Altberliner Rhythmen

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naldosuhr
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Hallo Berliner Nachkriegskinder
Kennt hier jemand noch die TÀnze 'Schieber' und 'RheinlÀnder' ?
(Letzterer hat meines Wissens mit dem Rheinland ĂŒberhaupt nichts zu tun.)
Ich konnte als Berliner schon in der Studentenzeit mit der Quetsche auf
Hochzeiten, Geburtstagen und Dampferfahrten 'mucken'.
(als Vermittler agierte damals an der Uni die TUSMA - Telefoniere Und Stunden Machen Alles)
Da habe ich zur Freude der Àlteren GÀste nicht nur Tagesschlager gespielt, sondern auch Klassiker wie
'Max, Du hast das schieben raus' und eben auch 'RheinlÀnder' wie z.B. den 'Bummelpetrus' oder
Paul Linckes 'GlĂŒhwĂŒrmchen GlĂŒhwĂŒrmchen flimm're''.
Getanzt wurde der RheinlÀnder als Mischung aus Volkstanz, wo sich die Paare zur Seite mal voneinander
trennten- und schnellen Walzerschritten. Auch wenn ich in spÀteren Jahren mit meinem Indigo-Quartett
in NRW dann wieder ein paar Jahre Tanzmusik gemacht habe und dabei sicherlich ab und zu auch mal
ein 'RheinlÀnder' erklang: diese Tanzschritte habe ich danach nie wieder gesehen.
Irgendwann bin ich dann fĂŒr zwei Jahre als Dixieland-Klarinettist in den Kölner-BĂŒhnenkarneval reingeratan
und hab' mir gedacht, ich schreibe dafĂŒr auch mal ein paar Lieder, unter anderem eines - und jetzt kommt
der Bogen zur Überschrift vom Thread - im besagtem RheinlĂ€nder-Rhythmus. Ich nehme an, daß der
Bandleiter um seine PfrĂŒnde besorgt war, denn er schrieb selbst Texte. Jedenfalls sind meine Songs nie
zur AuffĂŒhrung gekommen. Die sind mir dieser Tage wieder in die HĂ€nde gekommen. NatĂŒrlich ist mir als
Berliner das' kölsche Idiom' zu keiner Zeit ĂŒber die Lippen geflossen, deswegen werde ich mich hĂŒten,
einige Versuche jemals zu veröffentlichen, aber einige Lieder sind da 'grade noch tragbar' wie dieser
- leicht schlĂŒpfrige - Song von Annemie ,
ein Lied im 'RheinlÀnder-Rhythmus', das ich jedem gerne schenke, der damit was machen kann.
 

AnhÀnge

  • Annemie ich kann nit mi.mp3
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Hallo Berliner Nachkriegskinder
Kennt hier jemand noch die TÀnze 'Schieber' und 'RheinlÀnder' ?
Auch wenn ich kein Berliner Nachkriegskind bin (*1972), kenne ich sie
man kann ja auch spÀter was mit Berliner Musik zu tun gehabt haben

Da habe ich zur Freude der Ă€lteren GĂ€ste nicht nur Tagesschlager gespielt, sondern auch Klassiker wie 'Max, Du hast das schieben raus' und eben auch 'RheinlĂ€nder' wie z.B. den 'Bummelpetrus' oder Paul Linckes 'GlĂŒhwĂŒrmchen GlĂŒhwĂŒrmchen flimm're''.
Den „Max
“ habe ich als Pianist bei diversen SĂ€ngerinnen begleitet. Woanders wird er als Onestep bezeichnet. Als „Schieber(-Tanz)“ habe ich aber einige sich ziemlich widersprechende Bedeutungen kennengelernt, je nachdem, ob der Autor sich auf Berliner Musik, Tango, Blues oder z.B. 80er-Jahre-Popballaden bezieht. Der Begriff hat sicher einen Wandel durchgemacht.

Linckes GlĂŒhwĂŒrmchen-Idyll kann evtl. zum RheinlĂ€nder gemacht werden, aber von Lincke selbst aus ist es keiner. In seiner Oper Lisystratra von 1902 (auf IMSLP einzusehen) ist es das Terzett/Nr.10 im 2. Akt und mit „Gavotte“ ĂŒberschrieben.

Der „Bummelpetrus“ ist als „Bummelpeter“ auch schon aus der Steiermark bekannt, die Tanzformen Ă€hneln sich wohl.

Paul Lincke hat dagegen in „Frau Luna“ noch einen anderen „echten“ RheinlĂ€nder komponiert, nĂ€mlich „Schenk' mir doch ein kleines bisschen Liebe“. Das Lied dĂŒrfte zusammen mit dem anderen Berliner Schlager „Im Grunewald ist Holzauktion“ zu den bekanntesten RheinlĂ€ndern zĂ€hlen.

Ich habe 1997 im Studium fĂŒr den Musical-Studiengang der Folkwang-Hochschule die ganze „Frau Luna“ arrangiert und hatte damals mit „Schenk‘ mir doch
“ zu tun.
 
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Hallo Harald,
Vielen Dank fĂŒr Deine ErgĂ€nzung -
Die Holzauktion im Grunewald und
'Schenk' mir doch ein kleines bisschen Liebe'
hatte ich auch natĂŒrlich auch im Repertoire.
Den 'Schieber' habe ich rhythmisch aber
eigentlich eher marsch-Ă€hnlich in Erinnerung
und der Text, den damals alle sangen

Petrus schließt den Himmel zu,
Alle Englein gehn zur Ruh.
Nur der schlaue Petrus wacht,
Weil der alte Bengel
Heut mit einem Engel
Einen kleinen Bummel macht.

muß ja dann wohl nachtrĂ€glich entstanden sein,
denn zum Bummelpeter paßt er ja weniger.
 

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