Alte Geige - wer kann was dazu sagen?

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Hallo

Meine Tochter hat angefangen Geige zu spielen. Mittlerweile überlegen wir ihr eine eigene Geige zu kaufen in der Hoffnung, dass sie dabei bleibt.
Nun haben wir unverhofft von einem entfernten Verwandten eine 3/4 Geige geschenkt bekommen. Vermutlich bleibt der Weg zu einem Fachmann nicht aus aber vielleicht kann hier jemand eine erste Einschätzung geben ob es sich eventuell lohnt das Instrument auf Vordermann zu bringen? Ich habe es nicht mal geschafft die Schrift zu entziffern :unsure:.
Anbei ein paar Bilder und Danke im Voraus.

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Der Weg zum Geigenbauer lohnt sich auf jeden Fall. Er kann dann auch abschätzen, ob das gute Stück wirklich anno 1675 in Cremona gebaut wurde, oder ob es sich um eine Manufakturgeige aus dem 18., oder 19 Jahrhundert handelt.
Der Riss im Bereich des rechten F-Loches ist wahrscheinlich nicht so tragisch und muss nicht unbeding gerichtet werden. Aber das kann auf einem Bild nur schlecht beurteilt werden. Dazu muss man die Geige abklopfen und anspielen.
Sie gehört mal gründlich gereinigt und neu besaitet.
Beim Albert-Bogen müssten die Bogenhaare gereinigt, oder vielleicht auch ersetzt werden.

Bin gespannt, was der Geigenbauer dazu sagt.
 
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Leider führt dein Link mit den bogenhaaren bei mir ins Leere
 
Ja, er hat sich wohl geändert, hier der aktuelle Link: Bogenhaare waschen
(ich habe ihn auch oben korrigiert)
 
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Super, vielen vielen Dank für die Tips!
 
Zum Geigenbauer gehen und abschätzen lassen. Dass sie tatsächlich von 16xx ist würde ich bezweiflen, aber wenn ein passable klingendes Schülerinstrument dahintersteckt, ist das Geld sicher gut investiert. Eine 3/4-Geige wird ja auch nur für einen begrenzten Zeitraum gespielt, da ist die Aussicht auf das nächste Instrument ja vielleicht motivierend?
 
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So, mangels Zeit habe ich die Großmutter losgeschickt.
Der Bogen ist wohl ganz gut, passt von der Größe her aber zu einer 4/4 Geige.

Die Geige selbst kommt aus Böhmen und ist um die 100 Jahre alt. Sie auf Vordermann zu bringen kostet um die 500€. Der Geigenbauer sagt, das wäre sie dann auch wert. Er würde den Preis beim Verkauf auf etwa 700€ schätzen.

Wir werden wohl auf den Geigenbauer hören und lieber etwas Geld für eine anständige 4/4 Geige sparen bis unsere Tochter dann groß genug ist. Ich denke das ist das vernünftigste.

Vielen Dank noch mal für die Beiträge!
 
Ich habe die Ausgangssituation noch nicht ganz verstanden. Tochter spielt bereits, aber auf welcher Instrumentengröße? Wo kommt dieses Instrument her? Ist es gemietet?

Die Geige selbst kommt aus Böhmen und ist um die 100 Jahre alt. Sie auf Vordermann zu bringen kostet um die 500€. Der Geigenbauer sagt, das wäre sie dann auch wert. Er würde den Preis beim Verkauf auf etwa 700€ schätzen.

Wir werden wohl auf den Geigenbauer hören und lieber etwas Geld für eine anständige 4/4 Geige sparen

Wenn das Kind 1-2 Jahre auf dem dann ordentlichen Instrument spielen kann würde ich die Geige wohl herrichten lassen. Hat der Geigenbauer euch definitv davon abgeraten? Mit welchem Argument?
 
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Tochter spielt bereits, aber auf welcher Instrumentengröße? Wo kommt dieses Instrument her? Ist es gemietet?
Ja, auf einem leihinstrument. 3/4.

Wenn das Kind 1-2 Jahre auf dem dann ordentlichen Instrument spielen kann würde ich die Geige wohl herrichten lassen. Hat der Geigenbauer euch definitv davon abgeraten? Mit welchem Argument?
Also das leihinstrument ist ja jetzt nicht schlecht.
Definitiv abgeraten hat er nicht. Ob wir die Geige herrichten lassen überlegen wir uns noch. Vielleicht kann man sie auch verkaufen wenn unsere Tochter dann eine größere braucht. Wir denken noch darüber nach.
Wenn ich es richtig verstanden habe war der geigenbauer halt der Meinung, dass es sich eher lohnt das Geld zu sparen und dann, wenn sie eh eine 4/4 braucht gleich was ordentliches zu kaufen.
 
Gibt es denn klanglich und von der Spielbarkeit Unterschiede zwischen dem Leihinstrument und der geschenkten?
 
Hm. Also laut Geigenbauer wird die Geige nie einen richtig vollen Klang erreichen. Dafür ist wohl die Konstruktion verantwortlich. Ob ein Laie das ohne 1:1 Vergleich hört ist aber fraglich.
Ob sie sich ansonsten in irgendeiner Form von der Leihgeige absetzt kann ich nicht beurteilen. Ich spiele ja selber gar nicht.
 
Von der kaufmännischen Seite - die für den Geigenbauer ja durchaus relevant ist - mag das durchaus hinkommen.

Ich rechne mal: Günstige Geigensets kann man bei Online-Vermietern für 15-20EUR im Monat zur Miete bekommen. Auf 2 Jahre (länger wird ein 3/4-Instrument kaum gespielt werden) macht das 360 - 480 EUR Mietersparnis. In eurem Fall mglw. nur 180 - 240EUR, weil die Tochter ja schon spielt und vielleicht nur noch ein Jahr Nutzungszeit gegeben ist. Demgegenüber stehen 500EUR Instandsetzungskosten und die Aussicht, das Instrument zu etwa dem Preis, der investiert wurde weiter zu verkaufen. Für die 500EUR muss der Geigenbauer relativ viel arbeiten, der größte Posten bei solchen Aufträgen ist der Stundenlohn. Kaufmännisch steht er besser da, wenn er euch in ein Instrument verkauft. In dem Preisbereich, der auch für bessere Schülerinstrumente in Frage kommt, hat er das Instrument selbst nur eingekauft und mit kleinem Aufwand noch etwas optimiert. Wenn ihr dann noch bereit seid, etwas mehr Geld auszugeben, als urspr. geplant - weil ihr euch gut beraten fühlt - umso besser.

Ich selbst bin bei Streichinstrumenten ja schon ein Fan von altes herrichten statt neue Importware aus Fernost zu kaufen. Bei diesen Fragen gibt es aber kein "richtig" oder "falsch". Meine Herangehensweise wäre eher zu überlegen, was ist mir das Hobby meiner Kinder wert und wie viel kann ich mir leisten.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Noch ganz vergessen: Habt ihr die Lehrkraft schonmal nach einer Meinung gefragt? Gerade wenn aktuell noch Kindergrößen gespielt werden, gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen, wann auf ein größeres Instrument gewechselt werden soll.
 
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Habt ihr die Lehrkraft schonmal nach einer Meinung gefragt?
Das ist auf jeden Fall ein guter Punkt. Das werden wir noch machen.

Ansonsten kann ich deine Argumentation gut nachvollziehen. Ich denke noch mal darüber nach. Vielleicht ist es eh schön der Geige noch mal eine Zweite Zeit zu geben.

Ich rede vielleicht auch selbst noch mal mit dem Geigenbauer.
 
Nun haben wir unverhofft von einem entfernten Verwandten eine 3/4 Geige geschenkt bekommen.

Ich bin ja immer wieder Nostalgiker - ein Instrument "aus der Familie" hat für mich noch einen zusätzlichen Wert und den würde ich noch auf der "herreichten" Seite dazurechnen.
 
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Günstige Geigensets kann man bei Online-Vermietern für 15-20EUR im Monat zur Miete bekommen
Noch als Ergänzung: da wir das ganze über eine Musikschule laufen lassen zahlen wir etwas weniger für das Instrument. Die verdienen ja letztendlich auch am Unterricht.
 
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Geh ruhig mal davon aus, dass die Musikschule vom Unterricht nicht reich wird. Entweder die Kommune zahlt Zuschüsse oder die Lehrkräfte arbeiten zu sehr niedrigen Stundensätzen oder beides.

Auch an der Musikschule meiner Kinder werden Instrumente - soweit verfügbar - verliehen. Die Gebühren sind tatsächlich etwas günstiger als die bei gewerblichen Anbietern. Allerdings ist oftmals die Ausleihzeit begrenzt (1 Jahr für Anfänger) und gerade die Streichinstrumente sind in keinem guten Zustand.
 
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Geh ruhig mal davon aus, dass die Musikschule vom Unterricht nicht reich wird. Entweder die Kommune zahlt Zuschüsse oder die Lehrkräfte arbeiten zu sehr niedrigen Stundensätzen oder beides.

Auch an der Musikschule meiner Kinder werden Instrumente - soweit verfügbar - verliehen. Die Gebühren sind tatsächlich etwas günstiger als die bei gewerblichen Anbietern. Allerdings ist oftmals die Ausleihzeit begrenzt (1 Jahr für Anfänger) und gerade die Streichinstrumente sind in keinem guten Zustand.

Ja, das Leben der Instrumentallehrer:innen ist nicht nur toll und der Verdienst ist auch nicht gut, aber die öffentliche Hand...

Die Leihinstrumente an der örtlichen Musikschule hier sind in recht gutem Zustand, sollten die Instrumentallehrer:innen vor dem Verleih feststellen, dass eine Reparatur/Nueeinstellung gemacht werden muss, übernehmen die das (wahrscheinlich in ihrer Freizeit) oder die gehen zum Geigenbauer.
 
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Ich habe zwei alte gleiche Geigen aufgetan gefertigt von einem R Hagelganz in Helmershausen 1893. Nr 6 u. Nr 8
Ich vermute daß es die sechste und achte Geige sind die er in dem Jahr gefertigt hat.
Im Internet habe ich dazu nichts finden können.
Vielleicht kennt jemand das Monogramm ?
DSCN0114.JPG
DSCN0115.JPG
 
Mein erster Blick wäre in die Fuchs-Taxe (Albert Fuchs, Taxe der Streichinstrumente, Hofmeister Verlag), ob der Geigenbauer dort erwähnt ist.

M. W. kann man bei Tante Google auch Bildersuche machen (wg. des Monogramms), müsstest du mal probieren.

Warst du bereits bei einem Geigenbauer vor Ort? Was war dessen Meinung?

Entscheidend für den Wert dürfte der Klang sein und den kann man nicht anhand von Bildern beurteilen. Im abgebildeten Zustand sind die Instrumente auch nicht spielbar, da muss sowieso ein Geigenbauer ran.

Willst du sie denn selbst spielen?
 

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