(A-Git) Tipps fürs Fingerpicking? Ausdauer, Genauigkeit ...

  • Ersteller rosali9502
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hier sieht und hört man das ganz gut, wie er mit Handballen und Steg arbeitet..
 
Hm, ich würde da immer noch sagen, dass der Handballen mehr oder minder die ganze Zeit schwebt. Mag sein, dass er ab und zu mal was abdämpft, aber er hat da nicht die ganze Zeit den Handballen auf dem Steg.

@Disgracer Vermutlich geht es nicht ums Stabilisieren,
Die ursprüngliche Aussage auf die ich mich bezog war Folgende:
Ich lege meinen Handballen auf dei Brücke, so als ich mit palm-mute spielen möchte (was ich manchmal auch tu ;-) ). So kostet es mich deutlich weniger Konzentration, die richtigen Saiten zu treffen, weil ich einen festen Bezugspunkt habe.
Also konstant den Handballen als "Haltepunkt" auf dem Steg.

Aber wir schweifen hier, glaube ich, langsam etwas zu weit ab...
 
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Das Spiel von Werner Lämmerhirt ist vom Ragtime beeinflusst. Die Basssaiten werden mit dem Handballen abgedämpft und meist spielt man mit einem Daumenpick den somit dumpfen Wechselbass.
Ich liebe und spiele schon sehr lange diesen Stil, würde aber keinem Anfänger diese Handhaltung empfehlen. Die Hand verkrampft leicht und ohne Daumenpick ist es wegen des flachen Winkels schwer, die Basssaiten zum klingen zu bringen.
Für eine "normale" Begleitung empfehle ich eine lockere und unverkrampfte Haltung der Zupfhand... und viel Übung - die aber hoffentlich auch Spaß macht.

Liebe Grüße, Anderl
 
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Na, da habe ich ja etwas angestoßen ;-)

Interessant ist, dass ich als Autodidakt zunächst mit einem Buch "Blue-/Rockgitarre" gelernt hatte (hauptsächlich für die E-gitarre, aber immer auch auf Nylon oder Western). In dem Buch gab es die Technik des Palm-Mute überhaupt nicht. Die Hand sollte frei schweben, der Anschlag kam "aus dem Ellbogen" und man sollte das Plek nicht aus der Hand legen. Damals habe ich Arpeggios o.ä. mit dem Plek gespielt.

Irgendwann habe ich mir dann natürlich Palm-Mute bei anderen abgeguckt, alles noch mit Plek. Schnell wurde auch klar, dass man dieses PM auf bestimmten Zählzeiten lockern konnte - das tat ich dann so, dass ich den Handballen nicht anhob, sondern leicht von links nach rechts rollte (das mache ich noch immer so).

Als ich mich dann mehr für Folk zu interessieren begann und mit den Fingern zupfen wollte, hielt mich keiner auf, meinen Handballen am Steg zu belassen.

Meinen Gitarrenschülern (Jugendlichen) lasse ich es frei, ob sie fürs Picking den Handballen ablegen, gebe aber den Hinweis, dass es mir eine gewisse Sicherhiet gibt, weil ich so mehr darauf vertrauen kann, dass jeder Finger die richtige Saite trifft.
 
Meine Gitarrenlehrerin, eine talentierte Jazz-Gitarristin, riet mir stets davon ab, meine Schlaghand mit dem kleinen Finger oder dem Handballen abzustützen, ich solle versuchen frei zu spielen. Ich habe gesehen, dass Thommy Emmanuel ebenfalls mit dem kleinen Finger stabilisiert. Wie es aussieht, gibt's hier unterschiedliche Meinungen und läuft vermutlich darauf hinaus, was einem persönlich besser liegt.

Eine andere Geschichte ist Travis-Picking. Ich hatte mir dummerweise angewöhnt, statt mit dem Daumen zwei Basssaiten zu spielen, nur die tiefere Basssaite zu spielen und mit dem Zeigefinger die höhere Basssaite. Mein derzeitiger Gitarrenlehrer meinte, das spiele absolut keine Rolle. Die Melodiesaiten spiele ich dann eigentlich mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Der Ringfinger spielt bei mir meist die Melodie, auch wenn ein anderes Picking gespielt wird. Ist das komplett falsch?
 
Ich bin 27 und kämpfe immer noch damit. Ich hab jetzt versucht, ganz ganz ganz viel Picking zu spielen. Selbst Strumming-Songs auf Picking zu wursteln um jeden Preis. Aber es bleibt ein Lottospiel: Manchmal klappts und manchmal so gar nicht und selten klappts ein ganzen Lied lang
Hi @rosali9502,

Hab gerade mir mal dein Problem durchgelesen und finde es krass das dieses Problem für dich nach 2 Jahren noch existiert. An Ausdauer kann das meiner Meinung nach eigentlich nicht liegen. Es sei denn, man nimmt die Gitarre nur ab und an mal in die Hand und versucht dann schnelle pickings.
Ich kenne das Phänomen, wenn ich lange (ein paar Wochen) nicht gespielt habe und dann zu schnell zu viel picking will. Da muss ich mir erstmal die Ausdauer wieder antrainieren.

Was mir dabei aufgefallen ist, dass ich die ersten Tage mit viel zu viel Kraft spiele und in der linken Hand schnell verkrampfe. Liegt mMn nach daran, dass die Technik schlampig bzw die Muskeln in der Hand noch nicht präzise sind und ich es mit Kraft versuchen auszugleichen.
Um das abzubauen helfen mir neben klassischem Üben, Aufmerksamkeits und Entspannungsübungen an der Gitarre. Ich bringe mich in die Krampfsituation, versuche zu anlalysieren wo die Anspannungen beginnen und veruche so locker wie möglich zu werden. Auch Sitzposition und Gitarrenhaltung werden von mir korrigiert.

Nach ein paar Wochen bin ich dann wieder fit.

Singst du zu den Liedern? Gibt es stellen wo dir das immer passiert? Gibt es Lieder wo du das Problem abschlaten konntest?
 
Bei einigen Stücken wirst du wohl ins Stolpern kommen, wenn du einen Bass auf E, A und D laufen lassen möchtest und der Zeigefinger da die D-Saite spielen möchte, obwohl er vielleicht gerade an anderer Stelle gebraucht wird.

Ausnahmen bestätigen die Regel, aber es macht schon Sinn dem Daumen die EAD Saiten anzuvertrauen. Welcher Finger sich dann um welchen Melodieton kümmert, das ergibt sich ja in der Regel schon aus dem Stück?
 
Meine Gitarrenlehrerin, eine talentierte Jazz-Gitarristin, riet mir stets davon ab, meine Schlaghand mit dem kleinen Finger oder dem Handballen abzustützen, ich solle versuchen frei zu spielen. Ich habe gesehen, dass Thommy Emmanuel ebenfalls mit dem kleinen Finger stabilisiert. Wie es aussieht, gibt's hier unterschiedliche Meinungen und läuft vermutlich darauf hinaus, was einem persönlich besser liegt.
Sehe ich auch so. Ich Ankere den kleinen Finger, oder Spiele frei mit Daumen-, Zeige-, Mittel- und Ringfinger.
Finde beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile.
Mittlerweile spiele ich aber meist mit kleinem Finger auf der Decke, da ich meist mehr Genauigkeit beim Saitentreffen brauche wenn ich von Strumming zu Picking wechsel.

Eine andere Geschichte ist Travis-Picking. Ich hatte mir dummerweise angewöhnt, statt mit dem Daumen zwei Basssaiten zu spielen, nur die tiefere Basssaite zu spielen und mit dem Zeigefinger die höhere Basssaite. Mein derzeitiger Gitarrenlehrer meinte, das spiele absolut keine Rolle. Die Melodiesaiten spiele ich dann eigentlich mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Der Ringfinger spielt bei mir meist die Melodie, auch wenn ein anderes Picking gespielt wird. Ist das komplett falsch?
Komplett falsch würde ich nicht sagen. So lange du den Rhytmus in Time halten kannst, kannst du auch so spielen. Spielst du die Melodie mit dem Ringfinger auf unterschiedlichen Saiten?
Ich habe mir mal Standartmäßig beigebracht, jeder Saite einen Finger zuzordnen. Das hilft mir mich schnell auf neue pattern einzustelln. Es kommen aber immer wieder Stücke wo ich die Fingersätze abändere. Z.B. spiele ich bei Dust in the Wind die G-Saite auch mit dem Daumen, damit das Pattern gleichmäßiger ist (dadurch bekomm ich einen gleichmäßigen rhytmischen Wechsel zwischen Daumen und restlichen Fingern hin).
Ich könnte mir aber vorstellen, dass manche patterns so recht schwierig für dich zu spielen sein werden. Da musst du etwas ausprobieren und gegebenenfalls für einzelne Songs deine Fingersätze ändern.
Das trainiert zumindest die Fingerunabhängigkeit.
 
Ich stelle mal eine These über Talent in den Raum oder zur Diskussion: mir fällt auf, dass Leute die musikalisch bzw. ein oder mehrere Instrumente gut spielen können, oft auch gut Zeichnen/Malen können. Ich bin zeichnerisch völlig unbegabt
Du solltest dir mal meine Zeichnungen ansehen... Postmoderne, abstrakt, expressionistische Strichmännchen :D


Übrigens, ich, völlig talentbefreit (die älteren forum Mitglieder können das sicher bestätigen :great:) Spiele aktuell meine zweite Beethoven Sonate am Klavier....

Du schreibst das du mit 15 wiederholungen nicht weit kommst sondern sicher 100 brauchst.
Mein Tipp: dann wiederhol 100 mal!
Aber wiederhol ordentlich und sauber.

Üben bedeutet nicht spielen. Wenn ich spiele fang ich vorne an und höre hinten auf. Das macht Spaß, ich bin happy, sogar meinen Nachbarn gefällt es.... manchmal:D

Wenn ich übe, nehme ich die Stelle, Phrasen, Takte, Übergänge, welche mir Probleme machen.
Die gehe ich Note für Note an, und gerade wenn ich überhaupt nichts verstehe in eine Tempo in den Kontinente driften oder Berge wachsen (was ja das gleiche ist).
Dann selektieren ich auch "was will ich jetzt erreichen?". Möchte ich den Rhythmus richtig erfassen? Wenn ja dann geht das Metronom an und ich achte auf nichts anderes als "Klick - Klick - Klick". Ob ich in dem Moment "schön spiele" oder "gefühlvoll" ist mir völlig egal. Meine Aufmerksamkeit gehört völlig dem richtigen Rhythmus.
Ist mein Ziel am Ausdruck zu arbeiten, dann tue ich auch genau das! Ich schaue mir an wie die Dynamik verläuft, wo bin ich laut, wo bin ich leise? Und genau nur darauf fokussiere ich meine Aufmerksamkeit.
Ich übertreibe dann gezielt maßlos um deutliche Unterschiede hörbar zu machen.
Möchte ich am "Flow" oder "movement" arbeiten, dann lege ich meine Aufmerksamkeit genau darauf, schaue wie die Hand läuft und welche Bewegungen ich mache. Achte auf das Gefühl dabei und gerade auf die unangenehmen stellen. Dann arbeite ich daran bis mein muskelgedächtnis zumindest eine Vorstellung davon hat, was als nächstes kommt.

Wenn du bis hier hin gelesen hast und dir denkst "Junge, Junge, der Kerl nutzt das Wort" Aufmerksamkeit"aber intensiv"-ja, das ist Absicht:D

Ich lese mittlerweile so gut Noten das trotz Violinen und Bass Schlüssel sehr vieles sofort von Blatt gehen würde.
Aber ich habe gemerkt das meine Aufmerksamkeitsspanne dafür nicht reicht.
Ich kann nicht mit dem Augen konzentriert lesen, während ich aufmerksam meine Hände bewege, dazu noch voll konzentriert auf den takt achte und dazu noch perfekt das Pedal benutze.
Bin halt wohl nicht "talentiert" genug:gruebel:

Was ich aber machen kann ist, diese Baustellen zu splitten und mich um eine Sache nach der anderen zu kümmern.
Wissen meine Hände wo es hingeht dann brauche ich darüber nicht mehr viel nachdenken wenn ich versuche die Hände im takt zu bewegen.
Kann ich meine Hände locker im takt bewegen, brauche ich mich darauf nicht konzentrieren wenn ich das Pedal einbaue. Sitzt das alles, kann ich mir beim Spielen aufmerksam zuhören. Das kann ich aber nicht, wenn ich mich um alles andere gleichzeitig kümmern möchte.
Das ist wie auf dem Bau - wenn du versuchst eine Mauer zu setzen, dabei schon Verputzt, tapeziert und die Bilder aufhängen möchtest, das kann ja nur nicht funktionieren.

Was mir persönlich auch sehr gut hilft, ist die Reduktion.
Ich übe oft gar nicht ein ganzes Stück, sondern nur bestimmte Stellen.
Und diese stellen können auch mal nur der Wechsel zwischen zwei Noten sein.
Wenn der Wechsel verdammt schwer ist, ich weit springen muss (Klavier) oder das ganze sehr "komisch" klingt dann ist es vollkommen okay diese 2 Noten zu üben.
Klar hab ich am Klavier den kleinen Vorteil das zb bei der Reduktion auf eine Hand immer noch etwas hörbares raus kommt aber ehrlich, müsste ich morgen ein kompliziertes Picking üben, würde ich selbiges vermutlich auch ohne zu greifen üben damit ich mich erstmal nur auf die eine Hand konzentrieren musste.
Dann würde ich das Metronom dazu holen um die Hand auf die Rhythmik zu bringen um danach das ganze schön klingen zu lassen.
Und das wiederhole ich 100 mal - weil mir auch 15 mal nicht genügt.


Ja die Tipps sind, gerade der letzte, etwas Klavier bezogen aber die bringen mir sehr sehr viel.


Übrigens, weil wir die ganze Zeit von Aufmerksamkeit quatschen..... Natürlich ist der Fernseher aus.
Fokus liegt auf einer Sache;)


Was die Handballen Diskussion betrifft (Wenn ich mal was schreibe möchte ich auch voll mitmischen!) - die Picking Hand schwebt natürlich frei über den Saiten. :opa:
Aber mir eigentlich egal - auf meinen Saiten liegen immer die Dampfer auf:whistle:
 
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Was Backstein hier schreibt macht für mich alles absolut Sinn und ist völlig einleuchtend. Nun gibt es Stellen und einzelne Pattern, die habe ich wohl schon mehrere tausendmal eingeübt, sie klangen immer noch nicht 100%ig so wie ich sie haben wollte, aber 90% sind mir mittlerweile egal. Dann ein zwei Tage später die gleiche Stelle und ich beginne wieder bei Null. Das Spiel kann ich dann zig mal wiederholen bis ich es irgendwann aufgebe. Dann denke ich, dass ich wohl doch zu alt und unbegabt bin. Ich denke, was ich nebst meiner mässigen Begabung sicher sagen kann, ist dass das Alter ein enormer Gegenwind darstellt, um nicht zu sagen ein Sturm. Sicherlich für die einen mehr und die anderen weniger, aber die Aussage, jeder kann in jedem Alter ein Instrument beginnen zu lernen würde ich verneinen. Mindestens dann, wenn es sich wie bei mir um ein Erstinstrument handelt.
 
Ich spiele ja auch schon länger Gitarre, aber gerade bei Picking auf den akustischen Gitarren brauche ich bei ungewohnten Sachen trotzdem auch schon mal viele Wiederholungen. Dann setze ich auch schon mal vernünftig hin und übe das auch recht konzentriert. Das macht man auch besser dann, wenn man damit niemanden stört. ;-)
Das nervt halt.

Wenn man spät einsteigt, dann fällt einiges sicher nicht so leicht, aber innerhalb realistischer Ziele und mit dem nötigen zeitlichen Einsatz kann man schon einiges lernen. Mit dem Picking habe ich auch reltiv spät angefangen.

Ich hatte zum Beispiel den kleinen Finger an meiner linken Hand lange Zeit vernachlässigt. Das war ein echter Bewegungslegastheniker. Es hat wirklich lange gedauert bis ich den so koordinieren konnte wie ich das wollte, bzw. das ist immer noch verbesserungswürdig. Läuft aber. ;-)
 

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