
LustigePerson
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
mein erstes Review und gleich mal ein bischen was Besonderes. Nämlich ein Plug-in Replacement Preamp. Aber Eins nach dem Anderen.
Ich nutze eine Fender FR10 FRFR Box mit meinem HX Stomp. Eigentlich eine richtig geile Box – leicht, laut, schnell an die Location anpassbarer EQ, kein so krasser Beam wie bei meiner alten Headrush FR108 und insgesamt schon ein "Amp-like" Gefühl.
Aber: das Grundrauschen hat mich von Anfang an genervt. Viele User haben das auch so empfunden. Zwei User (William Smith, a.k.a. Liam, (im Fractal Forum als WKSmith) und Lysander bei TGP) haben sich des Themas angenommen und Lysander hat dann einen Mod entwickelt, bei dem erdie lauten OpAmps gegen Andere getauscht hat – Ergebnis: quasi kein Rauschen mehr.
Links zu den Threads hier und hier.
Fender hat diesen Fix später still und heimlich übernommen, aber eben mit billigeren Bauteilen. Meine Box war so eine „gefixte“ Version – rauschte aber trotzdem noch, weil der Stock-Preamp einfach absurd viele Verstärkerstufen hat. Und das hört man halt, wenn man daheim direkt daneben sitzt.
William Smith hatte einen etwas anderen Ansatz für das gleiche Problem und das Ganze erst zu einer V2 weiterentwickelt und direkt per Warteliste verkauft und später zu einer V3, die nochmal ne ganze Schippe an Qualität und Features drauflegt.
Darum hab ich mir den Archangel V3 Preamp gegönnt. Einbau war super easy: alte Platine raus, neue rein, fertig – kein Löten, alles passt plug & play. Wenn man mag, gibt’s sogar noch eine Clip-LED, die in den Ground-Lift-Slot kommt.
Und das Ergebnis ist echt krass: Die Box ist jetzt komplett still – null hörbares Grundrauschen. Der Frequenzgang ist deutlich flacher (wenn man möchte) und näher an meinen Studiomonitoren, der EQ viel flexibler und "musikalischer" (vor allem die Mitten lassen sich harmonischer regeln und haben nicht mehr so einen schmalen "Q"), und ich glaube, es steckt auch mehr Lautstärke drin. Die Clip-LED hilft, wenn man ans Limit geht. Der EQ arbeitet auch deutlich extremer in beide Richtungen wenn man will.
V3 ist aber so angestimmt das "alles auf 12 Uhr" im Prinzip genau so klingt wie die Original Box, nur mit weniger rauschen und verbessertem Crossover.
Im erste Bild die original Platine mit den 2 aufgeflanschten Ersatz OpAmps, der Fix den sich Fender im Forum abgeschaut hat.
Und hier 2 Bilder vom Archangel V3, dieser wird auch in etwas anderer Orientierung verbaut um weiter vom Netzteil weg zu sein und weniger elektromagnetische Einstreuen einzufangen.
Außer dem verbeserten Grundrauschen, etwas mehr Power, flacherem Frequenzgang und besserem EQ gibt es noch:
Der Haken ist der Import: 178 USD plus 30 USD Versand, dazu kamen bei mir noch Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer und leider happige UPS-Gebühren, weil UPS absoluter PITA ist und ich mich viel mit denen rumärgern musste.
Bestellen geht aktuell über Reverb, ein paar Stück sind gerade noch verfügbar, und über den Newsletter wird man informiert, wenn’s Nachschub gibt. Wegen meiner und anderer Erfahrungen wird UPS in Zukunft wohl nicht mehr genutzt, um die 220/230 € muss man wohl rechnen und hoffen dass in der aktuellen Lage bei den Zöllen nichts weiter passiert. Auch wurde der Preis bei der letzten Charge schon angehoben, wegen höherer Importkosten der Teile in die USA bevor Liam sie dort finalisiert.
Wer Interesse hat, hier ist das Manual zur V3. Dort stehen auch nor mal ne Menge (technische) Details drin.
Hier einmal das Frequency-Response, die natürlich nur einen sehr groben Überblick gibt
Rot - Original Preamp, EQ alle aus 12 Uhr (noisefloor sichtbar im Bassbereich)
Gelb - Ein alter Bright Mod (nicht in V3)
Grün - Archangel V3, alle EQs 12 Uhr -> Soll möglichst nah am Stock Sound sein, aber viel wneiger rauschen und besseres Crossover der Speaker (Dieses Setting eignet isch auch gut für daheim bei weniger Lautstärker)
Pink - Bass 11:00, Mid& Treble 14:00 -> Super Flach, top bei höherer Lautstärke
Wichtig und hörbar ist: Der Original EQ hat die Mitten sehr schmalbandig geregelt, das war nicht vernünftig linear zu bekommen und klang immer ein bisschen "Megafon-artig"
Fazit: Für mich hat es sich mega gelohnt, wenn auch nicht ganz günstig. Die FR10 ist jetzt so, wie sie eigentlich ab Werk hätte sein sollen. Selbst für die gefixten Amps noch ein mega Upgrade, wer noch eine Fender FR der ersten Generation hat (oder günstig kauft mit dem Plan den Archangel V3 einzubauen) hat hier echt eine super Möglichkeit.
Ich hoffe das Review ist trotz "Nischenthema" nützlich, ich habe im deutschsprachigen Raum nichts großartig dazu gefunden.
mein erstes Review und gleich mal ein bischen was Besonderes. Nämlich ein Plug-in Replacement Preamp. Aber Eins nach dem Anderen.
Ich nutze eine Fender FR10 FRFR Box mit meinem HX Stomp. Eigentlich eine richtig geile Box – leicht, laut, schnell an die Location anpassbarer EQ, kein so krasser Beam wie bei meiner alten Headrush FR108 und insgesamt schon ein "Amp-like" Gefühl.
Aber: das Grundrauschen hat mich von Anfang an genervt. Viele User haben das auch so empfunden. Zwei User (William Smith, a.k.a. Liam, (im Fractal Forum als WKSmith) und Lysander bei TGP) haben sich des Themas angenommen und Lysander hat dann einen Mod entwickelt, bei dem erdie lauten OpAmps gegen Andere getauscht hat – Ergebnis: quasi kein Rauschen mehr.
Links zu den Threads hier und hier.
Fender hat diesen Fix später still und heimlich übernommen, aber eben mit billigeren Bauteilen. Meine Box war so eine „gefixte“ Version – rauschte aber trotzdem noch, weil der Stock-Preamp einfach absurd viele Verstärkerstufen hat. Und das hört man halt, wenn man daheim direkt daneben sitzt.
William Smith hatte einen etwas anderen Ansatz für das gleiche Problem und das Ganze erst zu einer V2 weiterentwickelt und direkt per Warteliste verkauft und später zu einer V3, die nochmal ne ganze Schippe an Qualität und Features drauflegt.
Darum hab ich mir den Archangel V3 Preamp gegönnt. Einbau war super easy: alte Platine raus, neue rein, fertig – kein Löten, alles passt plug & play. Wenn man mag, gibt’s sogar noch eine Clip-LED, die in den Ground-Lift-Slot kommt.
Und das Ergebnis ist echt krass: Die Box ist jetzt komplett still – null hörbares Grundrauschen. Der Frequenzgang ist deutlich flacher (wenn man möchte) und näher an meinen Studiomonitoren, der EQ viel flexibler und "musikalischer" (vor allem die Mitten lassen sich harmonischer regeln und haben nicht mehr so einen schmalen "Q"), und ich glaube, es steckt auch mehr Lautstärke drin. Die Clip-LED hilft, wenn man ans Limit geht. Der EQ arbeitet auch deutlich extremer in beide Richtungen wenn man will.
V3 ist aber so angestimmt das "alles auf 12 Uhr" im Prinzip genau so klingt wie die Original Box, nur mit weniger rauschen und verbessertem Crossover.
Im erste Bild die original Platine mit den 2 aufgeflanschten Ersatz OpAmps, der Fix den sich Fender im Forum abgeschaut hat.
Und hier 2 Bilder vom Archangel V3, dieser wird auch in etwas anderer Orientierung verbaut um weiter vom Netzteil weg zu sein und weniger elektromagnetische Einstreuen einzufangen.
Außer dem verbeserten Grundrauschen, etwas mehr Power, flacherem Frequenzgang und besserem EQ gibt es noch:
- Phantom Power Schutz am XLR, da gab es beim Original wohl schon mal Probleme
- Clip indicator
- Verbesserte Phasenlage zwischen Ein- und Ausgangssignal
- Gerasterte Potis, was echt mega cool ist.
- Besseres Crossover zwischen den beiden Speakern (Details im Manual, siehe unten)
Der Haken ist der Import: 178 USD plus 30 USD Versand, dazu kamen bei mir noch Zoll bzw. Einfuhrumsatzsteuer und leider happige UPS-Gebühren, weil UPS absoluter PITA ist und ich mich viel mit denen rumärgern musste.
Bestellen geht aktuell über Reverb, ein paar Stück sind gerade noch verfügbar, und über den Newsletter wird man informiert, wenn’s Nachschub gibt. Wegen meiner und anderer Erfahrungen wird UPS in Zukunft wohl nicht mehr genutzt, um die 220/230 € muss man wohl rechnen und hoffen dass in der aktuellen Lage bei den Zöllen nichts weiter passiert. Auch wurde der Preis bei der letzten Charge schon angehoben, wegen höherer Importkosten der Teile in die USA bevor Liam sie dort finalisiert.
Wer Interesse hat, hier ist das Manual zur V3. Dort stehen auch nor mal ne Menge (technische) Details drin.
Hier einmal das Frequency-Response, die natürlich nur einen sehr groben Überblick gibt
Rot - Original Preamp, EQ alle aus 12 Uhr (noisefloor sichtbar im Bassbereich)
Gelb - Ein alter Bright Mod (nicht in V3)
Grün - Archangel V3, alle EQs 12 Uhr -> Soll möglichst nah am Stock Sound sein, aber viel wneiger rauschen und besseres Crossover der Speaker (Dieses Setting eignet isch auch gut für daheim bei weniger Lautstärker)
Pink - Bass 11:00, Mid& Treble 14:00 -> Super Flach, top bei höherer Lautstärke
Wichtig und hörbar ist: Der Original EQ hat die Mitten sehr schmalbandig geregelt, das war nicht vernünftig linear zu bekommen und klang immer ein bisschen "Megafon-artig"
Fazit: Für mich hat es sich mega gelohnt, wenn auch nicht ganz günstig. Die FR10 ist jetzt so, wie sie eigentlich ab Werk hätte sein sollen. Selbst für die gefixten Amps noch ein mega Upgrade, wer noch eine Fender FR der ersten Generation hat (oder günstig kauft mit dem Plan den Archangel V3 einzubauen) hat hier echt eine super Möglichkeit.
Ich hoffe das Review ist trotz "Nischenthema" nützlich, ich habe im deutschsprachigen Raum nichts großartig dazu gefunden.