Bon Iver "Re: Stacks" Sound - wie bekommt man den denn hin?

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Hallo Folks und Freunde,

ich bin mal wieder das (grandiose) For Emma, Forever Ago von Bon Iver durchgegangen und bin dann irgendwie an dem Song "Re: Stacks" hängen geblieben. Hier kurz ein Video mit dem Song:
[video=vimeo;3572404]http://vimeo.com/3572404[/video]

Ich finde den Sound der Gitarre ziemlich schick, so schön warm und zurückhaltend, aber ich kommt nicht so ganz hinter einige Sachen:

Die erste Frage ist ja, welche Gitarrenart er überhaupt benutzt. Ich tendiere ja zu Western, aber ich weiß nicht ob es fast zu weich für eine Western klingt und es nicht doch eine klassische Gitarre ist.

Zum anderen: Wenn es eine Western ist, wie hat er den Sound so herrlich "gedeckt" hinbekommen, liegt es an der Aufnahmetechnik oder an irgendwelchen anderen Faktoren, dass die Höhen so zurückhaltend sind?

Würde mich sehr freuen wenn mir jemand ein bisschen auf die Sprünge helfen kann :)
 
Eigenschaft
 
hey! Bin auch ein riesengroßer Bon Iver Fan und das genannte Album ist einfach unglaublich.... animiert mich immer wieder dazu die Akustische in die Hand zu nehmen!
Ich glaube er spielt größtenteils eine alte DOBRO, also eine Resonator Gitarre, deswegen klingt sie zum einen so "stahlig/blechern" zum anderen aber vllt etwas wärmer als ne Western. Der Korpus ist außerdem auch kleiner als bei einer gängigen Westerngitarre. Zum Sound genrell: Ich denke Gesang und Gitarre sind eventuell beide geduobbled, das machts noch etwas breiter. Vielleicht bekommst du mit nem leichten compressor, etwas reverb und nem 12 Band EQ den Sound so hin! Könntest dann im Wechsel deine Aufnahme mit dem Original vergleichen und schauen welche Frequenzen für den warmen, weichen Sound verantwortlich sind und welche man "weg lassen" kann.
gruß
mindscript
 
Ah ok danke :)

Aber klingt eine Resonator nicht viel "dünner" im großen und ganzen?
 
Vom klang her kann ich mir hier eine reso auch nicht so recht vorstellen. Eine eher dunkel- mittig klingende gitarre (und/oder eq) kommt mir dazu in den sinn, vielleicht so eine mahagoni-guild. Dazu kommt, dass er das mit kapo auf 6 spielt und beim spiel die mittleren saiten a bis g stärker betont als den rest, die hohen saiten fast nur nebenbei mitresonieren lässt.

Sind jetzt nur vermutungen, aber der klang hat wirklich was :great:

Gruss, Ben
 
Ok vielen Dank, klingt sehr gut. Find halt schade dass es keine Akustik-Liveaufnahme gibt (zumindest finde ich keine), spielt halt viel mit E-Gitarre.
Ja könnte sein dass es tatsächlich eine Mahagoni-Gitarre ist oder er hat am Ende wirklich die Höhen fast rausgedreht^^
 
Ah ok danke :)

Aber klingt eine Resonator nicht viel "dünner" im großen und ganzen?

Stimmt schon. :) Was ich meinte ist dann vielleicht eher der "skinny love" sound!
Aber eventuell ist das auch eine Sache der Abnahme- Eine Combo aus einklemm Pickup mit eq und Micro am Hals? ...oderso? hmmm..?
SAG ES UNS BONNIE! :bang:
 
Also ich hatte ja gelesen dass er das gesamte Album nur mit einem Shure SM57 aufgenommen hat, aber ich bezweifle sehr stark, dass das stimmt :D
 
Kommt drauf an, was hinter dem SM57 noch alles hing :D

Gruss, Ben
 
Also ich hatte ja gelesen dass er das gesamte Album nur mit einem Shure SM57 aufgenommen hat, aber ich bezweifle sehr stark, dass das stimmt :D

Das würde zu der Geschichte passen, dass er das Album irgendwo weit weg von der Zivilisation in einer Hütte aufgenommen/geschrieben hat.
 
Das würde zu der Geschichte passen, dass er das Album irgendwo weit weg von der Zivilisation in einer Hütte aufgenommen/geschrieben hat.


Ja die Aussage hat er ja (leider leider) schon ein wenig zurückgenommen, er hatte das Album ursprünglich so aufgenommen, dann kamen aber doch noch Menschen wie Sean Carey dazu, viele Gesangsspuren wurden gedoppelt und so weiter, ein wenig Schade, vielleicht gibt es ja im Internet irgendwo die Roh-Fassung :D

Kommt drauf an, was hinter dem SM57 noch alles hing :D

DAS ist die große Frage :ugly:
 
In einer hütte auf nem Berg klingt fast nach Elliot Smith!;)
Ich glaube er arbeitet auch viel mit dem Computer und hat einfach über die Jahre seine Methoden gefunden seinen Sound so Interessant zu machen, dass er sich eben von anderen "Männern mit Gitarre" abhebt. Bei Live Auftritten hat er ja auch ein paar Pedale dabei und geht sicher nicht so ohne weiteres in die PA!
 
'besonders' an dem Gitarrensound (des Albums) ist eigentlich nur, dass er sich einen Kehricht um Aufnahme-Klischees schert ... :p
ein SM57 braucht auch keinen 'magischen' Preamp, einfach ein solides, klassisches Design à la Neve.
das Mikro ist 'besser', als viele vermuten - nur, wer traut sich denn überhaupt, damit mal eine akustische aufzunehmen ?
(bin aber fast sicher, dass einige der Albumsounds harsche Kritiken einfahren würden, wenn sie in einer 'Hörprobe' auftauchen) ;)

cheers, Tom
 
:D Stimmt natürlich, auch mit einem SM57 lässt sich aufnehmen, v.a. wenn das Ding zum angestrebten Sound passt.

Trotzdem würde ich im Umkehrschluß nicht unbedingt ein dynamisches Mikro für die Aufnahme empfehlen.
Bon Iver hätte den Sound auch mit einem "besseren" Mikro hinbekommen, Frequenzen wegmachen geht immer.
 
das mit den 'angestrebten Sound' dürfte der Schlüssel sein - ich hatte im Intro des oben verlinkten Tracks spontan auf 'Nylon' getippt.
Passt aber irgendwie nicht und kommt auch sonst nirgends (zumindest nicht offensichtlich) vor.

Das SM57 arbeitet dem etwas bedeckten Saitenton (link oben) ideal zu, es hat ja auch eine Richtwirkung und ggf Nahbespielungseffekt.
Als Kontrastpunkt dann der hohe Saitenklang mit Chorus, aber wiederum nicht so typisch spitz, wie es oft gemacht wird.
Mal perkussives Strumming (anderer track) extrem auf die Saiten gepannt, irreal riesige Gitarre - dann wieder eine wie aus dem Schuhkarton.
Winzig klein und pappig. Vom Sounddesign ein geniales Album... bloss mit dem Gesang komm ich gar nicht klar... :D

ich denke nicht, dass der 100% Ansatz (mit top Mikro) plus 'nachher ausblenden' genauso greifen würde
dazu sind zu viele Komponenten an der Interaktion beteiligt.

cheers, Tom
 
Vom Sounddesign ein geniales Album... bloss mit dem Gesang komm ich gar nicht klar... :D
Geht mir auch so. ;)
Ich hab nach Einsetzen der Stimme auch panisch mit der Maus nach dem Pausenknopf gesucht ... aber das ist ja Geschmacksache und hier zum Glück nicht Gegenstand der Diskussion.


ich denke nicht, dass der 100% Ansatz (mit top Mikro) plus 'nachher ausblenden' genauso greifen würde
dazu sind zu viele Komponenten an der Interaktion beteiligt.
OK, das ist schon möglich ...
Ich wollte nur nicht dem SM57 so sehr den Status eines Aufnahmemikros für A-Gitarre geben.
 
nein, das sollte man ihm nicht antun - es ist nun mal der Generalist, der sich auf jedem Feld passabel schlägt...
und ggf in Spezialgebieten der 'anderen' erfolgreich wildern kann, wenn es zur Tonvorstellung passt.
Wobei der grössere Aufnahmeabstand bei der Gitarre auch mehr 'Preamp' erfordert, als bei Gesang (aus der Nähe).
Aber das Album macht deutlich, wie vielfältig 'Gitarre' sein kann, wenn man sich traut.
(ich geb auch zu, dass sich da selbst oft Spielkind bin) :redface:

cheers, Tom
 

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