Album kostenlos zum Download anbieten um sich zu promoten?

[henni00]

Moin Leute,

ich habe mal einen Gedankenanstoss. Meine Band kommt aus der Punk/Hc Szene und ich lese immer öfter von Bands die ihre Alben kostenlos zum Download anbieten. Der Gedanke dahinter ist, dass man durch die Plattenverkäufe eh nicht mehr so viel verdient und sein Hauptaugenmerk eher auf die Liveshows richten sollte. Ich habe dazu mal ein Interviem mit einem AR Manager von Interscope gelesen der dazu meinte das man früher Tourneen gemacht hat um die Platte zu promoten und heute macht man Platten um die Tournee zu promoten. Es geht hierbei auch längst nicht mehr um Underground Bands da selbst Bands wie Pennywise oder Radiohead diese Idee schon umgesetzt haben.

Haltet ihr es für sinnvoll vielleicht seine Songs kostenlos anzubieten um sich so eine größe hörerschaft zu erchließen und dadurch auch bekannter zu werden, um mehr Konzerte zu spielen??

 

[UranusEXP]

Absolut! Gerade in der Szene. Ich finde es oft regelrecht schwachsinnig, wie sich Bands "auf ihre Musik setzen" - teilweise nicht mal HÖRPROBEN auf ihren Seiten anbieten. Ich würde an eurer Stelle alles tun, dass meine Musik möglichst weit - am besten virale - Verbreitung und Gehör findet, CC-Lizenz, etc..

Geld verdient wird - wenn - mit Konzerten, Merchandising, etc..

Das ist übrigens keine neues Geschäftsmodell: Verschenke die Lampen, verkaufe das Öl. Verschenke den Rasierer, verkaufe die Klingen. Verschenke die Software, verkaufe den Support...

 

[ambee]

bei dem überangebot an musik im internet solte man als hobbyband froh sein wenns überhaupt leute gibt die das eigene zeug hören

später, wenn man sich eine fanbasis und bekanntheit in der szene erarbeitet hat, kann man für downloads geld verlangen. aber selbst dann würde ich noch irgendwelche goodies umsonst raushauen.

zum thema: Free! Music! Contest

 

[MatthiasT]

Willst du dass du gehört wirst oder nicht? Alles was für einen potentiellen Hörer eine Schranke da stellt ist erstmal schlecht.
Daneben sollte es doch gerade bei einer Hardcoreband eigentlich Ehrensache sein. So von wegen DIY Attitüde und so...

Man sollte sich bei der rein ökonomischen Betrachtung als erste Feldstudie einfach mal das eigene Verhalten anschauen. Sucht man den ganzen Tag verzweifelt nach Hobby-Bands um sich nach einer blumigen Beschreibung oder nach einem 30 Sekunden Sample das einem gnädigerweise gewährt wurde die Alben auf gut Glück zu bestellen, und das von jeder der vielen tausend Bands? Ich tue es nicht.

zum thema: Free! Music! Contest

Der Sampler ist soweit ich das verstanden habe erstmal der Ersatz für den Open Music Contest die aktuell damit beschäftigt sind eine Verwertungsgesellschaft für Creative Commons Musik auf die Beine zu stellen.
Solche Sachen finde ich immer sehr nett und schafft einige Öffentlichkeit für kleinere Bands.

Was ich eigentlich erstaunlich finde ist das durchschnittliche Niveau auf dem die ganzen Bands sich produziert haben. Musste ich leider schmerzhaft feststellen da ich es aus Zeitgründen echt nicht mehr geschafft hatte meinen Betrag zu mastern und er einfach mal so richtig viel leiser ist als alle anderen. ....

 

[luzil]

grundsätzlich stimme ich allen vorrednern zu, wenn ich mir lady gaga die mit schweinehälften behangen ihre Musik promotet allerdings ansehe, denke ich eher das je nach Musikrichtung, eignen aktuellen Status, Qualitität, Publikum die Wege völlig unterschiedlich sind seine Musik, oder sagen wir besser Marke, zu promoten. Bei lady gaga ist es ja mittlerweile wirklich wurst was sie für Musik macht, gefressen wirds eh....

Wenn man überregional völlig unbekannt ist und nur mit der Qualität der eigenen Musik überzeugen will, bleibt nichts als auftreten und mp3 kostenlos anbieten wenn man keine anderweitigen connections hat.

 

[ambee]

grundsätzlich stimme ich allen vorrednern zu, wenn ich mir lady gaga die mit schweinehälften behangen ihre Musik promotet allerdings ansehe, denke ich eher das je nach Musikrichtung, eignen aktuellen Status, Qualitität, Publikum die Wege völlig unterschiedlich sind seine Musik, oder sagen wir besser Marke, zu promoten. Bei lady gaga ist es ja mittlerweile wirklich wurst was sie für Musik macht, gefressen wirds eh....

das was mit millionenschweren promobudgets auf den markt geworfen wird, hat sogut wie nichts mit dem zu tun, was man als hobbymusiker macht. das sind zwei welten die man nicht vergleichen kann.
der große unterschied ist, dieser erfolg ist erkauft, lässt man den marketingdruck weg, bricht das ganze schnell zusammen. netter artikel dazu vom us-musikbranchen-guru bob lefsetz: http://lefsetz.com/wordpress/index.php/archives/2010/09/03/re-katy-perry/

irgendwann wird auch lady gaga wieder weg vom fenster sein. mehr als nackt ausziehen kann sie sich nicht, dann interessiert sich niemand mehr für sie.
http://lefsetz.com/wordpress/index.php/archives/2010/01/26/fever-ray-sends-up-gaga/
http://lefsetz.com/wordpress/index.php/archives/2010/04/30/artist-development/

 

[ton4music]

genau! bietet etwas, gebt den fans;

kostenlose tracks (vorsicht sprecht das mit der GEMA ab!!!!!!!!!) sind genau der grund warum leute auf eure website gehen; neben dem kostenlosen track könnt ihr zB den link zu eurem downloadbaren album angeben;

macht guerilla marketing - zB ein announcement am konzert - die ersten 50 leutln die auf der website t shirts bestellen mit eurem logo drauf .... bekommen diese gratis ...

zu beginn: schickt CDs an collegeradios, internetradios, verschenkt mal einen track, macht ein 30 sek youtubevideo usw .....

CD pressen macht nur sinn wenn ihr dutzende male im jahr vor hunderten fans steht ...

mal digital vertreiben und sehen wie das feedback läuft ist ev. besser als 10 schachteln CDs die niemand kauft;