warmer Klang und nicht aufdringlich , also eher dezent .
Ich halte das als Produktbeschreibung fĂŒr eine Trommel, hier Snare, fĂŒr eher irrefĂŒhrend. Ausschlaggebender fĂŒr den Klang sind eher:
- Felle (Eigenklang)
- Stimmung der Felle (Charakter)
- Spielbesteck (s.u.)
- Schlagtechniken (s.u.)
- auf den Fellen aufgebrachte DĂ€mpfungsmittel (s.u.)
- ggf. Durchmesser und Höhe des Trommelzylinders (Resonanzen der inneren LuftsÀule)
- Kesselmaterial eher untergeordnet
Felle: HÀlt man das noch nicht aufgezogene Fell so, dass man es hören kann, wenn man es anschnippt: Das Spektrum bleibt auf der Trommel mehr oder weniger hörbar. Deshalb flogen bei mir die Standard-Remos herunter und Aquarians drauf ... klingen mir besser.
Stimmung: Insbesondere in Resonanz klingt jede Trommel in Richtung scheppernders Metall. FĂŒhrte dieser Autor einmal mit einer Billigtrommel life vor:
https://www.amazon.de/Drum-Tuning-Weg-zum-Traumsound .. ist auch Mitglied hier.
Spielbesteck: Ein schwerer KnĂŒppel klingt anders als ein leichter (Jazz-Stick), als ein BĂŒndel, als Reisig, als Stahlbesen, als Kunststoffbesen. Ausschlaggebend sind da Kontakt dauer, Kontaktart, Ăbertragungsgeschehen usw. zwischen Fell und Schlagbesteck. (siehe mein Profilbild)
Schlagtechnik: Ganz entscheidend. An der E-Drum muss man in erster Linie den Trigger auslösen. Am Akustik-Set gibt es viel mehr Möglichkeit zwischen Krafttraining (sah mal ein Fell mit der Einbuchtung aus den ersten 2 cm eines Sticks) und sanftem Streicheln,
DĂ€mpfungsmittel: Allseits beliebt sind Klebestreifen oder aufgeklebte Tempos u.Ă. Die verĂ€ndern in erster Linie das Abklingen und in Grenzen auch den Sound. Auch ein Geschirrhandtuch oder alte LPs ... aber sieh und hör selbst:
View: https://www.youtube.com/watch?v=Z2sNT273bFc
(nun das komplette Video)
Er vergleicht auch irgendwo Snares miteinander ...
Innere LuftsÀule: Tja, Physik. All diese Schwingungen sind inenrhalb möglich mit ihren Eigenfrequenzen:
- entlang der Zylinderachse (von "oben" nach "unten" und zurĂŒck)
- quer (also entlang aller Kreisdurchmesser)
- wechselwirkend mit Fellmoden (siehe schwingende Membran)
- usw.
Auch die Wechselwirkung mit dem umgebenden Raum spielt eine Rolle. Mehr verbunden mit der Trommelposition (in oder neben einer Raummode), durch Laufzeiteffekte usw. Ist halt ein komplex verkoppeltes System ...
Kesselmaterial: Holz, Metall, Holzart, Legierung usw. spielen sicher ein bisschen eine Rolle. DA aber die WĂ€nde fĂŒr die schwingende innere LuftsĂ€ule eher Wellenknoten darstellen, gibt es da eher wenig Austausch. Eher schon dadurch, dass man durch Anschlagen eine torsionsartige umlaufende Welle des Trommelmantels hinbekommt, die dann natĂŒrlich die Knoten geometrisch und zeitlich verschiebt. Also eher ein unbedeutender Effekt.
Bedeutender ist auch hier wieder das Anschnippen (Pulsanregung). Wie oben beim Fell beschrieben antwortet dann der Kessel mit seinem Eigenklangspektrum ... und das geht dann in das o.g. Wechselspiel klanglich mit ein.
Mein Fazit: Mache Dich von solchen Produktversprechungen zu Kesseln frei ... wichtiger sind Verarbeitung (unbeschÀdigte Grate) und Haltbarkeit (der Schrauben). Und da tut's auch der kleine Euro.