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djaxup
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Squier Classic Vibe Jazz Bass 60s
Der Bass:
Ich wollte einen ordentlichen, günstigen, passiven Jazz Bass als Backup haben und bin hier fündig geworden. Ich habe das gute Stück eine ganze Weile gegen den Vintage Modified Jazz Bass von Squier getestet, mit dem Ergebnis das letztlich die Optik entschieden hat. Ein wenig auch weil ich finde, das der VM Jazz Bass zu drahtig klingt für meine Vision eines Jazz Basses. Der VM ist aber ein wirklich starkes Gerät, zumal er ja auch günstiger ist als der CV.
Ausserdem passt das doch sehr helle Gerät gut neben meinen schwarzen Hauptbass
.
Features:
- Body aus Linde / Basswood
- Hals aus Ahorn
- Fretboard aus Rosewood 9,5 Radius
- 34 Longscale Mensur
- 20 Vintage Style Frets
- Korpusfarbe Olympic White (Gloss Polyester)
- Tortoise Pickguard
- Thumbrest (unten)
- Gloss Polyester Finish am Hals
- Synthetic Bone Nut (Unsinn?! Plastik)
Übersicht & Verarbeitung:
Da ich recht viel unterwegs bin und eigentlich immer einen Bass mitnehme wurde mir der Music Man dann doch zu schade fürs ewige Umhertragen. Also sollte ein robuster Backup Bass ran, eigentlich wollte ich dafür auch nicht mehr als 300 ausgeben. Dank dem Musikgeschäft hat das auch fast geklappt. Und robust ist er, die Lackierung scheint unverwüstlich zu sein. Der ist schon mehrfach recht rüde gegen Tischkanten und ähnliches gestoßen und hat noch keinerlei sichtbare Schäden erlitten. Das lob ich mir, genau das habe ich gesucht.
Das Olympic White ist offenbar in ziemlich rein weiß gehalten, wenn man ein Blatt Papier daneben hält ist im Grunde kein Unterschied sichtbar. Man kann keinerlei Fehler in der Verarbeitung des Lackes erkennen. Auch der Hals ist lackiert, dick sogar, aber durchsichtig. Mir scheint aber etwas Farbe schon drin zu sein, es ist auf jeden Fall dunkler als Ahorn sonst ist. Das Squier Logo ist in Gold mit schwarzem Rand, das sieht nett aus!
Der Pickguard ist in Tortoise, also ein marmoriertes dunkelrot, gehalten. Das passt optisch wirklich sehr gut zu dem Bass. Und wenn man nicht so ein Blindfisch ist wie ich, dann fällt einem auch schon im Laden auf, das (wie ungefähr auf allen Bässen der Welt) da eine Schutzfolie drüber klebt. Ich dachte erst das wäre irgendwie übel gemacht, weil es sehr stumpf und wenig tief aussah, aber das lag wie gesagt nur an der Folie. Diese Folie zu entfernen war ein wenig abenteuerlich, offenbar wurde der Thumbrest nachträglich angeschraubt. Den musste ich dann auch abschrauben um die letzten Fetzen abzubekommen, aber nach 10 Minuten des Herumfrickelns sah es dann doch sehr nett aus. Vor allem hat es auch diese nette Tiefenwirkung, die ich so mag an den Tortoise Teilen.
Nicht ganz so schön sind die Schrauben an dem Thumbrest gewesen, und der Eindruck setzt sich auch sonst weiter fort. Da hatte ich schon das Gefühl das ich die besser nicht wirklich fest anziehe sonst dreh ich nur das Gewinde kaputt. Ich möchte am liebsten garnicht mehr groß rumschrauben an dem Bass, werde aber spätestens zum geplanten Pickup Wechsel mal den Pickguard abnehmen. Fotos davon folgen dann später nach wenn es so weit ist.
Auch die Sättel sind erschreckend lose, speziell wenn der Bass unbesaitet ist. Die kleinen Schräubchen sitzen auch eher locker, das wirkt alles wenig wertig. Die dicke Chrombrücke tut da ihr Übriges. Vielleicht kann man das auf den Fotos sehen, ich finde das ist optisch keine Verbesserung zu dem dünnen Fender Blechwinkel. Es sieht einfach zu knubbelig aus.
Die Mechaniken sind ok, halten die Stimmung auch besser als es der 90er P-Bass von Squier tut. Auch sind hier die, in Ermangelung des korrekten Terminus, runden-Teile-in-die-man-das-Ende-der-Saite-stopft schön dick, das macht das Saitenwechseln ohne Akkuschrauber deutlich schneller. Was mir garnicht gefällt ist, das die Saiten nicht wirklich parallel von den Knobs zur Nut hin verlaufen. Auf dem Foto kann man es sehen. Das dürfte meiner Meinung nach schon dazu führen, das die Nut unnötigen Kräften ausgesetzt wird. Man korrigiere mich wenn das eine Fehlannahme ist. Speziell die E Saite verläuft nicht wirklich gerade.
Apropros Saiten, auf dem Bass waren D'Addario Nickel Wound Saiten aufgezogen, die sind nun wirklich über jeden Zweifel erhaben. Ich weiß allerdings nicht ob das normal so ist, oder ob Beyers Music das gemacht hat. Auf der Squier Website steht was von Fender Standard.
Elektronik:
Der Bass ist passiv. Damit ist ja fast alles gesagt![Wink ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
Er hat zwei typische Jazz Bass Singlecoil Pickups, die, sofern man beide gleich laut stellt, jegliche Störgeräusche kompensieren. Hat man nur einen von beiden an oder stellt die Lautstärken leicht unterschiedlich ein kommt es zu recht krassem Brummen (sofern man entsprechende Geräte in der Nähe stehen hat wie Monitore, Leuchtstoffröhren usw).
Potis hat der Bass drei, eine Tonblende und je eines für die Lautstärke der Pickups. Damit kann man den Bass nicht mit einem Handgriff leise bzw aus stellen, es sei denn man betreibt nur ein Pickup. Aber ein großes Problem ist das ja nicht.
Die Tonblende ist so kompromißlos wie man das kennt von den Squiern. Wenn man das Teil zu dreht wird der Bass um einiges leiser, aber vor allem sowas von dumpf, das ist eine wahre Freude. Üblicherweise habe ich die fast immer auf 12 Uhr stehen, also halb zu. Dafür, das es nur ein Knopf ist, an dem man dreht, kann man ne Menge damit erreichen finde ich. Den Rest muss halt der Amp machen.
Der Neck Pickup ist sehr warm im Ton und macht einen sehr fülligen Ton. Allein betrieben erinnert der Bass damit dann schon an einen P-Bass. Der Steg Pickup klingt wie er soll, metallisch, drahtig und sehr direkt. Leider sind die Pickups selbst im direkten Vergleich zu einem Mexiko Fender schon eine Klasse schlechter, einfach dünner im Sound. Das kommt sicherlich auch von der Konstruktion des Basses an sich, aber ich bin überzeugt davon, das sich hier eine Menge mit besseren Pickups machen ließe. Das ist dann auch für die Zukunft geplant. Den Vergleich mit den Duncan Designed Pickups des VM Basses verliert der CV recht klar wie ich finde.
Sound & Bespielbarkeit:
Der Sound ist für mich typisch 60s Jazz Bass, knurrig und warm. Das ist der krasseste Unterschied zum VM, der sehr hart und drahtig klingt. Ich habe unten ein Video verlinkt, wieder von Ed Friedland, in dem die Classic Vibe Bässe gegen die Fender Originale getestet werden. Man hört einen Unterschied heraus, keine Frage, aber der Sound ist schon verflucht nah dran. In der Hinsicht kann der Bass wirklich überzeugen.
Die Bespielbarkeit des Halses ist aus meiner Sicht gut, ich habe aber auch noch keinen Bass in den Fingern gehabt, der sich als großartig unhandlich heraus gestellt hätte. Der Jazz Bass Hals ist eher schlank, die Lackierung ist schön glatt und man bleibt kaum hängen, selbst wenn die Finger mal etwas feucht werden. Aber so rein vom Gefühl her könnte das jedes X-beliebige Material sein, das man da lackiertes Holz in der Hand hat kommt nicht wirklich rüber. Lack ja, aber Holz eher nicht. Das die Bünde beim Spielen etwas mehr spürbar sind als beim MM ist nicht wirklich ein Problem. Allerdings will der Bass schon recht exakt gegriffen werden, sonst muss man ordentlich zupacken damit es nicht rasselt. Die Bünde sind eher flach.
Die Daumenstütze nutze ich so gut wie nie, um genau zu sein bei bisher nur einem Song, aber wenigstens ist sie nicht im Weg. Was ich ganz nett finde, ist das der relativ dicke 3-Lagen Pickguard sich auch ganz gut als Daumenstütze macht wenn man sehr weit vorne am Hals anschlagen will. Ich hatte schon überlegt dem Gerät mal bei Zeiten diese schicken Chromabdeckungen für die Bridge/Pickups anzuschrauben und da käme mir das schon gelegen. So ganz ohne Anker mag ich nicht.
Die Pickups bieten zwei gute Punkte zum ankern, auch wenn sie sehr schmal sind. Hätte ich für problematischer gehalten, ist aber wirklich kein Thema. Der Ton ändert sich auch gewaltig, mir ist er aber zu substanzlos wenn man über dem Steg PU anschlägt.
Pro/Contra:
- Schrauben wirken sehr billig
- Hals fühlt sich einfach unecht an
- Pickups sind qualitativ eher unspektakulär, klare Austauschkandidaten
- fiese Bridge
- Führung der Saiten zwischen den Stimmflügeln und der Nut scheint nicht zu passen
+ typische Fenderoptik
+ typischer 60s Jazz Bass Sound
+ unverwüstlicher Lack, sowohl an Korpus als auch an Hals und Kopfplatte
+ Stimmstabil und angenehm beim Saitenwechseln
+ für einen recht günstigen Bass direkt gute Saiten drauf, Hut ab
+ keine Kopflastigkeit
Fazit:
Ich habe bekommen, was ich mir erhofft habe. Der Bass ist natürlich immer noch ein Squier, oder auch: immerhin ein Squier. Ich finde das die Teile schon bedenklich nahe ans Original heran kommen. Dennoch muss man anmerken, das man für ~40% mehr Geld bereits einen Mexiko Fender bekommt. Das hier ist der teuerste Jazz Bass, den Squier am Markt hat. Ich bin ein wenig zwiegespalten, ob es nicht auch ein Standard Jazz Bass für knapp über 200 getan hätte, aber Agathis schreckt mich immer ab. Und dieser hier ist meiner Meinung nach unübertroffen was die Optik angeht. Ich finde den auch schöner als jeden MIM Fender, die sind mir immer ne Spur zu einfach.
Ich bin also im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Teil. Ich werde an dem Bass über kurz oder lang noch ein wenig rumbasteln, und dafür scheint er mir fast ideal. Die Grundsubstanz ist gut genug, um das zu rechtfertigen. Ich würde in einen Affinity oder Standard Squier Bass kaum Pickups stecken, die den Wert fast verdoppeln, einfach weil das Holz das aus meiner Sicht nicht rechtfertigt.
Den MM behandle ich wie ein rohes Ei, mit dem hier kann man schon etwas mehr rumholzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mission erfüllt.
Soundbeispiele:
Eigene folgen, sobald ich eine ordentliche Möglichkeit gefunden habe zum Recorden. Bis dahin muss das Video reichen.
http://www.youtube.com/watch?v=x6Cd98DH__U
Speziell gegen Mitte des Videos wird es interessant, da dort immer unmittelbar mitten im Riff gewechselt wird zwischen dem Squier Classic Vibe und dem jeweiligen Fender original Bass.
Bilder:
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![vorne.jpg](/proxy.php?image=http%3A%2F%2Fwww.guf-horde.net%2Fpics%2Fvorne.jpg&hash=6e025d3b71019803b5a33a030650c869)
Der Bass:
Ich wollte einen ordentlichen, günstigen, passiven Jazz Bass als Backup haben und bin hier fündig geworden. Ich habe das gute Stück eine ganze Weile gegen den Vintage Modified Jazz Bass von Squier getestet, mit dem Ergebnis das letztlich die Optik entschieden hat. Ein wenig auch weil ich finde, das der VM Jazz Bass zu drahtig klingt für meine Vision eines Jazz Basses. Der VM ist aber ein wirklich starkes Gerät, zumal er ja auch günstiger ist als der CV.
Ausserdem passt das doch sehr helle Gerät gut neben meinen schwarzen Hauptbass
Features:
- Body aus Linde / Basswood
- Hals aus Ahorn
- Fretboard aus Rosewood 9,5 Radius
- 34 Longscale Mensur
- 20 Vintage Style Frets
- Korpusfarbe Olympic White (Gloss Polyester)
- Tortoise Pickguard
- Thumbrest (unten)
- Gloss Polyester Finish am Hals
- Synthetic Bone Nut (Unsinn?! Plastik)
Übersicht & Verarbeitung:
Da ich recht viel unterwegs bin und eigentlich immer einen Bass mitnehme wurde mir der Music Man dann doch zu schade fürs ewige Umhertragen. Also sollte ein robuster Backup Bass ran, eigentlich wollte ich dafür auch nicht mehr als 300 ausgeben. Dank dem Musikgeschäft hat das auch fast geklappt. Und robust ist er, die Lackierung scheint unverwüstlich zu sein. Der ist schon mehrfach recht rüde gegen Tischkanten und ähnliches gestoßen und hat noch keinerlei sichtbare Schäden erlitten. Das lob ich mir, genau das habe ich gesucht.
Das Olympic White ist offenbar in ziemlich rein weiß gehalten, wenn man ein Blatt Papier daneben hält ist im Grunde kein Unterschied sichtbar. Man kann keinerlei Fehler in der Verarbeitung des Lackes erkennen. Auch der Hals ist lackiert, dick sogar, aber durchsichtig. Mir scheint aber etwas Farbe schon drin zu sein, es ist auf jeden Fall dunkler als Ahorn sonst ist. Das Squier Logo ist in Gold mit schwarzem Rand, das sieht nett aus!
Der Pickguard ist in Tortoise, also ein marmoriertes dunkelrot, gehalten. Das passt optisch wirklich sehr gut zu dem Bass. Und wenn man nicht so ein Blindfisch ist wie ich, dann fällt einem auch schon im Laden auf, das (wie ungefähr auf allen Bässen der Welt) da eine Schutzfolie drüber klebt. Ich dachte erst das wäre irgendwie übel gemacht, weil es sehr stumpf und wenig tief aussah, aber das lag wie gesagt nur an der Folie. Diese Folie zu entfernen war ein wenig abenteuerlich, offenbar wurde der Thumbrest nachträglich angeschraubt. Den musste ich dann auch abschrauben um die letzten Fetzen abzubekommen, aber nach 10 Minuten des Herumfrickelns sah es dann doch sehr nett aus. Vor allem hat es auch diese nette Tiefenwirkung, die ich so mag an den Tortoise Teilen.
Nicht ganz so schön sind die Schrauben an dem Thumbrest gewesen, und der Eindruck setzt sich auch sonst weiter fort. Da hatte ich schon das Gefühl das ich die besser nicht wirklich fest anziehe sonst dreh ich nur das Gewinde kaputt. Ich möchte am liebsten garnicht mehr groß rumschrauben an dem Bass, werde aber spätestens zum geplanten Pickup Wechsel mal den Pickguard abnehmen. Fotos davon folgen dann später nach wenn es so weit ist.
Auch die Sättel sind erschreckend lose, speziell wenn der Bass unbesaitet ist. Die kleinen Schräubchen sitzen auch eher locker, das wirkt alles wenig wertig. Die dicke Chrombrücke tut da ihr Übriges. Vielleicht kann man das auf den Fotos sehen, ich finde das ist optisch keine Verbesserung zu dem dünnen Fender Blechwinkel. Es sieht einfach zu knubbelig aus.
Die Mechaniken sind ok, halten die Stimmung auch besser als es der 90er P-Bass von Squier tut. Auch sind hier die, in Ermangelung des korrekten Terminus, runden-Teile-in-die-man-das-Ende-der-Saite-stopft schön dick, das macht das Saitenwechseln ohne Akkuschrauber deutlich schneller. Was mir garnicht gefällt ist, das die Saiten nicht wirklich parallel von den Knobs zur Nut hin verlaufen. Auf dem Foto kann man es sehen. Das dürfte meiner Meinung nach schon dazu führen, das die Nut unnötigen Kräften ausgesetzt wird. Man korrigiere mich wenn das eine Fehlannahme ist. Speziell die E Saite verläuft nicht wirklich gerade.
Apropros Saiten, auf dem Bass waren D'Addario Nickel Wound Saiten aufgezogen, die sind nun wirklich über jeden Zweifel erhaben. Ich weiß allerdings nicht ob das normal so ist, oder ob Beyers Music das gemacht hat. Auf der Squier Website steht was von Fender Standard.
Elektronik:
Der Bass ist passiv. Damit ist ja fast alles gesagt
Er hat zwei typische Jazz Bass Singlecoil Pickups, die, sofern man beide gleich laut stellt, jegliche Störgeräusche kompensieren. Hat man nur einen von beiden an oder stellt die Lautstärken leicht unterschiedlich ein kommt es zu recht krassem Brummen (sofern man entsprechende Geräte in der Nähe stehen hat wie Monitore, Leuchtstoffröhren usw).
Potis hat der Bass drei, eine Tonblende und je eines für die Lautstärke der Pickups. Damit kann man den Bass nicht mit einem Handgriff leise bzw aus stellen, es sei denn man betreibt nur ein Pickup. Aber ein großes Problem ist das ja nicht.
Die Tonblende ist so kompromißlos wie man das kennt von den Squiern. Wenn man das Teil zu dreht wird der Bass um einiges leiser, aber vor allem sowas von dumpf, das ist eine wahre Freude. Üblicherweise habe ich die fast immer auf 12 Uhr stehen, also halb zu. Dafür, das es nur ein Knopf ist, an dem man dreht, kann man ne Menge damit erreichen finde ich. Den Rest muss halt der Amp machen.
Der Neck Pickup ist sehr warm im Ton und macht einen sehr fülligen Ton. Allein betrieben erinnert der Bass damit dann schon an einen P-Bass. Der Steg Pickup klingt wie er soll, metallisch, drahtig und sehr direkt. Leider sind die Pickups selbst im direkten Vergleich zu einem Mexiko Fender schon eine Klasse schlechter, einfach dünner im Sound. Das kommt sicherlich auch von der Konstruktion des Basses an sich, aber ich bin überzeugt davon, das sich hier eine Menge mit besseren Pickups machen ließe. Das ist dann auch für die Zukunft geplant. Den Vergleich mit den Duncan Designed Pickups des VM Basses verliert der CV recht klar wie ich finde.
Sound & Bespielbarkeit:
Der Sound ist für mich typisch 60s Jazz Bass, knurrig und warm. Das ist der krasseste Unterschied zum VM, der sehr hart und drahtig klingt. Ich habe unten ein Video verlinkt, wieder von Ed Friedland, in dem die Classic Vibe Bässe gegen die Fender Originale getestet werden. Man hört einen Unterschied heraus, keine Frage, aber der Sound ist schon verflucht nah dran. In der Hinsicht kann der Bass wirklich überzeugen.
Die Bespielbarkeit des Halses ist aus meiner Sicht gut, ich habe aber auch noch keinen Bass in den Fingern gehabt, der sich als großartig unhandlich heraus gestellt hätte. Der Jazz Bass Hals ist eher schlank, die Lackierung ist schön glatt und man bleibt kaum hängen, selbst wenn die Finger mal etwas feucht werden. Aber so rein vom Gefühl her könnte das jedes X-beliebige Material sein, das man da lackiertes Holz in der Hand hat kommt nicht wirklich rüber. Lack ja, aber Holz eher nicht. Das die Bünde beim Spielen etwas mehr spürbar sind als beim MM ist nicht wirklich ein Problem. Allerdings will der Bass schon recht exakt gegriffen werden, sonst muss man ordentlich zupacken damit es nicht rasselt. Die Bünde sind eher flach.
Die Daumenstütze nutze ich so gut wie nie, um genau zu sein bei bisher nur einem Song, aber wenigstens ist sie nicht im Weg. Was ich ganz nett finde, ist das der relativ dicke 3-Lagen Pickguard sich auch ganz gut als Daumenstütze macht wenn man sehr weit vorne am Hals anschlagen will. Ich hatte schon überlegt dem Gerät mal bei Zeiten diese schicken Chromabdeckungen für die Bridge/Pickups anzuschrauben und da käme mir das schon gelegen. So ganz ohne Anker mag ich nicht.
Die Pickups bieten zwei gute Punkte zum ankern, auch wenn sie sehr schmal sind. Hätte ich für problematischer gehalten, ist aber wirklich kein Thema. Der Ton ändert sich auch gewaltig, mir ist er aber zu substanzlos wenn man über dem Steg PU anschlägt.
Pro/Contra:
- Schrauben wirken sehr billig
- Hals fühlt sich einfach unecht an
- Pickups sind qualitativ eher unspektakulär, klare Austauschkandidaten
- fiese Bridge
- Führung der Saiten zwischen den Stimmflügeln und der Nut scheint nicht zu passen
+ typische Fenderoptik
+ typischer 60s Jazz Bass Sound
+ unverwüstlicher Lack, sowohl an Korpus als auch an Hals und Kopfplatte
+ Stimmstabil und angenehm beim Saitenwechseln
+ für einen recht günstigen Bass direkt gute Saiten drauf, Hut ab
+ keine Kopflastigkeit
Fazit:
Ich habe bekommen, was ich mir erhofft habe. Der Bass ist natürlich immer noch ein Squier, oder auch: immerhin ein Squier. Ich finde das die Teile schon bedenklich nahe ans Original heran kommen. Dennoch muss man anmerken, das man für ~40% mehr Geld bereits einen Mexiko Fender bekommt. Das hier ist der teuerste Jazz Bass, den Squier am Markt hat. Ich bin ein wenig zwiegespalten, ob es nicht auch ein Standard Jazz Bass für knapp über 200 getan hätte, aber Agathis schreckt mich immer ab. Und dieser hier ist meiner Meinung nach unübertroffen was die Optik angeht. Ich finde den auch schöner als jeden MIM Fender, die sind mir immer ne Spur zu einfach.
Ich bin also im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Teil. Ich werde an dem Bass über kurz oder lang noch ein wenig rumbasteln, und dafür scheint er mir fast ideal. Die Grundsubstanz ist gut genug, um das zu rechtfertigen. Ich würde in einen Affinity oder Standard Squier Bass kaum Pickups stecken, die den Wert fast verdoppeln, einfach weil das Holz das aus meiner Sicht nicht rechtfertigt.
Den MM behandle ich wie ein rohes Ei, mit dem hier kann man schon etwas mehr rumholzen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mission erfüllt.
Soundbeispiele:
Eigene folgen, sobald ich eine ordentliche Möglichkeit gefunden habe zum Recorden. Bis dahin muss das Video reichen.
http://www.youtube.com/watch?v=x6Cd98DH__U
Speziell gegen Mitte des Videos wird es interessant, da dort immer unmittelbar mitten im Riff gewechselt wird zwischen dem Squier Classic Vibe und dem jeweiligen Fender original Bass.
Bilder:
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