Brauchbare Channel-Presets / Mixing Station

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6stringtheory
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Hat jemand von euch einen Tipp wo man brauchbare Presets für bestimmte Instrumente/Mikros herbekommt?
Hintergrund ist, dass ich oft Open Stages veranstalte, aber alles immer auf meine Stimme und mein Spielverhalten an den Instrumenten eingestellt ist (EQ, Compressor, Gain etc.) und ich das auch nur komplett nach Gefühl mache bis es für mich okay klingt.
Ich bräuchte eigentlich mal einen Profi der mir sinnvolle Presets für "Gesang am SM58", "Stage Piano", "Westerngitarre", "Konzertgitarre über SM57" und "Cajon über SM57" bereitstellen kann, die zwar niemals perfekt sein werden, aber die man allgemein gut verwenden kann, wenn keine Zeit für individuellere Einstellungen da ist.

Ich habe schon diese Preset-Seite hier gefunden: https://mixingstation.app/community/presets?type=ch
Aber das ist halt echt reine Glückssache, ob man da was gescheites erwischt, wenn man nicht genau weiß worauf es ankommt.

Ich nutze meistens das Behringer XR18.
 
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Ich frage mich, ob Du wirklich schneller bist mit einem Preset, bei dem dann etwa zwölf Parameter noch angepasst werden müssen, als beim Start from scratch.

Man kann zwar z.B. ein Preset "SM58" anlegen, bei dem der EQ schon mal die Tiefmitten entmatscht, aber schon bei den Dynamics hängt die Sache vom Singenden ab, daß sich nicht viel voreinstellen läßt. Bei Mikrofonierung von Instrumenten ist die Sache noch aussichtsloser, weil die Positionierung auch noch mit rein spielt.

Domg
 
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Meine Erfahrung mit Open Stage: Start ist ein flacher EQ, Low Cut passend zum Instrument / Stimme. Kein Kompressor (oder halt so, dass er schlimmste Peaks verhindert). Und dann anpassen.
 
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Es gibt nicht „den“ Gesang, „das“ Piano, „die“ Gitarre und „das“ Cajon. Jedes Instrument klingt bauartbedingt und spieltechnisch unterschiedlich, mal abgesehen von der Mikrofonierung. Also von neutral anfangen und dann Deine Ohren entscheiden lassen, so wie Du’s ohnehin schon tust :great:. Oder Du legst halbwegs für Dich und Deine Location funktionierende Presets zugrunde, die Du selbst erarbeitest.
 
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Ich habe etwas, das ich "Festivalpresets" nenne, für eine Open Stage sollte das auch ganz gut passen. Ich nutze diese Voreinstellungen für Shure Beta 57a und 58a, die sehr ähnlich klingen wie die SM 57/58. Muss natürlich immer noch angepasst werden, aber so komme ich relativ schnell zum Ziel.

Gain:
24 dB (muss aber immer noch individuell angepasst werden)

EQ:
  • LoCut (12 dB/Oktave) bei ca. 150 Hz - ja, das ist eher hoch, und im Lauf der Show ziehe ich de manchmal etwas runter, aber das verhindert erstmal den Mulm beim Anfang
  • Low: -3 dB bei 200 Hz
  • Tiefmitten erstmal neutral (nutze ich später oft, um Mulm herauszufiltern, wenn nötig)
  • Hochmitten ebenfalls neutral (nutze ich später, falls etwas Biss fehlt)
  • High: +2 dB bei 8 kHz, Bandbreite 2 Oktaven bzw. Q=0,5, für etwas "Air" (für SM 57/58 eher +3 oder +4 dB)

Kompressor:
  • Threshold -30 dB (muss immer angepasst werden, ich lassen den Kompressor meist nur dezent arbeiten, max. 6 dB Absenkung)
  • Ratio: 3:1
  • Attack: ca. 15 ms
  • Hold: 0
  • Release: 250 ms

Gate:
  • Threshold -60 dB (der filtert bei mir wirklich nur das Rauschen von ansonsten stillen Instrumenten raus)
  • Attack: 1 ms
  • Range: entweder minus unendlich oder minus 12 dB, im letzteren Fall oft mit höherem Threshold


Ausserdem bearbeite ich den Hall gerne mit EQ, das erspart mir jede Menge Mulm im Zusammenhang:
  • LoCut bei 300 bis 400 Hz (für den Abbey-Road Reverb Trick zieht man den sogar bis 600 Hz hoch)
  • HiCut bei 10 kHz
  • Und wenn es ganz dezent sein soll (für akustische Sachen o.ä.) -4 dB bei 2 kHz - dann muss man den Hall aber ziemlich laut machen, sonst bekommt man nichts mehr davon mit.

Das ist ein defensiver Beginn, aber lieber ist mir, es klingt anfangs etwas zu dünn, und ich gebe dann etwas Schub dazu als dass es mulmig anfängt und ich erst noch aufräumen muss. So arbeite ich halt lieber, für mich funktioniert's.

Wenn Du den Schub bei einem Cajon oder bei einer Bassgitarre vergrößern willst, dann ziehst Du den LoCut runter, erstmal bis 60 Hz und probierst, die Tiefenabsenkung etwas zu reduzieren.

Akustikgitarren mit Pickup klingen manchmal nölig, das gleiche ich dann mit einer Absenkung irgendwo zwischen 800 Hz und 1,3 kHz aus, hängt halt vom Instrument ab. Und eine breitbandige Höhenanhebung, falls das nicht zu scharf wird, kaschiert dann noch, was an Nöligkeit übrig geblieben ist.

Ansonsten, wenn ich es mit mehr als einer Gitarre zu tun habe, dann spreize ich die oft ein wenig im Stereopanorama aus, ganz leicht nur, die eine auf 11 Uhr, die andere auf 13 Uhr, das stellt die Leadvocals in der Mitte des Panoramas etwas freier. Funktioniert auch mit mehreren Backing Vocals oder anderen Instrumenten (z.B. bei einer Deep Purple Coverband habe ich die Hammond auf 11 Uhr und die Gitarre auf 13 Uhr gelegt, schon kam die Stimme besser durch).
 
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