Natürlich kann der KI Produzent nichts für die geringe Hörerzahl des Musikers. Aber wenn der KI Produzent mehr Hörer erreicht und das Ganze nebenbei auch noch die Portokasse füllt dann frage ich mich ob ich mein Mischpult nicht besser gegen ein Abo bei Suno eintauschen soll.
Das bringt das Dilemma auf den Punkt.
Wir Menschen haben einen Schaffensdrang. Der Eine malt gerne, der Andere schreinert und Manche machen eben gerne Musik. Das kann man natürlich im Grundsatz auch dann weitermachen, wenn eine KI das auch kann.
Wenn aber eine Fertigkeit, die man lange erlernt hat, einfach von einer KI erbracht werden kann, nimmt das dieser Fertigkeit ein Stück weit den Wert. Nicht nur den wirtschaftlichen Wert - der bei vielen Musikern ja ohnehin überschaubar war - sondern auch den inhärenten Wert der Tätigkeit.
Man stelle sich vor, man ist der weltbeste Hirnchirurg. Das sichert einem ein hohes Einkommen und Anerkennung und wahrscheinlich definiert man sich ein Stück weit darüber.
Wenn morgen KI gesteuerte Roboter diese Funktion noch etwas besser ausführen können als Du, ist das toll für alle Patienten. Aber deine zum Teil angeborene und hart erlernte Fähigkeit ist plötzlich wertlos.
Aber auch unabhängig vom Erwerbsleben ist es ein Problem für die Betroffenen, wenn ein Produkt das vorher wenige mit Fähigkeiten herstellen konnten plötzlich beliebig wird.
Aber auch wirtschaftlich gedacht wird ein kommerzieller Erfolg als Songwriter/Produzent/Band natürlich immer unwahrscheinlicher, wenn der "Markt" auf Knopfdruck mit KI-Produkten geflutet werden kann.