so dünn ist, dass sie keinen Widerstand verursacht. Für herkömmliche Abdeckfolie (als "Malerfolie" bekannt) trifft das in dem Ausmaß zu, dass nur sehr sehr hochfrequente Schallanteile reflektiert werden.

- Ohne Einmessen macht es ja kaum Sinn irgendwas an die Wände zu pappen. Du weißt ja nicht wo deine Raummoden sind.
- Meist hat man Probleme mit Raummoden in sehr tiefen Bereichen so 40 - 80Hz. Und diese kriegt man in den Griff mit entsprechend dicken Bassfallen.
- Wände mit Noppenstoff voll zu kleben bringt auch nicht den gewünschten Effekt, weil da zu viele Höhen und Hochmitten geschlukt werden. Der Raum klingt schnell tot.
Oberhalb der vom Raum abhängigen Schroederfrequenz ist die Modendichte so hoch, dass man das geometrische Modell der Raumakustik zu Rate ziehen kann, also Einfallswinkel = Ausfallswinkel.
Die Nachhallzeit in den Mitten und Höhen kann mit Breitbandabsorbern effektiv gesenkt werden. Wer's etwas genauer haben will nimmt zB die Berechnung der Nachhallzeit nach Sabine oder Eyring zu Hilfe.

Noppenschaumstoff ist in der Tat nicht zu empfehlen. Der Vorteil der Form liegt in leicht verbesserter Absorption bei schrägem Schalleinfall - der große Nachteil liegt darin, dass 5 cm dicker Noppenschaumstoff effektiv nur 2.5 cm dick ist, und bei gleichem Platzverbrauch 5 cm dicker glatter Schaumstoff deutlich effizienter arbeitet, auch in tieferen Frequenzbereichen.

"Tot" soll der Raum zum Abhören in gewissem Maße schon klingen, als Richtwert ist eine Nachhallzeit von 0.3 Sekunden im Tonstudiobereich etabliert.
Darüber kann man Hallanteile nicht mehr akkurat beurteilen, darunter klingt der Raum zu tot.
 
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Ich merke, ich bin ganz furchtbar in Ausdrucken meiner Gedankengänge. :)

Schall ist kein Wind. Wellen breiten sich durch das Medium aus. Das Medium selbst bewegt sich dabei nur wenig. Folie behindert daher die Schallausbreitung kaum. Sie hat nicht genug träge Masse.


Ich meine, das die herkömmliche Folie, eventuell zu dick ist und der Schall (oder das meiste devon ) wird reflektiert und nicht absorbiert.

Aber man kann auch vorhersagen wo Moden wahrscheinlich auftreten werden. Einen porösen Absorber muss man nicht "stimmen". Von daher kann man schon Pauschal mal Absorber in die Ecken stellen und die Erstreflexionspunkte behandeln sowieso. Man behandelt ja nicht nur Moden.

Auch hier habe ich mich unschön ausgedruckt. Wo die Raummoden liegen ist ja klar. Man kan es ja berechnen.
Vielmehr meine ich damit, das je nach Materialdicke und Abstand zur Wand bestimmte Frequenzen absorbiert werden. Dies muss man doch erst mal messen.

Von daher kann man schon Pauschal mal Absorber in die Ecken stellen und die Erstreflexionspunkte behandeln sowieso.

Wenn man dazu die hintere Wand mit Diffusoren versieht ist der Raum mMn schon sehr gut vorbehandelt.


Zeit zum Ausmessen und Anbringen von Absorbern und Diffusoren und Zeit für das Anfertigen von Bass Chunks.

Geld für Diffusoren, Basotect Platen, Bassfallen, Rockwool, Mikro und Soundkarte zum Einmessen usw.
 
Alles was den Namen "Folie" verdient, reflektiert ziemlich wenig. Und wenn man nicht gerade in Bitumen-Schwerfolie einpackt sondern in die leichte Abdeckfolie/Malerfolie, kann man sie als akustisch inexistent betrachten.

Poröse Absorber absorbieren (wenn sie gut gemacht sind) alle Frequenzen oberhalb einer bestimmten Frequenz die von der Dicke abhängt. (Faustregel: Dicke des Absorbers = Lambda Viertel)
 
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Vielmehr meine ich damit, das je nach Materialdicke und Abstand zur Wand bestimmte Frequenzen absorbiert werden. Dies muss man doch erst mal messen.
Nö. Kannste auch ausrechnen. Ist aber nicht ganz trivial. Wellenlänge/4 ist wie gesagt ein grober Richtwert. Die Spreadsheets die ich kenne errechnen aber eigentlich eher Werte um lambda/8 für Absorbtionskoeffizienten um 0,9.

Wo die Raummoden dann so ganz genau liegen, das muss man dann schon messen. Schließlich ist so ein Raum ja oft nicht perfekt quaderförmig und Möbel stehen vielleicht auch drin. Auch muss man gucken dass die Nachhallzeit über der Frequenz möglichst gleich bleibt. Das kann man auch nur durch Messungen und entsprechend geeignete Maßnahmen in den Griff bekommen.
 
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Aha, danke für die Info. Das wüßte ich nicht.
 
Alles was den Namen "Folie" verdient, reflektiert ziemlich wenig. Und wenn man nicht gerade in Bitumen-Schwerfolie einpackt sondern in die leichte Abdeckfolie/Malerfolie, kann man sie als akustisch inexistent betrachten.

Schon richtig. Aber das widerspricht deiner obigen Aussage, dass der Stoff luftdurchlässig sein muss. Folie, die den Namen verdient, ist im allgemeinen auch luftundurchlässig ...
 
Ich finde der Stoff muss in aller erster Linie gut aussehen, haltbar sein und vor allem gut zu reinigen sein. Meine alten Absorber sind wie gesagt mit Molton bezogen und der sieht echt nichtmehr so schön aus. Ob ich jetzt in den Höhen 10% weniger absorbiere ist doch völlig wurscht. Anders sieht das aus wenn ich einen Stoff direkt vor meinen Speaker hänge, aber für Absorber braucht es meiner Meinung nach nicht unbedingt besonderen "Akustikstoff".

Edit: Entflammbarkeit ist schon auch ein Kriterium. ;)
 
Schon richtig. Aber das widerspricht deiner obigen Aussage, dass der Stoff luftdurchlässig sein muss. Folie, die den Namen verdient, ist im allgemeinen auch luftundurchlässig ...
Stoff ist aber deutlich schwerer als dünne Folie.
Dir muss ich das Massengesetz wohl eh nicht erklären :)
 

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