Multitool für Elektronik

Was packst du als Nicht-Techniker in deinen Koffer, um zumindest für einige Fälle gerüstet zu sein?
Seitenschneider und mein Schweizer Taschenmesser. Mehr brauchts doch nicht, wenn man nicht hunderte von Kabeln bearbeiten muss.
 
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Hast Du Knipex mal so eine Zange für Audiokabel-Querschnitte vorgeschlagen?
Nein, obwohl ich durchaus mit Vorschlägen an Hersteller "freigiebig" bin.
Wir könnten den Thread nutzen, um zusammenzutragen, was an einem solchen Audiomultitool noch dran sein sollte.
Ich fände das hervorragend, aber die anderen hier im Thread sind anscheinend mit ihren Cutter-Messern zufrieden.

Da fang ich doch gleich an. Ich finde, dass die Multifunktions-Elektrikerzange aus meinem Eingangsposting schon in die richtige Richtung geht, die Querschnitte sind nur zu groß. Funktionalität, die ich mir wünschen würde
  • Spitzzange
  • kleines Messer
  • Kabel schneiden
  • Abisolieren für typische Querschnitte (Mikrokabel, Instrumentenkabel)
  • ein paar Bits in typischen Größen – aber vielleicht wäre das ein zweites Werkzeug
 
Hm, solche "Multitool"-Diskussionen sind immer ein Thema für sich. Ich zum Beispiel besitze nicht mal ein klassisches, zumindest nicht in gut, sprich den altbekannten Leatherman o.ä.
Nur so einen Verschnitt von Workzone. Weil ich für sowas quasi nie Verwendung habe. Die mögen zwar alle mehr oder weniger viel können, nur: So richtig Spaß macht zumindest meiner Meinung wirklich nichts davon.
Ich hab das nur am Gürtel, wenn ich irgendwo als Local involviert bin, weiß, dass der Job heute zu 99% aus Kistenschubsten und fünf Rangierungen am Hauspatchfeld stecken besteht und ich eigentlich überhaupt kein Werkzeug benötige. Denn sind wir ehrlich: Schneiden geht nicht richtig geil, weil so ultra-scharf wie zum Beispiel eine frische Klinge von Lutz Blades ist das Multitool nicht (was auch logisch ist, weil es sonst zu schnell verschleißen würde) und Schrauben im größeren Stil drehen ist aufgrund der Geometrie absolut zum abgewöhnen. Jou, die Kombizange tut, das war es dann aber eigentlich auch schon. Aber die geht mir eigentlich - egal wo (VA-Baustelle / Elektro-Baustelle) - am wenigsten ab. Selbst in der Arbeit (Elektrohandwerk) nehme ich die vielleicht einmal im Monat aus dem Koffer, und das ist vermutlich schon hoch gegriffen. Eigentlich nur, wenn ich irgendwo mehr oder weniger gewaltsam was abbrechen muss. Zum sinnvollen Gegenhalten, wenn es keinen passenden Gabelschlüssel gibt bzw. es bewusst "dynamisch" sein muss, nehme ich da stattdessen lieber einen Knipex 86 05 150 Zangenschlüssel. Bei uns in der Firma auch seit eh und je das Mittel der Wahl, um Metz RJ45-Module fachgerecht torsionsfrei zusammenzupressen.

Für alle anderen Fälle habe ich Werkzeug, das dem Verwendungszweck zumindest einigermaßen zuträglich ist.
Im Werkstatt- und Baustellenalltag immer am Mann habe ich eine Knipex 9505155SB Elektrikerschere, einen Wiha LiftUp Electric sowie besagtes scharfes Teppichmesser. Damit würde ich durch den Tag kommen. An manch einer Stelle wird es eventuell unkomfortabel (wenn man im großen Stil eine Verteilung umbaut ist es halt dann doch chic, nicht permanent zwischen SL/PZ2, 3er und 5er Schlitz die Bits zu wechseln, sondern dedizierte Schraubendreher zu haben - und für konstante Ergebnisse beim Abisolieren ist natürlich auch die Stripax o.ä. dann unerlässlich), aber wie gesagt: Ich komme zur Not durch den Tag.

Aber genug abgedriftet - zurück zur Feinelektronik:
Tatsächlich geht 0,22mm² abisolieren auch mit einer "grobschlächtigen" Abisolierzange vernünftig und ohne einzelne Litzen abzubrechen, solange sie einen einstellbaren Anpressdruck hat, wie eben z.B. besagte Weidmüller Stripax. Will man es (rein vom Werkzeug her - das Ergebnis ist wie gesagt mit der Stripax hevorragend) feiner haben, verwende ich einen Jokari PWS-Plus 001 oder die Pendants von Knipex, Cimco, ...
Nachteil: Oft bleiben die Isolierungsstückchen drin hängen, dann muss man den Schieber für die Längeneinstellung aufmachen und das Ding ausklopfen, das nervt etwas. Deswegen ist mir mittlerweile die Stripax oft lieber.
Fürs Abmanteln von Audiokabeln mit Durchmesser 6-7mm habe ich die kleine Version des altbekannten Rundkabel-Entmantlers, in meinem Fall auch von Cimco, Produktnummer müsste ich nachschauen, ist schon über 10 Jahre alt, dürfte wohl das Pendant zu dem hier sein: Jokari Secura Coaxi No. 1

Also: Meiner Meinung nach gibt es für Audiokabel & Co. nicht "das" eine Werkzeug. Aber zumindest mit beiden letztgenannten in Kombination ist man verdammt gut dabei. Am ehesten geht noch die Elektrikerschere als Universaltool durch. Damit kann man mit gebührender Vorsicht (die ist wirklich verdammt! scharf - selbst 5x2,5 in feindrähtig lässt sich damit wie Butter schneiden) auch 0,22mm² abisolieren. Zum Abmanteln ist mir aber dann in der Konstellation bei weichem Kabelmantel das Teppichmesser lieber. NYM & Co., die man eh nur "irgendwo" leicht anritzen muss und den Mantel dann brechen kann, gehen wiederum gut.

Die Frage ist halt auch: Brauche ich ein (!) Werkzeug? Zwischen Abmanteln und Abisolieren liegt noch mindestens der Schritt "Schirm ausdrehen", oft auch auch noch "zusätzliches Füllmaterial abzwicken" (wofür es dann idealerweise einen Elektronik-Seitenschneider mit planer Schneide wie den Electronic Super Knips braucht). Da muss man also eh zwischendrin mindestens ein Mal das Werkzeug komplett weglegen und kann es dann in dem Zuge auch wechseln.
 
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aber die anderen hier im Thread sind anscheinend mit ihren Cutter-Messern zufrieden.
Bei dem Cuttermesser bin ich zwiegespalten, da ist die Gefahr sehr groß den Leiter anzuritzen oder beim Abmanteln die Aderisolierung anzuritzen.
Ich nutze lieber ein normales, nicht zu scharfes Baustellenmesser.
BDX.
 
Bin ich der einzige, der die dünnen Litzchen von Audiokabeln mit dem Fingernagel abisoliert? 😁
 
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Ich nutze lieber ein normales, nicht zu scharfes Baustellenmesser.
Das ist aus meiner Sicht ein Denkfehler. Mit gutem scharfen Werkzeug lässt sich viel präziser arbeiten als mit stumpfem
 
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Ja, neue Cutter Klinge! Vorsichtig mit Gefühl!
Industriell, gibt's spezielle Abisolier Geräte, die können sogar das übelste billig Kabel mit extrem dünnen Litzen perfekt Abisolieren, aber dann auch nur diese.

Ja , auch mit den Zähnen, solange ich noch welche hatte , das ging meistens sehr gut, bei Telefon und Lautsprecher Kabeln
 
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Die Frage war doch eher was nimmt man als Multitool mit auf eine VA.
Früher hatte ich auch bis auf einen Lötkolben alles mögliche dabei.
Heut zu Tage habe Ich mir das abgewöhnt.
Mein Material ist zu 100 % in Ordnung und wenn der Gitarrist mit seinem beschädigten Klinkenkabel ständig knacksen verursacht dann ist das sein Problem und nicht meins.
Max. habe ich noch so etwas ähnliches wie ein Leatherman (irgend so ein billiges Ding das Ich mal als Werbegeschenk bekommen habe)dabei um mal die ein oder andere Schraube am billigen Mikroständer nach zu ziehen und ne Wasserpumpenzange für die schwierigen Fälle,daß war es dann aber auch.
Ein Kabel vor Ort neu zu konfektionieren warum für wen.
Wer nicht vorbereitet ist hat halt Pech gehabt.
 
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Vor allem ist es im Fall der Fälle einfacher und günstiger, eine Handvoll gängiger Ersatzkabel dabei zu haben als auf der VA anzufangen zu löten...

Wenn irgendwo eine Lötstelle abgegangen ist, klar, die kann man nachlöten, aber da brauchst du auch wieder kein Abisolierwerkzeug.

Ich hab ein einziges Mal auf einer VA einen Schalter ersetzt, da war ich froh eben Lötkolben zu haben. Aber der Rest ging eben für die drei Lötstellen plus Mechanik auch mit dem Leatherman ohne Probleme.
 
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wenn der Gitarrist mit seinem beschädigten Klinkenkabel ständig knacksen verursacht dann ist das sein Problem und nicht meins.
Wer nicht vorbereitet ist hat halt Pech gehabt.
Ja, un wenn , dann ist es doch die Buchse!
Das nötigste sind Spannungs Prüfer , Gaffaband, Mikrofonkabelschnelltester ,Taschenlampe fertig
 
Könnt ihr die Frage bitte eher aus der Perspektive des Musikers, statt des Veranstaltungstechnikers betrachten?

Ja, ich weiß, dass ist hier das Unterforum für Veranstaltungstechnik, aber anderswo gibt es keine Elektronik-Werkstatt.
 
Ich für meinen Teil hab das getan - ich bin Keyboarder und hab eben einen Ersatz- und Werkzeugkoffer dabei. Darin eben genau sowas: Lötkolben, Leatherman, alles an gängigen Kabeln in spare, ein zweites Sustainpedal, Gaffa, Feinsicherungen für meine Geräte, und bei mir speziell immer einen Ersatzschalter fürs Leslie, eher Handvoll praktischer Adapter...

Aber in Sachen Werkzeug plane ich nicht für den Fall, dass ich Kabel neu konfektionieren müsste, und schon gar nicht in Mengen.
 
Naja, wenn ich als Anfänger mit meinem bastel geraffel auf die Bühne darf, sollte ich da meine komplette Werkstatt mit schleppen?
Alles doppelt zu haben und das Werkzeug zu Hause lassen wäre vielleicht sinnvoller.
Im Prinzip gibt es immer die Möglichkeit das etwas zu Bruch geht , meistens kommt unverhofft auch Hilfe .

Naja ich würde dir ne DI anbieten und dich über Monitor spielen lassen, fals es doch die Buchse der Gitarre ist dann lass dir eine XLR Buchse einbauen , dann hast du Ruhe und Kabel hat dann jeder Techniker dabei .
Meine schrubbel hat beides, XLR und Klinke.
IMG_20250807_035710.jpgIMG_20250807_025605.jpg
Bei Ovation gibt's das von Werk aus .
 
Naja, wenn ich als Anfänger mit meinem bastel geraffel auf die Bühne darf, sollte ich da meine komplette Werkstatt mit schleppen?
Ich weiß nicht, auf wen du das jetzt gerade beziehst mit dem "Bastelgeraffel", aber Dinge gehen nun mal in ungünstigen Momenten kaputt. Gerade auch bei Transport, Auf-und Abbau.
Und man muss kein Anfänger sein, um trotzdem nicht in der komfortablen (Profi)situation zu sein, sämtliches Equipment redundant dabei zu haben. Da ist ein Minimum an Werkzeug und Ersatzteilen schon sinnvoll, gerade für Verschleißteile wie Sicherungen und mechanische Schalter (die z.b. beim Leslie schonmal einige 100 Zyklen pro Gig auf den Tacho bekommen).

Ich bin bei dir, dass ein Ersatz im Zweifel am Set die bessere Option ist als eine Reparatur vor Ort, aber das geht eben aus Platz- und finanziellen Gründen bis hinein in die Semiprofiliga typischerweise nur für Kleinzeug wie Kabel, DIs, Pedale etc.
Ich hab weder eine zweite Workstation noch eine zweite Orgel, Leslie etc im Gepäck.

Der geneigte FoHler hat jetzt auch bei einem 500€-Job in der Regel kein Ersatzpult dabei oder eine Stufe höher eine komplette Front.

Dass ein Gitarrist eine zweite Klampfe und einen Satz Saiten und ein Ersatzkabel dabei hat, das setze ich mal jenseits von Jugendzentrum-Gigs voraus. Aber einen zweiten Fullstack? Eher nicht... Da wird man sich dann eher wiederfinden bei einem Satz Röhren, den man im Zweifel aus dem Koffer holen kann...
 
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Das ist definitiv richtig , gerade der Transport sorgt für Probleme, Wackelkontakt und Materialermüdung.

Man kann sich vorbereiten, ja aber manchmal ist es nicht zu vermeiden
Deshalb gibt es Glücksbringer, Rituale und Voodoo
Ein fetter Werkzeugkoffer mit Ersatzteillager ist etwas zwischen Realität und Kontrollzwang
Ich hatte auch ne komplette Werkstatt mit.(Ritual)

Ich habe für Musiker schon öfter mal schnell Zuhause was geholt, um einen Gig zu retten, man muss nur die richtigen Leute fragen
Irgendjemand vor Ort wird schon helfen können

Deshalb würde vielleicht viel Zeit haben zwischen Aufbauen mit Soundcheck und dem Auftritt schon helfen .
Und natürlich auch Gaffaband.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huch, an welcher Stelle ist der Thread auf Werkzeuge/Multitools bei Veranstaltungen abgebogen?

Vor Gigs am Veranstaltungsort hab ich eigentlich nur ein Harley Benton Multitool für Gitarren, eine Saitenkurbel mit Saitenschneider und einen Leatherman dabei.
- Das Multitool und die Saitenkurbel habe ich eigentlich eher für andere Musiker dabei, weil ich selbst immer eine Ersatzgitarre dabei habe und eigentlich auch nicht den Nerv habe, was an einer Gitarre zu reparieren vor dem Gig, geschweige denn ein Kabel zu löten.
- Leatherman kann man eigentlich immer gebrauchen: lose Schrauben wieder festdrehen, Kabelbinder abschneiden usw.
 
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