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GolAmn
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Hallo,

hier ein weniger verschlüsselter Neuansatz von mir.
Interessieren würden mich generelle Meinungen und Nachvollziehbarkeit, aber besonders die Umsetzbarkeit in einen tatsächlichen Songtext.
Ich würde den nämlich evtl. in meiner Band anbringen wollen, aber habe keine Erfahrung, was dafür noch geändert werden muss, um ihn "singbar" zu machen.
Dies unten ist die ursprüngliche Struktur. Der Frage-Antwort Teil käme mir wie ein Refrain vor, sollte also wiederholt werden?
Freitag abend fängt das wahre Leben an,
Bier, Tequila, Zehn Shot Korn,
zieh ne Nase, bin der King,
gut drauf geht bei mir nur mit gut drin.

Zwanzig mal Französisch, doch nicht einmal dran erinnert,
im Vollsuff auf'n Dancefloor, das ist Feierhochkultur,
Freunde sagen mir, ich hatte Spaß,
ich hoffe nur, dass die frisur auch saß.


Schlange - stehen, Karte - Geld,
Stempel - Hand, meine Welt.


Was genau meinst du mit "farblos"?
Ich hab rosa Polo Shirts!

Meine Bildung aus der Bravo?
Ich hab Abo von der Bild!

Was soll "kein Charakter" heißen?
Ich kann smalltalk und bin schön!

Ich würde "echt auf alles scheißen"?
Ich like auf facebook UNICEF

Will einfach nur im Heute leben,
ein scheiß auf Politik, Probleme geben,
meine Eigenen sind mir schon genug,
nerven tun nur Moralfags wie du

Ich freue mich auf ein paar Meinungen :)
Schönen Sonntag
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich finds im Grunde nicht schlecht, vor allem die ersten beiden Strophen, aber insgesamt ist es mir etwas zu dick schwarzweiss aufgetragen und reingerieben. Der Autor, der das LI vorführt, kommt bei mir in der Tat etwas zu "moralfaggig" und selbstgerecht an, so als ob er mir permanent den Ellbogen in die Rippen rammt und mir dabei unnatürlich oft möglichst auffällig zuzwinkert. Etwas subtiler und zweideutiger fände ich den Text denke ich besser.
 
Hey,

danke für deine (bisher scheinbar einzige :p) Meinung und Feedback!
Offenbar kommt er bei dir so an, wie er gedacht war: etwas platt, provokativ und überspitzt.
Ich sehe ein, dass wahrscheinlich nicht viele meine Sichtweise teilen, aber er spiegelt im Groben einen Teil meines Bildes eines gewissen Typus Mensch wieder.
Tatsächlich spielt er nicht sehr mit der Metaebene, dafür habe ich mich hier zum ersten Mal an einem Perspektivwechsel probiert.
Das Maß an Erfolg dabei zu bewerten, obliegt aber nicht mir, von daher würde ich mich noch über ein, zwei andere Meinungen freuen, am liebsten mit konstruktivem Feedback :)
 
Ich finde den Text okay.

Mir ist aber nicht klar, an wen die Kritik geht bzw wer oder ob dort jemand / etwas persifliert wird. Am Anfang dachte ich noch, das LI ist das Ziel des Spotts. Am Ende aber eher das Gegenteil, dass du auf "ihrer Seite" stehst und den Moralpredigern die lange Nase machst. Eine Position kann ich daher schwer erkennen.
 
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Na gut, hier are the results of the vulcanian jury: Mit der Meinung, die hinter dem Song steht, stimme ich überein. Es gibt Leute die sind so dermaßen flach, dass es einen graut, ok.
Etwas anderes ist es, wenn ein Song daraus wird. Da wünsche ich mir ein bisschen subtileres Vorgehen. Songs a la "Oh die Erde ist am Sterben, weil wir so sehr die Luft verderben" nerven. Der Part "Schlange stehen..." gefällt mir sehr gut, wäre das der Refrain? Das erzeugt Bilder und hat so etwas von maschineller Abfertigung. :D.
Aber: Wenn Du das Bild wirklich überspitzt zeichnen willst, könnte der Text mit entsprechender Interpretation funktionieren, in dem Zusammenhang solltest Du Antipastis Beitrag Beachtung schenken.
Grundsätzlich empfand ich die ersten beiden Strophen stimmiger als dann den Rest, da würde ich persönlich überarbeiten. Grundsätzlich würde ich sagen es sind eher Kleinigkeiten, die hier den Unterschied ausmachen würden. Manchmal klappt es dann aber besser wenn zwischen dem auslösenden Aufreger und dem Text ein bisschen Zeit vergangen ist. So weit - ein wenig unsortiert - meine Gedanken.
 
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Geil, vielen Dank Leute!!! Genau so sollte Feedback aussehen!

Zu antipasti: Stimmt, einen direkten Text am Ende mit Selbstironie/-sarkasmus zu beenden, während der Rest recht offen ist, klappt einfach nicht. Die "Kritik" sollte tatsächlich konsequent in Richtung des LI gehen, jedoch ist der letzte Teil eben auch zweideutig auslegbar (Carpe Diem ist per se nichts schlechtes, gepaart mit Kurzsichtigkeit und nur dem Blick für den eigenen Standpunkt in *meinen* Augen allerdings schon).
Den Teil habe ich schon begonnen zu überarbeiten, da er auch (unsinnigerweise) den Bogen zur platten, allgemeinen Sozialkritik (über-)spannt. Hab mich da wieder auf den bisherigen Kern des Textes besonnen ;) Update folgt.

Zu SillySybok: Ich verstehe deinen Punkt, Oberflächlichkeit mit einem eindimensionalen Text zu pieksen ist schon etwas widersprüchlich. Das kann ich wohl so nicht stehen lassen und werde mich wohlt um ein paar mehr Zweideutigkeiten bemühen.
Ein eigentliches Ereignis, an dem ich mich hätte aufhängen können gab es garnicht, das war mehr eine Ansammlung von Eindrücken über die Jahre. Vielleicht spiegelt die fehlende Emotionalität die fehlende Rafinesse im Text wieder ;) Andere Texte von mir, die aus einem Gefühl geboren wurden, sind in sich stimmiger und ausgereifter. Vielleicht einfach nochmal gedanklich tiefer reinversetzen in meinen Text :p
Worauf genau spieltest du aber bei "Kleinigkeiten, die den Unterschied machen" an? Wortwahl? Subtilität? Stilmittel? Bilder?

Edit: Die Songstruktur habe ich wie eingangs erwähnt noch nicht wirklich festgelegt. Wenn aber der "Schlange stehen" Teil so wirkt und sich eigenen würde, würde ich den vielleicht mit dem Frage-Antwort Teil kombinieren und letzteren etwas eindampfen.

Ansonsten vielen Dank nochmal!!
 
Hi GolAmn, die "Kleinigkeiten, die den Unterschied machen" ist schwer zu beschreiben. Ja, es sind Worte, die ein bißchen anders gewählt sind, es ist eine Subtilität, die den Zuhörer / Leser nicht durch extreme Verschlüsselung ausschließt.
Ein Song der als deutscher Text meiner Meinung nach extrem gut gelungen ist, obwohl er "Gesellschaftskritik" übt, ist "Kadaverstern" (Tierversuche) oder "Dies ist Klaus" (verdeckter Emittler) von Heinz Rudolf Kunze. Vielleicht machen Dir diese Beispiele es deutlicher, wie kleine Veränderungen den Text "besser machen können".
Auf Deinen Text bezogen:
Was genau meinst du mit "farblos"?
Ich hab rosa Polo Shirts!
Selbst die meisten "Doofen" würden vermutlich farblos nicht dermaßen missinterpretieren - nur wenn man sie extrem überspitzt darstellen will, aber Oberflächlichkeit ist ja nicht gleich Doofheit.
Wenn Du Dich jetzt zur Recherche weiter hineinversetzt in die beschriebenen Personen, dann pass aber auf, dass Du nicht auf einmal das Schreiben von Songs als tooootaaaal überflüssig ansiehst. ;)
 
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Nach etwas Federschwingen, hat sich folgendes auf dem Papier wiedergefunden:


Hedonismus als mein Dogma
Ethanol mein Amnesthätikum
Ein Pappaufsteller im Theater
Ein Da Vinci in Schwarz-Weiß

Den Perspektivwechsel habe ich beibehalten, aber jetzt mischen sich Selbst- und Fremdwahrnehmung des LI. Dafür eine etwas interpretationswürdigere Strophe (?), die von der Struktur her wieder an den Stil eines, für mich, großen deutschen Texters angelehnt ist (*hust* Wiebusch).
Wäre das eine Richtung, die der Subtilität eher gerecht würde?
 
Hi,

kann man so machen, wirkt auf mich durch die Mischung persönlich aber eher gekünstelt und verwirrend als subtil. Du schaffst hier ja sozusagen ein Mischwesen aus LI und Deiner Wortwahl.
Wenn Du aus der Sicht des Kritisierten schreibst, würde ich mich auch dessen Sprache bedienen. Wenn derjenige hochgestochene Sprache (vielleicht falsch ) benutzt, würde ich das entsprechend übertreiben. Oder Du betrachtest ihn von außen und machst Dich mit Deiner gebildeten Sprache über ihn lustig.
Das wäre in meinen Augen aber letztlich alles der Holzhammer.

Subtil wäre das ganze für mich, wenn einen der verächtliche Standpunkt nicht direkt anspringt, oder die Person nicht so einseitig beschrieben wird.

Bei den Vergleichen weiß ich jetzt nicht genau, ob die zum Teil absichtlich etwas ungeschickt gewählt sind oder nicht.
Im Theater haben wir ja eine ganze Bandbreite von Darstellungsformen und Bühnenbildern und die minimalistischen werden ja eher von gebildeteren Menschen angenommen.
Da Vinci hat viele monochrome Arbeiten hinterlassen und ist auch ansonsten nicht als besonders farbenfroh bekannt. Da würde ein Künstler, bei dem die Farbe im Vordergrund steht, eher passen um den "Verlust" besonders zu betonen.
Bei beiden Bilder verstehe ich natürlich wie sie gemeint sind, aber da stellt Dir in meinen Augen wieder die oben angesprochene Vermischung ein Bein und man sollte solche Bilder ruhig auch von allen Seiten beleuchten.
Stell Dir vor, Dein Protagonist aus dem ersten Text wird mit Schiller oder der Mona Lisa konfrontiert. Beide sind für ihn wertlos, egal in welcher Form.
Umgekehrt wird ein Kunstliebhaber auch dem schwarzweißen Da Vinci noch etwas abgewinnen können.
Interessant wäre für mich wiederum z.B. einen Menschen auf die Schippe zu nehmen, der die Mona Lisa nur schätzt, weil es eben die Mona Lisa ist und im minimalistischen Theater kennerhaft nickt, weil das eben von ihm erwartet wird.
 

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