Arbeitstitel: Streit (Richtung Reggae/Hiphop)

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horst sergio
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Hallo zusammen!

Seit einiger Zeit habe ich dieses Stückwerk hier jetzt schon rumliegen.
Doch egal wie oft ich drauf schaue, ich komme nicht weiter, es will sich keine Richtung, Tür, etc.
einstellen. Da dachte ich, dass mir etwas Feedback und Interpretation, sowie der ein oder andere
Rat helfen könnte. Musikalisch soll es in Richtung Rootsreggae, aber mit gerappten Strophen gehen.
Habe es mal über ein Instrumental von nem Stephen Marley Song gesungen und gerappt.
Klang gut!

Danke für Eure Zeit und Aufmerksamkeit!
Bin über JEDEN Kommentar froh!!!

Refr.:
es ist wie es ist
und ich leide daran
weil gerade keiner
von uns beiden
es bereinigen kann
und keiner weiß wann
es weitergeht und was dann
es ist wie es ist
eine eisige Wand

Strophenparts:

scheinbar keine Einsicht
keine Einigung leider
Gefühlsregung
und Geistesbewegung
verweigern zeitnah
jegliche Zusammenarbeit
dabei weiß jeder,
dass man lediglich zusammen was reißt

reiߒ mich so lange zusammen
bis ich explodier
reiߒ, so lange ich noch kann,
mich schnell los von hier

um nicht in Zeitschleifen
hängen zu bleiben
die wir uns meist leisten
wenn wir um den heißen Brei streiten
dem wir sonst ausweichen
indem wir still und leise
einfach dran vorbei schleichen
siehst du die Zeitzeichen?
Ich kann die Wunden nicht heilen
und den Schmerz nicht ausgleichen



ich kaue am Stift
gegen die Trauer
helfen auch all
die Kalauer nicht
ich bedauere mich
weil ich dauernd
gegen immer gleiche
Mauern antitsch
die ich auch noch
selbst gebaut hab,
so ’n Mist
traue mich nicht
raus und ins Licht
weiß nicht, wie ich’s hinkrieg
das es wird wie es war
weil ich nicht ertrag wie es ist
 
Eigenschaft
 
Hi Horst Sergio,

erster Eindruck: sehr frisch, aufrichtig, auf den Punkt kommend ... bleibt auch in und bei der Stimmung und vertraut ihr und den Hörern - gefällt mir gut.

zweiter Eindruck: sprachlich könnte das noch mehr umgesetzt, noch weiter getrieben werden, diese Unmittelbarkeit noch jenseits und vor einer Wertung - wobei es ja bei gerappten sachen so ist, dass wenn die Sprache rhytmisch passt, es einfach hinhaut - insofern eine Ungewissheit, ob mögliche inhaltliche Weiterführungen auch sprachlich-rhythmisch hinhauen - aber ich mach einfach mal an ein paar Stellen klar, was ich damit meine:

Refr.:
es ist wie es ist
und ich leide daran
weil gerade keiner
von uns beiden
es bereinigen kann
klasse intro
und keiner weiß wann
es weitergeht und was dann
es ist wie es ist
eine eisige Wand
Wand aus Eis?

Strophenparts:

scheinbar keine Einsicht
keine Einigung leider
Einigung bleibt aus? Einigung entfällt?
Gefühlsregung
und Geistesbewegung
verweigern zeitnah
zeitnah weglassen? ist inhaltlich ein füllwort und kommt imho auch so rüber ... oder durch einfach oder prompt ersetzen? aber am besten weglassen ...
jegliche Zusammenarbeit
dabei weiß jeder,
dass man lediglich zusammen was reißt
statt lediglich ein "nur"? wenn Dir dann eine Silbe fehlt aus "was" ein "etwas" machen?

reiß' mich so lange zusammen
bis ich explodier
klasse!
reiß', so lange ich noch kann,
mich schnell los von hier
das Bild super weitergeführt!

um nicht in Zeitschleifen
hängen zu bleiben
unser Leben zu fristen? aber hängen bleiben ist auch cool ...
die wir uns meist leisten
wenn wir um den heißen Brei streiten
dem wir sonst ausweichen
indem wir still und leise
einfach dran vorbei schleichen
siehst du die Zeitzeichen?
Ich kann die Wunden nicht heilen
und den Schmerz nicht ausgleichen
Schmerz gleicht man nicht aus ... wenn die Schmerzen nicht reichen? ... Dein Leben/Leiden/Deine Unwucht nicht ausgleichen? ...



ich kaue am Stift
gegen die Trauer
helfen auch all
die Kalauer nicht
das finde ich inhaltlich nicht so ein tolles Bild, konsequent zwar, aber auch ziemlich ausgelutzscht (wie die Stifte, an denen man immer kaut ...) - aber wenn, dann vielleicht reimtechnisch auf die Glocke und leicht gegen das sonstige Schema: ich kaue am Stift / gegen die Trauer / helfen auch nicht / all die kalauer bzw. Aldi-Kalauer ... vielleicht aber auch was ganz anderes ...
ich bedauere mich
weil ich dauernd
gegen immer gleiche
Mauern antitsch
die ich auch noch
selbst gebaut hab,
so 'n Mist
traue mich nicht
raus und ins Licht
weiß nicht, wie ich's hinkrieg
das es wird wie es war
dass ...
weil ich nicht ertrag wie es ist
klasse schlusszeilen!


Yu - so weit erstmal ...

x-Riff
 
Hallo X-Riff und danke für die nette und ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Textversuch!

Zu Deinen Anmerkungen:

Auch wenn es beim Lesen nicht so auffällt: Leider und zeitnah sind als Reim gedacht.
Ich hallte es da etwas offener wie BLUMENTOPF oder GOETHE, der alte Rapper.:D
Daher "brauche" ich die beiden Worte als Ending, sonst fällt an der Stelle alles zusammen.

Über das lediglich lässt sich sicher herrlich streiten:
1. Ich benutze gerne Worte, die dem allgemeinen Sprachgebrauch etwas abhanden gekommen sind.
2. Habe ich so einen 7-8 zeiligen Reim (ich verehre Dendemann, und wenn mir mal sowas gelingt,
fällt es schwer es wegzuwerfen.)
3. Vom Versmaß würde Dein Vorschlag definitv BESSER PASSEN.
Muss ich wohl noch drüber nachdenken.

Ich kann die Wunden nicht heilen
und den Schmerz nicht ausgleichen

Ja, verflixt! Du hast Recht! Man kann Schmerz nicht ausgleichen!
Das erklärt einiges!!! Sowohl über mein Verhalten in entsprechenden Situationen,
als auch über den Ansatz der Zeilen. Der Rhyme ist auch nicht soooo fat, dass der das irgendwie rechtfertigen würde.
Aber so hat es sich in dem Moment angefühlt. Was mach ich da? Mehr erklärende Zeilen zufügen?
Ein anderes Ending suchen?

Kalauer, etc - Der Part gefällt mir auch nicht so besonders, hatte ihn zwischenzeitlich sogar schon rausgenommen, aber
dann komm ich nicht zu den guten Schlußzeilen:gruebel:.

Da steht mir wohl noch einiges an Arbeit ins Haus, aber Deine Kommentare sind auf jeden Fall sehr m:great:tivierend!!!

Allgemein finde ich den Text noch etwsa unfertig, weiß aber nicht so genau, was fehlt.

Hat da ein Aussenstehender eventuell noch Ideen?
 
Haaaaaallooooooo!

Hat keiner mehr was zu sagen?:confused:

Schade!!!

Freue mich auch über Infos, was Euch nicht gefällt (ist meist besonders hilfreich!;))

der Horst
 
hallo horst sergio,

ich würde intuitiv "um den heißen Brei herum" als Überschrift wählen.



Refr.:

es ist wie es ist
und ich leide daran
"ich leide an..." benutzt man ja meistens im Zusammenhang mit Krankheit. Das LI leidet also AN Realität... oder gar AN Realitätsinn:gruebel:
weil gerade keiner
von uns beiden
es bereinigen kann
Und die Ursache seines Leidens besteht darin, dass keiner ES "bereinigen" kann.
Wer soll was wann wo wie warum wozu bereinigen ...:gruebel:
und keiner weiß wann
es weitergeht und was dann
Stimmt schon, der Mensch ist ein miserabler Wahrsager...:D

Aber was heißt eigentlich "weiter gehen
" - die Leben bleibt nicht stehen, auch wenn es angeblich in einer Zeitschleife zu verlaufen scheint... Welche Bedingungen muss denn das Leben erfüllen, damit DU ihm zugestehst, dass es "weiter" geht:gruebel:
es ist wie es ist
eine eisige Wand
:eek: - "es ist wie es ist" soll eine eisige Wand sein!?

Das ist mMn grundfalsch, denn "wie" fragt nach den Umständen: die Umstände sind, wie sie gerade sind. Ich mag den Spruch, weil er den komplexen Prozess des Lebens betont.

Deine eisige Wand wäre für mich eine gedankliche Weiterführung von: Es ist, WAS es ist.

Das LI beklagt das Gefühl eisiger Kälte, nimmt es aus dem Prozess heraus und suggeriert: ein unerklärlicher Kälteeinbruch brachte das Leben zum Erstarren.

Strophenparts:


scheinbar keine Einsicht
wieso scheinbar? Scheinbar verwendet man gewöhnlich aus taktischen Gründen im Gespräch, um sich und seinem Gegenüber ein Hintertürchen im Gespräch offen zu lassen.

Warum aber taktierst du als Autor mit dem Leser?
Der erwartet zu Recht, dass Du ihm eine schlüssige Story bietest und keine Eierei...Der Autor muss nicht vermuten, er hat alle Fäden seiner Story in der Hand. Oder hast Du gar keine Story zu bieten:gruebel:

Und statt dessen nur die uralte Methode, sich so lange von Wort zu Wort zu hangeln, bis man, wenn schon nicht an das Ziel, dann doch wenigstens an das Ende des Textes kommt.

keine Einigung leider
Gefühlsregung
und Geistesbewegung
verweigern zeitnah
jegliche Zusammenarbeit

Uiii, da wimmelt es aber von Substantivierungen. Lauter *ungs und *eits, lauter schlussfolgernde Abstraktionen für einen PROZESS, der im Dunkeln bleibt.
dabei weiß jeder,
Na endlich, ein selbstbewussterer Grundton
...
dass man lediglich zusammen was reißt

... wenngleich nur als flotter Auftakt für eine Aussage, die im reinsten Sinne des Wortes schwach sinnig, um nicht zu sagen nichts sagend ist.

Selbst wenn ich gutwillig (warum eigentlich) "reißen" auswechsle für "etwas schafft" oder "zum Erfolg kommt" frage ich mich,
warum hier alternativ quasi ein Leben als siamesische Zwillinge gepriesen wird.

reiß' mich so lange zusammen
bis ich explodier
reiß', so lange ich noch kann,
mich schnell los von hier
um nicht in Zeitschleifen
hängen zu bleiben

In Zeitschleifen hängen zu bleiben gefällt mir wirklich gut. Ein Bild, dass mich zum Nachdenken reizt...
Ungewollte Endlosschleifen entstehen ja meist, wenn man die Bedingungen und Alternativen von Prozessabläufen nicht richtig festlegt. Wenn man unwissend oder ungeduldig Fehler im gemeinsamen Programm zulässt...

Na gut, ein fremder Text ist kein Wunschkonzert


die wir uns meist leisten
wenn wir um den heißen Brei streiten

Um den heißen Brei REDET man , um eben einen Streit zu vermeiden
...könnte natürlich als Wortspiel gemeint sein:gruebel:...aber ich leiste mir da einige Zweifel:D

dem wir sonst ausweichen
indem wir still und leise
einfach dran vorbei schleichen
Hm... dem Reden um den heißen Brei auszuweichen, bleibt dennoch "um den heißen Brei herum schleichen"
... ist schon eine Menge heißer Brei und keine Vorstellung von einer Alternative.

Na schön, bei gutem Willen verstehe ich: ein ganz normaler Alltag. Mal explodiert man, mal nimmt man sich zurück, mal redet man "um den heißen Brei rum" und mal geht man Gesprächen aus dem Weg...

Zugegeben, nichts Spektakuläres. Aber worum geht es hier eigentlich?

siehst du die Zeitzeichen?
Ich kann die Wunden nicht heilen
und den Schmerz nicht ausgleichen
Das ist für mich heißer Brei...

ich kaue am Stift
Ups... wird hier LI und Autor gleichgesetzt?
gegen die Trauer
helfen auch all
die Kalauer nicht
ich bedauere mich
Keine Einwände
weil ich dauernd
gegen immer gleiche
Mauern antitsch
die ich auch noch
selbst gebaut hab,
Ups...der Täter wird immer erst ganz am Schluss entlarvt. Beim Krimi. Und ich hatte schon auf den Gärtner getippt...

so 'n Mist
Hier würde ich normalerweise eine falsche Sprachebene hinweisen, aber da Du ähnliche Hinweise von X-Riff mit dem Hinweis auf die Priorität von "Endlingen"beantwortet hast, ohne die alles zusammenfallen würde...
traue mich nicht
raus und ins Licht

Nein, Du schreibst nicht gegen streitbare Mauern, sondern über einen heißen Brei, den du uns, aus welchen Gründen auch immer, als Streit verkaufen willst.

weiß nicht, wie ich's hinkrieg
das es wird wie es war

Entschuldige die Indiskretion:
und wie war es:gruebel:

weil ich nicht ertrag wie es ist
Dem Autoren rhetorischen Beifall zu dieser abschließenden Zeile
Fazit:

Je länger ich darüber nachdenke, stört mich an Deinem Text, dass das LI seinem Partner im Speziellen und dem Leben im Allgemeinen nicht genug Respekt erweist.

Ohne das ICH eine kritische Distanz des Autoren spüre.

Das halte ich weder für klug noch für sympathisch.
 
Hui, mal wieder ein Text von dir. Gut, dass ich mal wieder aus dem Effekt-Forum raus gekomen bin :D Irgendwie kann ich aber gar nichts wirkliches sagen. Gefällt mir bei Lesen wirklich gut. Einzig die Stelle mit dem Antitschen finde ich nicht so gut. Antitschen ist für mich immer nur so ein kleines Anstoßen, also nichts Wildes. Keine Ahnung, ob ich das falsch verwende, aber so ist das irgendwie komisch. Auch klingt mir das mit dem Mist so lapidar plötzlich. Endungen hin oder her.
Ansosten ist das vor allem sprachlich für mich wieder mal sehr gut.
 
Hallo und erstmal Danke für Eure Bemühungen um meine Zeilen!

Wie von mir erwähnt, sind diese Zeilen KEIN fertiger Text, sondern ein Fragment, eine Idee.
Dank Eurer Kommentare sind mir einige Ebenenund Blickwinkel aufgefallen, mit denen ich weiter Arbeiten kann.
DANKE!

@ angry dwarf: Nett, mal wieder von Dir zu lesen. Freut mich, dass Dir der Text zusagt. Besonders, da ich ja Deinen Stil sehr mag und ich weiß, dass Du mit Kritik nicht hinterm Berg hälst.
Die beiden Kritikpunkte nehme ich gerne an. Werde mir wohl noch etwas mehr Gedanken über die Sprachebene(n) machen müssen.

@ jongleur: Jetzt habe ich also endlich einmal ein Feedback von Dir bekommen. Da ich Deine anderen Beiträge mit viel Interesse gelesen habe, hatte ich mich auf einen Kommentar von Dir gefreut.
Jetzt weiß ich nicht so genau, was ich davon halten soll.
Dabei ist es nicht die inhaltliche Kritik, sondern vielmehr Dein Ton der mich irritiert.
Es klingt für mich so, als hättest Du Dich sehr überwinden müssen, Dir diesen "heißen Brei" "anzutun".
Versteh mich nicht falsch, ich finde Ehrlichkeit und Direktheit gut, aber wenn Du keine Lust hast, einen Text zu bearbeiten, warum tust Du es dann überhaupt?
Oder habe ich da was in den falschen Hals bekommen?
Nun ja.
Dann versuche ich mal auf Deine Hinweise einzugehen:

Ich hatte den Text bewusst etwas abstrakter, bzw. offen gestaltet, weil mMn in diesem Bereich oft sehr direkt und plump getextet wird.
Dass mir dabei die Gratwanderung nicht immer gelungen ist, mag sein. Interessanterweise scheinen andere aber weniger Probleme mit dem Text gehabt zu haben. Verzeih mir die Bemerkung, aber teilweise erinnern mich Deine Anmerkungen an die eines Deutschlehrers beim Aufsatz, und irgendwie gefällt mir das Bild nicht besonders.

Doch im Einzelnen:

Refr.:

es ist wie es ist
und ich leide daran
"ich leide an..." benutzt man ja meistens im Zusammenhang mit Krankheit. Das LI leidet also AN Realität... oder gar AN Realitätsinn:gruebel:
Das LI möchte die Realität (den Streit, das Gefühl nicht geliebt zu werden) nicht akzeptieren, da es sie als unangenehm empfindet. An diesem Punkt kann es die nötige Distanz nicht aufbauen (fühlt sich von den (negativen) Gefühlen überfordert, hat Angst davor) ...

weil gerade keiner
von uns beiden
es bereinigen kann
Und die Ursache seines Leidens besteht darin, dass keiner ES "bereinigen" kann.
Wer soll was wann wo wie warum wozu bereinigen ...:gruebel:
... daraus entsteht der Wunsch nach (Auf)Klärung (Bereinigung), oder noch einfacher Wiederherstellung der Harmonie ...

und keiner weiß wann
es weitergeht und was dann
Stimmt schon, der Mensch ist ein miserabler Wahrsager...:D
... diese Unsicherheit kann das LI schlecht, bzw kaum aushalten, da sie sein Selbstbild bedroht ...


Aber was heißt eigentlich "weiter gehen
" - die Leben bleibt nicht stehen, auch wenn es angeblich in einer Zeitschleife zu verlaufen scheint... Welche Bedingungen muss denn das Leben erfüllen, damit DU ihm zugestehst, dass es "weiter" geht:gruebel:
Es geht hier nicht darum, was ICH dem Leben zugestehe, sondern um das LI, aus dessen Position es um die subjektive Angst geht, dass sein Leben bedroht ist

es ist wie es ist
eine eisige Wand
:eek: - "es ist wie es ist" soll eine eisige Wand sein!?
Es ist wie es ist und drum herum ist eine eisige Wand: Das LI fühlt sich unfähig sich oder etwas zu bewegen, was 1. durch das Gefühl von einfrieren und 2, durch eingeschlossen sein ausgedrückt werden soll, die Kälte und die Mauer (welche später nochmal auftaucht) sollen auch die Abkapselung von den eigenen Gefühlen darstellen, welche eine "erfolgreiche" Auseinandersetzung mit sich selbst und dem Problem unmöglich machen.

Das ist mMn grundfalsch, denn "wie" fragt nach den Umständen: die Umstände sind, wie sie gerade sind. Ich mag den Spruch, weil er den komplexen Prozess (LI mag diese Komplexität in dem Gefühl der Überforderung ÜBERHAUPT NICHT!) des Lebens betont.

Deine eisige Wand wäre für mich eine gedankliche Weiterführung von: Es ist, WAS es ist.
Finde ich sehr interessant, auch als Verweis auf das gleichnahmige Gedicht von E. Fried!!!

Das LI beklagt das Gefühl eisiger Kälte, nimmt es aus dem Prozess heraus und suggeriert: ein unerklärlicher Kälteeinbruch brachte das Leben zum Erstarren.
Das LI istan diesem Punkt noch nicht in der Lage, aus dieser (sehr kindlichen) Sichtweise herauszutreten.
Ich habe DAS Gefühl, dass für Dich die (kindliche) Haltung des LI mit der sehr distanzierten (erwachsenen?) Sprache nicht harmoniert.
Beim LI handelt es sich aber nicht um ein Kind und die Sprache wird auch als Mauer gegen die Gefühle benutzt.
Wie sinnvoll, gelungen das ist, darüber werde ich noch sinnieren müssen.

Strophenparts:


scheinbar keine Einsicht
wieso scheinbar? Scheinbar verwendet man gewöhnlich aus taktischen Gründen im Gespräch, um sich und seinem Gegenüber ein Hintertürchen im Gespräch offen zu lassen.
scheinbar, weil das LI verunsichert ist , aber langsam merkt, dass es noch andere Blickwinkel gibt, ausser dem eigenen. Nach dem Motto: Ich sehe es (jetzt) so, aber ich bin nicht sicher, ob das stimmt und hoffe auf (die Möglichkeit zur) Änderung (in der Zukunft)


Warum aber taktierst du als Autor mit dem Leser?
Wer setzt hier LI und Autor gleich?;) Der erwartet zu Recht, dass Du ihm eine schlüssige Story bietest und keine Eierei...Der Autor muss nicht vermuten, er hat alle Fäden seiner Story in der Hand. Oder hast Du gar keine Story zu bieten:gruebel: Ist vielleicht eine Frage der Definition?

Und statt dessen nur die uralte Methode, sich so lange von Wort zu Wort zu hangeln, bis man, wenn schon nicht an das Ziel, dann doch wenigstens an das Ende des Textes kommt.

keine Einigung leider
Gefühlsregung
und Geistesbewegung
verweigern zeitnah
jegliche Zusammenarbeit

Uiii, da wimmelt es aber von Substantivierungen. Lauter *ungs und *eits, lauter schlussfolgernde Abstraktionen für einen PROZESS, der im Dunkeln bleibt.
dabei weiß jeder,
Na endlich, ein selbstbewussterer Grundton
... Nix, selbstbewusst: Glaubenssatz (jeder weiß, dass man das und das tut (oder nicht tut))
dass man lediglich zusammen was reißt

... wenngleich nur als flotter Auftakt für eine Aussage, die im reinsten Sinne des Wortes schwach sinnig, um nicht zu sagen nichts sagend ist.

Selbst wenn ich gutwillig (warum eigentlich) "reißen" auswechsle für "etwas schafft" oder "zum Erfolg kommt" frage ich mich,
warum hier alternativ quasi ein Leben als siamesische Zwillinge gepriesen wird.
Weil das dem Gefühl des LI entspricht. Aus diesem Gefühl (der Angst vor Einsamkeit, Ablehnung, etc.) heraus findet eine Selbsverleugnung und Anpassung statt, die in den nächsten 2 Zeilen beschrieben wird:

reiß' mich so lange zusammen
bis ich explodier
reiß', so lange ich noch kann, Hier ist ein erster Wendepunkt (ein Erkennen, des eigenen Einflusses auf die Situation und Ausbruch aus der Bewegungslosigkeit)
mich schnell los von hier
um nicht in Zeitschleifen
hängen zu bleiben

In Zeitschleifen hängen zu bleiben gefällt mir wirklich gut. Ein Bild, dass mich zum Nachdenken reizt...
Ungewollte Endlosschleifen entstehen ja meist, wenn man die Bedingungen und Alternativen von Prozessabläufen nicht richtig festlegt. Wenn man unwissend oder ungeduldig Fehler im gemeinsamen Programm zulässt...
Wieder ein sehr schöner Hinweis! Das werde ich versuchen aufzugreifen!

Na gut, ein fremder Text ist kein Wunschkonzert

RICHTIG!!!:D

die wir uns meist leisten
wenn wir um den heißen Brei streiten

Um den heißen Brei REDET man , um eben einen Streit zu vermeiden
...könnte natürlich als Wortspiel gemeint sein:gruebel:...aber ich leiste mir da einige Zweifel:D
Ist es aber:p!

dem wir sonst ausweichen
indem wir still und leise
einfach dran vorbei schleichen
Hm... dem Reden um den heißen Brei auszuweichen, bleibt dennoch "um den heißen Brei herum schleichen"
... ist schon eine Menge heißer Brei und keine Vorstellung von einer Alternative.

Na schön, bei gutem Willen verstehe ich: ein ganz normaler Alltag. Mal explodiert man, mal nimmt man sich zurück, mal redet man "um den heißen Brei rum" und mal geht man Gesprächen aus dem Weg...

Zugegeben, nichts Spektakuläres. Aber worum geht es hier eigentlich?
Ich hoffe, dass Dir das anhand der oben gemachten Hinweise deutlicher geworden ist. Für DICH ist das nichts Spektakuläres!
Für das LI bedeutet es eine (subjektive) lebensgroße Bedrohung. (LI: z.B. Menschen mit Depressionen, Angststörungen, Suchtkranke, etc.).
Ich finde Deine Herangehensweise hier etwas selbstgefällig.

siehst du die Zeitzeichen?
Ich kann die Wunden nicht heilen
und den Schmerz nicht ausgleichen
Das ist für mich heißer Brei...
Weil DU die Wunden und den Schmerz nicht kennst, oder aber damit umgehen kannst(?).

ich kaue am Stift
Ups... wird hier LI und Autor gleichgesetzt?
Verflixt, ja da ist mir genau dieser Vauxpas passiert. ERWISCHT!!!
gegen die Trauer
helfen auch all
die Kalauer nicht
ich bedauere mich
Keine Einwände
weil ich dauernd
gegen immer gleiche
Mauern antitsch
die ich auch noch
selbst gebaut hab,
Ups...der Täter wird immer erst ganz am Schluss entlarvt. Beim Krimi. Und ich hatte schon auf den Gärtner getippt...
Was soll der Sarkasmus? Ich wage zu bezweifeln, dass selbst so ein scheinbar total mit sich und dem Leben im Reinen befindlicher Geist wie Du IMMER direkt seinen Anteil an Konflikten, etc. erkennt, oder?
so 'n Mist
Hier würde ich normalerweise eine falsche Sprachebene hinweisen, aber da Du ähnliche Hinweise von X-Riff mit dem Hinweis auf die Priorität von "Endlingen"beantwortet hast, ohne die alles zusammenfallen würde... Das bezog sich auf die entsprechenden Zeilen. Hier finde ich die Kritik durchaus nachvollziehbar. Ist ja auch angry dwarf aufgefallen:D.

traue mich nicht
raus und ins Licht

Nein, Du schreibst nicht gegen streitbare Mauern, sondern über einen heißen Brei, den du uns, aus welchen Gründen auch immer, als Streit verkaufen willst.
Du hast insofern Recht, als der Streit nicht explizit erwähnt wird (ausser eventuell im Titel), was wirklich ein Problem darstellen könnte.
Auch hierrüber muss ich nochmal nachdenken!


weiß nicht, wie ich's hinkrieg
das es wird wie es war

Entschuldige die Indiskretion:
und wie war es:gruebel:
Deine Neugierde in Ehren (ich hätte eine ähnliche Frage gestellt:)), aber darum geht es gar nicht. Aus dem Gefühl heraus ist das vorherige (bekannte) das einzige was Sicherheit verheißt
weil ich nicht ertrag wie es ist
Dem Autoren rhetorischen Beifall zu dieser abschließenden Zeile
Wie ist diese abschließenden Zeile von Dir gemeint?
Erträgst Du den Text nicht, oder wie?

Je länger ich darüber nachdenke, stört mich an Deinem Text, dass das LI seinem Partner im Speziellen und dem Leben im Allgemeinen nicht genug Respekt erweist.
Was genau meinst Du mit Respekt?
 
Hi Horst Sergio,
Dein Text transportiert die Stimmung eines kurzen Augenblicks oder eines Gedankens, den man nicht festhalten kann, sehr erfolgreich. Für wen?

Ich habe nicht die Erwartung entwickelt, nur sinnvolle Konstruktionen und und logische Zusammenhänge zu lesen.
Ein Fazit war sogar gänzlich ausgeschlossen.

Ich bin nicht sicher, ob sich das hier schon als Songtext bezeichnen lässt, oder ob es vielleicht eine zu Papier gebrachte Wörterskizze ist. (Wenn es das gibt?!) Vielmehr ist es ein Entwurf, der für einen angestrebten Vortrag, doch noch eine Menge Kosmetik, eine eingehende Auseinandersetzung mit der (angestrebten und erhaltenen) Kritik und hieraus gezielte Erweiterung bzw. Streichung vertragen könnte.

Dieser Gedankenfetzen ist tatsächlich höchst egoistisch motiviert. Von diesem "Werk" hat erstmal keiner was.
Also was macht es in dieser kalten Welt?

Für meinen Geschmack kann der Autor nun beginnen, einen Songtext zu schreiben.
Ich bin ziemlich gespannt.
Grüße
willy
 
Hallo horst sergio,

lass uns eingangs gleich persönlich Gemeintes vom sachlich Gemeinten trennen. Und da solche Missverständnisse Dritte gewöhnlich weniger interessieren, verzichte ich auf Zitate, die diesen Threadbeitrag nur unnötig aufblähen würden.

Nein, ich musste mich nicht zwingen, den Beitrag zu schreiben. Ich profitiere immer von Streitgesprächen... besonders dann, wenn ich den Anlass für nicht so gelungen erachte.
Wenn nur der Schreiber streitbar ist;)

Wahrscheinlich habe ich etwas unverbindlicher und schärfer reagiert, weil wir in einem anderen Thread für gegenseitige Irritationen gesorgt haben. Wir haben hier eine neue Gelegenheit, uns besser verstehen zu lernen:)

Ich hatte als Schüler keine Probleme mit meinen Deutschlehrern. Ich liebte das Unterrichtsfach ungeteilt!

Im Gegensatz zu heute, wo ich es leidenschaftlich ablehne, dass Interpretationen benotet werden. Ja sogar die Benotung von Formaspekten wie zum Beispiel Stilmittel lehne ich ab, weil ich zu diesen Themen schon zu viele verschiedene Definitionen und Auslegungen gelesen habe.

Allerdings mag ich es auch nicht, wenn Threadsteller zur Diskussion aufgerufen und
dann einleitend gleich mal die Gesprächsteilnehmer benoten.:mad:

Es genügt doch, wenn man seine Ansichten zum Thema austauscht.

---------------------------------------------------------------------


Das LI istan diesem Punkt noch nicht in der Lage, aus dieser (sehr kindlichen) Sichtweise herauszutreten.
Ich habe DAS Gefühl, dass für Dich die (kindliche) Haltung des LI mit der sehr distanzierten (erwachsenen?) Sprache nicht harmoniert.


So würde ich das nicht sagen.

Ich könnte noch nicht mal zwischen der Haltung des LI und der Sprache unterscheiden: Haltung erzeugt Sprache, Sprache erzeugt Haltung.

Wenn man ein gutes Sprachgefühl hat, kann man die unterschiedlichsten Typen vermitteln. Wer allerdings ungeduldig mit Sprache umgeht oder einen kleinen Wortschatz hat, wird der Mitwelt kaum spannende Psychogramme mitteilen können, außer natürlich dem eigenen. Und das oftmals unfreiwillig:D

Soweit schwimme ich noch im Mainstream. Von mir aus auch als Deutschlehrer:D

Nun will ich aber mal eine heilige Kuh schlachten: das unantastbare lyrische Ich,
diese meistens völlig unnötige und sinnentleerte Unterscheidung zwischen der Stimme des Textes und der des Autoren.

Das "LI" ist für mich nichts weiter als eine Maske, hinter der der Autor in Ruhe und scheinbar geschützt seine Ansichten inszenieren kann.

Kruzitürk, warum denn auch nicht! Das lyrische Ich soll uns vor juristischen Konsequenzen schützen! Es lebe die Freiheit der Kunst!

Aber wenn wir uns hier von Autor zu Autor hinter solchen Spitzfindigkeiten verstecken, können wir gleich
Roben, Talare und Gesangbücher austeilen!

Ein Autor kann eine Figur nur soweit glaubwürdig darstellen, wie er seine Gedanken und Gefühle am eigenen Leibe nachvollziehen kann.

Ich habe mal einen Song über einen Frauenmord aus der Sicht des getriebenen Mörders geschrieben. Nicht weil ich Frauen hasse! Nein, gerade weil ich trotz mancher schwerer Enttäuschung die Frauen ungebrochen liebe. :D Ich wollte als Gewohnheitsgentleman endlich mal hässlichsten Frustrationen detailliert ihren freien Lauf lassen. Ich brauchte ein bluttriefendes Umfeld, um von meiner P
olitical Correctness über meine von mir selber "legitimierten" Wutausbrüche an meine vergrabenen Schmerzen zu kommen.
Meine Verteidigungsrede hatte ich mir tagelang zurecht gelegt. Aber keiner fragte mich anschließend danach.
Die Leute sind heutzutage ja so dermaßen abgebrüht! Es ist wie es ist:D

Erschwerend
kommt für das kuschlige Märchen vom "lyrischen Ich" noch hinzu, dass die Leute vom Singersongwriter tatsächlich Authentizität erwarten.

Der Schauspieler beispielsweise gilt als gut, wenn er MEHR als nur sich selber spielt...
... aber der Sänger gilt als unglaubwürdig, wenn er nur so tut als ob:D



Also horst sergio, wozu drechselst Du einen
solch hölzernen Unterschied zwischen infantilem lyrischen Ich und distanziertem Erzähler?

Ich mag das LI deines Textes nicht, weil es keine Tiefe besitzt. Weil es unreflektiert im Trotz erstarrt und sich einbildet, mit seiner inneren Kälte
sogar die Zeit einfrieren zu können. Würde mir jemand einen solchen Text anbieten, würde ich darauf verweisen, dass die Welt sich immer weiter dreht und dass man nicht nicht kommunizieren kann. Auch das Verharren im Trotz ist aktiver Kampf. Nur eben kein sonderlich empathischer und langfristig einer mit wenig Erfolgsaussichten.

Meinem Texter würde ich sagen, dass ich zu viele Niederlagen erlebt habe um nicht zu wissen, wie spannend der Weg in die Gosse sein kann und wenn er will, kann er mir gern einen "Losertext" schreiben.

Aber einen, wo wenigstens drin steht, welcher Teufel mich reitet! Und den soll er dann nicht "Streit", sondern "Ignorant" oder am besten gleich "besessen" nennen!

ODER: Ich würde meinen Texter sagen: schreib mir einen Text, wo beide recht haben. Wo man sieht, wie beide im edlen Zweikampf verbissen um den heißen Brei herum schweigen, während die Zeit gnadenlos weiter rückt und sie alt und grau werden läßt.

Dieser Text
hätte für mich den notwendigen Respekt vorm übermächtig dahin ziehenden Leben mit all seinen irgendwo von Irrtümern und Ängsten getriebenen Menschlein...

 
Zuletzt bearbeitet:

Doppelposting.

Entsteht manchmal, weil ich die kryptischen Zeichen am Ende des Postings löschen will und dann aus Verstehen als neues Posting antworten.

Kann mir mal jemand verraten, woher diese lästigen Zeichen ([COLOR] usw) stammen und wie ich sie vermeiden kann?

Aber bitte nicht in diesem Thread, sondern im PF.

danke



 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Jongleur!

Ich habe keinesfalls die Absicht Dich (oder jemand anderen) zu benoten oder zu verärgern, sondern wollte Dir lediglich mitteilen, was mich an Deiner Kritik irritiert hat.
An die Irritation in einem anderen Thread kann ich mich nicht erinnern. Verzeih mein schlechtes Gedächtnis, aber kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?

wird der Mitwelt kaum spannende Psychogramme mitteilen können, außer natürlich dem eigenen. Und das oftmals unfreiwillig
Da ist was wahres dran! Ich lerne durch diesen Thread mehr über mich selber, als mir teilweise lieb ist (im ersten Moment). Aber ich bin ja hier um zu lernen und das eine (gute Texte) geht nicht ohne das andere.

Leider habe ich das Gefühl Dich noch immer nicht richtig zu begreifen.

Wenn ich dich richtig vertsehe, ist für Dich das von mir geschriebene quasi nur der Anfangspunkt eines Textes (ähnlich wie Willipanic es sieht)?
Das LI ist an einem Punkt wo eine Entwicklung einsetzen müsste, stattdessen wird nur eine Ausgangssituation skizziert, richtig?
Wenn schon das LI sich nicht bewegt, müsste irgendeine äussere Einwirkung es bewegen, d.h. zur Einsicht, Bewegung bringen?
welcher Teufel reitet? - Fehlt es Dir an Motivationen für das Verhalten oder an Gefühlsbeschreibungen?

ch mag das LI nicht, weil es keine Tiefe besitzt.
Niemand erwartet, dasd Du es MAGST
Weil es im Trotz erstarrt und sich einbildet, mit seiner inneren Kälte sogar die Zeit einfrieren zu können.
Als Ausgangssituation finde ich das schon recht reizvoll.

"Ignorant" oder am besten gleich "besessen" nennen!
Finde ich jetzt etwas heftig, was aber auch daran liegen kann, dass ich mich von dem Text nicht genügend distanzieren kann, da er eben meine Gefühle enthält und nicht die eines ausgedachten LI.

Auch hier (LI) sehe ich ein Misverständnis:
Ups... wird hier LI und Autor gleichgesetzt?
Nun will ich aber mal eine heilige Kuh schlachten: das unantastbare lyrische Ich,
diese meisten völlig klischierte Unterscheidung zwischen dem Stimme des Textes und dem Autoren.

Hier scheinst Du Dir zu widersprechen.

dass man nicht nicht kommunizieren kann
Kann man mMn schon, indem man sich entzieht / flieht.

Es würde mich freuen, wenn wir die Misverständnisse klären können, da auch ich immer sehr viel aus den Streitgesprächen hier ziehe und es sehr schade fände, wenn uns da was entgehen würde:)!
 
Lieber horst sergio,


An die Irritation in einem anderen Thread kann ich mich nicht erinnern. Verzeih mein schlechtes Gedächtnis, aber kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?
Oh nein - ICH muss mich entschuldigen! - Oh Sch...! Peinlich, aber wahr ist, dass mich meine Erinnerung getäuscht hat.

Der andere User war von seiner analytischen Fähigkeit seeeehr überzeugt - und allein schon deshalb hat es mich gereizt, in dieser Form auf seinen Text zu reagieren. Mit eben jener Schärfe, in die wir zwei damals im anderen Threat gedriftet waren...

... Och , Mönsch horst sergio, das täte mir aufrichtig sehr leid, wenn mein scharfer Tonfall DICH verletzt haben sollte.

Zwar ändert sich (leider) wenig an meiner Sicht auf den Text. Aber vielleicht kannst Du nun meine Ansichten ruhiger lesen;)

Ich lerne durch diesen Thread mehr über mich selber, als mir teilweise lieb ist (im ersten Moment).
Das ist auch für mich eine regelmäßige und schmerzliche Entdeckung, wenn Partner einen meiner Texte ablehnen: Zu erkennen, dass jeder Mensch eine einzigartige Melange aus Wahrnehmung und Auswertung produziert. Und das man neben Glück, Handwerk und Bekennermut eine Menge psychologisches Wissen braucht, um Zeilen schreiben zu können, die viele Menschen mögen!

Im ersten Moment ärgern mich natürlich Ablehnungen. Aber langfristig helfen sie mir, vor der endgültigen Abgabe scheinbare klare Aussagen nochmals auf ihre Nachhaltigkeit zu hinterfragen ...und Kritiken weniger persönlich zu nehmen.

Ich mache mir seit Jahrzehnten Gedanken, auf welchen Wunschprämissen sich die meisten Menschen einigen würden.
Momentan glaube ich, dass wir alle einerseits in unseren heftigsten Ängsten respektiert werden wollen und andererseits die Kunst suchen, um Trost und Zuversicht mitten im Chaos zu finden. Ein Zuflucht jenseits der behaupteten festen Strukturen und Ordnungen.

Das LI ist an einem Punkt wo eine Entwicklung einsetzen müsste, stattdessen wird nur eine Ausgangssituation skizziert, richtig?
Ja.

Und nein.
Weil nämlich die Ausgangsposition aus meiner Sicht zu wenig reflektiert, glaubwürdig dargestellt wird.

Das Ich kann verlässliche Aussagen nur über sich treffen.

Denn schon die Aussage über den Nähesten kann nach hinten losgehen, wenn sie von wenig Einfühlungsvermögen oder besser gesagt Darstellungskraft zeugt. Denn den Andere mag man ja teilweise über Worte wahrnehmen, aber darüber hinaus vor allem über seine Mimik, Gestik, Handlungen.

Und dann das vereiste Leben erst - das kennt man ja aus Schlagertexten, doch tatsächlich leidet man eher darunter, dass es gnadenlos weitergeht. Scheinbar mit stetig wachsendem Tempo

Also mich erreicht deshalb die Darstellung der Ausgangssituation noch nicht: Zu viel Eiszeit, zu wenig gegenwärtige Realität.

Wenn schon das LI sich nicht bewegt, müsste irgendeine äussere Einwirkung es bewegen, d.h. zur Einsicht, Bewegung bringen?
Das wird ja gern empfohlen in Bücher über das Schreiben von Romanen und Drehbücher.
Und stimmt für diese Genres meiner Meinung sehr überzeugend.

Aber ist ist nicht so leicht in einem kurzen Liedtext umzusetzen.

Wenn ich diesen dramaturgischen Trick benutze, setze ich gern das Ereignis VOR den Text. Das heißt, der Text reagiert auf ein Ereignis, welches ich nur andeute: Der Tod des Partners, die vollzogene Trennung.

Ich such nach dem geeeigneten Textanfang nach dem Grundsatz: "in medias res" Wo tobt der Konflikt so heftig, dass er einen Hörer mit größter Wahrscheinlichkeit einfängt.

Im Fokus stünde dann eine Erkenntnis, die man vielleicht künftig besser beherzigen würde: das ist glaubwürdiger Trost! Ein solches Ereignis sollte allerdings schon GROSS sein, damit die Reaktion glaubhaft wird.

Je kleiner das Ur-Ereignis, je geringer die Dramatik, umso unwahrscheinlicher sind große Veränderungen oder heldenhafte Standhaftigkeit.

Und nun noch ein zweiter "Trick": Diese Dramatik muss gar nicht zusätzlich eintreten. Sie kann bereits in DEINER Geschichte liegen! In dem Maße, wie Du deinen Konfliktpartner "stark redest", wächst natürlich auch die die Bewertung Deiner Rolle, wenn Du dem Konflikt stand hälst oder ihn gar löst.;)

Jongleur schrieb:
Meinem Texter würde ich sagen, dass ich zu viele Niederlagen erlebt habe um nicht zu wissen, wie spannend der Weg in die Gosse sein kann und wenn er will, kann er mir gern einen "Losertext" schreiben.

Aber einen, wo wenigstens drin steht, welcher Teufel mich reitet! Und den soll er dann nicht "Streit", sondern "Ignorant" oder am besten gleich "besessen" nennen!

horst segio schrieb:
Finde ich jetzt etwas heftig, was aber auch daran liegen kann, dass ich mich von dem Text nicht genügend distanzieren kann, da er eben meine Gefühle enthält und nicht die eines ausgedachten LI.
Das verstehe ich jetzt nicht so recht.

Du meinst, dass Du Deine Gefühle nicht als "besessen" bezeichnen würdest? Glaube ich gern, nur ist Übertreibung ein Mittel, was einerseits neugierig macht und andererseits n nachhaltig wirkt.

Wie würdest Du denn Deine entsprechenden Gefühle bezeichnen? Im Text wirken sie vor allen gebremst;) Wenn deine Authentizität im passiven Umgang mit Konflikten besteht, kollidiert das zunächst mit meinem Anspruch auf Trost und Hoffnung.



Nochmals LI und Autoren-Ich:

Ich verstehe jetzt, dass dein LI dem Autor durchaus ähnlich ist. Darauf bezog ich mich, als Du Dich im Text schreibend dargestellt hast. Das ist nun auch hinreichend, um weitere Missverständnisse zu vermeiden, wenn wir über Deinen Text diskutieren;)

Und ja, ich habe selber ein gespaltenes Verhältnis zum LI.

Einerseits spart man Schreibaufwand in der kritik, wenn man schlicht vom LI spricht und schafft außerdem einen emotionalen Stauraum zwischen Kritiker und Autoren. -

Andererseits wird dieses lyrische Ich zum unerträglichen Weichzeichner - der Autor versteckt seine Absichten hinter dem Li, welches keiner verantwortlich machen kann. Und so verlaufen sich die Kritiken und Repliken im Ungefähren.

Mal schauen, wie lange mich dieser Konflikt noch beschäftigen wird. Vielleicht beeinflusst er demnächst die Qualität meiner Texte. dann werde ich ewig und dankbar an unser Gespräch denken.

Jongleur schrieb:
dass man nicht nicht kommunizieren kann
horst sergio schrieb:
Kann man mMn schon, indem man sich entzieht / flieht.

Auch Flucht ist Kommunikation. Für die Betreffenden sicher die Nachhaltigste, weil sie neben den dürftigen Fakten unendlichen Raum für (unnötige und unzutreffende) Spekulationen schafft.

So, damit bin ich durch und hoffe, dass wir uns nun, ohne MEINE Spekulationen ins Blaue hinein, wesentlich schneller auf dieser oder jener gemeinsamen Position treffen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch zwei Ergänzungen:

horst sergio schrieb:
Mauern antitsch
die ich auch noch
selbst gebaut hab,
Jongleur schrieb:
Ups...der Täter wird immer erst ganz am Schluss entlarvt. Beim Krimi. Und ich hatte schon auf den Gärtner getippt...
horst sergio schrieb:
Was soll der Sarkasmus? Ich wage zu bezweifeln, dass selbst so ein scheinbar total mit sich und dem Leben im Reinen befindlicher Geist wie Du IMMER direkt seinen Anteil an Konflikten, etc. erkennt, oder?

Da war höchstens Ironie im Spiel. Kein Sarkasmus: ich wollte den konstruktiven Hinweis geben, dass Du mit den selbst gebauten Mauern als Ausgangspunkt wahrscheinlich eine andere Textdramaturgie erreichen würdest.

Mir wird in deinem Text leider nicht klar, was Dich mehr verletzt: das eigene oder das fremde Schweigen:gruebel:

Und nochmals zu dem Begriff "authentisch". Darunter verstehe ICH, dass man seinen Weg relativ "unverfälscht" geht, sich nicht von fremder Hilfe abhängig macht oder "verbiegen" lässt.

Wahrscheinlich wächst gerade in unserer medialen Gegenwart, wo jeder Einfluß auf unsere Entscheidungsfähigkeit nehmen kann (siehe diesen Beitrag:D) die Sehnsucht, nach dem lonesome Cowboy, der nach getaner Arbeit in den Sonnenuntergang reitet.

Trotz Kitsch und Sozialromantik: Es zieht uns zu derart vereinfachter Darstellungen mehr als zu den komplizierten Aussagen eines Filmes Marke "kleines Fernsehspiel".

Der Druck auf den anspruchsvolleren Autoren ist groß, wenn er trotzdem viele Leute erreichen will. Will er Kompliziertes darstellen, wird er in Sachen Klarheit, Härte, Spannung, Humor oder uferloser Phantasie an dem Unterhaltswert von erfolgreichen Thrillern oder Komödien gemessen werden.

Leider treffen auch leise und komplexe Aussagen in der Gegenwart auf gebildete Adressaten mit ständig wachsendem Reizhunger.

Und die User, die HIER lesen und kritisieren, leben ja trotz aller Individualität nicht auf einem fremden Stern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen!


Angestossen durch die Kritik an meinem Textentwurf habe ich heute morgen einen komplett neuen Text geschrieben.
Ob er besser ist, kann ich im moment noch nicht beurteilen (auf jeden Fall ist es kein raptext mehr und er ist auch noch nicht ganz fertig).
Ich sehe ihn als interessanten Teil des Prozesses und würde gerne wissen, was Ihr davon haltet:



Ein Junge kauert in der Ecke
ein recht alter Junge bei Licht besehn
den Kopf in den Händen
Im Kopf nichts als Rauschen
Kann er sein eigenes Wort kaum versteh'n

Die Wände scheinen näher zu rücken
Sein Versteck, nicht mehr sicher, zur Falle ihm wird
Die Luft wird auch dünner
Und Kälte kriecht durch ihn
Er hat schon mal was von Hochmut gehört

Sie sagt, er spielt ihr übel mit, dabei
will er doch einfach nur der Gute sein
vielleicht ist sie ja gar keine Prinzessin
die von ihm gerettet werden muss
dann könnte er die goldne Rüstung auszieh'n
unter runter kommen von dem hohen Roß

Sie spürt wie tief in ihr das Blut kocht
als wenn ein Vulkan kurz vor'm Ausbruch ständ'
Sie hat sich geschworen
Nach all den Blessuren
Dass sie wegen so etwas nicht mehr flennt

Sie reißt sich so lange zusammen
bis sie endlich doch explodiert, tut das gut
Es fliegen die Fetzen
Das Salz auf der Zunge
Schmeckt so nach Leben … hier fehlt mir noch der Reim


Er sagt, sie spielt ihm übel mit, dabei
will sie doch einfach nur die Gute sein
Hier fehlt noch ein Teil, da mir keine guten Bilder für die weibliche Seite eingefallen sind :D


Sie schreibt:

Diese Brücke ist brüchig
ich würd' den Schritt gerne wagen
aber ich fürcht' mich
Wird ihre Mitte uns tragen?

Er schreibt:

Ich komm zu Dir rüber
Ich fühl mich grad leichter
Lass uns das Leben ernst nehmen
Und uns gegenseitig
nicht mehr in Zeitschleifen
hängen bleiben
und um den heißen Brei reden
sondern sagen was weh tut
Das Ende ist auch noch ausbaufähig, aber ich denke, die Richtung wird klar
 
@ willi panic: Deinen Bemerkungen habe ich eigentlich nichts hinzu zu fügen.
Danke für Deine Gedanken und die ehrliche Meinung!

@ jongleur: Ich muss leider gestehen, dass es mir teilweise schwerfällt, deinen Gedankengängen zu folgen.
Das erzeugt bei mir die Angst zu dumm zu sein, was dann wohl zu der Verteidigungshaltung geführt hat.

Schön, dass sich das Misverständnis geklärt hat und wir jetzt "auf Augenhöhe" kommunizieren können.
Deine Erläuterungen im den letzten beiden Posts finde ich teilweise sehr erhellend. (Der neue Text ist allerdings entstanden, BEVOR ich diese gelese
hatte).

"Im ersten Moment ärgern mich natürlich Ablehnungen. Aber langfristig helfen sie mir, vor der endgültigen Abgabe scheinbare klare Aussagen nochmals auf ihre Nachhaltigkeit zu hinterfragen ...und Kritiken weniger persönlich zu nehmen." UNTERSCHREIB ICH

"... um Zeilen schreiben zu können, die viele Menschen mögen!" DAS SEHE ICH ETWAS ANDERS:
Ich möchte in erster Linie, dass rüberkommt, was der Text vermitteln soll, wieviele Leute das dann gut finden, tangiert mich eigentlich nicht sooo sehr.
Ich versuche, mich selber zufrieden zu stellen, was schwer genug ist.

In meinem Umfeld gibt es zwei Arten des Umgangs mit meinen Texten:
Band (Hobby): Texte interessieren da KEINEN. Ich könnte auch den Beipackzettel von Durchfallkapseln abgeben, wenn's auf Englisch wäre
Auftragsarbeiten (selten): Der Komponist und Produzent, für den ich schreibe, mag meine Arbeiten und wirkt als "Filter", was den Massengeschmack angeht.
Es fällt mir da eigentlich leichter, zu schreiben, weil ich mit dem Werk des Künstlers, für den der Song dann sein soll, vergleichen kann, bzw. seinen Stil "übernehmen" kann. Darin bin ich recht gut:).
Schwierig wird es bei eigenen Sachen. Thematisch drehe ich mich fast immer um den eigenen Bauchnabel, die eigene Befindlichkeit. Ich kann zwar ganz gut mit wörtern umgehen, aber meist kommt eben nur so eine Momentaufnahme raus. Ich habe also nicht wirklich eine Richtung oder eine Klare aussage, geschweige denn eine Geschichte. Lange Zeit hat mir das gereicht, aber so langsam will ich mehr:D! Ein Grund, warum ich mich hier ins Forum begeben habe.
Ich war auch lange Zeit gegen das Erlernen von "Theorie" bzw. von "Technik", weil ich dachte, das verfälscht die Gefühle, die ich ausdrücken will.
Ausserdem war ich zu faul;) und dachte, für mein Geschreibsel lohnt der Aufwand nicht. Ich merke aber immer mehr, dass ich da total auf dem Holzweg war!

"andere Textdramaturgie": Sowas habe ich noch nie gemacht, finde ich total spannend!!! Ich schreibe die Texte normalerweise in ner Stunde runter und verändere dann höchstens Kleinigkeiten. (Auch weil ich gar nicht wüsste, wo ich ansetzen sollte).
Ich werde deine Posts noch mal daraufhin durchgehen und mir "zusammenschnipseln". Da Du so viele (teils hoch psychologische und philosophische) Fässer aufmachst, muss ich das erstmal in für mich verdauliche Happen aufteilen und verarbeiten. Ich denke aber, dass da noch sehr viel drin steckt.
Auch über das Texten hinaus, bringt mich das menschlich weiter, z.B:
(Mir wird in deinem Text leider nicht klar, was Dich mehr verletzt: das eigene oder das fremde Schweigen:gruebel:)

Du hast mir einiges zum Nachdenken und Nachspüren gegeben! DANKE!
Es kann also sein, dass ich auf einige Deiner Äusserungen erst in einigen Tagen reagieren kann. Ich hoffe, Du hast Geduld mit mir:D.

So weit jetzt erstmal! Auf bald!
 
Ich möchte in erster Linie, dass rüberkommt, was der Text vermitteln soll, wieviele Leute das dann gut finden, tangiert mich eigentlich nicht sooo sehr.
Du selber wirst immer verstehen, was Du schreibst. Egal, ob es lang- oder kurzweilig klingt!

Ob Andere es verstehen, hängt allerdings SEHR davon ab, ob Du IHR Interesse triffst. Sonst schalten sie nämlich schon nach der ersten Zeile ab.

Und wenn Dir einer Interesse, 5 aber Desinteresse signalisieren, wirst Du ja wohl nicht davon ausgehen, dass "rüberkommt, was der Text vermitteln soll".

Oder anders: wie viele positive Stimmen brauchst Du, um zu wissen, dass du rüber kommst?

Ich kenne das Argument, dass man "nur" sich selber ausdrücken möchte, seit meiner Jugendzeit von befreundeten Künstlern. Heute wollen viele dieser "Ehrlichkeitsfanatiker" nicht mehr an diese ehemalige Grundhaltung erinnert werden oder sie stehen verbittert da, weil sich keiner für ihre Bauchnabelshow interessiert.

Ich kann zwar ganz gut mit wörtern umgehen, aber meist kommt eben nur so eine Momentaufnahme raus.
Was meinst du mit "gut mit Wörtern umgehen"?

Es geht beim Texten mMn nicht darum, gut mit den Wörtern umzugehen, sondern klug und klar mit den eigenen Absichten und den damit verbunden Stoffen umzugehen. Schreiben ist in erster Linie der Kampf um Klarheit, da kann eine Wortverliebtheit sogar sehr im Wege stehen. Und was klar ist, bestimmen immer die Anderen!

Ich wünsche Dir (ohne jede Ironie) viel Vergnügen beim Schnipseln und werde nun auch mal wieder ans Texten gehen.

Bis demnächst
 
Noch eine Ergänzung:

horst sergio schrieb:
meist kommt eben nur so eine Momentaufnahme raus. Ich habe also nicht wirklich eine Richtung oder eine Klare aussage, geschweige denn eine Geschichte. Lange Zeit hat mir das gereicht, aber so langsam will ich mehr:D! Ein Grund, warum ich mich hier ins Forum begeben habe.
Die Momentaufnahme ist nicht das Problem. Das ganze Leben besteht aus Momenten, aus aneinandergereihter Gegenwart. "Gestern" oder "Morgen" sind abstrakte Begriffe. Wenn wir uns Vergangenheit oder Zukunft vorstellen, dann auch wieder NUR über MOMENTE.

Die Probleme setzen ein, wenn alles auf einen EINEM Moment hinaus läuft. Dann wird alles flach, eindimensional, prätentiös, langweilig.

Nimm einfach mehrere wesentliche Momente, setze sie in Bildsprache um... und schon hast Zeitverläufe, die Basis einer Geschichte. Ist doch ganz einfach, nicht;)
 

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