Akordeon Jan Pietrzak Lodz Tastenbelegung

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Guten Tag,
ich suche die Tastenbelegung zu einem polnischen Akkordeon ( Harmonia )
der Firma Jan Pietrzak aus Lodz,
Bauzeit wohl um bzw vor 1930.
In gleicher Bauart haben auch diese Firmen Modelle hergestellt:
S. Lipinski aus Radom
S. Jedrych aus Deblin
Stamirowski aus Warszawa
Abbildung und Musikstück hier zu finden:


View: https://www.youtube.com/watch?v=iKrAGAiYDYg

Danke für Hinweise
 
ich suche die Tastenbelegung zu einem polnischen Akkordeon ( Harmonia )
der Firma Jan Pietrzak aus Lodz,

Das sieht für mich - abgesehen vom ungewöhnlichen Design - von der Belegung her wie ein ganz normales dreireihiges chromatisches Knopfakkordeon aus.
Nur eben, dass die dritte Reihe (in Richtung Balg) wie Tasten ausgeprägt ist.

Viele Grüße
Torsten
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Übrigens B-Griff.

Das sieht man recht deutlich an der Stelle, wo das Altsaxophon einsetzt (1:07). Da spielt er einen gebrochenen D-Moll-Akkord in Grundstellung.
Die beiden Tasten der 1. Reihe (D und F) liegen direkt nebeneinander und klingen eine kleine Terz entfernt. Entsprechend das A liegt in der 3. Reihe.
Danach einen A-Dur-Akkord in der 1. Umkehrung - siehe Bild:

Unscharf zu sehen, aber:

1694356933172.png

Scheint mir also eindeutig eine normale dreireihige B-Griff-Belegung zu sein.
 
Grund: Bild ausgetauscht
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Ich kann Be-3's Vermutung bestätigen. Es ist ein chromatisches Knopfakkordeon in B-Griff. Ich hatte vor einem Monat Gelegenheit, so ein Instrument zu sehen und zu hören bei einem Musikerkollegen, der darauf gespielt hat.
 
Guten Morgen, danke für die Hinweise.
Habe folgende Angaben gefunden:
Achtung, automatische Übersetzung mit etwas seltsamen Ergebnis.

Sprachliche Bezeichnung: Schleppende Harmonie ( soll wohl heissen Handzuginstrument )

Klassifikation: 4 Aerophone / 41 Freie Aerophone / 412 Freie Aerophone mit Unterbrecher / 412.1 Idiophone mit Unterbrecher oder Rohrblatt-Aerophone / 412.13 Flugzungen / 412.132 Flugzungensätze / 412.132-62-8 Flugzungensätze mit flexiblem Luftbehälter, mit Tastatur

Von: Stamirowski Piotr
Jahr der Herstellung: vor 1932
Ort: Warschau, Region: Masowien, Land: Polen
Eigentum: Museum für volkstümliche Musikinstrumente in Szydłowiec
Inventarnummer: MLIM/MS/1535

Beschreibung des Objekts: Handharmonika, sog. weiß, chromatisch, dreireihig, 85-Bass, 17+18+17 melodische Tasten

Dekorative Elemente: Korpus verziert mit gravierten und farbigen Blumenmustern, durchbrochene Ausschnitte mit zoomorphen Motiven und Blumenmustern
Abmessungen: 410 x 232-315 x 184 mm
Materialien: Holz, Metall, Leder, Papier, Kunststoff
Inschriften: Stamirowski Warschau

Tonskala, Stimmung: Skalenvariationen je nach Art und sogar Kopie der Harmonie; in der Regel bildet die melodische Klaviatur in jeder Reihe, die nach den kleintemperierten Reihen angeordnet ist, als Ganzes eine chromatische Skala B - b3; die Bassseite - chromatische Skala

Aufführungspraxis: nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich die Harmonie als Bestandteil von Volksmusikkapellen (mit Geige, Trommel); Handbuch vor allem in Masowien auf der linken Seite der Weichsel (Łowickie, Rawskie) und in Nord-Mallopolska (Radomskie, Kielecczyzna)

Autor der Karte: Monika Sadura / Zbigniew J. Przerembski

Originalseite:
https://ludowe.instrumenty.edu.pl/pl/instrumenty/categories/category/329

Freundliche Grüße
 
Hallo Note1920,

dass gerade fachsprachliche Texte in automatischen Übersetzungen in der Regel lustiges Kauderwelsch produzieren, ist man bei fehlenden Sprachkenntnissen meist gut beraten, lieber eine bewusst übersetzte alternative Sprachversion der betroffenen Internetseite anzuschauen - die von Dir genannte Seite gibt es auch auf Englisch (oben rechts):
1695548608776.png


Und alles, was dort steht, deckt sich ja mit unseren hier angegebenen Informationen:

"chromatic; three-row keyboard (17-18-17 keys)": Eben: wie gesagt chromatisch dreireihig.

Sogar die B-Griff-Anordnung wird erwähnt:
"usually the melody keyboard is arranged in minor-third rows composing the chromatic scale B♭– b♭´´´": üblicherweise ist die Melodie-Tastatur aus Reihen in kleinen Terzen aufgebaut, die sich zu einer chromatischen Skala (B–b''') zusammensetzen.
Das ist zwar als allgemeine Aussage gemeint, trifft aber in unserem Fall zu.


Warum nicht die üblichen "einfachen" Knöpfe?
Der Grund für die seltsamen Tasten ist keinesfalls ein polnischer Alleingang, sondern war z. B. auch in den USA zu dieser Zeit populär: Aus irgendwelchen Gründen standen Piano-Akkordeons um die 30er Jahre herum hoch im Kurs und man wollte, dass Knopf-Akkordeons aus Zuschauer-Perspektive wie ein Piano-Akkordeon aussehen.
Deshalb die langen Tasten statt Knöpfe in der inneren Reihe (und die rechteckige Form der übrigen Knöpfe). Sieht man auch sehr schön auf der von Dir verlinkten Seite:
1695549460668.png

Die Farbgebung ist musikalisch völlig sinnlos, aber die für Piano-Tastaturen charakteristischen Zweier- und Dreiergruppen der "schwarzen Tasten" wurden aus rein optischen Gründen imitiert, um den Eindruck einer Piano-Tastatur zu erwecken.
Im linken Beispiel etwas unglücklich gewählt, weil die Abstände (mit jeweils zwei statt einer Taste in "Lücken" zu groß sind. Da wirkt das rechte Beispiel überzeugender.

Bass-Systeme gab es verschiedene, aber darum ging es hier ja nicht und im ursprünglich gezeigten Fall was ist das zweifellos ein gewöhnlicher Stradella-Bass.

Viele Grüße
Torsten
 
Interessant ist dann noch diese typisch polnische Variante der Pedalharmonika aus der Kurpie-Region:

View: https://www.youtube.com/watch?v=yo1vYPkuF7A

Jerzy Święch setzt sich dafür ein, traditionelle Volksinstrumente vor dem vergessen zu bewahren, kennt die Geschichte, restauriert und stimmt diese Instrumente.
Einige Beispiele auf der oben genannten Netzseite.
Beispiel:

Jerzy Święch z Rząśnika. Harmonia pedałowa.​

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