Klingenthaler EL84 Gegentakt Endstufe MV3 defekt (?) - Fehlereingrenzung

Was ist mit dem Entbrummpoti P7? Ist der defekt (kein Widerstand mehr bzw. Schleifer nach Masse versifft und gibt keinen Kontakt mehr?).

Falls die Meßtechnik zur Hand, hätte ich mir gerne mal die Gleichspannung an C16 mit einem Scope angesehen, also die +196 Volt. Mich würde interessieren, ob die wirklich sauber ist, oder ob hier eine Wechselspannung drauf liegt. Dieses Brummen kann auch daher kommen, dass die Gleichrichterdioden im Netzteil nicht mehr richtig (schnell genug) schalten: tatsächlich altern diese Dinger auch, insbesondere die alten SY-Dioden.
 
Zuletzt bearbeitet:
P7 hat brav seine 500 Ohm und der Schleifer sauber Durchgang gegen Masse.....

Da ich keinen Oszi habe, kann ich leider nicht überprüfen, ob an dem C16 Wechselspannung liegt....
ich finde es halt total verwunderlich, dass ohne Kabel am Eingang alles paletti ist, aber sobald ein Eingang belegt ist und das zugehörige Volume-Poti aufgedreht wird, es brummt wie Sau. Es ist auch ein kleines bischen anders als das Brummen wenn man den Tip an der Klinke bei offenem Kanal anfasst....

Kann das wirklich noch aus dem Netzteil kommen? Dann müsste doch auch ohne Stecker im Eingang ein deutlicher Brumm zu hören sein, oder?
 
Es brummt nur, wenn Du was einsteckst? Aus der Ferne blöd zu beurteilen: Was hat der Amp für Eingangsbuchsen dran? Klinkenschaltbuchsen, die Heiß nach Masse kurzschließen, wenn kein Klinkenstecker steckt? Das würde erklären, warum es nicht brummt, d.h. die Eingänge wären gegen Masse kurzgeschlossen. Ich frage mal nochmal: R3 und R2 sind ok? Die Betriebsspannungen an den Röhren, insbesondere die an der hochverstärkenden EF86 stimmen? Du hast die Röhren ja getauscht: Was steckt für eine EF86 drin? Eine mit Gitter- oder eine mit Blechanode? Und ist Masse der Eingangsbuchsen wirklich auch Masse des Amps mit Null Ohm Widerstand oder hat sich da irgendwo eine Oxidation eingeschlichen?

=> Foto?
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Stratspieler.

Ja, es brummt nur, wenn ein Stecker eingesteckt wird und dann auch nur der Kanal, wo was eingesteckt ist. Das andere Poti kann ich aufdrehen, ohne dass da ein Brummen zu hören wäre und es wird auch nicht lauter, wenn das andere Poti aufgedreht wird.
Bsp:
Stecker in Eingang 1 (EF86), kein Stecker in Eingang 2 (ECC83): Brummen, sobald das Lautsärkepoti am Eingang 1 aufgedreht wird, Brummen verändert sich nicht, wen zusätzlich Lautstärkepoti Eingang 2 aufgedreht wird (Poti am EIngagn 1 bleibt offen).
Gleiches Spiel mit vertauschter Eingangsbelegung, nur deutlich lauteres Brummen am Eingang 2.

Buchsen sind die originalen 5-poligen Buchsen, ich kenne die als DIN-Stecker / Buchsen.

Ich habe mit dem Durchgangsprüfer die Masserverbindung getestet:

Klinkenschaft (Gitarrenseite) gegen Massesammelpunkt der Schaltung auf der Platine: 0,2 Ohm
Klinkenschaft (Gitarrenseite) gegen Chassis: 1,5 Ohm
bei beiden piept der Durchgangsprüfer, also es gibt Durchgang.

Massesammelpunkt der Schaltung auf der Platine gegen Chassis hat ca. 0,9 Ohm

Die EF86 ist eine mit Blechanode.

Messwerte:

Widerstände:
R2: 1010 Ohm
R3: 1017 Ohm

Spannungen: EF86:
PIN 1: 82,8 V -> das waren mit der ersten Röhre mal 65,4 V
PIN 6: 76,4 V
PIN 3 und 8 :1,6 V

Spannungen ECC83:
PIN 1: 148,2 V
PIN 6: 150,7 V
PIN 3 / 8: 1,4 / 1,35 V

Foto hab ich nicht....

Danke und VG,
Johannes
 
Die Durchgangsprüfer piepsen bei diesen niedrigen Werten immer. Im Sinne einer sauberen Masseführung sind die Werte aber zu hoch. Die Werte sollten gegen Null gehen.
Bei geschraubten Verbindingen (Chassis?) diese gut reinigen und alle gelöteten Verbindungen am besten Nachlöten.
Solche scheinbar unbedeutenden, niedrigen Werte können gerne mal Probleme machen, besonders bei Masseverbindungen, weil sie unterschiedliche Potentiale verursachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Buchsen sind die originalen 5-poligen Buchsen, ich kenne die als DIN-Stecker / Buchsen...

Die nannten wir früher in der DDR immer "Diodenbuchsen". :D

Also das klingt alles ziemlich merkwürdig. Ich fasse zusammen:

- die Eingangsbuchsen schalten nicht, d.h. die Eingänge werden nicht gegen Masse kurzgeschlossen
- es brummt nur beim Einstecken in den jeweiligen Kanal

=> Massefehler, wie @LoboMix es beschreibt (oder hochfrequenter Ripple auf den Betriebsspannungen der Vorröhren).

Der "wilde Austausch" von Bauelementen war erst einmal unnötig. Mal ganz blöd gefragt: Wie sieht denn die Beschaltung des zugehörigen "Diodensteckers" des Anschlusskabels aus? Und hast Du denn mal ein anderes Kabel angeschlossen? Brummt es auch?

Fast wäre ich geneigt, zu fragen: Magst du mir das Teil zuschicken? Würde es mir gerne mal beschnarchen.
 
Aber warum ausgerechnet Diodenbuchsen und Diodenstecker, entzieht sich meiner Kenntnis. Weil eigentlich ist es ja ein ziemlich irreführender Begriff.

OK, andererseits... In der DDR hielt sich vieles sozusagen gewissermaßen in Grenzen. ;)
 
Aber warum ausgerechnet Diodenbuchsen und Diodenstecker, ...
Weil in den frühen Rundfunkgeräten das Audiosignal an dieser Buchse heraus geführt wurde, und da dieses Audiosignal bei den damals reinen AM-Geräten nach der Demodulatordiode des Zwischenfrequenzverstärkers abgegriffen wurde, bekam diese Buchse den Namen "Diodenbuchse". Ursprünglich waren die Buchsen allerdings Bananen-Buchsen, die späteren Din-Buchsen, um die es hier geht, haben den Namen dann übernommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das geht zwar dann weit zurück - soweit zurück hätte ich es jetzt gar nicht vermutet, aber stimmt, das klingt völlig plausibel. Es würde selbst auch bei reinen FM-Empfängern mit ihrem Ratiodetektor und auch bei den zwischenzeitlich kurz mal aufgetauchten FM-Flankendemodulatoren noch zutreffen... :gruebel:

Nee, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen. Danke! :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Folgendes:

Ich bin einfach bissel doof, oder so.... es liegt am Signalweg:

Ich habe grade das Kabel zur Gitarre getauscht und auf einmal war das Brummen weg. hab jetzt fleißig am Kopf gekratzt und festgestellt, dass ich bislang immer noch durch meinen passiven Looper/Switcher gegangen bin. Nehme ich den direkten Weg, Gitarre -> Kabel -> Amp ist das Brummen komplett weg....

Wahrscheinlich hat der Kasten trotzdem noch irgendwo ein Masse-Problem, da ich bei anderen MV3 den Signalweg durch den Switcher gehen kann, ohne dass es bei denen brummt.

Ich habe eben auch nochmal die Masse von der Eingangsbuchse getrennt und ein neues Kabel direkt auf den Massensammelpunkt auf der Platine gezogen mit dem Durchgangswiderstand von Buchse zum MP mit 0,2 Ohm. Dann von dort aus noch ein Kabel direkt aufs Chassis, mit dem Widerstand von 0,5 Ohm. Kleiner wird irgendwie nicht, das Brummen blieb.

Für mich ist der Kasten erstmal wieder brauchbar, da ich ihn direkt angeschlossen brummfrei verwenden kann (als Bass-Amp =) ).

Danke an Euch für die Zeit und Hilfe!

VG und ein schönes WE,
Johannes
 
Aus Deinem Geschriebenen lese ich: sehr wahrscheinlich eine Kombination aus

- angeschlossenen fehlerhaften Eingangskomponenten
- gleichspannungsmäßig nicht 100% korrekt arbeitender Amp

In wieweit das Massethema im Amp hier ei Rolle spielte, ist schwer nachzuvollziehen, denn ich kenne weder Deine Meißmittel, noch die Art und Weise, an welchen Stellen Du die von Dir beschriebenen Massewiderstände (Durchgang) gemessen hast. Die wilde Tauscherei der Bauelemente hättest Du Dir sparen können, sehr wahrscheinlich auch jetzt die Neuverdrahtung der Masseleitung. Hier genügte Nachlöten, so dass Du hier schon möglicherweise oxidfreie Meßpunkte hättest. :gruebel: Insgesamt fehlt Systematik bei der Fehlersuche und -eingrenzung.

Viel Freude mit den MV3! :)
 
Ich weiß, ich setzte mich stark der Gefahr des Vorwurfs der Undankbarkeit aus, aber ich finde halt, dass es im Verlauf des Threads einige Kritikpunkte gibt, wovon der letzte Post grade irgendwie den Anlass gibt, die zu äußern.

Ich bin trotzdem sehr dankbar für die Unterstützung und die Hilfe, denn ohne diese hätte ich jetzt zwei für mich nicht zu verwendende MV3 hier rumliegen. Trotzdem denke ich, sollte Kritik für die zukünftig verbesserte Kommunikation erlaubt sein:

Die Koppelkondensatoren von den Anoden zu den nachfolgenden Gittern sollten grundsätzlich ausgetauscht werden, die Dinger haben es meistens hinter sich.

Die wilde Tauscherei der Bauelemente hättest Du Dir sparen können,

Inwieweit das eine "wilde" Bauteiltauschei" ist, kann ich nicht erkennen, da wie Du ja auch beschreibst, die Koppelkondensatoren im www (bspw hier ) häufig als Übeltäter ausgemacht werden.... Insofern finde ich es etwas irritierend, wenn mir jemand eine Tipp gibt, ich ihn umsetzte und das dann im Nachhinein als als "unnütz" deklariert wird.
Erstens habe ich das auch schon gemerkt, dass das nicht die Fehlerquellen sind und zweitens ist "Hinterher leicht Schlau-sein"

- angeschlossenen fehlerhaften Eingangskomponenten

Ganz klaren Nein.

Denn ich schrieb:
da ich bei anderen MV3 den Signalweg durch den Switcher gehen kann, ohne dass es bei denen brummt.

dass diese Komponenten bei allen anderen Amps, die ich hier habe (und das sind insgesamt 8 Stück) nicht zu einem Brummen führen. Deiner Logik nach müssten alle anderen Geräte demnach ne Macke haben....

- gleichspannungsmäßig nicht 100% korrekt arbeitender Amp

Mag sein, aber das wäre niemandem aufgefallen, wenn ich nach dem Tauschen des Netz-Elkos das Instrument direkt mit dem Amp verbunden gewesen wäre, denn dann hätte es nicht gebrummt, und auch deshalb ist das Problem wohl eher das Masse als der Gleichspannung zuzuordnen.

Insgesamt habe ich hier schonmal festgestellt, das Beiträge des Öfteren nicht ordentlich zu Ende gelesen werden und deshalb die Antworten auch dementsprechend ausgeführt werden:

z.B schrieb ich schon in Post #17,
Der Eingang, an dem ein Stecker steckt, brummt massiv, sobald man das zugehörige Lautstärke-Poti aufdreht.

dass es nur bei eingestecktem Stecker brummt und ich Post 23 kommt die Rückfrage:

Es brummt nur, wenn Du was einsteckst?

an welchen Stellen Du die von Dir beschriebenen Massewiderstände (Durchgang) gemessen hast.
Durchgangswiderstand von Buchse zum MP mit 0,2 Ohm. Dann von dort aus noch ein Kabel direkt aufs Chassis, mit dem Widerstand von 0,5 Ohm.
Wüsste jetzt nicht, wie ich das genauer beschreiben sollte. Das ist halt so im Forum, dass man irgendwas mit Prosa beschreiben muss, was in einem Video einfacher zu veranschaulichen wäre, aber deshalb gleich erstmal alles in Frage zu stellen, find ich ehrlich gesagt bissl.. nja....

Trotzdem noch einen schönen Restsonntag,

Johannes
 
nochmal die Masse von der Eingangsbuchse getrennt und ein neues Kabel direkt auf den Massensammelpunkt

hmmm ...... normalerweise ( so kenne ich es zumindest ) gehört die masse der eingangsbuchse kurzmöglichst , ohne umwege , an die erste verstärkerstufe .

wenn die switchbox das problem , bzw der einzige unterschied ist , dann würde ich da doch mal weiterforschen ..... ev mal alle kabel abmachen und nacheinander wieder einstecken .... es kann ja auch sein , das irgendwo in deinem set up ein wackler ist und dann wäre es sehr unschön , wenn der fehler aufeinmal bei einer anderen kombi auftritt .
 
Nehme ich den direkten Weg, Gitarre -> Kabel -> Amp ist das Brummen komplett weg....
also, zum Reparieren ist das der einzige Weg!!
insbesondere bei der "Brummsuche"!
(da haben am Eingang , switcher, booster, efekte,... erstmal nix zu suchen, das sind Fehlerquellen)

vondaher, hättest du dir das spaaren können, meint der Meister!
und ich dachte die Buchse wärs lol
 
Zuletzt bearbeitet:
...Inwieweit das eine "wilde" Bauteiltauschei" ist, kann ich nicht erkennen, da wie Du ja auch beschreibst, die Koppelkondensatoren im www (bspw hier ) häufig als Übeltäter ausgemacht werden...

Ich beziehe mich auf ein gezieltes Austauschen. Der Austausch von Koppelkondensatoren z.B. wird i.d.R. nicht wegen Brummen als Ursache gemacht, sondern weil sie taub werden können (ihre Capacitance verändern) oder im schlimmeren Fall hochohmig werden. Dadurch zieht sich z.B. Anodenspannung der Vorstufe auf das Gitter der Folgestufe, so dass diese nicht mehr arbeitet, weil deren (Steuer-)Gitter zu positiv wird und im schlimmsten Fall zu glühen bginnen kann. In Folge dessen beginnt die Röhre einen hohen Anodenstrom zu ziehen. Dessen dann zu kleinen Wert kann man messen und er gibt Aufschluß auf eine der wahrscheinlich möglichen Fehlerursachen...

Jede Fehlerursache äußert sich in einem bestimmten Fehlerverhalten. Und in Kenntnis dessen und der resultierenden Fehlerbeschreibung geht man gezielt an die Ursachen. Und hinzu kommt: Jede Fehlerbeurteilung aus der Ferne ist nur so gut, wie die dazu gelieferte Fehlerbeschreibung.

Weiterhin viel Freude mit dem MV3! :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben