(A-Gitarre) Schlaghandposition beim Fingerpicking - Tue mich schwer mit Handauflegen

oobboo
oobboo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
12.12.24
Registriert
15.01.15
Beiträge
790
Kekse
2.991
Guten Morgen liebes Board,

ich spiele schon länger, aber manchmal kommt man an den Punkt an dem man sich fragt, ob das überhaupt so richtig ist. Dann schaut man sich YT-Videos zum Thema an und hat das Gefühl man macht alles falsch. Ich versuche momentan meine Spieltechnik etwas zu korrigieren und weiß eigentlich, dass die Schlaghand, egal ob beim Fingerpicking oder mit dem Plektrum, auf der Brücke ruhen sollte.
Ich rede nicht von schnellen Riffs, beim Metal oder Rock komme ich natürlich weiter, wenn ich die Töne schnell abdämfen kann, aber beim Blues, Jazz, Funk etc. auch? Wenn ich fingerpicke ist diese Haltung natürlich deutlich ausgeprägter als mit dem Plektrum, aber auch da schwebt die Hand das ein oder andere Mal über dem Griffbrett.

Ich habe euch mal zwei Bilder meiner Handhaltung angehangen, auf dem einen sollte die "korrekte" Ausführung sein, auf dem anderen die Ausführung abgebildet sein, die ich automatisch einnehme und bei der ich mich deutlich wohler fühle.

Ein weiteres Problem was sich beim Ruhen der Hand auf der Brücke ergibt: Wie spiele ich dann näher am Hals, um den Sound "runder" und "voller" zu gestalten? Je näher man an der Brücke spielt, desto schlanker wird ja auch der Sound. Und wie funktioniert das mit dem Strumming?

Ich hätte gerne mal euren Rat dazu.

PXL_20231021_060459833.jpgPXL_20231021_061610519.jpg
 
Grund: Bilder eingebunden
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich versuche momentan meine Spieltechnik etwas zu korrigieren und weiß eigentlich, dass die Schlaghand, egal ob beim Fingerpicking oder mit dem Plektrum, auf der Brücke ruhen sollte.

Hä wie kommst du zu dieser Einsicht .....?

Meine rechte Hand liegt manchmal auf der Brücke auf und ebenso oft eben nicht.
Je nachdem was ich wie spielen möchte. Bei 16tel funky Kram liegt sie z.b. nie auf.
Wenn es da ein Dogma geben sollte ist es mir egal.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Also gerade beim Fingerpicking erscheint mir das eher praxisfremd mit Auflegen. Was ich schon gesehen habe und auch selbst gelegentlich nütze, ist das Positionieren des kleinen Fingers auf der Decke sozusagen als Ruhepol.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich spreche mal nur von Fingerpicking, bei mir hauptsächlich Fingerstyle Blues.
Meine rechte Hand "ruht" nie irgendwo (auch nicht der übliche kleine Finger übrigens). Sie ist immer frei unterwegs, mal Nähe Steg, mal Nähe Hals, mal dämpft sie stärker, mal leichter, mal gar nicht, oder ganz leicht, fast nur "Berührung" ... je nachdem was und wie ich eben grad spiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine rechte Hand ruht *meist* auf der Brücke, wofür ich auch schon mal kritisiert wurde, da die klassische Ausbildung das so nicht vorsieht. Mir hilft es, weil ich mich nicht so sehr darauf konzentrieren muss, wo meine Finger nun genau sind (ich habe dann einen Fixpunkt mit dem Handballen). Aber auch ich verlasse diese für mich komfortable Position manchmal. Ich nehme an, ich habe mir das "Handauflegen" von der E-Gitarre angewöhnt, wo man immer gern palm-muted.
 
Hey,

...kann nicht viel produktives dazu beitragen, da ich mir selbst über solche Sachen nie Gedanken gemacht habe... :unsure:

Tatsache ist jedoch, dass zB. die Wahl deines Picks beim Strumming-Klang viel ausmacht!
Wo steht geschrieben, dass du genau an der oder jener Position strummen sollst?

Ich schlage zB grundsätzlich (E und A Gitarre) mit dem Plek rumgedreht an. Das ergibt über dem Schalloch mit nem standard Plek nen (zu) dumpfen Ton.

Abhilfe schaffen hier diese schön spröden grünen Planet Waves Pics und ein Anschlag zwischen Schalloch und Bridge.

Das Ganze ist aber auch eher intuitiv als überlegt in den letzten ca. 40 Jahren so entstanden.

Versuch ne eigene Lösung zu finden (zumindest was "Strumming" angeht)...das ist keine akademisch-musiktheoretische Angelegenheit....!

Gruß,
Bernie
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Es wurde schon viel gesagt, aber noch nicht von allen...
Picking mit Handballen auf der Brücke ist eine genuine Folkblues- und -ragtime-Spielweise, die es schon vor Erfindung der E-Gitarre und des Begrffs Palm Muting gab. Wer der erste war, weiß ich nicht, AFAIR hat auch Mississippi John Hurt so gespielt, aber bekannt wurde sie dann auch bspw. bei Chet Atkins und Marcel Dadi. Damit war beim Solospiel eine stärkere Betonung der rhythmischen Komponente möglich; vielleicht beim Strumming mit den Papierstreifen zwischen den Saiten am Steg (u.a. Johnny Cash) vergleichbar.
Das wurde in den 1970s auch hier von vielen Pickern, die die rhythmische Komponente im Spiel hervorheben, gemacht; Lämmerhirt war so ein begnadeter Spieler.
Die "klassische" Haltung lässt da eher die Hand über den Saiten schweben, denn mit dem Ballen auf dem Steg spielt man zwar "historisch informiert korrektes Folkbluespicking" - aber dann eben auch nur den Krams gut.
=> Versuche, beide Spielweisen zu lernen - jeweils für verschiedene Musik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hey,

...kann nicht viel produktives dazu beitragen, da ich mir selbst über solche Sachen nie Gedanken gemacht habe... :unsure:

Tatsache ist jedoch, dass zB. die Wahl deines Picks beim Strumming-Klang viel ausmacht!
Wo steht geschrieben, dass du genau an der oder jener Position strummen sollst?

Ich schlage zB grundsätzlich (E und A Gitarre) mit dem Plek rumgedreht an. Das ergibt über dem Schalloch mit nem standard Plek nen (zu) dumpfen Ton.

Abhilfe schaffen hier diese schön spröden grünen Planet Waves Pics und ein Anschlag zwischen Schalloch und Bridge.

Das Ganze ist aber auch eher intuitiv als überlegt in den letzten ca. 40 Jahren so entstanden.

Versuch ne eigene Lösung zu finden (zumindest was "Strumming" angeht)...das ist keine akademisch-musiktheoretische Angelegenheit....!

Gruß,
Bernie
Gut, und Fingerpicking?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
...kann nur zum Strumming und zum Flatpicking was sagen...Fingerpicking kann ich gar nicht.

Ich wollte nur den Kopf frei machen für die Anschlagposition der Saiten...nicht so sehr nach dem Strumming richten, weil ich da eben ne gewisse Flexibilität sehe.

In "meiner" Anschlagposition kann ich während des Strumming plötzlich "bremsen" und Lead- oder Picking Lines mit dem Plek spielen ohne die Hand entlang der Saiten verschieben zu müssen...es sei denn, ich möchte ne andere Klangfarbe haben.


View: https://www.youtube.com/watch?v=AB3atQ9DJdE

...hier n altes Video wo ich das so mache....das ergibt halt "meinen" Klang...jeder kann sich einen finden ;)

Gruß,
Bernie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es ist manchmal schwierig zu verstehen, was genau gemeint ist.

Gerade bei dem Begriff "Fingerpicking" habe ich auch hier schon die unterschiedlichsten Definitionen erlebt. Manchmal ist lediglich das Spielen mit den Fingern gemeint und manchmal eher Fingerpicking im Sinne von Atkins, Travis etc..

Bei mir selbst geht es tendenziell eher in die letztere Richtung. Wenn auch leider nicht ganz in der Qualität der geannten Helden. ;-)

Aber da habe ich den Handballen schon meistens recht nahe am Steg und steuere damit was ich beim spielen dämpfe und was nicht. Das hängt halt wirklich davon ab, was gerade passieren soll. Wenn Töne/Akkorde offen klingen sollen, dann liegt der Handballen natürlich nicht auf. Es gibt viele, die den kleinen Finger als "Anker" benutzen um beim Picking mehr halt/Ruhe und mehr damit Kontrolle zu haben. Ich selbst mag das allerdings nicht, auch wenn vielleicht ganz clever wäre. Aber ich selbst komme auch so ganz gut klar. ;-)

Beim Wechsel zum Strumming (dass mach ich übrigens auch schon mal häufiger ohne Plektrum) bewege ich die rechte Hand aber schon auch mal weiter Richtung Hals oder auch näher zum Steg. Ggf. auch beim picken. Je nachdem, wie es halt klingen soll.

Die Ausgangsposition ist bei mir aber auch meist der Handballen in Richtung des Stegs.

Für Leute die akustisch mit Pickup spielen, ist es auch durchaus ganz cool den Handballen einzusetzen um rhythmische Elemente einzubauen. Geht halt am Steg immer ganz gut wenn ein Piezo im Spiel ist. Entweder noch auf den Saiten, aber auch auf dem Holz.

Ein schönes Beispiel dafür ist Biber Herrmann. Da konnte ich mir mal auf einem Workshop anschauen, wie er das denn so macht. Allein mit Gitarre und einer Stomp-Box (die Dinger aus Holz) ersetzt es so quasi die Drums. Da ist der Handballen und das Dämpfen der Saiten ganz wichtig. Hier mal der Biber live:


View: https://www.youtube.com/watch?v=sfdzBlDPOpo
 
Ich finde es ist manchmal schwierig zu verstehen, was genau gemeint ist.

Gerade bei dem Begriff "Fingerpicking" habe ich auch hier schon die unterschiedlichsten Definitionen erlebt. Manchmal ist lediglich das Spielen mit den Fingern gemeint und manchmal eher Fingerpicking im Sinne von Atkins, Travis etc..
Stimmt, die Begriffe werden leider wild durcheinander verwendet, vielleicht sind sie auch nicht wirklich genau definiert ...
Für mich halte ich es so:
Den Begriff "Fingerpicking" verwende ich normalerweise für mehr oder weniger Akkordspiel mit div. Pick-Mustern im Sinne von Atkin, Travis etc.
Den Begriff "Fingerstyle" verwende ich normalerweise für Solo-Spiel ganzer Stücke.

(Aber vereinfacht spreche ich manchmal auch nur von Fingerpicking, weils einfach geläufiger ist, und meine eigentlich beides. Grad mal schnell in Threads, wo ich annehme das der Fragesteller da eh nicht unterscheidet).
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben