Billigsaxophone von Thomann

ich darf mich vielleicht mit dem zitieren, was ich vor einiger Zeit im Saxophonforum gepostet habe
http://www.saxophonforum.de/modules...=14588&forum=2&post_id=267550#forumpost267550

Dass man für den drei- bis vierfachen Preis was besseres bekommt als ein Jinbao sollte ja hoffentlich klar sein.
Nur leider gehöre ich nicht zu denen, wo das "kleine Geld" von 4000 Euro grade mal frei verfügbar in der Haushaltskasse rumliegt. Auch nicht das Geld für ein Buffet.
Und wenn ich ein mehrjähriges Sparprojekt angefangen hätte, dann wäre das Geld wahrscheinlich für ein zwischendurch kaputt gegangenes Auto draufgegangen und ich hätte wieder kein Bari gehabt.

Entsprechend stand ich schlichtweg vor der Frage: ein billiges oder überhaupt keines. Und da stehen sicher einige.

Ich habe dann das Thomann TBS-150 für 1300 Euro genommen, das Jinbao hatte auf unbestimmte Zeit Lieferschwierigkeiten.

Qualitätsurteil: benutzbar, bastlerisches Geschick sinnvoll, aber nicht erforderlich.

Leichte Lackfehler in den Ecken. Egal.

Die tiefen Klappen haben geschmatzt und waren nicht ganz dicht. Ich nehme an, dass nach dem Fräsen des Tonlochkamins der Lack ungleichmäßig draufkam. Nach dem Durchziehen mit feinem Schleifpapier behoben (Schleifseite zum Kamin!)

Wasserklappe war undicht und hat mir auf die Hand gesaftet. Hier hatte sich ein kleines Steinchen in den Kork eingedrückt, das hab ich entfernt und etwas Teflonband dazwischengeklemmt, dicht. Den Kork werde ich bei Gelegenheit ersetzen (50 cent).

Die Schraube der Wasserklappe hat einen scharfen Rand, kleidungsgefährdend. Da hab ich einen Filz drübergeklebt.

Die Oktavmechanik hat geklappert und war nicht ganz präzise. Leichtes Biegen, Korkstückchen, Öl.

Ein Problem, das mir im Laufe der Zeit sicher öfters mal zu schaffen machen wird: Die Enden der Achsen sind nicht sauber verarbeitet. Die Achsen wurden mit der Zange abgekniffen und der Schlitz von Hand reingesägt. Das führt dazu, dass man mit dem Schraubenzieher nicht so gut reinkommt und keine richtige Kraft anwenden kann. Da kümmere ich mich dann drum, wenn es soweit ist.

Würde ich wieder kaufen: ja
Würde ich wieder kaufen, wenn ich 4000 Euro frei verfügbar hätte: nein

Vergleich zu teureren Instrumenten kann ich nicht machen, weil ich grundsätzlich nichts anspiele, was ich mir nicht auch leisten kann.

Der Musikverein und die Band haben nun ein Bari, das ist die Hauptsache.

Das Bari habe ich jetzt ca. 1,5 Jahre. Es sind keine weiteren Probleme aufgetaucht, wie außerplanmäßige Verbiegungen oder so.
 
Das Problem ist leider, dass ein gebrauchtes Selmer immer noch deutlich teurer ist als 222 Euro. Und wenn man nicht viel Geld hat, bleibt einem nur billig oder gar nix.

Ja klar, ich hab damals für mein Mark VII 2400.-€ hingeblättert. Ich hab auch eher mit neuen Selmer und Keilwerth Saxophone verglichen und nur zum Spaß mal in ein Thomann-Sax geblasen. Ich bin im Übrigen immer noch jedes mal von dem Mark VII begeistert und würde es jederzeit wieder kaufen.
 
Also ich hab jetzt bei zwei Bekannten die so billige Saxophone haben nachgefragt.
Der mit dem Tenor, von dem ich vorher geschrieben hab, hat es tatsächlich runterfallen lassen... also liegt hier nicht am Saxophon :D
Der andere hat ein Alt in der gleichen Preisklasse, wie das vom TE beschriebene und bei dem kommt das anscheinend wirklich vom minderwertigen Material. Der hats nämlich mal zum Holzblasinstrumentenbauer mitgenommen und es dem gezeigt und der hat das bestätigt. Bei diesem handelte es sich jedoch nicht um eins von Thomann, sondern um irgendein Teil aus der Bucht.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja klar, ich hab damals für mein Mark VII 2400.-€ hingeblättert. Ich hab auch eher mit neuen Selmer und Keilwerth Saxophone verglichen und nur zum Spaß mal in ein Thomann-Sax geblasen. Ich bin im Übrigen immer noch jedes mal von dem Mark VII begeistert und würde es jederzeit wieder kaufen.

Da kann ich voll und ganz verstehen.
Ich hab bevor ich mein Tenorsax gekauft habe auch einige neue von Jupiter, Yamaha, Yanigasawa und Selmer angespielt und auch gebrauchte von Selmer und Keilwerth und bin schließlich bei meinen Selmer SA80 hängen geblieben, das war beim ersten Anspielen eine richtige Offenbarung für mich und ist es auch immer noch. Und das obwohl das SA80, wie das Mark VII auch oft, etwas in Verruf geraten ist.
 
ob du nun ein Selmer Vi oder VII, SA80 oder irgendein anderes aus Japan, Taiwan, China oder aus Oberbayern :D spielst - das Wichtigste ist, dass du dich auf deinem Instrument wohlfühlst.
Ich erlebe immer wieder, dass nach den Namen gekauft wird. Die Enttäuschung ist oft groß.
Wenn dann noch ein Vorbild im Spiel ist.. steht das Horn samt teurem Mundstück ganz schnell in der Ecke.

Grüße

atrofent
 
Hallo,
ich habe ein Bariton Saxophon als Zweitinstrument zu meinem Altsax für 1598.- € gekauft
Ich war zunächst skeptisch und habe den Karton zwecks Rücksendung aufbewahrt.
Ich wurde aber angenehm überrascht:
Verarbeitung gut und solide; Klappen schließen einwandfrei, kein Klappern
voller und weicher Klang (allerdings mit Selmer S90 Mundstück)
sehr gute schnelle Ansprache
schlecht: das mitgelieferte Mundstück, wurde gegen ein Selmer-Mundstück ausgetauscht.
Es macht Spaß, das Bari zu spielen.
Gruß
lowry
 
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dann haben wir ja so gut wie die gleiche Erfahrung gemacht.

Wir haben für den MV ein Bariton gesucht, die normalen "Verdächtigen" waren preislich einfach nicht drin.

Also habe ich mich auf den Weg nach Treppendorf gemacht, nach vorheriger telf. Rückfrage ob ich verschiedene Bari's anblasen kann, war absolut kein Problem.
4 Instrumente hatte ich zur Auswahl (darunter auch ein TBS-150), alle 4 waren einwandfrei eingestellt, keine feststellbaren Mängel.

Den Zuschlag erhielt ein "Thomann BariPRO"
Selbst das mitgelieferte no name Mundstück überraschte positiv.

Wieder zu Hause im MV wurde das Bari natürlich von den Sax-Kollegen begutachtet und ausprobiert - einhelliges Urteil: einwandfreies Instrument, Preis/Leistung hervorragend!
Ich denke mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Grüße

atrofent
 

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