Anfängerin mit blankem Proberaum. Wie kann ich diesen Raum bespielbar machen?

Hallo,

wichtig in so einem Betonkeller: Lüftung, Lüftung und nochmals Lüftung, sonst wird's ganz schnell muffig und je nachdem auch schimmelig. Da es offenbar nur einen Lichtschacht gibt, ist schon mal nichts mit kurzer, intensiver Querlüftung - die Frage wäre auch, wie lange könntest Du ggfs. die Tür offenstehen lassen und würde Dir das genug Luftaustausch bringen.
Da kommt dann als nächstes ein Entfeuchter ins Spiel, bitte nicht die oft in Baumärkten billig angebotenen Gefäße mit "Kristallen" - die nuckeln nur ein wenig an der Luftfeuchtigkeit rum. Es braucht einen elektrisch betriebenen Luftentfeuchter, und zwar einen mit Hygrometersteuerung, damit der nicht Tag und Nacht läuft, sondern nur, bis die eingestellte Schwelle unterschritten wird. Das hat sich bei mir all die Jahre gut bewährt, ich habe auch Kellerräume, die sehr schwer vernünftig zu lüften sind. Nach einem Nachmittag "akustischer Betätigung" (Bandprobe) waren Papierblätter bereits klamm...

Ansonsten natürlich Zustimmung für die bereits geposteten Vorschläge wie Möblierung, Teppichstücke, Molton-Vorhänge... damit ist bereits zu kleinem Kurs einiges erreichbar.

Viele Grüße
Klaus
 
Da kannst du mit rechnen
Hab auch schon Molton Schimmeln sehen.

-> Lüftungskonzept erarbeiten!

Dann kommt der Sound.


Es geht ja darum,
erstmal den Nachhall des Raumes zu minimieren. Weg von der Tiefgarage hin zu gewöhnlicher Raumakustik.

Ich tippe auf glatte Betonflächen, oder ?

Billige und schnelle Lösung :
1. Zeug reinstellen
2. Teppich / - Reste auslegen- dann Zeug wieder reinstellen.
3.Wände entglätten mit :
Raufasertapete, bzw -Farbe genau dafür wurde die erfunden, OderRauputz
Und ja, auch Eierpappen brechen Schall, Schimmeln aber auch.
4.Couch und Co rein
5. Ecken füllen: Regal, Cases, David Hasselhoff Statue, was auch immer
6. Mitmusiker rein
7. Publikum

Jetzt klingt der Raum erstmal irgendwie, vielleicht schon ganz gut oder sogar super.

Erst jetzt mache ich mir Gedanken zur Soundoptimierung.
Erst jetzt kommen Absorber, Diffuser, Bassfallen, abgehängte Decken, Schallwände etc zum Einsatz.
Wenn sie den noch Nötig sind .

Natürlich Kannst du das auch alles in den leeren Raum reinplanen, kostet halt Zeit und Geld.
Glaub mir, ich habe viele Räume erlebt die vom Beginn an super optimiert wurden.
Dann zog das Equipment und die Band ein und der Raum war tot.Bringt nix.

Bester Tipp war:
Vollmüllen ;-)
Selten so unversierte Vorschläge gelesen, die nur Verwirrung stiften, entgegen der bereits qualifizierten bisher vorgebrachten Vorschläge.
Das mit dem Lüftungskonzept war hingegen zielführend.
 
Zum Raum wurde ja schon viel richtiges mit Teppichresten, Wände mit kostengünstigen/losen Gerümpel vollstellen usw. gesagt.
Nicht zu vergessen, dass ihr als Band da ja auch noch mit eurem Equipment drin stehen werdet.

Drumkit dämmen/Spielweise anpassen
Um den Unzulänglichkeiten des Raums mit dröhnenden Geböller und Geklirre entgegen zu wirken- und das ist nun ziemlich kostengünstig und trägt schon viel dazu bei, solltest du nicht vergessen dein Kit etwaig zu dämmen und ggfls. auch deine Spielweise/Dynamik anzupassen.
Klar will man auch nicht in einer Eishalle sitzen und kann das schon wegen deiner Platzwahl in Heizungsnähe verstehen.
Aber wenn den anderen auch zunächst mal kalt ist, die Heizung voll auf die 12 aufgedreht hat und sich dann auch regelrecht warm spielt, ist es auch nicht immer unbedingt die angenehmste Ecke, neben einer voll aufgedrehten Heizung zu spielen und andererseits ist es auch nicht verkehrt, das Drumkit an anderer Stelle aufzustellen und zu eruieren, ob es nicht doch an einem anderen Platz weniger dröhnt und scheppert und der Sound zuträglicher ist.

Feuchtigkeit
Feuchtigkeit ist natürlich für Mensch&Gesundheit, sowie für im Raum verbleibendes Equipment und Schimmel anfälliges Gerümpel kein ganz unwichtiges Thema und wenn es neben dem Durchlüften in den Pausen nicht reicht, wäre ein Raumentfeuchter natürlich nicht zu verachten.
Muss jetzt kein Ding a la Bautrockner-Panzer sein, aber bei dem Raum auch nicht gerade `n kleines 30 Watt Gerätchen mit nem 1/4 Liter Entfeuchterleistung.

Eierkartons (bitte nicht)
Bei Eierkartons scheiden sich die Geister und auch ich bin kein Freund von, zumal die Dinger auch ziemlich verkeimt sind.
Ja, sie können im besten Falle Flatterechos vermeiden helfen und den Nachhall verstreuen (Diffusion), im zumeist ungünstigsten Fall aber verstärken sie nur die gerade kritischen Frequenzen ab 1 kHz.
Bei einem feuchten Raum würde ich ohnehin von einer solchen Verwendung absehen, es sei denn man steht auf durchnässtes Pappmaché.
 
Zuletzt bearbeitet:
In zwei solcher Räume habe ich auch schon geprobt, es ist ein ziemlicher Aufwand, diese spielbar zu machen.

Für Deine Gesundheit und die Deines Equipments brauchst Du zuerst einen Entfeuchter. Den kannst Du jetzt schon kaufen und reinstellen. Obacht: Die chemischen Entfeuchter sind billig in der Anschaffung, aber teuer im Unterhalt, weil Du ständig diese Granulatpäckchen nachkaufen musst (so ca. ein Pack à 10 EUR pro Woche). Ein elektrischer ist erstmal wesentlich teurer, kostet Dich danach aber nur noch den Strom. Und zumindest anfangs dürfte der auch die gesamte Woche über durchlaufen. Sieh alle paar Tage mal nach, um den Wassertank zu leeren. Später wird das möglicherweise etwas weniger mit dem Luftentsaften, aber anfangs ist das eine ganze Menge.

Dann schwere Teppiche oder Teppichreste auf den Boden, Möbel als Diffusoren (das unordentlich eingeräumte Regal, unregelmäßig aufgestellte Umzugskartons) und Schalldämpfung - zwei Sofas über Eck gestellt, dazwischen ein kleiner Kühlschrank in der Ecke haben bei uns echt viel gebracht. Matratzen - ein fragwürdiges Vergnügen, dann lieber Morton, unregelmäßig vor der Wand gerefft, am besten auf einer Schnur, so dass Du variieren kannst.

Und genau: Eierkartons bringen nichts außer gammligem Geruch und einer Ansammlung von Feuchtigkeit. Akustisch gesehen bekämpfen die nicht den Bereich, in dem Du Probleme hast.

Viel Erfolg mit dem Projekt und viel Spass in dem Raum.
 
Naja, ob das jetzt so ne Tropfsteinhöhle sein muss, ist auch noch nicht wirklich klar. Sieht auf jedenfall halbwegs trocken aus.

Ich würde, wenn man längerfristig plant bassturmators Hinweis der Teilung des Raumes Aufmerksamkeit schenken.
Es scheint zwei Zugänge und zwei Heizkörper zugeben, also ist ev. eine einfache gedämmte Trockenbauwand als Trennwand das günstigste
und einfachste um diese zu realisieren z. B. nach 5 Metern Länge, wohl braucht man dazu etwas fachliche Hilfe um dies zu realisieren.
Den dann überschaubaren Raum kann man mit Teppichen etc. besser in den Griff kriegen. Basotect ist halt recht teuer, manchmal findet man
aus dem Hausbau-bereich übrige Pakete fester Steinwolleplatten, die kann man z.B. recht günstig mit Stoff, Bettlaken etc. als Absorber an den Wänden anbringen.

Letztlich ist alles aber schon etwas mit Aufwand verbunden, die 200.- Budget werden gerade für die TB-Wand reichen..
 
Dem kann ich nur zustimmen (y)
Also die chemischen Entfeuchter taugen vielleicht für ein kleines Badezimmer oder so.

Ich war damals sehr überrascht als ich sah dass ein elektrischer Entfeuchter Tag für Tag 10 Liter Wasser aus meinem 50m2 Kellerraum raus gezogen hat. Klar wars ein Kellerraum, aber übermässig feucht hat sich der Raum für ein Keller nicht angefühlt. Der Entfeuchter kostete zwar ein paar Euros in der Anschaffung, erledigt seine Arbeit jedoch sehr zuverlässig.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wieviel Granulat man jeden Tag bräuchte um 10 Liter Wasser zu binden.:ugly:
 
Ei hallöchen werdende Trommlerin,
so einige Vorschläge gab es ja bereits, aus denen klar wird, daß man/frau in diesem Kellerraum - für eine einigermassen befriedigende Raumakustik - richtig viel Material und/oder Moneten, aber auf jeden Fall nen Haufen Arbeit reinstecken muß.
Von daher mein praktischster Vorschlag:
Such Dir doch stattdessen lieber ne Proberaumbeteiligung, dann kannst Du Dich komplett auf´s Drummen konzentrieren und mußt Dir nicht (alleine?) so nen Riesenklotz (übelste Akustik bekämpfen ...) an´s Bein binden.
Oder Du holst Dir für den Anfang ein gebrauchtes E-Drum, das kannste dann sogar zuhause mit Kopfhörer spielen. (Dazu nur noch so ein paar Waschmaschinen-Unterlegplatten, damit die Nachbarn nicht von der Trommel-Bedienung gestört werden ...)
Just my 5 cents ;)
 
bin nicht sicher ob der Raum 100% trocken ist

Zum Thema Feuchtigkeit ist das hier der einzige Hinweis von Dir und der ist nicht sehr konkret.

Also bevor Du viel Geld in Entfeuchtungstechnik investierst: Stell mal ein Luftfeuchtigkeitsmessgerät in den Raum und schau, bei welchem Wert Du landest. Evtl. kannst Du irgendwo ein gerät mit Datenlogger ausleihen, dann weißt Du auch, wie sich der Wert z.B. über Nacht verändert. Temperatur in dem Fall einfach gleich mitloggen lassen.
 
solltest du nicht vergessen dein Kit etwaig zu dämmen und ggfls. auch deine Spielweise/Dynamik anzupassen
Nein und nochmals nein meiner Meinung nach. Nur aufgrund einer ungünstigen Proberaumsituation (es sei denn, es geht um die Lärmbelästigung anderer) würde ich meine Spielweise und damit im Zweifel auch die Auslebung meines Hobbies/Berufes + meine Kreativität und Soundqualität nicht einschränken. Da graust es mir bei "Drumset dämmen" und "Spielweise anpassen", nur weil die Akustik eines Proberaums es nicht hergibt, ganz übel auf. Zumindest in diesem Zusammenhang.

Alles Liebe,
Bacchus
 
Leute, laßt doch mal die Kirche im Dorf!
Im unbenutzten Raum eine Feuchte-Meßkurve zu ermitteln ist bestimmt wissenschaftlich interessant, aber für die Fragestellerin von wenig praktischem Nutzen. Die Luftfeuchtigkeit ändert sich nicht im Tag-Nacht-Zyklus, sondern wenn Menschen da drinnen atmen und schwitzen.
Im Übrigen könnte es auch sein, daß der Raum furztrocken ist, wenn er z.B. keine kalte Außenwand hat, oder gut isoliert im dritten Untergeschoß liegt, oder nebenan die Heizzentrale von 'nem ganzen Wohnblock ist, oder, oder, oder.
Zum Thema Spielweise anpassen verweise ich mal auf das Startpost als Lektüre. Erst mal mit Spaß lernen zu Spielen. Leise Spielen können ist, wie bei fast allen akustischen Instrumenten, das Ergebnis monate- wenn nicht jahrelangen Übens.
 
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Nein und nochmals nein meiner Meinung nach. Nur aufgrund einer ungünstigen Proberaumsituation (es sei denn, es geht um die Lärmbelästigung anderer)
Alles Liebe,
Bacchus
Wenn es die Situation nicht erforderlich macht, ist eine Dämmung auch m.M. nicht erforderlich und es natürlich auch schade wäre um den Sound eines Drummers und sein Kit. Geht ja auch eine gewisse Expressivität von Songs flöten. Ganz klar.
Lärmbelästigung anderer und das Fehlen von Ohrstöpseln ist in ungünstigen Akustiken eines Beton-Bunkers aber auch zumeist das Hauptproblem.
 

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