
Tobias R.
Helpful & Friendly User
Hallo,
nachdem im Akkordeonisten-Vorstellungsthread gerade ein interessanter Austausch zum Themenbereich Akkordeon in der Kirche/Kirchenmusik anfängt, mache mal einen Thread speziell zu dem Thema auf.
Selbst mache ich seit über 20 Jahren mit Unterbrechungen in Gottesdiensten o.ä. Musik bzw. beteilige mich daran. Als Jugendlicher habe in meiner Heimatgemeinde angefangen, mit dem Akkordeon in dem Musikteam - Klavier, Gitarre, Gesang, Kontrabass, Querflöte(n), Gitarre und Gesang - mitzuspielen, teilweise eher geduldet, als richtig akzeptiert. Mit Improvisieren war noch nicht viel bei mir, dementsprechend gab es oft Diskussionen, was das Akkordeon (gerne als "Bremerhaven" bezeichnet) spielen soll. Die Melodie war i.d.R. den Querflöten vorbehalten, also hieß es, mit dem Akkordeon Akkorde "ziehen" als Klangteppich, was mir damals bisweilen zu doof vorkam - mir fehlte es vermutlich einfach an Verständnis für den Gesamtklang bzw. die Fähigkeit, sich vorzustellen, wie Akkordeon dabei klingt und das entsprechend umzusetzen zu können und vielfältig zu experimentieren. Nach über 20 Jahren und mittlerweile in der 5. Combo sieht das etwas anders aus
M.E. lässt sich das Akkordeon bei moderner Kirchenmusik in Combos, Bands etc. recht vielseitig einsetzen. Melodiestimme, zweite Stimme, Akkorde als Teppich, Akkorde rhythmisch, improvisierte Melodien unter/über der eigentlichen Melodie, ein- oder mehrstimmige Phrasen. Zur Orientierung kann das dienen, was Akkordenspieler in Klezmer, Jazz, Popmusik o.ä. machen.
Das Tremolo ist in aller Regel dabei tabu (Ausnahme, wenn es mal irische/irisch angehauchte Lieder, z.B. von "The Electrics" sind), denn zum einen mag ich es mittlerweile nur in homöopathischer Dosis, zum anderen erhöht der Tremoloverzicht die Akzeptanz von Akkordeon, aber darüber kann man sicher streiten
.
Alleinige Begleitung von Gesang mit dem Akkordeon finde ich in moderner Musik - nicht nur in der Kirchenmusik, sondern auch in Rock, Pop ... - schwierig (oder ich kann das einfach nicht gut genug
). Das ist auch das, was bei den ganzen Castingshows oft nicht so recht klappen will, wenn einer mit Akkordeon auftritt.
Wenn ich alleine begleite, ziehe ich oft das Klavier vor. Ausnahme ist der Seniorenkreis, wo es Gemisch aus älteren und neueren Liedern ist, da nehme ich derzeit oft das Akkordeon.
Klassische Kirchenmusik lässt sich dagegen ähnlich wie auf Orgel, Harmonium oder Klavier gut solo begleiten.
Zum Verständnis, was ich u.a. zu moderner Kirchenmusik zähle, einige Beispiele (die eher zu den älteren modernen Liedern zählen):
Bewahre uns Gott (EG 171) - Strahlen brechen viele aus einem Licht (EG 268) - Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (EG 272) - Vergiß nicht zu danken (EG 602) - Ins Wasser fällt ein Stein (EG 645) - Komm, Heiliger Geist (EG 564) - der Taize-Gesang: Meine Hoffnung, meine Freude (EG 697) - Du bist mein Zufliuchtsort - Herr das Licht deiner Liebe - Mein Jesus, mein Retter - Lord, I lift your name on high - Dir gebührt die Ehre - Bist zu uns wie ein Vater (modernere Vertonung des Vaterunser) ...
(EG= Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe Bayern und Thüringen, 1995).
Ich freue mich auf regen Austausch zu dem Themenkomplex,
Tobias R.
nachdem im Akkordeonisten-Vorstellungsthread gerade ein interessanter Austausch zum Themenbereich Akkordeon in der Kirche/Kirchenmusik anfängt, mache mal einen Thread speziell zu dem Thema auf.
Selbst mache ich seit über 20 Jahren mit Unterbrechungen in Gottesdiensten o.ä. Musik bzw. beteilige mich daran. Als Jugendlicher habe in meiner Heimatgemeinde angefangen, mit dem Akkordeon in dem Musikteam - Klavier, Gitarre, Gesang, Kontrabass, Querflöte(n), Gitarre und Gesang - mitzuspielen, teilweise eher geduldet, als richtig akzeptiert. Mit Improvisieren war noch nicht viel bei mir, dementsprechend gab es oft Diskussionen, was das Akkordeon (gerne als "Bremerhaven" bezeichnet) spielen soll. Die Melodie war i.d.R. den Querflöten vorbehalten, also hieß es, mit dem Akkordeon Akkorde "ziehen" als Klangteppich, was mir damals bisweilen zu doof vorkam - mir fehlte es vermutlich einfach an Verständnis für den Gesamtklang bzw. die Fähigkeit, sich vorzustellen, wie Akkordeon dabei klingt und das entsprechend umzusetzen zu können und vielfältig zu experimentieren. Nach über 20 Jahren und mittlerweile in der 5. Combo sieht das etwas anders aus
M.E. lässt sich das Akkordeon bei moderner Kirchenmusik in Combos, Bands etc. recht vielseitig einsetzen. Melodiestimme, zweite Stimme, Akkorde als Teppich, Akkorde rhythmisch, improvisierte Melodien unter/über der eigentlichen Melodie, ein- oder mehrstimmige Phrasen. Zur Orientierung kann das dienen, was Akkordenspieler in Klezmer, Jazz, Popmusik o.ä. machen.
Das Tremolo ist in aller Regel dabei tabu (Ausnahme, wenn es mal irische/irisch angehauchte Lieder, z.B. von "The Electrics" sind), denn zum einen mag ich es mittlerweile nur in homöopathischer Dosis, zum anderen erhöht der Tremoloverzicht die Akzeptanz von Akkordeon, aber darüber kann man sicher streiten

Alleinige Begleitung von Gesang mit dem Akkordeon finde ich in moderner Musik - nicht nur in der Kirchenmusik, sondern auch in Rock, Pop ... - schwierig (oder ich kann das einfach nicht gut genug

Wenn ich alleine begleite, ziehe ich oft das Klavier vor. Ausnahme ist der Seniorenkreis, wo es Gemisch aus älteren und neueren Liedern ist, da nehme ich derzeit oft das Akkordeon.
Klassische Kirchenmusik lässt sich dagegen ähnlich wie auf Orgel, Harmonium oder Klavier gut solo begleiten.
Zum Verständnis, was ich u.a. zu moderner Kirchenmusik zähle, einige Beispiele (die eher zu den älteren modernen Liedern zählen):
Bewahre uns Gott (EG 171) - Strahlen brechen viele aus einem Licht (EG 268) - Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen (EG 272) - Vergiß nicht zu danken (EG 602) - Ins Wasser fällt ein Stein (EG 645) - Komm, Heiliger Geist (EG 564) - der Taize-Gesang: Meine Hoffnung, meine Freude (EG 697) - Du bist mein Zufliuchtsort - Herr das Licht deiner Liebe - Mein Jesus, mein Retter - Lord, I lift your name on high - Dir gebührt die Ehre - Bist zu uns wie ein Vater (modernere Vertonung des Vaterunser) ...
(EG= Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe Bayern und Thüringen, 1995).
Ich freue mich auf regen Austausch zu dem Themenkomplex,
Tobias R.
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