Ich verstehe diese Begeisterung für Pianotec irgenwie gar nicht. Für mich klingt das steril und unnatürlich.
Kurz vorab: Pianoteq habe ich selbst auch nur längere Zeit in der Demo-Version getestet und bin dann doch bei Addictive Keys (samplebasiert) und Arturia Piano V (modelingbasiert) geblieben. Von daher bin ich kein wirklicher Nutzer von Modartt, sondern kann nur bewerten, was ich in der Testphase empfunden habe.
Was ein Vor-, aber auch ein Nachteil sein kann: Die Modellierung geht bei Pianoteq sehr stark in die Tiefe. Gerade die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Klaviersaiten und dem Gehäuse sind meiner Meinung nach sehr umfassend abgebildet. Das führt aber auch dazu, dass man für seinen Wunschsound schon recht tief in die Software eintauchen muss. Zudem hängt das Ergebnis auch noch stark vom verwendeten (Grund)Modell ab. Meine Favoriten sind dabei (falls es jemand mal testen möchte): Steinway D, Blüthner, U4 und Petrof.
Zu Beginn der Testphase war ich erstmal auch nicht übermäßig begeistert. Mit einigen Anpassungen bei den Piano-Parametern und in der Effektsektion empfand ich die Ergebnisse aber schon als sehr inspirierend und natürlich. Der kritischste Parameter war tatsächlich die Velocity-Curve, hier muss man bei der Variante Masterkeyboard und Software leider mehr Zeit hineinstecken, als in einem Stage-Piano.
... sorry, ein bisschen OT (oder vielleicht auch nicht?): Ich kenne das Pianoteq nur vom Namen her. Warum ist das so viel besser, als die Engines, die in den Stage-Pianos verbaut sind?
Oder anders herum gefragt: Wenn es so viel besser ist, warum machen es die Piano-Hersteller nicht genauso? In meiner naiven Vorstellung sollten die das doch (mindestens) genausogut können, oder?
Ob das wirklich "besser" ist, kann objektiv nur schwierig bewertet werden. Mein Kommentar ist eher mit einem Augenzwinkern zu sehen, da diese Meinung in der Modartt-Gemeinde sehr stark dominiert. Was denke ich ein wichtiger Punkt ist: Ein Stage-Piano Hersteller hat sehr viele Baustellen (verschiedene Sound-Engines, Hardware, Klaviatur etc.). Das ist vermutlich auch der Grund, weswegen die meisten Stage-Pianos samplebasiert arbeiten, was eine einfachere Software erlaubt. Dagegen kann sich Modartt vollständig auf sein Kernprodukt "physikalische Modellierung" konzentrieren. Ob das dann wirklich besser ist, hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel auch vom Anwendungsfall, der Monitoring-Situation usw.
Aber nun zurück zum Thema, in diesem Thread soll es ja um Yamaha, Nord, Roland und Korg Stage-Pianos gehen
