2-fach Pedal Fatar VFP2-15 an Roland FP-90X?

B
brennbaer
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.10.25
Registriert
18.06.14
Beiträge
802
Kekse
5.248
Hi zusammen,
ich habe hier das genannte VFP2-15 seit geraumer Zeit ungenutzt herumliegen. Jetzt wollte ich es verkaufen und vorher testen, ob es funktioniert.
Also an mein FP-90X angeschlossen, aber es tut sich nichts. Beide Stecker jeweils an den Buchsen für Sustain und Una Corda ausprobiert, kein Effekt.
Nun habe ich festgestellt, dass die Klinkenstecker der Original-Pedale 3 Kontakte (wie Stereoklinke) haben, während die Stecker des VFP2 nur über 2 Kontakte, also wie Monostecker, verfügen.
Kann es daran liegen, dass sich deshalb nichts tut?
Und wie könnte ich denn testen, ob die Pedale funktionieren?
Evtl mit dem Multimeter (eine Mess-Sonde an die Spitze des Steckers, die andere an die Masse) schauen, ob bei getretenem Pedal ein Stromkreis geschlossen wird?
Wäre dies aussagekräftig, um zu ermitteln, dass die Pedale tatsächlich funktionieren?
 
Wenn es das VFP2-15 ist, hast du beide Kontakte mit An/Aus-Funktion. Das ist zwar weniger als manche andere Pedale, bei denen das Sustain-Pedal 3 Kontakte hat und damit auch Zwischenwerte weitergibt, aber es sollte auch an modernen Keyboards funktionieren. Auf der Bühne benutzen viele gerne diese reduzierte Version, weil die Feinheiten in der Band sowieso nicht zu spüren sind und die MIDI-Leitungen dann nicht von dauernden Änderungs-Werten am Sustain-Pedal verstopft werden. Beim -15 sind beide Kontakte "NC", also "normally closed"; ein Tritt auf das Pedal sollte den Schaltkreis öffnen und damit eine Reaktion am Keyboard bewirken.

Drei mögliche Gründe dafür, dass das nicht funktioniert:
- du hast das Pedal erst nach der Initialisierung des Keyboards beim Anschalten angestöpselt, da konnte dein FP90x nicht detektieren, ob es ein NC- oder NO- ("normally open") -Pedal ist;
- das Kabel hat einen Bruch, so dass der Schaltkreis sowieso immer geöffnet ist, unabhängig von der Pedalstellung;
- es gibt einen mangelnden Kontakt an dem lange nicht genutzten Teil, so dass ein bisschen Drehen am Stecker in der Buchse oder ein bisschen Treten des Pedals den korrodierten Kontakt wieder leitend macht.
 
Danke erst mal.
Einstöpseln vor dem Einschalten hat nichts gebracht
Mehrmaliges Treten ebenfalls nicht.
Jetzt habe ich das Ganze wie beschrieben durchgemessen.
Beim Sustainpedal zeigt das Multimeter mit Pedal oben 17,9 Ohm an, bei niedergedrücktem Pedal 32,xx Ohm.
Beim Softpedal ähnlich: 17,9 zu 30,xx
Sind das normale Werte?
Deiner Beschreibung nach müsste das MM bei nichtgedrücktem Pedal ja einen "unendlichen" Widerstand und erst in gedrücktem Zustand einen bestimmten Widerstand anzeigen...🤔
 
Dein Multimeter hat einen Durchgangsprüfer. Eine Spitze an den Ring des Pedalsteckers, eine Spitze an den Schaft. Da das Pedal ein Öffner und kein Schließer ist, muß es piepsen, wenn Du das Pedal nicht trittst, und aufhören zu piepsen, wenn Du es trittst.

Wenn es beide male nicht piepst, ist das Kabel gebrochen oder eine Lötstelle abgegangen. Wenn es beide Mal piepst, hast Dur irgendwo eine Brücke zwischen Leitung und Abschirmung. Ohmwerte brauchst Du nicht, das sind einfache An/Aus-Schalter.

Viele Grüße,
McCoy
 
Sind das normale Werte?
Deiner Beschreibung nach müsste das MM bei nichtgedrücktem Pedal ja einen "unendlichen" Widerstand und erst in gedrücktem Zustand einen bestimmten Widerstand anzeigen...🤔
Es muss nicht unbedingt im einen Fall unendlich sein - aber schon im Bereich von Dutzenden bis hunderten kOhm. Zweimal im Ohm-Bereich passt nicht.
 
Also das VFP2-15 hat von Werk aus einen TRS Stecker, also 3polig, Tip-Ring-Masse, oft auch als Stereo Klinke bezeichnet. Und es ist ein Öffner, d.h. im ungetretenen Zustand sind die Kontakte geschlossen und beim Treten werden sie geöffnet.
Beim Sustainpedal zeigt das Multimeter mit Pedal oben 17,9 Ohm an, bei niedergedrücktem Pedal 32,xx Ohm.
Beim Softpedal ähnlich: 17,9 zu 30,xx
Sind das normale Werte?
Nein, das ist nicht normal. Wie schon von @McCoy erwähnt, verwendet man zum prüfen einen Durchgangsprüfer. Klar gibt es irgendeinen extrem geringen Ohm-Wert, wenn man mit einem Widerstandsmesser da ran geht, der den Wiederstand des Kabels anzeigt, und theoretisch funktioniert auch ein Ohmmeter zum prüfen des Kabels. Es sollte dann in einem Zustand überhaupt keinen Wert anzeigen. Da aber im getretenen und ungetretenen Zustand jeweils ein Wert angezeigt wird, scheint was defekt zu sein, vielleicht auch falsch angeschlossen. Offensichtlich hat mal jemand das Anschlusskabel am VFP modifiziert, was man z.B. durchaus macht, wenn das Keyboard nur einzel-Anschlüsse für Pedale hat, oder man das Doppelpedal für je zwei Keyboards verwenden möchte.

Eine andere Sache: das Roland FP90-X ist halbpedalfähig, d.h. dein 'Originalpedal' - welches auch immer damit gemeint ist (evtl. Roland DP-10?) - könnte ein Halbpedal sein. Sprich, das ist kein reiner Schalter/Taster sondern eher ein Expressionpedal, weil dort anstelle eines Tasters ein Potentiometer verbaut ist, und diese Pedale haben immer 3-polige Anschlussstecker. Das heißt nicht, dass du das VFP an dem Piano nicht verwenden könntest, vorausgesetzt, die Stecker sind korrekt angeschlossen, was ich im Moment bezweifle.
 
Also das VFP2-15 hat von Werk aus einen TRS Stecker, also 3polig, Tip-Ring-Masse, oft auch als Stereo Klinke bezeichnet.
Auf den Bildern bei Thomann sehe ich 2 Monoklinken:

Fatar VFP2-15 2M


1759055691093.png


Viele Grüße,
McCoy
 

Anhänge

  • 1759055227332.png
    1759055227332.png
    136,1 KB · Aufrufe: 11
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe ein paar davon und alle haben bzw. hatten einen TRS Stecker, das es auch bei Thomann so noch gibt:
Daher bin ich auch davon ausgegangen, dass dieses umgebaut war.
Aber, es scheint tatsächlich zwei Varianten zu geben ;)
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Das ist die Sache mit den Typenbezeichnungen bei Studiologic-Pedalen. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass die eindeutig genug sind, weil es zu viele Varianten gibt. Ähnlich ja mit den Tastaturen von Fatar, die dann verschiedene Federn haben können, Hämmer, Aftertoch - was nicht in der Typenbezeichnung auftaucht.
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
VFP2S-15 1S: 1x Stereoklinke

VFP2S-15 2M: 2x Monoklinke

Ich nehme an dass der TE über das 2M Modell verfügt, da er über Stecker in der Mehrzahl schreibt

Beide haben übrigens Öffner verbaut
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe tatsächlich die Variante mit den 2 Mono-Steckern.
Ob das original so ist, kann ich nicht beurteilen, gehe aber davon aus. Zumindest scheint es das Original-Kabel mit dem viereckigen "Kunststoff-Klötzchen" zu sein.
Eine Bezeichnung außer "VFP2 15" ist nirgendwo zu sehen.
Allerdings sind bei mir die Stecker nicht ganz aus Metall, wie bei denen auf den Fotos, sondern aus Kunststoff. Ich meine die Hülle.
Die Lötpunkte an den Steckern sehen aber nicht so aus, als wäre irgendwann mal daran herummanipuliert worden

Das MM piepst bei der Durchgangsprüfung sowohl bei getretenem als auch nicht getretenem Pedal. Sowohl linkes als auch rechtes Pedal.
Da scheint dann wohl doch etwas kaputt zu sein.
 
Das MM piepst bei der Durchgangsprüfung sowohl bei getretenem als auch nicht getretenem Pedal.
  • Die erste Prüfung wäre bei mir, nachzuschauen, ob sich im Steckergehäuse die beiden Kontakte berühren. Wenn ja, die ganz unprofessionelle Lösung: Ein Papierfitzel dazwischen stecken. :D
  • Die zweite Prüfung wäre dann, an den Lötstellen am Pedal nachzuschauen, ob sich da etwas berührt.
  • Die dritte Prüfung wäre dann der Schalter im Pedal (wie auch immer der aufgebaut ist) mit dem Durchgangsprüfung/Multimeter. Dazu würde ich vorher das Kabel ablöten, um es als Fehlerquelle auszuschließen.
  • Wenn der Schalter fehlerfrei ist, kann man das abgelötete Kabel testen: Leitung gegen Abschirmung messen. Es sollte nicht piepsen. Wenn in der Mitte des Kabels die Isolierung defekt ist, kann es einen Kontakt der Leitung mit der Abschirmung geben, und es piepst. Dann neues Kabel anlöten.
  • Wenn der Schalter kaputt ist, und er eine Platine enthält, neues Pedal kaufen ... :LOL:
Sowohl linkes als auch rechtes Pedal.
Das finde ich allerdings ein bisschen seltsam, daß beide Pedale zeitgleich denselben Fehler aufweisen. :nix:

Viele Grüße,
McCoy
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
BTW: Zu den Bezeichnungen der Fatar Pedalen, die u.a. auch von Studiologic vertrieben werden:
VFP steht für Variable Foor Pedal bezeichnet die Pedale im Piano Format es gibt sie ein-, zwei- und dreifacher Ausführung. 10 steht für Schließer, 15 für Öffner und 25 für umschaltbar. Das umschaltbare gibt es nur in der einfach-Version.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
So, hier mal ein Update und Bericht zur wundersamen Selbstheilung.
Die Lötstellen in den Gehäusen der Stecker hatten keine Kontakte miteinander, also alles OK.

Dann öffnete ich das Gehäuse, um direkt bei den Pedalen nachzuschauen.
So sieht das Ganze von innen aus:
IMG_20250930_092603.jpg

Die kleinen Platinen mit den Gummikontakten befinden sich auf der Innenseite der Gehäuseoberseite.

Das Pedal
IMG_20250930_092706.jpg

drückt über eine Feder von unten mit dem weißen Kunststoffteil gegen die Gummikontakte.


Und so sieht es unter den Kontakten aus
IMG_20250929_210112.jpg

Das Pedal drückt im Normalzustand permanent auf die Gummikontakte, wodurch der Stromkreis geschlossen ist.
Durch das Niedertreten des Pedals wird der Kontakt ab- und der Stromkreis unterbrochen.
Muss aber zugeben, dass sich mir der Sinn der Schaltung nicht so recht erschließen möchte.
Es handelt sich doch um eine einfache An-Aus-Schaltung. Wozu also die 2 Gummikontakte und 4 Kontaktflächen?
Ein einzelner Gummikontakt und 2 Kontaktfächen würden es doch auch tun?!?
Oder geht es hier nur um die Zuverlässigkeit beim Betrieb?

Ich hatte bei einer Platine den Gummischalter abgezogen, um zu schauen, wie es darunter aussieht und ob eventuell die Kontaktflächen einer Reinigung bedürfen.
War nicht nötig, hab's trotzdem mit ein wenig Isopropanol abgewischt.
(Hier übrigens ein Tipp, um den Gummikontakt wieder auf die Platine zu kriegen.
Rechts und links sieht man ja die 4 kleinen Löcher. Hier müssen 4 kleine "Nubsies" auf der Unterseite des Gummis eingesteckt werden.
Diese sind aber so weich, dass es nicht so ohne Weiteres geht. Die sitzen da nämlich normalerweise ziemlich stramm drin.
Genau deshalb haben die "Nubsies" kleine Löcher auf der Oberseite. Hier kann man zur Stabilisierung die Spitze einer Büroklamner reinstecken, so dass sich die "Nubsies" beim Einfädeln in die Platine nicht ver- und wegbiegen können.)

Wie gesagt, bei einer Platine habe ich die Kontakte gereinigt, obwohl es nicht nötig gewesen wäre, bei der anderen habe ich nichts gemacht.

Komischerweise funktionieren nun aber nach dieser Aktion die Pedale wieder.

Auf beiden Seiten piepst nun bei nicht gedrücktem Pedal das MM bei der Durchgangsprüfung, im gedrückten Zustand nicht.
Wenn ich den Widerstand messe, wird bei "Pedal ungedrückt" ein Wert von ein paar Ohm angezeigt, bei gedrücktem Pedal zeigt es OL (overload), also kein Stromkreis an.

Am Piano funktioniert es nun auch wieder so, wie vorgesehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wozu also die 2 Gummikontakte und 4 Kontaktflächen?
Ein einzelner Gummikontakt und 2 Kontaktfächen würden es doch auch tun?!?
Oder geht es hier nur um die Zuverlässigkeit beim Betrieb?
Genau, Redundanz. Von diesen Gummischaltern halte ich grundsätzlich nicht so viel, wenn es keinen guten Grund dafür gibt. In Keyboardtastaturen will man keine 2*88 Mikroschalter haben, aus Kostengründen und wegen Geräuschen. Da ist das OK.
In so ein Pedal gehört m.E. eine robustere Lösung.

Vermutung, was passiert sein könnte: einer der Gummikontakte war festgeklebt, das würde erklären, warum sich der Widerstand ungefähr verdoppelt beim betätigen. Dann steht nur noch die halbe Kontaktfläche zur Verfügung, was bei den Graphitkontakten schon merklich ist.
So ein Pedal steht am Boden, da findet auf der Bühne schonmal ein Getränk seinen Weg dort hinein - kann aber auch sonstiger Schmock gewesen sein: Rauch, Nebelfluid,...

Oder durch langen Nichtgebrauch auch einfach Weichmacher, die langsam da raus diffundieren und dann anbappen.

Reinigen war auf jeden Fall sicher erstmal die richtige Wahl. In Zukunft am besten nur die Kontakte auf der Platine reinigen, nicht die Graphitfläche am Gummiteil (die nehmen das langfristig eher übel, wenn die mit Reinigungsmitteln in Kontakt kommen).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben