Bundstäbchen ersetzen an einem Graphithals (Moonstone Vulcan Deluxe) -wer weiß was ?

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Hallo, ich bin noch neu hier, wage es dennoch mal gleich mit einer sehr speziellen Frage. Ich spiele seit über 30 Jahren auf einer seltenen und wunderbaren Moonstone Vulcan de Luxe mit Graphithals. Folgende Probleme sind aufgetaucht: ohne irgendwelche Eingriffe von meiner Seite hat sich die ohnehin flache (und eigtl. somit wie Butter bespielbare) action /Saitenlage dahingehend verändert, dass die Saiten vom 1. bis zum 5. Bund anfangen zu schnarren bzw. das auf der g Saite gespielte a als bb erklingt. Die Brücke kann ich nicht weiter runterdrehen. Der Hals sitzt tight, und da aus Graphit gefertigt, kann sich da auch nichts tun, also Hals einstellen fällt schon mal aus.
Bekam den Vorschlag, evtl. einen neuen Sattel einzusetzen.
Das zweite Problem sind die Bundstäbchen, die vom fleissigen Spielen deutliche Riefen (Vertiefungen) haben, was natürlich auch der Grund für ersteres Problem sein könnte. Das Griffbrett - Material ist mir unbekannt, selbst bei genauer Betrachtung habe ich keine sichtbare Maserung wahrnehmen können, könnte das evtl. auch irgendeine Carbongeschichte sein ? Jedenfalls scheue ich mich, einfach einen Gitarrenbauer ohne Spezialkenntnisse da ran zu lassen (von mir ganz zu schweigen, null handwerkliches Geschick). Ich wüsste nicht wie ein Carbonit oder auch Hartholzgriffbrett auf einem reinen Carbonhals reagiert, wenn man die Bundstäbchen einfach so raushämmert und wie/ob man da neue reibekommt (mir wurde als Ersatz Edelstahl empfohlen)
Ich würde mich freuen, wenn ich hier jemanden finde, der sich mit dieser speziellen Thematik auskennt , am besten auch die Gitarre oder eine vergleichbare. Die Gitarre bedeutet mir sehr sehr viel und sie war bis jetzt traumhaft bespielbar und wirklich vielseitig im Sound, daher will ich mich auch nicht auf Experimente einlassen. Ich brauche hier wirklich Expertise/know-how...
Die Fotos sind schon älter, habe grad kein aktuelles und die Gitarre ist im Übungsraum, nur zur Illustration, worum es in etwa geht.
Vielen Dank schon mal im Voraus fürs Interesse und Lesen...
 

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Hallo Mahashmut und herzlich willkommen im Musiker-Board.

Kann mich noch recht gut an eine Moonstone Gitarre erinnern die deutlich aufwändiger gearbeitet war und viele Jahre unerreichbar hoch an der Wand eines hiesigen Geschäfts hing. Das war in den frühen achziger Jahren.

Wenn Du Dich im Ruhrgebiet befindest würde ich Dich bitten mal mit der Gitarre vorbei zu kommen zur sorgfältigen Diagnose.

*
 
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Danke für das Angebot, ich bin in der Nähe von Hamburg, die Umstände (auch finanziell) lassen derzeit keine Reisen zu... Aber sind schon beeindruckend die guten Stücke... ich hoffe weiter ^^
 
Der Sattel ist für ein Schnarren der Leersaiten verantwortlich, nicht für den 1-5 Bund.
Moonstone gibt es noch und unter http://www.moonstoneguitars.com/guitars/guitar-repair/ kann du ja mal nachfragen, wer in Deutschland/Europa weiterhelfen kann.
Viel Erfolg - tolle Gitarre. Ich kannte die nur aus alten Fachblatt Ausgaben und habe nie eine live gesehen.
 
Hi, vielen Dank für deine Antwort. Ich werde da mal anfragen. Live kann ich dir zwar nicht bieten, aber auf meinem experimentellen youtube Kanal kommt eben diese Gitarre u.a. zum Einsatz: https://www.youtube.com/channel/UCFXdGrpzfkHIdVVGuCi6Huw
Und - lustig - bei mir war´s genau das Fachblatt, durch das ich auf diese Gitarre aufmerksam wurde.
 
Die Brücke kann ich nicht weiter runterdrehen.
Das würde das Schnattern eher verstärken. Umgekehrt (höher drehen) könnte helfen.
Bundstäbchen, die vom fleissigen Spielen deutliche Riefen (Vertiefungen) haben
Jep, das wird's wohl sein.
scheue ich mich, einfach einen Gitarrenbauer ohne Spezialkenntnisse da ran zu lassen
Gitarrenbauer sind Menschen mit Spezialkenntnissen. Ich würde einfach mal bei einem anrufen und fragen. Vielleicht gibt's da jemanden in Deiner Nähe. Der Weg von Hamburg nach Dortmund ist ja leider schon weit. Allerdings gäbe es da noch DHL.
 
Na gut, ich schau mal, was noch so kommt, besonders interessant wäre es natürlich , zu erfahren woraus das Griffbrett denn nun wirklich ist, aber ich werd wohl mal im Umkreis nach einem Gitarrenbauer suchen. Allerdings , auch wenn Du recht hast mit den Spezialkenntnissen, Graphit ist noch mal extra Spezial....
 
Ist es auch möglich, dass die Gitarre gar nichts mit Carbon Materialien zu tun hat?
https://reverb.com/item/9250650-moonstone-vulcan-deluxe-1979-natural
https://edroman.com/detail_sheets/moonstone-vulcan.html
Es scheint zwar eine Variante mit Carbon Hals gegeben zu haben, aber es wird eigentlich immer Ebenholz angegeben.
Ich weiß zwar nicht, wer alles so Carbon Materialien verbaut hat, aber kenne es eigentlich nur von Parker, dass die Griffbretter so glatt aussehen. Sonst hat man meistens diese typische Waben Struktur.
 
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Der Hals sitzt tight, und da aus Graphit gefertigt, kann sich da auch nichts tun, also Hals einstellen fällt schon mal aus.
Der Hals hat trotzdem einen Halsstab/Trussrod oder täusche ich mich, wenn ich meine, auf dem Foto die Schraube der Abdeckung an der Kopfplatte zu sehen?

bzw. das auf der g Saite gespielte a als bb erklingt.
Wie alt sind denn die Saiten? Hast Du sie zuletzt gegen eine andere Stärke getauscht?
 
Na ja, der Modulus Neck ist ja auch bei mir eben diese Kohlefaser Wabenstruktur, sollte das Griffbrett Ebenholz sein, sähe ich ne Chance für den Austausch der Bundstäbchen. Dein 2. Link (..edroman.com...) ist da schon hilfreich, das Modell entspricht in weiten Teilen meiner Mooni.

Der Hals hat trotzdem einen Halsstab/Trussrod oder täusche ich mich...
...Wie alt sind denn die Saiten? Hast Du sie zuletzt gegen eine andere Stärke getauscht?
Hi, mit dem Trussrod und der Abdeckung täuschst du dich, der Hals arbeitet ja auch nicht wegen des Materials, also kann da der Fehler und auch die Lösung nicht liegen. Die Saiten sind recht neu und ich bin eigentlich immer bei den Ernie Ball 10er geblieben. Ich glaube , nach all den netten Rückmeldungen hier wird wohl das Problem durch die Riefen verursacht und so muss die gute Mooni dann mal irgendwann zum Doktor, wenn ich wieder bei Kasse bin...
 
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Doe Kombination aus Carbonfaser Hälsen und Griffbrettern aus Phenol Materialien (Richlite) war bei Steinberger üblich, wenn ich mich nicht täusche. Das würde dann auch ein sehr glattes und dunkles Griffbrett ergeben. Eine Neubundierung wäre da auch kein Problem.
 
Oh, wow- was sind Phenol Materialien ??? Du meinst, das geht, ohne dass da irgendwas zerbirst (ist ja "eben" kein "Eben-Holz" und das machte mich skeptisch... ) Also vielen Dank, dieses Board ist ja echt phänomenal , was da an Wissen zusammenkommt. Kann ich also noch Hoffnung haben ^^
 
Grundsätzlich kann man wohl auch bei Carbon-Hälsen die Bünde erneuern.
Ich habe eine akustische Gitarre mit so einem Hals und der Hersteller (Journey Instruments) schreibt diesbezüglich:

"You can re-fret our guitars, but the process is a bit more involved because you must use epoxy resin and a jig to press and hold the frets in place. If needed we have clear instructions for this that have been used by a few luthiers already."

Bei einer andern Gitarre (RainSong/Carbon) berichtet auch jemand über neue Bünde. Hier ist es es dann wohl auch Edelstahl geworden.

View: https://www.youtube.com/watch?v=0OZaa9OoGsI
 
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Ich glaube , nach all den netten Rückmeldungen hier wird wohl das Problem durch die Riefen verursacht und so muss die gute Mooni dann mal irgendwann zum Doktor, wenn ich wieder bei Kasse bin...
Kann gut sein, aber: Ich hatte den Eindruck, dass das Problem nicht schleichend auftrat sondern eher punktuell, was gegen die sehr langwierige Abnutzung der Bünde als Ursache spricht.
Aber eigentlich egal, es sollte ein fähiger Gitarrenbauer mal über das gute Stück schauen.
 
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Oh, wow- was sind Phenol Materialien ??? Du meinst, das geht, ohne dass da irgendwas zerbirst
Meistens findet man das unter dem Namen Richlite. Das ist ein Verbundmaterial aus einem Phenol Harz und Papier oder Holzresten. Es ist an und für sich sehr stabil und hat diese glatte dunkle Oberfläche. In Anbetracht der Problematik der Gewinnung von schwarzem Ebenholz gilt es als nachhaltige Alternative. Ich bin kein Gitarrenbauer, aber da es keine Faserstruktur hat, sollte es sogar besser zu verarbeiten sein als viele Hölzer. Ein Gitarrenbauer wird dir sofort sagen können, ob es sich um Ebenholz, Richlite oder was auch immer handelt
 
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Bei einer andern Gitarre (RainSong/Carbon) berichtet auch jemand über neue Bünde. Hier ist es es dann wohl auch Edelstahl geworden....
Toll, danke für diesen Fund !

Meistens findet man das unter dem Namen Richlite. Das ist ein Verbundmaterial aus einem Phenol Harz und Papier oder Holzresten. Es ist.....
Danke Dir, interessant. Es wird wohl noch dauern bis ich genug Kohle für den Job habe , aber ich werde hier berichten, wenn es abgeschlossen ist.
 
Grund: Vollzitate reduziert
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Meistens findet man das unter dem Namen Richlite. Das ist ein Verbundmaterial aus einem Phenol Harz und Papier oder Holzresten. Es ist an und für sich sehr stabil und hat diese glatte dunkle Oberfläche. In Anbetracht der Problematik der Gewinnung von schwarzem Ebenholz gilt es als nachhaltige Alternative.

Ja schon, aber vor dreißig Jahren war das alles noch kein Thema und so alt ist die Gitarre nun mal.

Ob die hier besprochene Gitarre noch mal abzurichten ist, oder eine Neubundierung nötig ist wird man nur sagen können wenn man das Instrument vor sich hat.

Nur dann kann man auch sagen wie teuer das werden wird und wie lange der TE dafür sparen muss - obwohl - das weiß ja nur er selbst.

*
 
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