Wiedereinsteiger mit 70 Jahren

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Ich habe als Jugendlicher 2 Jahre Trompetenunterricht gehabt mit viel Freude.
Zusätzlich hatte ich 9 Jahre Akkordeonunterricht und später mit 50 Jahren 12 Jahre Klavierunterricht, habe also eine gute musikalische Grundausbildung, auch wenn die Fingerfertigkeit nur für den Hausgebrauch sowie für eine Fun-Tanzband im Studentenkreis ausreicht. Seit Jahren spiele ich in einer Amateurjazzkapelle Akkordeon und hin und wieder auch in einer "Seniorenunterhaltungsundtanzband) just for fun. Meine Musikerkollegen drängen mich, doch wieder das Trompetenspiel aufzunehmen. Hier würde ich geradezu gesucht, da überall Trompetermangel besteht.

Was sind Eure Erfahrungen mit Spätwiedereinsteigern? Hat das überhaupt Sinn, erreicht man noch ein ausreichendes Spielkönnen mit erträglichen Aufwand? Ich hatte damals und heute enormes Lungenvolumen, konnte problemlos transponieren und Rythmus halten, für einen 1. Trompeter reichte aber der Ansatz und die Höhe und die Lippenausdauer natürlich nicht. Oder habe ich nur noch Chancen als 4 Trompeter in der Blasmusik? Letzeres wäre irgendwie auch eine Option, um überhaupt dabei zu sein, doch würde mir eine Combo mehr Spaß machen. Könnte es dafür reichen?

Kann man sich testen und beraten lassen, ob vielleicht ein anderes Blasinstrument wie Sousaphon oder Tuba erfolgversprechender ist, weil die Anforderungen im Zusammenspiel leichter sind? Notfalls lerne ich Tuba oder Sousaphon, Hauptsache ich bin wieder in irgendeiner Spaßgruppe dabei!
 
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moin,
hast du noch 'ne trompete zuhause rumliegen?
dann probier's doch einfach aus.
hast keine zuhause rumliegen? dann leih' dir eine
probier's doch einfach aus.
du darfst alles :)! :great:
(ich bin sicher, daß es eine allgemein gültige antwort nicht gibt.)
 
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Wenn du Lust drauf hast: Tu es einfach :)
Instrument leihen ist hier ein gutes Stichwort, dann gibt es auch kein finanzielles Risiko.

Ich höre immer wieder aus dem Bekanntenkreis, aus sämtlichen Altersgruppen: Ich würde ja gerne dieses und jenes Instrument spielen, aber mir fehlt die Zeit und ich bin auch sowieso zu alt. Ich glaube das nicht.
Wenn man darauf Lust hat, findet man die Zeit, und zu alt ist man sicher nie. Im Gegenteil, vielleicht hat man im Alter sogar nochmal mehr Zeit um seine Hobbies zu verwirklichen :)
 
Hat das überhaupt Sinn, erreicht man noch ein ausreichendes Spielkönnen mit erträglichen Aufwand?
Ob Du zum tiefen Blech willst, musst Du selbst wissen.
Die "Quälerei" mit der Trompete kenne ich seit 30 Jahren - einschließlich langer Pausen.

Wenn man auf der Spur bleiben und es etwas leichter haben will, wäre mein erster Tip das Flügelhorn.


Das Flügelhorn spielt sich deutlich leichter als die Trompete und klingt wunderschön. Einziger Nachteil: wenn man nur Flügelhorn übt, bringt man auf der Trompete nicht mehr viel zustande, umgekehrt gibt es für Trompeter auf dem Flügelhorn kein besonderes Problem.

Mit einfach Ausprobieren ist es auf der Trompete m.E. allerdings nicht getan, außer man gehört zu den wenigen Trompetern mit Naturansatz.

Die Trompete verhält sich bei den meisten Spielern leider anders als andere Instrumente. Man wird nicht nur graduell schlechter als "im vollen Saft stehend".
Man fängt praktisch wieder ganz von vorne an, weil Ansatz und Ausdauer abgebaut sind und wenn man Pech hat ist auch der Klang komplett im Eimer.

Das eindrucksvollste Zuhörererlebnis hatte ich in dieser Hinsicht vor locker 20 Jahren bei einer Wetten dass... Show mit Cecilia Bartoli.
Diese grandiose Sängerin spielte in ihrer Jugend auch Trompete - dummerweise wusste das Thomas Gottschalk aus seiner Vorbereitung und drückte ihr prompt eine Trompete in die Hand.
Ich hätte erwartet, dass aufgrund der tadellosen Atemtechnik zumindest der Klang funktioniert.

Aber nein, es klang wie bei den meisten erwachsenen Laien, die zum ersten Mal ohne Erklärungen in eine Trompete pusten - von Klang keine Spur.


Was ich als Anleitung zum täglichen Üben unbedingt empfehle und hier im Board schon hundertmal erwähnt habe ist die Beschäftigung mit der professionellen Übungstechnik Buzzing.
Inzwischen gibt es dazu auf Youtube eine Menge Videos, aber das teilt sich wie immer in Spreu und Weizen.

Vor bald 10 Jahren war das Lehrvideo von Reinhold Friedrich, Trumpet Fundamentals and Solo Warm up meine Rettung als Trompeter.
Es kostet nur knapp 30 USD, man kann es streamen und auch auf die Festplatte laden und es enthält ein paar extrem nützliche, weil sehr effektive Übungen.

Gruß Claus
 

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