Sind die Zentren der Akkordeonbaugeschichte einer UNESCO-Registrierung würdig?

Akkordeonengel
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Guten Tag,
Es gibt Leute, die Pizza schmeckt nicht. Es gibt Menschen, die den Klang von Violinen hassen. Es gibt Einige, die den Klang der Orgel nicht mögen. Und doch!
Heute habe ich den Bericht gelesen, dass Neapolitanische Pizza ein immaterielles Kulturerbe der UNESCO ist. Aus dem musikalischen Bereich umfasst diese prestigevolle Liste den Orgelbau und Orgelmusik (Deutschland 2017) und Tradition der Geigenbauer (Italien 2012).

Das Akkordeon in den falschen Händen ist noch verheerender als der Klang der Violine. Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich jedoch, dass das Akkordeon eine großartige Medizin für körperliche und vor allem mentale Schmerzen und Wunden ist. Es ist ein prächtiges, zeitgenössisches modernes dynamisches Musikinstrument mit einer großen Zukunft.

Ich denke, dass die Städte Trossingen, Klingenthal (Deutschland) und Castelfidardo (Italien) eine Sonderstellung in der Geschichte des Akkordeonbaus einnehmen. Ich glaube, sie verdienen es, in diese Liste als z.B. Akkordeonbau-Tradition aufgenommen zu werden. Der Grund ist die einzigartige Tradition und Kontinuität der Instrumentenproduktion an einem Ort mit einer einzigartigen Akkordeon-Geschichte.

Bitte, was denken Sie darüber?
Gibt es auch andere Zentren (und Ländern), die in der Liste enthalten sein sollten?
Ist das Akkordeon und Akkordeonbau das wert?

Gruß, Vladimir
 
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Was einer Titulierung eines UNESCO Kultur Erbes würdig ist, muss man die UNESCO fragen.
Die vergeben den Titel und werden ihre Bewertungskriterien haben.
Ob Pizza Backen dazu gehören sollte oder nicht, liegt IMO völlig im Auge des Betrachters. Ich persönlich habe sowohl mit (Kirchen)Orgeln, als auch mit Akkordeon eher wenig am Hut, muss jedoch ein gestehen, dass mich persönlich die Tatsache, dass Deutschland weltweit die höchste Dichte an Kirchen Orgeln hat und so gut wie jede ein Unikat ist, schon erstaunt und ich weis von nicht wenigen Menschen, für sie das Besichtigung/Anhören berühmter Kirchen Orgeln genauso einen Stellenwert bei der Urlaubsgestaltung hat, wie das Besichtigen "normaler" bekannter Sehenswürdigkeiten.
Die "Fan-Base" der Akkordeon Baugeschichte ist da wahrscheinlich schon kleiner. Aber das ist auch nur meine bescheidene eigene Meinung.
 
Ich denke, dass die Städte Trossingen, Klingenthal (Deutschland) und Castelfidardo (Italien) eine Sonderstellung in der Geschichte des Akkordeonbaus einnehmen. Ich glaube, sie verdienen es, in diese Liste als z.B. Akkordeonbau-Tradition aufgenommen zu werden. Der Grund ist die einzigartige Tradition und Kontinuität der Instrumentenproduktion an einem Ort mit einer einzigartigen Akkordeon-Geschichte.

Es gibt viele Gründe bemerkenswertes zu erhalten und zu schützen. Ohne diesen speziellen Schutz wäre vieles unwissentlich , vorsätzlich oder durch Unvernunft zerstört worden. Viele alte Stadtbereiche gäbe es ohne speziellen Schutz so heute nicht mehr. So können wir heute exzellente Beispiele früherer Architektur bewundern.

Gleichzeitig kann an der Stelle aber auch nichts neues mehr entstehen. Wir werden auch in fernen Zeiten das gleiche alte Szenarrio vorfinden. Die Gelegenheit an gleicher Stelle etwas modernes spektakuläres , oder bewundernswert modernes zu erbauen, das in Zukunft bewundert und als vielleicht richtungsweisend definiert wird, wird somit verhindert.

Das Bewahren und Schützen von alten Zuständen verhindert somit auch Erneuerung und Veränderung. - Das Ganze hat also zwei Seiten.

Und genauso bin ich immer hin und hergerissen, wenn es darum geht, ob etwas speziell geschützt werden soll, oder sich dem Laufe der Zeit anpassen soll. Und gerade beim Akkordeon haben wir viele Veränderungen erlebt - meist im Kleinen, manchmal aber auch bei großen Wechseln ( z.B. der Einführung des Konverterakkordeons). Hätten wir die Akkordeonausführung um die Jahrhundertwende 1900 herum geschützt, dann hätte es wahrscheinlich viele Erneuerungen gar nicht gegeben, die wir heute in Form der "modernen" Akkordeonbauweise genießen.

Und genauso sehe ich es mit den Akkordeonfabrikationsstätten. Wenn ich diese in ihrer heutigen Form unter Schutz stelle, dann fixiere ich gleichzeitig den Zustand , wie er heute ist - und verhindere damit, dass sich hier Erneuerungen geben können. Der Akkordeonbau würde damit im Laufe der Zeit zu einem produzierenden Museum werden. Ein Museumsbetrieb ist aber so ziemlcih das komplette Gegenteil eines innovativen Betriebs, der um Verbesserung und Erneuerung bemüht ist.

Das ist wie mit alten Autos - ich bewundere schöne alte Autos und schaue diese gerne an als Zeitzeugen einer vergangenen Zeit, aber als Alltagsfahrzeug möchte ich davon keines haben. Im heutigen Alltag möchte ich gerne ein Fahrzeug , das auf modernem Stand ist.

Und in diesem Sinne besuche ich gerne die Zentren der Akkordeonbaukunst und bestaune und bewundere die Werkstätten und die Menschen, die mit ihrem speziellem Können dies alles möglich machen. Aber unter speziellen Schutz möchte ich das alles nicht stellen, denn ich befürchte, dass dadurch Verbesserungen und Erneuerungen verhindert werden. Überleben tut so eine Fertigungsstätte nur, wenn sie sich selbstständig in der aktuellen Zeit behaupten kann und sich ständig anpasst.
 
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Ich bin überrascht, dass es in Deutschland eine besondere Orgelbautradition gibt, nicht aber in Frankreich, Italien und anderen Ländern, die mehr oder weniger die gleiche Kulturgeschichte mitgemacht haben.
Den Vorschlag vom Akkordeonengel finde ich aber sehr interessant und ich teile nicht Maxitos Einwände.
So ein Schutz "immaterieller Kulturgüter" ist doch etwas anderes als der Schutz von Architektur oder allgemein von materiellen Dingen.
Das ist doch eine reine Werbeaktion. Geschützt wird doch eigentlich gar nichts.
Wenn der Orgelbauer oder der Pizzabäcker beschließt, neue Techniken oder Materialen einzuführen, dann bleibt es doch Orgelbau oder Pizzabacken, solange eine Orgel oder eine Pizza dabei herauskommt.
Wenn der Orgelbauer oder der Pizzabäcker seine Jahrhunderte alte Werkstatt oder Backstube abreißt und in einem modernen Neubau weiterbaut oder -backt, dann kommt dabei auch eine Orgel oder eine Pizza heraus.
Und sogar wenn alle Orgelbauer und alle Pizzabäcker ihre Berufe aufgeben, dann bleibt das UNESCO-Erbe trotzdem, weil die Tradition auch dann schon alt genug ist, um schützenswert zu sein, wenn sie jetzt endet.

Deshalb glaube ich nicht, dass man Hohner in Trossingen oder Weltmeister in Klingenthal so schützen kann, denn das würde auf den Schutz von Gebäuden und Werkzeugen hinauslaufen, die noch nicht einmal sonderlich alt sind, und von einzelnen Firmen, bei denen man unmöglich den Akkordeonbau vom Bau anderer Instrumente abtrennen kann.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass man den Instrumentenbau im Musikwinkel allgemein, aber auch im ehemaligen Böhmen bzw. Waldkraiburg, so schützen könnte und sollte und evtl. den Akkordeonbau in Castelfidardo.
 
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Das schöne Spannungsfeld von lebendigem Bewahren guter Traditionen, dem damit verbunden Erhalt wertvollen Kulturgutes und vor allem den Ideen dahinter einerseits und dem starren Festhalten, Konservieren und Versteinern oder Mumifizieren bestimmter Merkmale und einzelner Aspekte bis hin zum Verlust der ursprünglichen Idee andererseits.

In einer Predigt habe ich mal den schönen Satz gehört (und wohl auch schon in einer solchen weiterverwendet :rolleyes:):
Traditionen sind wie Straßenlaternen - sie leuchten den Weg in die Zukunft, nur Besoffene halten sich daran fest.

Gruß,
Tobias
 
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In einer Predigt habe ich mal den schönen Satz gehört (und wohl auch schon in einer solchen weiterverwendet :rolleyes:):
Traditionen sind wie Straßenlaternen - sie leuchten den Weg in die Zukunft, nur Besoffene halten sich daran fest.
Spätestens das wäre der Punkt gewesen, an dem ich aufgestanden wäre und die hl. Messe verlassen hätte. Ich lasse mich doch nicht für Selbstverständlichkeiten als -- wörtlich -- "Besoffener" beleidigen.
mx47.gif
 
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Liebe Leute,

Vielen Dank für Ihre Meinungen und Antworten! Die Wahrheit ist, ich hatte zuerst die oben erwähnten Berichte genau wie Arrigo -nur als eine geschickte Werbung- verstanden. Der von Maxito geschriebene Aspekt habe ich total vergessen und habe es daher nicht einmal berücksichtigt. Ja, im Falle des Verständnisses von Tradition als Bewahrung und „Konservierung“ der Realität wäre es eher kontraproduktiv.

Aus meiner Sicht geht es vielmehr darum, Werte zu kennen, die für uns wertvoll sind. Ich habe keinen Zweifel daran, dass z.B. auch andere Kulturen einen fortschrittlichen Orgelbau entwickelt haben. Als Organist bin ich zurzeit in spanische historische Orgeln "verliebt". Aber die norddeutsche Orgelbautradition brachte diese Kunst bis zur Perfektion. Daran besteht kein Zweifel! Und übrigens: Die wertvollsten historische spanische Orgeln in Spanien und Mexiko wurden von den Deutschen restauriert (Gerhard Grenzing und Joachim Wesslowski). Ja, der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Heute in Neapel beginnt über Pizza Kebab vorherrschen. Kirchen wechseln in Museen und Konzerthallen. Nicht nur in Deutschland, in der Slowakei ist es das gleiche.

Ohne irgendeine Spur von Arroganz, Überlegenheit oder Stolz möchte ich die Frage stellen: Wer sonst wird unsere Kultur schätzen, wenn nicht wir selbst? Ich glaube nicht, dass es für uns andere Kulturen tun, vor allem nicht diejenigen, die Musik zu verbieten. Der Vergleich zu Straßenlaternen von Tobias_R ist witzig. Hauptsache ist jedoch an anderer Stelle. Wenn wir uns nicht um die Lampen kümmern, werden die Lampen ausbrennen und es wird dunkel. Dann werden wir nicht sehen, woher wir kommen und wohin wir gehen...

Gruß, Vladimir
 
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Spätestens das wäre der Punkt gewesen, an dem ich aufgestanden wäre und die hl. Messe verlassen hätte. Ich lasse mich doch nicht für Selbstverständlichkeiten als -- wörtlich -- "Besoffener" beleidigen.
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Das hätte mir dann sehr Leid getan - das meine ich aufrichtig. Denn ich lasse mich schon zu der ein oder anderen provokanten Aussage hinreißen, um aufzurütteln, aber es ist seltenst mein Ziel, Menschen vor den Kopf zu stoßen.
Dieses Zitat soll einerseits Traditionen wertschätzen und andererseits zeigen, dass mancher Umgang damit eher seltsam anmutet.
Solche Übertreibungen sollen nicht beschimpfen, sondern zu einer kleinen kritischen Reflexion des eigenen Denkens und Verhaltens einladen.

Das ist eine schöne tiefsinnige Weiterführung dieses m.E. eher witzigen/ironischen Satzes, die zum Nachdenken im Umgang mit Traditionen einlädt:
Liebe Leute,
Hauptsache ist jedoch an anderer Stelle. Wenn wir uns nicht um die Lampen kümmern, werden die Lampen ausbrennen und es wird dunkel. Dann werden wir nicht sehen, woher wir kommen und wohin wir gehen...
Gruß, Vladimir

OT-Beispiel: Manchmal hinterfrage ich bei Traditionen in der Gemeinde: Warum machen wir das (noch)? Und wenn sich das gut begründen lässt, kann es sein, dass wir das genauso weitermachen wie seit hundert(en) Jahren, es kann aber auch sein, dass sich etwas als aktuell sinnlos erweist, oder dass wir dem eigentlichen Anliegen in einer veränderten oder anderen, in die Zeit passenden Art und Weise gerecht werden.

Gruß,
Tobias
 
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OT-Beispiel: Manchmal hinterfrage ich bei Traditionen in der Gemeinde: Warum machen wir das (noch)? Und wenn sich das gut begründen lässt, kann es sein, dass wir das genauso weitermachen wie seit hundert(en) Jahren, es kann aber auch sein, dass sich etwas als aktuell sinnlos erweist, oder dass wir dem eigentlichen Anliegen in einer veränderten oder anderen, in die Zeit passenden Art und Weise gerecht werden.

Das ist in der Tat völlig off topic.

Oh nein, ganz im Gegenteil, denn es geht hier ja sehr wohl um Tradition(en):


Ich glaube, sie verdienen es, in diese Liste als z.B. Akkordeonbau-Tradition aufgenommen zu werden. Der Grund ist die einzigartige Tradition und Kontinuität der Instrumentenproduktion an einem Ort mit einer einzigartigen Akkordeon-Geschichte.


Und in diesem Zusammenhang finde ich das zugegeben tendentiell eher derbe Beispiel, das @Tobias R. angeführt hat eigentlich sehr schön, weil es sehr bildhaft die Problematik aufzeigt. Denn um was genau geht es denn hier, was man schützen möchte?

  • - Will man die Orte schützen, in denen der Akkordeonbau Tradition hat?

oder

  • - will man die Betriebe schützen, die schon lange am gleichen Ort Akkordeons produzieren?

oder

  • -will man die Bauweise wie das Akkordeon hergestellt wird schützen?

...oder...

  • - möchten wir eigentlich im Grunde nur, dass das Akkordeon mit all seiner Vielfalt und seiner einzigartigen Musik weiterlebt?


Und an der Stelle, so finde ich darf, ja muss man sogar die Tradition hinterfragen: Nutzt sie der Sache und dem Anleigen, oder verhindert sie die Weiterentwicklung, weil durch den Schutz die notwendige Weiterentwicklung nicht möglich ist?

Ich persönlich bin hier sehr zurückhaltend, was den Schutz angeht. Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen sind schön anzusehen, aber für die Besitzer ein Geldgrab und für die Bewohner eher ein Fluch, weil die Gebäude eben nicht mehr dem jetzigen Standard entsprechen und sehr kostenintensiv sind. Und aus genau diesem Grunde zerfallen viele alte geschützte Gebäude, weil niemand mehr drin wohnen mag und keiner Geld ausgeben mag für ein Gebäude, in dem bei dem geschützten alten Standard niemand wohnen mag.

-> Schutz wird sehr schnell zum einengenden Korsett und beim Akkordeon(bau) sehe ich das Ganze eher wir bei der Liebe: hält man sie fest vergeht sie. Erst wenn man ihr die Freiheit lässt kann sie sich entfalten und wachsen.

Man kann sich das z.B. am Beispiel Hohner anschauen: das "alte Hohnerareal" ist ein wunderschöner musealer Ort - aber für eine zeitgemäße Fabrikation leider nicht mehr geeignet und unwirtschaftlich. Die alten Hohner Gebäude sind allesamt nicht geeignet für eine moderne Logistik und Fabrikation und würden heutzutage eher behindern, als nützen. Und drum ist Hohner umgezogen in neue moderne Gebäude.

Damit sind wir wieder bei dem Beispiel der Lampe: will ich die Lampe festhalten, oder will ich im Schein der Lampe weiter vorwärts gehen?
 
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Guten Tag,

Ich verstehe das immaterielle Kulturerbe der UNESCO eher als „Prozessschutz“. Natürlich brauchen wir die Lampen, um vorwärts zu gehen. Wir sollten sie nicht halten fest, weil sie kein Geländer sind. Aber die Lampen ändern sich auch. Einmal hatten sie Gas und später Glühbirnen benutzt und jetzt haben wir moderne LED-Dioden. Es geht doch nicht darum, den ursprünglichen Zustand mit Gaslampen zu erhalten. Ich möchte nur garantieren, dass das Licht unserer Tradition hier weitergeht. Es ist klar, dass es in einem neuen und modernen Kleid sein wird.

Maxito hat recht, definieren den Umfang des Schutzes in Akkordeonbauzentren wäre eine ziemliche Herausforderung! Auf der anderen Seite geht es nicht nur um Unternehmen, sondern auch um wichtige Persönlichkeiten: Venanzio Morino, Giovanni Gola, wichtige Familien und Künstler - Dallape, Soprani, Hohner, CH. A. Wettach (Grock),…

Wir kennen die Zukunft nicht. Heute wissen wir, dass das Akkordeon in Berlin und Wien (C. Damian, Ch. F. Buschmann) "geboren" wurde und in Klingenthal, Trossingen, Castelfidardo "aufgewachsen ist". Vielleicht hundert Jahre später wäre sein Zentrum der Ferne Osten sein. Wer weiß? Ich bin mir sicher, dass in diesem Fall niemand mehr die ehemaligen europäischen Akko-Zentren schätzen wird. Geschichte wird immer von Gewinnern geschrieben und nie von Verlier.

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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um was genau geht es denn hier, was man schützen möchte?
Hat Akkordeonengel im Eingangsbeitrag doch geschrieben: um das "immaterielle Kulturerbe", Beispiel Orgelbau und Orgelmusik. Die Deutsche UNESCO-Kommission schreibt dazu:

Deutsche UNESCO-Kommission schrieb:
Formen Immateriellen Kulturerbes (nicht zu verwechseln mit dem UNESCO-Welterbe) sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und fortwährend neu gestaltet. Zu den Ausdrucksformen gehören etwa Tanz, Theater, Musik und mündliche Überlieferungen wie auch Bräuche, Feste und Handwerkskünste.
Damit dürften die hier vorgetragene Bedenkenträgerei eigentlich abgefrühstückt sein.
 
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Hallo Akkordeonengel,
Der Akkordeonbau in einer deutschen Region ist eigentlich hier schon aufgenommen:

http://www.unesco.de/kultur/immater...mentenbau-in-markneukirchen-und-umgebung.html

Zitat: "Im Südwesten des Freistaates Sachsen, in der Region um Markneukirchen, werden seit rund 350 Jahren Musikinstrumente hergestellt. Es werden nahezu sämtliche Streich-, Zupf-, Holzblas-, Metallblas-, Schlag- und Harmonikainstrumente der europäischen Musik einschließlich Bögen, Bestandteilen und Zubehör gefertigt. "

Ich denke, da hätte Castelfidardo gute Chancen - aber meines Wissens sind die immateriellen Kulturerbelisten National. Da müßte sich die Region schon selbst bewerben.

Gruß,
Jonny
 
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Hallo Jonny W,


Ich sehe, dass die UNESCO ein bisschen Chaos in den Datenbanken hat. Ich habe Informationen von ihrer offiziellen englischen Website heruntergeladen (d h. "Intangible Cultural Heritage"):

https://ich.unesco.org/en/lists

Kein Eintrag von 2014 aus Deutschland. Und überhaupt ist diese Seite seltsam. Ich brauchte den Text natürlich nicht auf Slowakisch lesen, aber ich war überrascht, dass die Seite nur für "EN" "FR" und "ES" (die runden Symbole oben rechts) verfügbar ist. Kein Symbol "DE". Hmm, sonderbar und seltsam.
Vogtländischer Musikinstrumentenbau in Markneukirchen und Umgebung“ -die Ankündigung auf der deutschen UNESCO-Website ist große positive Nachricht! Vor allem weil Harmonikas zusammen mit anderen Musikinstrumenten erwähnt sind. Super! Darüber hinaus ist die Deutsche UNESCO-Website weitaus schöner und klarer als die englische.

Herzlichen Dank und viele Grüße, Vladimir
 
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