Fender Candy Apple Red - Frage/n zur Historie - Selber Lackieren?

Wenn die eine Erfahrung von 1975 tatsächlich die Einzige ist, wäre das wohl besser ......
Ja, das ist meine einzige Erfahrung mit "Gitarre selbst lackieren", weil ich daraus gelernt habe :opa: : Man kann nicht alles (auf entsprechend professionellem Niveau) und man muss auch nicht alles selbst können.
Natürlich kann jeder, der lesen und sich halbwegs artikulieren kann, Patentanmeldungen schreiben und zum erteilten Patent bringen (Teil meines Berufs), aber ich garantiere, dass erst ein Profi etwas rechtlich und wirtschaftlich Nutzbares erreicht.
 
Also mach dich nicht verrückt, das geht auch wunderbar mit Spraydosen....
Ich habe schon mehrere Gitarren mit Spraydose lackiert und meistens Acryl oder auf Wasserbasis. Von Kunstharz rate ich immer ab, das Zeug braucht gefühlt Jahre zum durchtrocknen...
Hab 2 Autos selbst lackiert (in einer Lackiererei) und auch da geht schnell was schief, Nasen, Orangenhaut etc.
Da Nitrolack nicht mehr bei KFZ verwendet wird (zu dünn, neigt zu Rissen, Umweltschädigend, mehr Aufwand) isses evtl. schwer jemanden aus einer Lackiererei zu finden der das freiwillig machen will...
Kleiner Tipp, evtl. kannst du den Body als "Gesellenstück" zur Verfügung stellen, wird gern bei Gesellenprüfung gesehen, also falls du jemand kennst, der jemand kennt der evt. ne Ausbildung zum Lackierer macht...

Nitrolack braucht mehrere dünne Schichten, definitiv mehr als "moderner" Lack.
Staubfreier Raum ist hier vom Vorteil, man kann sich aber auch selbst was bauen, Plane auf stellen und den Boden wässern.
Das Wasser auf dem Boden bindet den Staub aus der Luft.
Absolut notwendig ist eine Lackiermaske, besonders bei dem Nitrozeug. Und ich meine keine Covid Maske, sondern eine richtige mit Partikelfilter.
Und Augenschutz nicht vergessen.
Nicht zu vergessen die Raumtemperatur sollte nicht zu niedrig sein, je wärmer desto besser 25-30° ist optimal.

Kreuzgänge sprühen, am besten an den Flanken anfangen und dann Top und Back, gleichmässig dünne Schichten sprühen.

Weiter oben schrob jemand mit 1000er Schleifpapier schleifen, bzw. Zwischenschleifen.
Davon kann ich nur abraten, der Lack braucht eine "rauhe" Oberfläche damit er haftet.
320-400er Körnung ist als Zwischenschliff, Vorschliff, Staubkörner und Lacknasen weg schleifen zu empfehlen, und zwar immer Nassschleifen.

1000er aufwärts ist dann, falls gewünscht für eine spiegelglatte Oberfläche vorm Hochglanzpolieren zu verwenden.

Das hier z.B. war meine erste Klampfenlackierung, schon 20 Jahre her, aber die meiste Zeit ist man mit Schleifen und polieren beschäftigt...
Das war so ein Flip Flop Effektlack alâ Petrucci mit anschließendem 2K Klarlack, alles mit Spraydose. 400er Zwischenschliff (Klarlack) und dann 600/1000/2000/3000, anschließend polieren wie blöde.
mary01.jpg

Es geht also auch mit Spraydosen, ist nur mehr Arbeit.

Anderes Beispiel:

Squier 51 lite aged, bzw. is mir runter gefallen...
Alten Lack (komisches Blonde) aufgerauht (400er) dann ausn Baumarkt Duplo Car Spraydose in weiß gekauft und 3-4 Schichten drüber, fertig, allerdings hatte ich da, wie bei der Flip Flop auch, schon gute Erfahrung.
11586.jpgDSC01276.JPG
 
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50 Jahre nach 1975 gibt es durchaus 2K Sprühdosen mit brauchbaren Köpfen (z.B. Spraymax), mit denen sich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen.
Wer mag kann dazu u.a. bei Brad Angove stöbern.
 
50 Jahre nach 1975 gibt es durchaus 2K Sprühdosen mit brauchbaren Köpfen (z.B. Spraymax), mit denen sich sehr gute Ergebnisse erzielen lassen.
Wer mag kann dazu u.a. bei Brad Angove stöbern.

Meine Rede...Das Sprühbild ist halt "anders" und nicht so breit/gleichmässig wie bei einer Gun.
Man sollte halt vorher den Abstand zum Werkstück bestimmen, je nach Druck was die Dose her gibt.
 
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Kann man sich Kompressor und Pistole nicht auch ausleihen? Geht doch besser und vor allem kann man sich alles selber einstellen.

Das Video hier gefällt mir gut. Erstens weil man die Arbeitsgänge schön sieht, sauber vorgenebelt und gleichmäßig lackiert, und zweitens weil am Ende die Farben und die Grundierung aufgezählt sind.

Danke @Vester , dieses und auch andere Videos sind mir bekannt. Ja ich bin am "Durchdenken" der ganzen Sache. Sollte ich mich entschließen, das doch selbst zu machen, dann werde ich mir eine gute aber brauchbare Grundausrüstung zum Sprühen zulegen -> ich werde sie in der Folge bei noch weiteren Lackierungen brauchen - z.B. in meinem Haus, da ist mittlerweile einiges zu machen . Das wäre kein rausgeschmissenes Geld.

Ich bin aber noch am Nachdenken und "Durchdenken", ich habe dank @All hier im Thread zuviel gute Tips und Hinweise erhalten, das ist schon wahrlich sehr sehr toll 👍 👍 👍 An dieser Stelle auch gerne noch mal ein herzliches Dankeschön an Euch Alle 👍
 
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