Besteht ein Risiko beim Einschalten alter Geräte nach extrem langer Standzeit?

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clotrian
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hi,

Ich habe von meinem Opa Geräte aus den 80er Jahren überlassen bekommen, Synthesizer, diverses Audioequiment, das wurde alles gut behandelt und funktioniert auch auf den ersten Blick. Er hat mir gesagt, dass ich die Sachen mal von einem Techniker durchsehen lassen soll ob die überhaupt noch betriebssicher sind. Ich habe eine Werkstatt für Audioequipement angerufen aber die meinten, dass man da z.b. Elkos nicht vorsorglich austauschen müsse wenn die Geräte noch funktionieren. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, wenn ich einen alten DX-7 oder Microwave anschalte bzw in Betrieb lasse. dass der mir um die Ohren fliegt, abfackelt, explodiert...und am Ende meine Bude abbrennt?
 
Je nach Gerätetyp eher gering.

Als generelle Regel kann ein Transistorgerät (wie ein DX7) natürlich ein Problem mit den Elkos oder dem Gleichrichter haben (gleich riecht er). Dann knallt's mal kurz und raucht und je nachdem, wie viel Elektrolyt noch drin war, ist die Platine etwas versifft. Mehr passiert nicht, da die Geräte hinter dem Netzteil mit Niederspannung arbeiten.

Anders sieht das mit Röhrengeräten (Amps, alten Radios) aus. Die Röhren haben eine recht hohe Vorspannung und wenn da was fliegt, kann es unangenehm werden.

Aber solange es nur um Transistor-Geräte geht, mach Dir keinen Kopf und schalte sie ein.
 
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Hallo im Forum!

Alles, was innerhalb von Gehäusen passiert, ist unkritisch. I.d.R. führen Defekte maximal zum "Abrauchen" und wenn wirklich etwas "davonfliegen" sollte, wird es das Gehäuse nicht verlassen. Ältere Leute neigen oft zu einer - sagen wir mal - Übervorsichtigkeit, gerade wenn sie etwas in die Hände ihre Familie übergeben. Dein Opa will natürlich nicht, dass Dir etwas passiert.

Du kannst aber sicher alles normal verwenden, und wenn ein Schaden auftreten sollte, ihn dann konkret reparieren lassen.

Außerdem ist bei vielen Geräten aus den 80ern eine vorsorgliche Wartung u.U. nicht rentabel, weil im Vergleich zum Marktwert der Geräte zu teuer. Das kann man aber nur konkret von Gerät zu Gerät betrachten und entscheiden. Einen Minimoog für 2000 € überholen zu lassen, macht durchaus Sinn, wenn er denn Probleme macht, aber in einen DX7 500 € pauschal zu investieren rentiert nicht (was da im Netz für die Geräte verlangt wird, wird schlichtweg bei weitem nicht bezahlt). Bei Verstärkern ist es ähnlich: Es gibt welche, in die man problemlos 1000 € investieren kann, und welche, die selbst schon keine 50 € mehr wert sind.

Willst Du denn die Geräte selbst nutzen oder verkaufen?
 
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Unsere Geräte arbeiten intern alle mit Rauch. Kommt es zu Rauchverlust (meist gut erkennbar bei Austritt aus dem Gehäuse im Zusammenspiel mit auffälliger Geruchsbildung), so kann das Gerät nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten und es liegt ein Defekt vor.

Wir bitten Sie in einem solchen Fall das Gerät zu uns zum Service zu schicken. Wir bieten frische Rauchfüllungen kostengünstig an, damit Sie schnell weiterhin viel Freude mit unseren Geräten haben.

Ansonsten würde ich mir auch nicht viel Kopp machen und die Geräte einfach nicht unbeaufsichtigt laufen lassen. Der kritische Moment ist meist eh der des Einschaltens, wenn die Spannung plötzlich auf kalte Bauteile trifft.
 
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Wir haben das um 2010 rum bei einem alten TAB V76-Röhrenmikrofonamp (von 1964) mal vorsichtshalber so gemacht, daß wir das erste Einschalten nach unbekannt langer Zeit am Regeltrafo gemacht und damit die (Netz-)Spannung langsam auf den Sollwert gesteigert haben. Hat ein Freund von mir gemacht, weil ich solch ein Trafo-Teil nicht hatte. Verlief ohne Zwischenfälle.
Bei so einem Schätzchen wie dem V76 lohnt sich der Aufwand mit dem Regeltrafo.
 
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was innerhalb von Gehäusen passiert, ist unkritisch. I.d.R. führen Defekte maximal zum "Abrauchen
Naja,es kann aber durchaus vorkommen,das defekte Teile oder zB.Kondensatoren ohne weiteres andere wichtige Bauteile,wie zB.Transistoren
mit ins Nirvana reissen können.
Ist mir passiert bei einem Roland Juno 106.
Durch nur einem! defekten Kondensator wurde eine der Voicekarten zerstört,
Und was diese heute als Nachbau kosten brauche Ich wohl nicht erwähnen.

Es kann bei 30+ Jahre alten Geräten zumindest nicht schaden,das Netzteil durchzumessen,ob alle Spannungen richtig sind.
Zumal viele Geräte nur für 220V ausgelegt sind.Da gibt es schnell Temperaturprobleme.
also,so gaaanz sorglos sollte man nicht sein.
 
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alten Geräten zumindest nicht schaden,das Netzteil durchzumessen
Naja, Netzteil durchmessen und vorsorglich die Elkos einmal durchtauschen sind ja finanziell schon 2 Paar Schuhe.
Netzspannung? Haben wir jetzt mehr als 230V, dann mache ich mir bei vielen meiner Endgeräte jetzt aber auch Sorgen?
 
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Mir ist noch nie ein Gerät explodiert /außer in der Ausbildung mit der gewollten Sollbruchstelle verpolte Elkos.
 
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Sehr altes Casio Keyboard im Keller getestet, plötzlich Rauch und Gestank.

Stecker raus ,gelüftet, später aufgeschraubt......es war ein kleiner Kondensator parallel Betriebsspannung abgebrannt , abgeschnitten,

voooorsichtig EIN, sie läuft noch, aber sollte nur noch unter Aufsicht und mit griffbereitem Feuerlöscher betrieben werden......
 
Guter Einwand des Vorschreibers , habe mal nachgeschaut, 230V wurde in D. 1987 eingeführt, plus Toleranz können auch mal 237V bereitstehen.

Das mögen uralte Bauteile gar nicht, meine MB gemoddeten Miniamps sind vorsichtshalber 240V verschaltet.

Der Übeltäter war wohl ein Entstörkondensator, hatte ich auch schon mal bei Waschmaschinen Kurzschluss.

Reparaturversuch Casio lasse ich mal sein........
 

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