Gebrauchte Ibanez mit Halsbruch - Ist eine Ferndiagnose möglich?

Ein Blindkauf für 20 € ist dich völlig i.O. Ich würde mir da wenig Gedanken drum machen.....ausser der etwaigen Reparatur, die ja auch Spass machen kann.

Nichts gegen Spaß, aber nur weil die Gitarre nur nen Zwanni kostet muss man sie nicht verbasteln.

Bei fachgerechter Reparatur könnte das ein gutes brauchbares Instrument sein.

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Ok, die End70s-Ibanezzens galten damals als ziemlich gut. So richtige Sammlerwerte werden dafür in D nicht aufgerufen; der Markt scheint in den USA etwas stranger hochzugehen. Ich finde sie aus heutiger Sicht etwas überbewertet (Boomer-Nostalgiepreise...), aber grundsätzlich waren diese Serien schon gut anerkannt. Ich hatte mal eine etwas einfachere V312 von Cimar aus der Zeit, quasi dem "Squier-Pendant". Das war ein ordentliches Instrument. Nicht weniger, nicht mehr, Sie wurde mir leider geklaut, sonst hätte ich sie wohl noch.
 
Dann mal anspielen und berichten. Ich behaupte einfach mal das diese Gitarre ohne Reperatur brauchbar ist.
 
Sieht doch im Katalog schon mal gut aus............und sollte sie runtergespielt sein..........lohnt sich sogar eine DIY Neubundierung, das festigt auch die

Liebe, um sie zu behalten.
 
.lohnt sich sogar eine DIY Neubundierung,
... eher instrumentenarchäologisch... Es gibt heute für den Preis einer Neubundierung viele andere gute und besseregebrauchte Instrumente. Aber wenn man mit dem angebotenen Instrument richtig gut klarkommt, lohnt sich natürlich auch das. "Der Markt" wird es nicht unbedingt danken.
 
Hi zusammen,

Teil ist vorhin geholt. Danke für Eure Gedanken!

Ich poste gleich mal Bilder
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Auf dem letzten Bild (gelbes X) habe ich versucht den Riss soweit wie möglich aufzudrücken.

Gitarre war die ganze Zeit (Jahre) auf Spannung (aber halt verstimmt).

Tipps, Tricks, Beileidsbekundungen?

PS: Nut wurde natürlich von mir vorhin entfernt. Der existiert.
 

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Der Riss müsste sich von oben mit einer Spitze etwas weiter aufhebeln lassen um da tiefer Leim reizudrücken zu können.
20,- zu investieren um ein Musikinstrument zu retten kann nicht verkehrt sein.
 
Weil hier immer von einem Riss die Rede ist: Es handelt sich ja um mindestens zwei Risse plus das abgelöste Kopfplattenfurnier.

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Bei der Kopfplattenauflage sieht es so aus als ob da ein Holzspahn fehlt.
Der zweite Riss muß kein durchgehender sein.
Hier kann auch die Bewegung im Holz ausreichen den härteren Lack reissen zu lassen.
Wollte man da dran um den zweiten Riss zu weiten falls er doch durchgeht zu leimen müßte die Kopfplattenauflage runter.
 
Weil hier schon von Spritze die Rede war:

Ihr meint jetzt wirklich eine mit dünner, spitzer Kanülle?

Falls ja: Welcher Leim ist flüssig genug um aus so einer dünnen Kanülle rauszukommen?

Das gebrochene Kopfplattenfurnier werde ich wahrscheinlich mit 2K Spachtel ausfüllen, verschleifen und kaschieren. Als gelernter Malermeister ist das kein großer Akt das zuzuspachteln mit 2K. Ich könnte auch das rausgebrochene mit Sekundenkleber wieder anbringen, aber damit hatte ich in der Vergangenheit eher mittelprächtige Ergebnisse.

Dass die Gitarre übrigens recht "bespielte" Bünde hat stimmt. Bin gespannt, ob die noch gehen. Ich bin da meistens nicht so pingelig, solange es keine Probleme gibt. Neubundiert wird definitiv nicht.

Edit: Vorhin ist mir Vollhorst noch die (Knochen)Nut von der Werkbank gefallen. Kacke, jetzt habe ich 2 Nuts. Aber sie brach "nur" hinter der hohen E an einem 2mm Stück. Das wird mit Sekundenkleber geleimt, komme was wolle. Hätte nicht gedacht, dass Knochen so brüchig ist. Gut, wenn sie aus den 80ern ist...
 
Also, der Leim geht nicht durch Kanülen, wird zB dem Spachtel reingedrückt. Wenns geht etwas aufhebeln.
Die Bünde lassen sich zB mit Schleifsteinen beiholen oder feinem Schleifpapier mit entsprechendem Schleifklotz.
Anstelle von Knochen findet sich sonst sicher was ähnliches zB nebenan beim Schreinermeister im Lager.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastelleim aus Baumarkt oder Bastellädchen würde ich nicht nehmen. Der hält nicht gut genug für solche Verklebungen.

Sondern 2-Komponenten-Kleber. Er hält besser und kann auch Spalte, wenn etwa ein Holzspan aus dem Riss verlorengegangen ist, auffüllen.
Evtl. mit etwas Azeton verdünnt, damit er besser in schmale dünne Risse fließt, oder sich mittels dünner Kanülen einbringen lässt - aber erstmal an Abfallholz ausprobieren, ob sich Kleber und Azeton vertragen und richtig gut aushärten.

Der Gitarrenbauer kocht sich traditionell Knochenleim, der besser als Weißleim/Bastelleim hält und sich - soweit ich weiß - durch Hitze auch wieder lösen lässt, wenn bei Konzertgitarren etwa die Decke zu öffnen wäre...

Grüße
 
Macht es Sinn die Kopfplatte von hinten zu dübeln (2 Löcher bohren, 2K Kleber rein, dübeln und klemmen)?

Ich hab nochmal versucht den Riss etwas zu öffnen (ohne ihn "aufzureissen") und er lässt sich wirklich kaum öffnen. Da kommt keine Spachtel der Welt rein.
 
Man könnte es auch mit Schlosserschrauben und Muttern versuchen...

Im Sinne eines minimalinvasivem Eingreifens würde ich es erstmal mit 2-K-Kleber versuchen.
Bei Dübeln oder Schrauben ist doch viel mehr am Lack wieder überzuspachteln, überzulackieren, und zu polieren.

Grüße
 
Welcher Leim ist flüssig genug um aus so einer dünnen Kanülle rauszukommen?

Kanülen gibt es ja auch in verschiedenen Durchmessern und als Leim ist Titebond mit 10% destilliertem Wasser geeignet.

Ich könnte auch das rausgebrochene mit Sekundenkleber wieder anbringen, aber damit hatte ich in der Vergangenheit eher mittelprächtige Ergebnisse.

Das liegt an der Qualität des Sekundenklebers. Da gibt es krasse Unterschiede.

Macht es Sinn die Kopfplatte von hinten zu dübeln (2 Löcher bohren, 2K Kleber rein, dübeln und klemmen)?

Nein.

Da kommt keine Spachtel der Welt rein.

Das ist auch gut so, denn ein Spachtel würde im Spalt lose Späne verschieben und somit eine perfekte Leimung unmöglich machen.

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Welchen Titebond empfiehlst Du da? Gibt ja mehrere, wie ich grade gesehen habe.
 
Meiner Meinung nach.........
324307
1 Stück
6,00 EUR
6,00 EUR
Titebond Glue 506/3 Classic Wood Glue 237ml, ideal für Weich- und Harthölzer und poröse Materialien, haftet
sofort, schnell trocknend, beständig gegen die meisten Lösungsmittel, problemlos zu übermalen, lässt sich sehr
 
Ja, weiß nicht was der Kollege da geschrieben hat, aber ich empfehle den ganz normalen Titebond, also keine spezialisierten Leime die sie noch anbieten und mit denen ich keinerlei Erfahrung habe.

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Danke für die Kleber-Tipps!

Jetzt noch ne dumme Frage hinterher: Wie gesagt ich kriege den Riss nicht wirklich weit auf. Da würde ich mit ner kleinen Kanülle (wie beim Blut abnehmen) reinkommen, aber mit nix dickerem.

Soll ich nun den Riss leicht aufweiten? Oder wird der Titebond mit dest. Wasser so flüssig? Oder gibt es sonst noch einen Tipp, den ich beachten muss?
 
Also so wie ich die Lage aus der Ferne sehe würde ich folgendes machen:

Ich würde die Brüche so gut es eben geht zusammen drücken / zwingen und dann mit einem langen Bohrer aus Richtung Sattel ein paar Hilfsbohrungen anbringen die möglichst der Rissbildung folgen.

Durch diese Bohrungen würde ich dann den Leim einbringen.

Dumme Fragen gibt es nicht, aber den Beruf des Gitarrenbauers, der nebenbei bemerkt niemals in Erwägung ziehen würde für diese Reparatur Knochenleim zu verwenden, auch wenn es hier wiederholt behauptet wurde, kann man auch nicht mal eben auf die Schnelle erklären.

Ich hoffe trotzdem geholfen zu haben und wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung.

Nur nebenbei: Der Gitarrenbauer würde zwischen 50,- und 100,- € für diese Reparatur berechnen. Da ist es fraglich ob sich die Investitionen in Werkzeuge und Klebstoffe lohnt wenn es eine einmalige Anwendung ist und der Ausgang fragwürdig ist.

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