Ausführung des Glissando auf dem Horn

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Kater Blau
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Liebe Hornisten,

ich arrangiere Musik für klassisches Orchester und benötige Hintergrundinformationen zum Thema Glissando. :opa:

Ich möchte, dass das Glissando ohne Ventile, also als Lippenglissando ausgeführt wird. Es soll sich hier um den Tonumfang einer Quarte von E4-A4 handeln. Ist das als Lippenglissando der Naturtöne 9-12 so möglich und üblich? Wie schätzt ihr den Schwierigkeitsgrad einer solchen Technik ein? Die Arrangements sollen einen einfachen bis mittleren Schwierigkeitsgrad aufweisen.

Würde sich jemand eventuell bereiterklären, dass mal vorzuspielen? :m_trombone:

Viele Grüße
Euer Kater in Blau
 
Hallo Kater in Blau!

Ich empfehle dir mal die Seite von Manuel Epli durchzulesen zum Thema Horn: ---klick mich!---
So wie ich es verstehe soll ein Lipslur gemacht werden. Wenn du von E4 und A4 sprichst, dann meinst du wahrscheinlich die wissenschaftliche Schreibweise, oder? Den e⁴ ist auf einem Horn weit über dem von dir geforderten Schwierigkeitsgrad.

LG Dan
 
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Ich empfehle dir mal die Seite von Manuel Epli durchzulesen zum Thema Horn
Hallo Dan,

vielen lieben Dank für deine Antwort und den Link! Gibt es hier auch einen Abschnitt zum Glissando? Man findet ja leider in den Standartwerken zur Instrumentenkunde (z.B. Sevsay, Kunitz, Erpf und Co) leider nur recht wenig zum Glissando.

Im Internet habe ich dann noch das hier gefunden:


Dort sind einige Klangbeispiele, u.a. auch die Tonumfänge von Quarten, Terzen usw., doch leider ist dort nicht erklärt welche Naturtöne da zum Einsatz kommen.

In diesem Video zeigt eine Hornistin am Ende, dass so ein Oktav-Glissando auch ohne Ventile, allein durch das zugartige Abfahren der Obertöne erreicht werden kann:


View: https://m.youtube.com/watch?v=047y7v7KjVM

Ich vermute, dass sie für das Oktavglissando, die Obertöne 4-8 spielt. Nun habe ich mich eben gefragt, wie man das mit den Lippen mit einem Quartenglissando machen würde. Würdet ihr da die Obertöne 12-16 oder 9-12 bevorzugen? Die Töne 12-16 sind ja schon sehr schwer zu spielen, oder?


Wenn du von E4 und A4 sprichst, dann meinst du wahrscheinlich die wissenschaftliche Schreibweise, oder?

Genau, richtig. Ich meine die eingestrichene Oktave (klingend) e' bis a'.
 
@tmbdan Fallen so hohe Töne auf dem Horn denn leichter?
Die obere Grenze des sicheren Umfangs für die meisten Trompeter ist der 8. Naturton, bei ausreichend frischem Ansatz und genügend Erfahrung geht dann "gelegentlich" noch der 9. Naturton.
Nur sehr gute Amateure mit entsprechender Übung bis in der dreigestrichene Oktav sowie die meisten Profis spielen den 10. Naturton sicher.
Darüber ist man meist bei ausgewiesenen Lead Trompetern von Big Bands und Unterhaltungsorchestern, die in der Lage sind, den immer wieder mal als Schlusston verlangten 12. Naturton laut und deutlich zu spielen. Noch höher wird es exotisch, da weiß ich nur von wenigen Legenden wie z.B: Wayne Bergeron oder einst Benny Bailey.

Gruß Claus
 
Mir ist das grade noch zu früh zum nachdenken... klingend e1 a1.... auf welchem Horn sind das 9.-12. Naturton? (und 9-16??)
 
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Okay. Kaffee wirkt langsam. Das ist D- Horn. Praktisch wird man den ersten Ton noch anders greifen, aber dann passt das schon. Muss man halt eindeutig und verständlich notieren ( auszuführen auf D-Horn…).
Geht dann natürlich nur mit Doppel- oder F- Horn, aber gut machbar, vielleicht nicht allerhöchste Trefferquote. Kommt natürlich auch aufs Drumherum an.
Auf Obertöne 9-16 komm ich nicht.
Grüße!
 
Ganz schnelle Demo - Kollegen wären wahrscheinlich bei Effekten begabter, aber SG soll ja nicht zu hoch sein.
Fazit: macht eigentlich keinen Sinn die Ausführung von dem Gliss vorzugeben…

 
Grund: mp3 eingebunden
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Oh, wie exotisch - ich wusste gar nicht, dass es ein "D-Horn" überhaupt gibt, geläufig sind mir nur das einfache Bb, das Doppelhorn und vom Wiener habe ich zumindest schon mal gehört.
Kater Blau will ja ein "Glissando ohne Ventile", dann aber doch mit "Griff" für den Grundton bzw. ersten Oberton der Naturtonreihe? :gruebel:

Gruß Claus
 
Also D- Horn ist dann natürlich F- Horn mit 1./2. Ventil gedrückt…
 
Oder das hier erstgenannte Horn unter Verwendung des D-Stimmbogens. Wäre dann auch wirklich ohne Ventile.


Wie zu Mozarts Zeiten. ;)

Ernsthaft, die Anforderungen gehen weit über einfach bis mittel hinaus. Wie schon von @tmbdan empfohlen - Epli! Nach meiner Erfahrung spielt der 08/15 Bläser im Bereich der Naturtöne 2 - max. 8, wobei die 7 bei Ventilinstrumenten nur sehr eingeschränkt (eigentlich gar nicht) brauchbar ist.

Gruß hermanson
 
Nee, ist alles relativ. Auf dem Horn ist das ja trotzdem nicht sehr hoch, echte Mittellage, egal wievielter Oberton… Der wirklich schräge Naturton ist bei meiner Zählweise die 11, zw. f und f#.

2. Naturton ist dafür echt tief ;-)
 
Auf Obertöne 9-16 komm ich nicht.

Tut mir leid, war ein Versehen. Bin vom Horn in tief A ausgegangen.

Danke, Leitgeb für die Soundbeispiele! Ist denn das Lippenglissando für dich einfacher oder schwerer als das Ventilgedrücke?

Nee, ist alles relativ. Auf dem Horn ist das ja trotzdem nicht sehr hoch, echte Mittellage

Bis zu welchem Oberton geht man denn beim Horn, wenn es sich um einen Durchschnittsspieler mit ein paar Jahren Spielerfahrung handelt? Passt es da bis zum 12. Oberton?

Oh, wie exotisch - ich wusste gar nicht, dass es ein "D-Horn" überhaupt gibt

Es gibt noch viel exotischere Stimmungen, z.B. in Ges. :fear:

Aber ja, ich meinte in meinem Beispiel F-(Doppel-)Horn mit entsprechender Ventilkombination nach D.
 
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Okay.
Also Tief-A ist schlecht, beim Doippelhorn ist bei Tief-H ja Schluss.

Einfacher (in den meisten Spielsituationen) ist bei so einem kleinen Glissando irgendwie mit den Ventilen zu spielen, und dürfte auch mehr Effekt bringen.
Falls Du ausdrücklich Naturtöne vorschreiben willst, dann schreib doch gerne das "Naturhorn" dazu - oft sieht man ausgeschriebene Töne und rechnet ewig rum um festzustellen, daß das gar keine Naturtonreihe ist ;-)

Mach die Schwierigkeit nicht an Mathematik fest, es zählt wirklich die absolute Höhe. Und dann ist das sehr individuell und natürlich vom Zusammenhang abhängig.
"Einfach bis mittelschwer" würde ich vielleicht nicht über f" (in F) hinausgehen, als Spitze maximal a" - ganz schwer zu sagen, wie man sich den Durchschnittsspieler vorstellen soll,da gibt es auch ordentlich regionales Gefälle ;-)

Grüße!
 
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Danke euch allen für die Tipps!
 

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